Leben für GOTT Eucharistischer Liebesbund
Barbara Weigand 1845 1943
Fest des Heiligen Johannes des Täufers 1897 Jesus: „Ihr alle, ihr treuen Seelen, sollt euch vereinigen in dem Liebesbund. Ihr alle vereinigt euch zu einem Bund und gebt Mir das Versprechen ab im Beichtstuhl, vor eurem Beichtvater oder an der Kommunionbank, für Meine Rechte einzustehen, euch einschreiben zu lassen als treue Mitglieder dieses heiligen Bundes. ICH befehle euch im Namen des Vaters und des Heiligen Geistes, dass die treuen Kinder Meiner Kirche sich anschließen müssen an den LIEBESBUND, den ICH befohlen habe zu errichten in Meiner Kirche!“ Jesus zu Barbara Weigand in „Offenbarungen an Barbara Weigand“ Band 2 Seite 177 ff.
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S
Gemäß den Dekreten von Papst Urban VIII. und der Heiligen Ritenkongregation wird erklärt, daß diesen veröffentlichten Darlegungen keine andere als die zuverlässig bezeugte menschliche Glaubwürdigkeit beizumessen ist und nicht beabsichtigt ist, in irgendeiner Weise dem Urteil der heiligen, katholischen und apostolischen Kirche vorzugreifen. Das Dekret der Glaubenskongregation (A.A.S.N. 58-18 vom 29. Dezember 1966), das die Canones 1399 und 2318 aufhebt, wurde von Papst Paul VI. am 14. Oktober 1966 gebilligt und auf seine Anordnung veröffentlicht. Auf Grund dieses Dekretes ist es nicht verboten, ohne Imprimatur Schriften über Erscheinungen, Offenbarungen, Visionen, Prophezeiungen oder Wunder zu verbreiten.
Alle Schriften des Schriftenapostolates Barbara Weigand sollen unentgeltlich verbreitet werden. Lediglich zu den Porto und Versandkosten nehmen wir gerne kleine Spenden entgegen. 2. Auflage 2013 Bestellung:
Gemäss
einer Botschaft an Barbara Weigand sollen alle Schriften
unentgeltlich verbreitet werden
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Bildnachweis: Schriftenapostolat Barbara Weigand Widmung,
Jesus der Eucharistische Friedenskönig widmet durch Maria,
Seiner
himmlischen
Mutter,
der
Jungfrau
und Gottesdienerin
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ die Herausgeber und Verfasser, Wolfgang E. Bastian & Ilse–Maria Löw
„An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen" (Matth. 7,15) Vorwort MEINE LIEBEN LESER ! Sie haben wohl schon so manches gehört oder gelesen über Barbara Weigand von Schippach. Sie wurde am 10. Dezember 1845 in Schippach geboren und verstarb daselbst am 20. März 1943. Sie wollte, ja sie sollte eine Kirche in Schippach bauen, so verlangte es ihr Herr und Meister Jesus Christus. Zudem sollte sie einen Damm bilden gegen den herrschenden Un- und Irrglauben in der Welt. Und zudem sollte sie auch alle Botschaften, die ihr vom Herrn und Seiner heiligen Mutter in fast einem dreiviertel Jahrhundert offenbart wurden, unter das gläubige Volk bringen. Sie verkehrte deshalb mit Bischöfen und Priestern auf der ganzen Welt, vornehmlich in ihren beiden Wirkungsbereichen Mainz und Schippach. Es ist doch merkwürdig,
Wer sind die kirchlichen Verantwortlichen in der Schippacher Sache? Es sind dies vor allem die Bischöfe von Mainz und Würzburg! Auf sie blicken alle Freunde und Mitstreiter der Schippacher Angelegenheit und von ihnen erwarten sie eine alsbaldige Fortsetzung des begonnenen Seligsprechungsverfahrens. „Wer aber schweigt, scheint zuzustimmen“ sagt die Moral. Sie haben ganz recht, und so fragen immer noch viele, wann es endlich weitergeht in der Schippacher Sache. Finden Sie nicht auch, wenn man eine so fromme, arbeitsame und bescheidene Person, die niemanden etwas zuleide getan und nur das Gute angestrebt hat, in öffentlichen Zeitungen, die in vielen tausend Exemplaren verbreitet wurden, jahrelang beleidigen darf, wenn man so viele Beweise der Echtheit der Schippacher Botschaften und einem segensreichen Wirken der Schippacher Jungfrau Barbara Weigand vor sich liegen hat, die kirchlichen Archive sind voll davon, wenn so viel Gutes geschrieben wurde über das segensreiche Wirken der „Schippacher Jungfrau“, dann fragen sich fromme und wirkende Gläubige in aller Welt schon ernsthaft und nachdenklich: „Wieso geschieht da denn in dieser Sache so wenig, ja – fast gar nichts, obwohl gerade in jetziger Zeit so viel Unglaube, Aberglaube, und eines aggressiven Atheismus herrschen? Je heftiger die Angriffe und je wehrloser die Person, desto berechtigter die Notwehr vom naturrechtlichen Standpunkt und desto gebotener die Verteidigung vom Standpunkt der christlichen Nächstenliebe, das soll auch fortan unsere Arbeitsplattform sein und deshalb auch das Ihnen vorgelegte Buch: „LEBEN FÜR GOTT UND SEIN REICH“ – Eucharistischer Liebesbund. Der Mittelpunkt allen Geschehens um das Schippacher Aufgebot ist die Verbreitung des Eucharistischen Liebesbundes des heiligsten Herzens Jesu, den unser Herr von uns fordert. Es ist die göttliche Antwort auf das anhaltende und fortschreitende Unheil gegen unsere Kirche, das von abgeirrten und gottesfernen Theologen und blindgewordenen Christen angezettelt, begünstigt und in falschem Glauben angestiftet wird. Der heilige Tabernakel, Sitz der göttlichen Macht und Herrlichkeit, wird nicht mehr ausreichend beachtet und gewürdigt, ja, man ist überhaupt nicht mehr bereit, noch sein Knie vor dem Thron Gottes auf Erden zu beugen. „Der Tabernakel gehört jedoch ins Zentrum“. Das hat der inzwischen von Gott heimberufene Bischof John M. D’Arcy †1 am 24.7.2009 für seine Diözese gefordert und auch durchgesetzt. Interessant ist folgende Meldung, die damals in meine Hände gelangte, und die ich wie folgt auszugsweise (mit Quellenangabe) wiedergeben möchte: Mit Wirkung vom 4. August 2009 tritt in der amerikanischen Diözese von Fort Wayne-West Bend eine Regelung in Kraft, die für den Tabernakel im Normalfall die Platzierung an zentraler Stelle im Allerheiligsten der Kirche vorschreibt. In seinem Erlaß trifft der Bischof nicht nur rechtliche Regelungen, sondern begründet sie auch in einer eindrucksvollen Katechese zur Bedeutung der Realpräsenz. Der Brief des Bischofs an die Priester, Diakone, Ordensleute und alle Gläubigen lautet: „Die Gegenwart Jesu Christi im Allerheiligsten Sakrament steht im Mittelpunkt unseres Glaubens und des Gebetslebens unseres katholischen Volkes. In den vergangenen Jahren wurde der Ort des Tabernakels in unseren Kirchen zu einem Gegenstand der theologischen Auseinandersetzung. Das sollte nicht sein. Die Eucharistie – sowohl in ihrer Feier als auch beim Ort ihrer Aufbewahrung, sollte stets zu Einheit und Gemeinschaft und nicht zu Spaltungen führen. Der Ort des Tabernakels in unseren Kirchen sollte unserem Glauben an die Realpräsenz Christi entsprechen und stets den Dokumenten der Kirche folgen. Nach meiner Erfahrung hat unser Volk mit seinem Glaubensbewußtsein stets verlangt, daß der Tabernakel zentral und sichtbar sein soll. Sie sind irritiert, wenn der Tabernakel nicht sichtbar ist und keinen zentralen Platz erhält, obwohl das möglich wäre. 1 Joseph Eric Bischof D’Arcy, (* 25. April 1924 in Melbourne; † 12. Dezember 2005 ebenda) war römisch-katholischer Bischof und von 1988 bis 1999 Oberhaupt der katholischen Kirche in Tasmanien. Er war der erste australisch stämmige Absolvent, der die Doktorwürde der Oxford University erhielt. 1962 kehrte er nach Australien zurück und unterrichtete an der Melbourne University Philosophie für die nächsten annähernd 20 Jahre. Am 25. April 1981 wurde er zum Bischof des Bistums Sale ernannt. Als † D’Arcy am 24. Oktober 1988 zum Erzbischof von Hobart ernannt wurde, trat Jeremiah Joseph Coffey seine Nachfolge als Bischof von Sale an. Am 26. Juli 1999 trat † D’Arcy von seinem Amt aus Altersgründen zurück. Seinen Lebensabend verbrachte er in Melbourne. Joseph Eric D’Arcy starb am Morgen des 12. Dezembers 2005 im St. Vincent’s Hospital in Melbourne, wo er sich wegen einer Lungenentzündung in Behandlung befand. Er wurde am 19. Dezember 2005 in der Saint Mary’s Cathedral in Hobart beigesetzt. (Wikipedia v. 31.01.2013.d.Rd.) Aus meiner Verantwortung für die Förderung des Gebetslebens unseres Volkes und seine Gesunderhaltung habe ich unser Gottesdienstbüro gebeten, Normen für die Aufstellung und die Gestaltung des Tabernakels in dieser Diözese auszuarbeiten. Diese Normen wurden vor dem Priesterrat, der Liturgiekommission und dem Ausschuß für Kunst und Gestaltung diskutiert. Daraus ergaben sich Präzisierungen und Verbesserungen. Diese Normen werden in der Diözese von Fort Wayne-South Bend am 14. Juni, dem Fest Corpus Christi, dem Fest des Leibes und Blutes des Herrn, veröffentlicht. Sie treten am 4. August, dem Fest des hl. Johannes Maria Vianney, dem heiligen Patron der Priester, zu dessen Ehren der hl. Vater das gegenwärtige Priesterjahr ausgerufen hat, in Kraft. Ich erwarte von allen Priestern, daß sie diese Normen vollständig und sorgfältig befolgen und vor allem die Verehrung des Allerheiligsten Sakraments fördern.“ Auszugsweise auch einige bemerkenswerte Fakten aus dem Erlaß: „Ort und Erscheinungsbild des Tabernakels, der das Allerheiligste Sakrament beherbergt, ist für die Gestaltung unserer Kirchen von allergrößter Bedeutung. Die rechte Aufstellung des Tabernakels trägt dazu bei, die reale Gegenwart Christi im Allerheiligsten Sakrament zu erkennen. Daher sollte der Ort, an dem die Eucharistischen Gestalten aufbewahrt werden, durch ein Ewiges Licht hervorgehoben und für jeden, der die Kirche betritt, leicht sichtbar sein. Die Kirche ist sowohl „das Haus Gottes auf Erden“ (domus Dei) und „das Haus für das Gebet der Heiligen“ (domus ecclesiae), sie besitzt selbst eine sakramentale Dimension. Aus diesem Grunde definierte Papst Paul VI. die Gegenwart des Herrn im Tabernakel als „das lebendige Herz jeder unserer Kirchen“. Darüber hinaus muß unser sakramentaler Gottesdienst, auch wenn wir jetzt in einer unvollkommenen und von der Sünde befleckten Welt leben, immer danach streben, ein Abbild himmlischer Vollkommenheit zu geben. Allgemein gesprochen, gilt: Ordnung und Symmetrie in der Gestaltung heiliger Orte und Gegenstände haben gerade die Aufgabe, die Göttliche Vollkommenheit nachzuahmen, und die Inthronisation des Tabernakels in der zentralen Sichtaxe trägt dazu bei, dieses Ziel zu erreichen. Papst Pius XII. sagte hinsichtlich Altar und Tabernakel: „Das Bewußtsein ihrer Einheit ist wichtiger als die Einsicht in ihre Unterschiede. Es ist der einund selbe Herr, der auf dem Altar geopfert und im Tabernakel verehrt wird, und dessen Segen sich vom Tabernakel aus ergießt.“ Dieser Gedanke fand seinen Widerhall in den Lineamenta vor der Bischofssynode zur Eucharistie von 2005: „Es gibt keinen Widerspruch in den Zeichen zwischen dem Tabernakel und dem Altar der Eucharistischen Feier“. Die abschließenden Abschnitte 24-27 betreffen die Formen der Verehrung des Tabernakels und die Katechese. Daraus ebenfalls zwei Punkte: Unsere Fürsorge gilt nicht nur dem Tabernakel selbst. Wir müssen auch dafür sorgen, daß die Gläubigen die rechte Belehrung und Unterweisung für das angemessene Verhalten vor dem Allerheiligsten Sakrament erhalten. Heute gibt es viele, alte und junge, die gar nicht wissen, wann man sich verneigen oder eine Kniebeuge machen soll. Es ist darauf zu achten, die Gläubigen dahingehend zu unterweisen, daß eine Kniebeuge das angemessene Zeichen der Ehrerbietung in der Gegenwart des allerheiligsten Sakraments ist, und zwar „unabhängig davon, ob es im Tabernakel aufbewahrt oder zur öffentlichen Verehrung ausgesetzt“ (Ecclesia de Eucharistia 49) ist. Vor oder nach der Messe sollten Kniebeugen stets auf den in der Kirche sichtbaren Tabernakel hin ausgerichtet sein. Diejenigen, die eine Kniebeuge auch da machen, wo es keinen Tabernakel gibt oder das Allerheiligste Sakrament etwa während des Triduums nicht im Tabernakel aufbewahrt wird, tun das im allgemeinen aus einer lobenswerten frommen Gewohnheit, doch sollte man in diesen Fällen eher eine Verneigung in Richtung des Altars vornehmen. Jede Kirche sollte bemüht sein, den Tabernakel für die Anbetung während des Tages zugänglich zu machen und eine Umgebung zu bieten, die für solche frommen Besuche günstig ist.“ Soweit der auszugsweise Bericht dieser wohl einmaligen und auch heldenhaften Anweisung eines Ortsbischofs an seinen gesamten Klerus und sein Gottesvolk. Dem ist zunächst nichts hinzuzufügen außer der Empfehlung, das ganze Dokument aufmerksam zu lesen. Es ist eine beispielhafte Verbindung von Einfühlung in die Tradition mit Gehorsam gegenüber der aktuellen Gesetzgebung. Genug Bischöfe von dieser Art, und die Auseinandersetzungen über die rechte Feier der Liturgie und das rechte Verständnis der Glaubensinhalte wären kein Gegenstand der Besorgnis mehr. Dieses vorgelegte Buch „Leben für Gott und Sein Reich – Eucharistischer Liebesbund“ hat es sich zum Ziel gesetzt, die unfaßbare Tatsache und das Unverständnis über den schleppenden Fortgang der Sendung von Barbara Weigand und ihr segensreiches Wirken für die heilige Eucharistie, und dieses unaussprechliche Geheimnis, daß Jesus Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch, im Tabernakel gegenwärtig ist und ununterbrochen auf einen jeden von uns wartet, wiederum eindringlich ins Gedächtnis zu rufen. Zudem soll allen, die uns schon seit so vielen Jahren in Treue und Gebet begleiten und Unterstützung schenken, Mut gemacht und Hoffnung verbreitet werden, mit ihren Gebeten uns auch forthin zu unterstützen und das heiligste Herz Jesu bestürmen sollen, daß sich der Wille Gottes, der auch die Schippacher Botschaften prägt, sich alsbald vollziehen möge. Eine wertvolle Anregung, unsere Liebe zum eucharistischen Herrn zu vertiefen, den Priestern Mut zu machen, ihr priesterliches Wirken und Auftrag mit mutigem Herzen zu verteidigen, gibt der Herr Selbst durch die Weigandschen Schriften, die in sieben Bänden als „Offenbarungen an Barbara Weigand“ veröffentlicht sind. Wir sind daran, wie die Jünger am Ölberg, Jesus allein zu lassen. Daher die Klage des Herrn, überall werden die Ruhe und der Frieden gesucht, nur nicht bei Ihm. Wegen der Leugnung des Übernatürlichen müsse Er alles zerstören, was die Welt soziale und moralische Ordnung heißt. Es bedarf der Sühneseelen, die dem Herrn alle Gefühle ihres Herzens weihen und durch ihre Liebe Ersatz leisten für alle Lieblosigkeit und Gleichgültigkeit, zumal von seiten der Priester. Es bedarf der Opferseelen, das sind vor allem jene christlichen Mütter, die ihre Kinder im wahren christlichen Geist geistig wiedergeboren haben. Nur durch Maria können sie ihr schweres Amt vollbringen und so den Fürsten der Finsternis besiegen, der bald furchtbar in den einzelnen Seelen tobt. Immer wieder beklagt der Herr Seine Verlassenheit im heiligsten Altarsakrament: „Von wieviel Tausenden von Gläubigen, die wissen, daß Ich dort gegenwärtig bin, werde Ich nie besucht.“ Wie dringlich ist da die Tabernakelwacht, die regelmäßige Anbetung vor dem Allerheiligsten Altarsakrament, um den strafenden Arm der göttlichen Gerechtigkeit noch aufzuhalten oder zu mildern, denn ein strafendes Gericht ist im Anzug, wie die Erde noch nie ein solches gesehen hat, weil die Völker darangehen, den Thron der heiligsten Dreifaltigkeit, der da aufgerichtet ist in der Kirche, umzustürzen und von der Erde zu vertilgen. Was aber wird von der Tabernakel-Ehrenwache verlangt? Nichts als Beharrlichkeit, ein tiefer lebendiger Glaube, eine unerschütterliche Hoffnung, ein felsenfestes Gottvertrauen und ein festes Zusammenhalten im Liebesbund. Nach dem Zeugnis aus den „Offenbarungen an Barbara Weigand“ bringt der Verfasser dieser Schrift passende Botschaften und Textbeiträge, die als „BELEHRUNGEN, ERMAHNUNGEN, WARNSIGNALE“ zusammengefaßt in spezifischen Textstellen aus den umfangreichen Botschaften herausgezogen so und in einen neuen Blickfang gestellt werden. So werden sie „eindringlicher“ gelesen, „bewußter“ aufgenommen und hoffentlich auch „nachhaltiger“ vom Leser bedacht werden. Neues katholisches Lebensbewußtsein zu schaffen, dazu könnte dieses Themenbuch ganz gewiß beitragen. So verbleibt nur der Wunsch und das Gebet, daß diese mit großer Liebe zum eucharistischen Herrn ausgearbeitete Schrift die Liebe zum Herrn im Tabernakel erneut wachruft und viele Sühneund Opferseelen erweckt, welche die Eiseskälte so vieler Herzen zum Schmelzen bringt, auf daß Gott das angekündigte Strafgericht zurückzieht und die Kirche wieder sich füllt mit glühenden Anbetern im Geiste des heiligen Paschalis Baylon, des Schutzpatrons des „Eucharistischen Liebesbundes des heiligsten Herzens Jesu“.
KEHRT ZURÜCK ZUM HEILIGEN TABERNAKEL DER LIEBE ! Gebe es Gott, daß Sein Wille sich auch an uns erfüllen möge! Der Herausgeber und Verfasser Wolfgang E. Bastian.
Die hl. Messe in der leidenden, streitenden und triumphierenden Kirche.
1916 † Prof. Dr. Ignaz Klug:
Der auserwählte Ort Im mildromantischen Tale der Elsava, die im Herzen der Hochwaldungen des Spessart entspringt und beim bayrischen Städtchen Obernburg in den Main mündet, soll bald eine herrliche Wallfahrtskirche zum Himmel zeigen. Die beiden, nur durch die Elsava getrennten Bauerndörfchen Rück und Schippach liegen dem nahen Berganhang, auf den dieses Gotteshaus gebaut wird, gegenüber. Jedes dieser Dörfchen hat ein Kirchlein für sich, wo abwechslungsweise Gottesdienst gehalten wird. Von der Hauptbahn Aschaffenburg-Miltenberg zweigt bei Obernburg-Elsenfeld eine kleine Nebenbahn örtlich ab bis nach Heimbuchenthal, der Elsava entlang, und die erste Station ist schon Schippach. Mancher fromme Pilger wird jedoch lieber die letzte Stunde seiner Wallfahrt noch zu Fuß gehen, um allein zu sein mit seinen Gedanken und der stillen Sehnsucht seines Herzens. Zwei bewaldete Höhenzüge, die eine Art Allee bilden, begleiten ihn an der Elsava sanft hinan zu diesem Gnadenort. Das friedliche Tal selbst scheint hier einer Kirche gleichen zu wollen, deren mächtiges Gewölbe über den zahllosen dunkelgrünen Kronen dieser hölzernen Pfeiler der blaue Himmel, und deren Hochaltar die neue Wallfahrtskirche bildet, woher dem eintretenden Beter der sanfte Strom der Gnade, gleich dem stillen Wasser der Elsava und der reinen Bergluft entgegenströmt. Ein stummer Zeuge dafür, daß dieses Tal sehr zum Beten und Betrachten einladet, spricht besonders ein altes nur 15 Minuten flußaufwärts entferntes Kloster mit noch erhaltener Kirche, das wohl auch nicht umsonst den Namen Himmelthal erhalten, und das nur auf den berufenen Arm wartet, der es seinem heiligen Zweck wieder zuführen soll. Aus diesen Wäldern des Spessart also, den unsern heidnischen Vorfahren „heiligen Hainen des Wodan“, wo weder Schlangen noch Giftpflanzen die harmlosen Kinder gefährden, soll sich ein würdiges „Denkmal“ dessen ergeben, der als Friedensfürst über das neue Heidentum siegen wird, wie er über das alte gesiegt. – DIE EUCHARISTISCHE FRIEDENS-, DANKES UND WALLFAHRTSKIRCHE „Selig
sind, die nicht sehen und doch glauben“, sprach der Herr zum ungläubigen Thomas.
Nicht das Wunder, sondern die göttliche Vorsehung ist die Schule des Glaubens.
1. Die fromme Jungfrau Barbara
Weigand (zu Hause gewöhnlich „Babette“) heißt die Jungfrau, die Gott zu einem Werkzeug
erwählt hat. Sie ist jetzt über 70 Jahre alt (geboren 10. Dezember 1845) und bereitet
sich nun nach göttlicher Weisung auf ihren Tod vor, den sie jedoch 1916 noch nicht
erwartet. Sie arbeitet indes immer noch bei ihren Verwandten in Rück-Schippach wie
eine treue, fleißige und gehorsame Dienstmagd. Zurzeit lebt sie nämlich wieder in
ihrer Heimat, nachdem sie viele Jahre in Mainz zugebracht. Wer die narbenreichen
Furchen ihrer rauhen Hände und die aufrichtigen, klaren Augen ihres gutmütigen,
sonnenverbrannten Gesichtes betrachtet, der hat die bescheidene Überschrift eines
inhaltsreichen Lebens gelesen. Da ist alles natürlich und ungekünstelt, alles bäurisch
echt und kräftig wie das Schwarzbrot, das sie ißt, alles gesund und frisch wie die
Luft, in der sie lebt, alles rein und unverfälscht wie das Wasser, das sie trinkt.
Sie ist durchaus nicht schwermütig und schwarzseherisch, nicht zimperlich und nicht
mißtrauisch, sondern hat, obwohl sie viel, sehr viel gelitten, den guten Humor bis
in ihr hohes Alter bewahrt. Da ist keine Spur von Nervosität und sogenannter Hysterie,
nein sie ist kerngesund, wie jeder klar erkennt, der selbst gesund ist. Gesund,
wie ihr praktisches Urteil ist auch ihre kindliche Frömmigkeit.
6. Ihr Lebensberuf
1947/48 DIE PRESSE IM KAMPF GEGEN DAS HEILIGTUMUnser gegenwärtiger Heiliger Vater Papst Pius XII. hat als Apostolischer
Nuntius in der Festschrift des Zeitungsverlages des Vereins Deutscher Zeitungsverleger
am 27. Juni 1926 über die Pflichten der katholischen Presse die folgenden ernsten
Mahnungen ausgesprochen: „Das gewissenhafte Bestreben, Wahrheit und Recht zur Geltung
kommen zu lassen“ muß in erster Linie maßgebend sein für die Darstellung objektiver
Tatsachen. Die Presse spreche also über Geschehnisse auf kirchlichem Gebiet, über
religiöse Anschauungen und Glaubenslehren nur nach zuverlässiger Information und
mit genauer Sachkenntnis. Sie vergesse nicht, daß unvollständige Berichte und Verschweigen
oft die schwerste Verletzung der Wahrheit darstellen. Selbständigkeit im Dienste
der Wahrheit ist sittliche Pflicht für jeden Journalisten.“ Wie sehr diese sittliche
Pflicht mißachtet wurde, werden wir in den folgenden Abschnitten mit erschreckender
Deutlichkeit gewahren. Den Reigen der offen gegen den Bau gerichteten Angriffe eröffnete
am 24. September 1914 die „Augsburger Postzeitung“, das führende katholische Blatt
in Bayern, das in allen katholischen Pfarrhäusern wie ein Evangelium gelesen wurde,
mit dem Artikel: „Eine ,Weltkirche’ wie Lourdes in Bayern“. Während die oben erwähnten
Auslassungen in den beiden Aschaffenburger Blättern wenigstens über den äußeren
Sachverhalt ruhig zu berichten versuchten und der „Beobachter am Main“ für die hohe
Idee des Baues sogar warme Worte der Würdigung fand, ist dagegen der Inhalt des
Artikels in der „Augsburger Postzeitung“ eine einzige große Schmähung der Idee des
Kirchenbaues und seiner Planung, seiner Urheberin und nicht zuletzt der bischöflichen
Behörde in Würzburg; die ganzen breiten Ausführungen des Blattes bewegen sich auf
jenem tiefen Niveau, welches die Kampfmethoden der politischen Parteien von ehedem
kennzeichnete. Keine Spur einer objektiven Prüfung, einer verständnisvollen Würdigung,
einer Zurückhaltung in der Sprache! Ohne vorher den Tatbestand zu prüfen, öffnete
diese Zeitung ihre Spalten einer wüsten Hetze, bei der man nicht weiß, ob man der
Unwissenheit in der mystischen Theologie oder der Skrupellosigkeit in den Beschimpfungen
oder der Niedrigkeit der Gesinnung den Preis zuerkennen soll. Wie reimt sich denn
das Vorgeben des Artikelschreibers, den „gefährdeten“ katholischen Glauben retten
zu müssen, zusammen mit seiner Herabwürdigung der bischöflichen Behörde in Würzburg,
die einem „Unfug“, „einem Unsinn“, „der Ausgeburt eines kranken Hirns“, einer „unbeschreiblichen
Torheit“, einem „Aprilscherz“ ihre Genehmigung gegeben habe? Hätte denn nicht gerade
diese dem Verfasser bekannte Tatsache, daß eben dieser Kirchenbau vom Bischof und
Ordinariat gewünscht und in aller Form genehmigt war, von einer solchen, dem Ansehen
des Bischofs und seiner Behörde abträglichen Sprache abhalten müssen? Nach der Auffassung
eines ehrfurchtsvollen katholischen Publizisten geben Bischöfe und geistliche Behörden
keinem „Unfug“, keinem „Aprilscherz“, keinem „Unsinn“, keiner „Ausgeburt eines kranken
Hirns“ ihre feierliche amtliche Zustimmung, sondern nur einer ernsten und schönen
Sache, wie sie eben die Sakramentskirche in Schippach gewesen ist. Artikelschreiber
wie der Verfasser des oben genannten Zeitungsartikels haben das Recht verwirkt,
sich als Hüter der echten Religion aufzuspielen. Das war die Sprache des zuständigen katholischen Pfarramtes. Ohne aber auf diese Sprache zu hören, setzte die Presse ihre Angriffe gegen den Bau in immer schärferen Formen fort, nachdem ihr so gut wie keine öffentliche Entgegnung mehr widerfuhr. Lagen ja die bauleitenden Männer: Pfarrer Metzger, Baumeister Koch, Kaufmann Klein, seit Anfang August zuerst in Marseille, dann auf der Insel Corsika hinter Stacheldraht in entbehrungsvoller Gefangenschaft, die fast keine Korrespondenz mit der Heimat zuließ. Gerade durch Pfarrer Metzger und Baumeister Koch aber waren die Verhandlungen mit den Behörden gegangen. Angesichts dieses tragischen Umstandes konnten die baufeindlichen Kräfte sich nahezu ungehindert entfalten und selbst die ungeheuerlichsten Unwahrheiten, vor allem über das Verhältnis des Baues zu den kirchlichen und staatlichen Behörden, in der Öffentlichkeit verbreiten. Fast gleichzeitig mit der „Augsburger Postzeitung“ traten Aachener
Blätter zum Sturm gegen das Heiligtum in Schippach an. In langen Artikeln, die auch
den Bischöflichen Ordinariaten geschickt wurden, wandte sich ein dortiger Pfarrer,
der auch auf der Kanzel und in Vereinsversammlungen heftige Angriffe gegen Schippach
richtete, im „Aachener Piusblatt“ und im „Echo der Gegenwart“ gegen Barbara Weigand,
den Eucharistischen Liebesbund und die Sakramentskirche von Schippach. So schrieb
er am 29. November 1914: „Der Kirchenbau ist eine Sache, die völlig zwecklos ist
... Die Schippacher freuen sich, das können wir uns denken, über die Weltkirche.
Sie machen eben ein Geschäft dabei. Der Wirte- und Verkehrsverein erwählen demnächst
die Babett zum Ehrenmitglied.“ Also „der Kirchenbau ist völlig zwecklos“? Die Rück-Schippacher
katholischen Christen können ja weiterhin wie bisher während des Gottesdienstes
bei Wind und Wetter auf der Straße stehen oder ins nahe Wirtshaus gehen oder zu
Hause bleiben! Es hat nach dem Artikelschreiber auch keinen Zweck, den Eucharistischen
König besonders zu ehren. Der Stall von Bethlehem – alias die unscheinbare Kapelle
von Schippach – ist für ihn gut genug! Die armen Schippacher Bäuerlein, die ihr
gutes Feld verloren mitsamt dem Erlös, sollen ein gutes Geschäft gemacht haben?
Und Barbara Weigand wird demnächst „Ehrenmitglied des Wirte- und Verkehrsvereins“!
Nur gut, daß sie turmhoch über den moralischen Qualitäten des Artikelschreibers
stand und wußte, daß die Besten aller Zeiten zu der Dornenkrone auch den Spottmantel
haben tragen müssen. Es ist natürlich unmöglich, allen Entgleisungen, Irrtümern und Entstellungen dieser Presseangriffe nachzugehen. Wie darin die Person der frommen Schippacher Jungfrau befehdet und die Anhänger des Baues der Lächerlichkeit preisgegeben wurden, so zeichneten die Publizisten auch von der Schippacher Kirche ein Bild, das alles andere, nur keine geschichtliche Wahrheit ist. Sie soll ja gar keine katholische Kirche werden, hieß es in der Presse, sondern die „Mutterkirche einer Sekte“ – dieses Wort brauchte man zur Erzwingung des staatlichen Bauverbotes! – sie ist nichts anderes als die „monumentale Verewigung des Größenwahns, des Eigensinns, des Ungehorsams, der Glaubensirrtümer und trügerischen Verheißungen einer hysterisch-ekstatischen Person“. Die Sakramentskirche in Schippach ist „ein überflüssiger Kirchenbau“, „ein unnötiges Millionenprojekt“, „ein mit den Händen zu greifender Unsinn“, „eine Phantasterei“, „eine unbeschreibliche Torheit“, ein „frevler Aprilscherz“, ein vollendeter „Luxus“. „Wozu solche Luxuskirchen?“ heißt es da in einem Blatte. „Eine Spessartpfarrei braucht keine solche Kirche“, meinte ein anderer und streckte gierig die Hände nach den Schippacher Schätzen: „Heraus mit der Million!“ Damit enthüllte die Pressekampagne gegen das Heiligtum ihr wahres Gesicht: Begehrlichkeit nach den Schippacher Geldern und Neid auf die „Spessartpfarrei“, der durch die Freigebigkeit reicher und frommer Menschen ein schönes Gotteshaus zuteil werden sollte. Diesen tieferen Grund der Bekämpfung des Baues hatte schon der zuständige Pfarrer richtig herausgefühlt, als er in seiner Erwiderung an die „Augsburger Postzeitung“ bemerkte: „Daß nun mancher Geistliche wohl erfreut wäre, wenn Wohltäter ihm ebenfalls eine schöne und geräumige Kirche erbauen würden, ist klar und die bei manchen sich regende Mißgunst ist begreiflich.“ Dazu muß man aber auch wissen, daß in Aachen, wo schon im November 1914 vor dem Geldgeben „ins Bayerische hinauf“ gewarnt worden war, Freifräulein von Scheibler wohnte, die den Bauplatz in Schippach gekauft und große Summen für das Heiligtum gespendet hatte; daß in Freiburg, wo die Presse so heftig gegen Schippach zu Felde zog, Fräulein Luise Castell wohnte, die sich ebenfalls in fürstlicher Freigebigkeit gegenüber Schippach hervortat; daß in Mainz, wo das „Mainzer Journal“ in der gehässigsten Form gegen Schippach agitierte, Fräulein Gerock wohnte, die sehr erhebliche Beträge zu dem Heiligtum in Schippach beisteuerte. Die Begehrlichkeit nach den Schippacher Geldern führte ganz offen die Federn der Artikelschreiber, vorab in Bayern, seitdem im Herbste des Jahres 1915 das Projekt der Kriegsgedächtniskirche St. Ludwig in Nürnberg auftauchte. Prompt stellte sich die Presse in den Dienst der neuen Agitation gegen das Heiligtum in Schippach. „Könnte man nicht die Kirche in Nürnberg, wo die Kirchennot so groß ist und die Katholiken für neugebaute Kirchen schwere Schuldenlast zu tragen haben, erstehen lassen? ... Dann hätte der Katholizismus die Größe der Stunde begriffen“ anstatt sein Geld für den „toten Kirchenbau in Schippach“ hinauszuwerfen. In der Tat wurde dann die Kriegsgedächtniskirche St. Ludwig in Nürnberg zum Totengräber des Heiligtums von Schippach, wie die Baugegner ganz offen bekannten: „Als gegen Ende 1915 die sämtlichen bayerischen Bischöfe auf Anregung des Erzbischofs von Bamberg mit dem Plan und Aufruf zu einer Friedensgedächtniskirche (die Prospekte reden nur von Kriegsgedächtniskirche. D. V.) in Nürnberg an die Öffentlichkeit traten, da hatte das Totenglöcklein für Schippach geläutet. Es fehlte nur noch das Urteil der nächsten zuständigen kirchlichen Instanz“ („Mainzer Journal“ v. 13. März 1916). So war es in der Tat. Immer heftigere Artikel erschienen nun in der „Augsburger Postzeitung“, so im Oktober und November 1915, im Februar und März 1916, in der „Allgemeinen Rundschau“ und in anderen Blättern. Das Schicksal des Schippacher Kirchenbaues war besiegelt. Noch ein Wort zu der in der Presse öfters wiederkehrenden Bemängelung
des „Unnötigen“, „Zwecklosen“, „Luxushaften“ des Schippacher Heiligtums. Da ist
zunächst daran zu erinnern, daß die äußere Monumentalität des Baues gar nicht von
Barbara Weigand, sondern von Pfarrer Metzger stammte, und daß infolgedessen der
Vorwurf des „Größenwahns“ gegen sie schon rein historisch nicht am Platze war. Aber
auch gegen die nun einmal im Einverständnis mit den kirchlichen und staatlichen
Behörden geplante Monumentalität durften von gläubigen Katholiken jene Angriffe
nicht erhoben werden. Ist es denn etwas Verwerfliches, wenn vermögende Wohltäter
freiwillig große Summen spenden, damit ein vom zuständigen Bischof dringend gewünschtes
Gotteshaus groß und prächtig gebaut werden kann? Sagt nicht die Heilige Schrift: Aber wir wissen ja nur zu gut, was man mit dem Hinweis auf die
angebliche Zwecklosigkeit des Baues im Auge hatte; denn nur für Schippach hieß es,
ist es ein „unnötiges“ Projekt. Wenn man aber die Gelder für ein Vereinshaus in
Aachen oder nach Nürnberg gibt, dann „hat der Katholizismus die Größe der Stunde
begriffen.“ † Msgr. Dr. Dr. Wilhelm Büttner2 2 † Dr. Dr. Wilhelm Büttner entstammt einer kleinbäuerlichen, kleingewerblichen Familie im Spessartdorf Waldaschaff. Als siebtes Kind der wenig begüterten Eltern konnte er dennoch in Aschaffenburg studieren und entschied sich, wie sein älterer Bruder, für das Priestertum. Glänzende Zeugnisse ließen eine glänzende Karriere erwarten. Der summa cum laude erworbenen philosophischen Doktorwürde folgte nach der Priesterweihe der theologische Doktor. Zahlreiche Publikationen bestätigten die akademischen Erfolge und ausgedehnte Reisen erweiterten den Erfahrungshorizont. Schon stand die Habilitation vor der Türe, da ereignete sich im Dienste der Seelsorge jene Begegnung, die fortan den Namen des Gelehrten mit dem Namen einer schlichten frommen Dörflerin verband. 1923 war Dr. Dr. Wilhelm Büttner als Pfarrer nach Rück-Schippach berufen worden. Wohl hatte er schon früher, besonders von Professor Ignaz Klug, den Namen der im Rufe besonderer Frömmigkeit stehenden Barbara Weigand gehört, nun aber als zuständiger Seelsorger sah er sich verpflichtet, intensiv sich mit der Problematik zu beschäftigen, die das Trümmerfeld am Waldrand umwitterte. Denn seit dem 1916 erfolgten Verbot des Weiterbauens durch die kirchliche Behörde wuchsen Moos und Gras zwischen den ungenützten Steinblöcken, den himmelan ragenden Pfeilern und den tief eingesenkten Fundamenten. Mit wissenschaftlicher Akribie machte sich der junge Theologe daran, den „Fall Schippach“ zu studieren, vertiefte sich in die Akten der verschiedenen Archive, las die Zeitungsausschnitte und Korrespondenzen, durchforschte die Briefe und Aufzeichnungen von Barbara Weigand. Je mehr er sich mit Leben und Sterben seines umstrittenen Pfarrkindes befaßte, und wer hätte hier mehr Einblick gewinnen können als er, desto konsequenter handelte er seinem Gewissensdiktat gemäß, gleichviel ob Verkennung nun auch ihm das Leben sauer machte oder nicht. So vielfältig weiterhin seine Interessen blieben, so zahlreich die Themen seiner Bücher und Abhandlungen die zentrale Aufgabe seiner publizistischen Arbeit, war fortan der Kampf um eine vorurteilslose, gerechte Würdigung der Persönlichkeit und der Mission von Barbara Weigand. Nicht weniger als drei umfangreiche Bücher sind neben zahlreichen Aufsätzen diesem Thema gewidmet. Die letzten Jahre seines Priesterlebens verbrachte er in seiner Heimat Waldaschaff, wo er immer noch in der Seelsorge mitarbeitete, bis ihn der Herr in die ewige Heimat rief am 3. März 1974 nahezu 90jährig. Vielleicht wird nach dem verhängnisvollen Rationalismus, der gegenwärtig in Theologie und Seelsorge so viel Schaden anrichtet, bald schon ein neues Interesse an Mystik wach werden. Denn (wie dieser Tage ein der Kirche feststehender Journalist formulierte) „der Verstand allein kann uns den Weg nicht weisen zu dem, was das Herz ersehnt“. Jedenfalls tut uns heute, wo Zeitung, Rundfunk und Fernsehen uns täglich mit Berichten von unmenschlichen Menschen überschwemmen, dringend not, von Menschenwegen zu erfahren, die sich ausschließlich an Gott orientiert haben. Max Rössler.
Barbara WeigandGESICHTE, AUDITIONEN UND EKSTASENBei der Ansprache des Herrn war es Barbara Weigand, wie wenn ein Strahl auf ihr Gehirn fiel und zum Munde herauskam; ohne auch nur im mindesten sich zu besinnen, sprach sie die Worte, die ihr eingedrückt wurden, nach. Man könnte daraus entnehmen, daß ihr die Erleuchtungen vom Herrn während der Ekstase auf rein geistigem Wege zukamen. Hierfür scheint auch eine Notiz zu sprechen3: „Am Gründonnerstag 1894 wird mein Geist entrückt in den Abendmahlsaal. In hellem Lichte enthüllte mir der Herr das Geheimnis des Allerheiligsten Sakramentes“. Auch hier ist von der Mitwirkung eines körperlichen Organs oder der Einbildungskraft keine Rede. Unsere Annahme, daß ihr die Erleuchtungen vom Heiland auf intellektuellem Wege zukamen, findet eine Stütze in der auffallenden Tatsache, daß die großen Gedanken von Opfer, Sühne, Heimsuchungen, Verfolgung der Kirche, Glaubensabfall, Gebetsbund, Heiligsprechungen, heiliger Eucharistie, sich in der Folgezeit als völlig zutreffend erwiesen haben, obwohl sie zu der Zeit, als sie Barbara erstmals aussprach, den Widerspruch nicht weniger Priester hervorriefen. In diesen Offenbarungen ist also kein Irrtum unterlaufen, die Zeitereignisse haben sie bestätigt. Nun sagen uns aber praktische Mystiker und Theologen, daß die Gefahr der Selbsttäuschung oder die Irreführung durch den bösen Feind gerade bei den rein geistigen Offenbarungen als ausgeschlossen gelten können. So darf man aus der Richtigkeit dieser Offenbarungen auf ihren intellektuellen Ursprung schließen. 3 Band 1 „Offenbarungen an Barbara Weigand“ Seite 79 ff. Die Wiedergabe der erhaltenen Ansprachen geschah während der Ekstasen in fast ungehindertem Redestrom, dessen Stärke und Wucht die Zuhörer in Erstaunen versetzte. Immer wieder betonen die Aufzeichner, daß sie trotz großer Gewandtheit im Schreiben und Kurzschrift nicht in der Lage gewesen seien, dem starken Redefluß zu folgen. Sie sprach ohne zu stocken, mit kräftiger und lauter Stimme, Gesten und Körperstellungen, welche die Worte begleiteten, waren, um ein früher schon erwähntes Urteil noch einmal zu wiederholen, so edel und vornehm, daß man glaubte, einen Himmelsbewohner vor sich zu haben. Der Gesichtsausdruck wechselte je nach den traurigen und freudigen Ereignissen und Bildern, die ihr gezeigt wurden. „Wenn der Herr sie zuließ zur Vereinigung, war ihr Auge überflutet von Wonne und sie fand keine Worte mehr als in Seufzern und Ausrufungen und Tränen. Wenn der Herr Sich entfernen wollte, war es, wie wenn ihre Seele sich vom Leibe trennen müsse, und sie machte sich Luft in unaufhörlichen Seufzern“. So im Berichte eines Augenzeugen.
Inhaltlich betrachtet, finden sich in den Offenbarungen herrliche Gedanken, weitausschauende, schwer durchführbare Pläne, schöne Betrachtungen über den Wert der Menschenseele, über den Glauben und seine Grundlagen, über die Gottesmutter, das Priestertum und die Kirche, über Gebet, Sühne und Opfer, ein inniges Miterleben des Kirchenjahres. Gedanken, die nicht alltäglich waren, ihrem natürlichen Gesichtskreis ferne lagen, Gedanken, die oft genug im Gegensatz standen zu den Predigten jener Zeit. Heute aber sind Barbaras Gedanken von damals Gemeingut katholischer Frömmigkeit und in amtlichen Erlassen höchster kirchlicher Stellen approbiert worden. Bleibt noch die Frage, wie sich Barbara zu den Offenbarungen verhalten
habe. Nun finden sich in den späteren Aufzeichnungen Bemerkungen, aus denen ihre
Gegner glaubten, sie des Verlangens nach Offenbarungen anklagen zu müssen. Dem ist
aber nicht so. Wer solche Andeutungen, die sich zudem auf das Verlangen nach dem
Besitze des Meisters beziehen, im Zusammenhange liest, wer namentlich in die frühere
Zeit ihres Lebens hinabsteigt, wo sie dem mystischen Gnadenleben noch recht unwissend
gegenüberstand, der wird sich leicht vom Gegenteil überzeugen. Sie erschrickt wie
Maria bei der Erscheinung des Engels erschrak. „Ich erschrak, als ich diese Stimme
hörte“. Sie wünscht solche innere Stimmen nicht und traut ihnen nicht. „Um jeden
Preis“, schreibt sie einmal, „möchte ich wissen, welche Stimme in mir spricht. Aber
mir steht das nicht zu, das zu beurteilen; darum, o Gott, gib mir doch einen Priester,
dem ich mich offen aussprechen kann“. Sie hört eine innere Stimme; aber „ich traute
ihr nicht, ich sagte mir, es ist ja doch nur Täuschung“. Sie weist die Stimme im
Gehorsam gegen den Beichtvater ab. Sie betet um Befreiung. Sie sucht Aufschluß beim
Beichtvater. Die Reden der Vorgesetzten machen sie ängstlich. Sie wünscht, ihr Zustand
und ihre Offenbarungen möchten verborgen bleiben. Alles, was sie gehört, unterstellt Barbara als gehorsame Tochter der Kirche dem Urteile der geistlichen Obrigkeit. „Dies ist mein Leben“4, so beschließt sie demütig ihre Erinnerungen, „und einige der Gnaden, die ich glaube, daß der liebe Gott sie in mir gewirkt hat, um mir zu zeigen, wie wenig ich getan, und wieviel Er, wie wenig Er verlangt und wieviel Er gibt für das wenige, das wir tun. Ich stelle alle Worte, die ich geschrieben, unter das Urteil derer, die dieses von mir verlangen.“
Barbara Weigand BELEHRUNGEN, ERMAHNUNGEN, WARNSIGNALE Man muß mit eigenen Augen in den aufgezeichneten Anmutungen und
Beschauungen der Barbara Weigand von Schippach gelesen haben, wie diese Person selbst
ihre über das gewöhnliche Maß nicht hinausgehende Glaubenserkenntnis oft sehr gering
einschätzt. Erst dann versteht man, wie verkehrt es ist, dieser Person die Absicht
der Begründung eines neuen „theologischen Systems“ zuzuschreiben. Des öfteren spricht
sie unverhohlen die Befürchtung aus, daß sie infolge ihrer geringen Kenntnis die
ihr eingegebenen Gedanken nicht ganz richtig wiedergeben werden. So demütig und
offen spricht niemand, der sich in dem Wahn befindet, die Welt mit einem neuen „theologischen
System“ zu beglücken. In Wirklichkeit wendeten sich die frommen Anmutungen und Mahnungen
der Barbara Weigand gerade gegen ein neues „theologisches System“, das damals, um
das Jahr 1896, von Würzburg aus gewaltig rumorte. Es war das System Schells, gegen
dessen naturalistsche, rationalistische, liberalisierende, modernistische Grundgedanken
die Mahnungen der Barbara Weigand den instinktiven Widerstreit einer ganz dem Übernatürlichen
zugewandten, tiefgläubigen und mit großer Liebe der Kirche anhangenden Seele darstellen,
nicht als ob Barbara Weigand auch nur eine Ahnung von der theologischen Bedeutung
des Schellianismus besessen hätte. Ihr ausgesprochener Widerwille richtete sich
aber gegen jene Regungen des Zeitgeistes, denen Schell besonderen Ausdruck verliehen
hat.. Barbara Weigands Verdienst aber ist es auf jeden Fall, daß sie zu einer Zeit,
wo so viele mit dem Strom des Zeitgeistes schwammen, sich um so enger und inniger
der alten Übernatürlichkeitsrichtung ihres Glaubens, dem Heiland, Seinem göttlichen
Herzen, Seiner jungfräulichen Mutter und an die Gnadenquellen der Kirche anzuschließen
suchten. Wohl mehr als genügend hat sie dadurch gezeigt und bewiesen, daß ihr nichts
ferner lag als die Sucht nach einem neuen „theologischen System“. Der Verfasser und Herausgeber Schippacher Schriften „Offenbarungen an Barbara Weigand“ Zusammenfassung der wichtigsten B E L E H R U N G E N , E R M A H N U N G E N , WA R N S I G N A L E für unsere heutige Zeit Jede Offenbarung wird mit einer laufenden Nummer und dem Tag gekennzeichnet,
an dem sie stattgefunden hat. Daran schließt sich eine Kernaussage an, die wörtlich
aus dem nachfolgenden Text entnommen wurde und eines der angesprochenen Themen einprägsam
zusammenfaßt. Diese Kernaussagen wurden auch in das Inhaltsverzeichnis übernommen,
das seine Funktion dadurch noch besser erfüllen kann. 4 Fronleichnamsprozession 1895 „Es ist Mein und Meines Vaters Wille, daß ihr drei, Lieschen, Luise und Barbara, euch zu einem Bund vereinigt..“ Jesus:
„Es ist Mein und Meines Vaters Wille, daß ihr drei,
Lieschen, Luise und Barbara, euch zu einem Bund vereinigt und jeder derselben einer
Person der Allerheiligsten Dreifaltigkeit huldigt im Namen der übrigen Menschen.
So will Ich euch denn verteilen. Lieschen soll Meinem himmlischen Vater, Luise Gott
Sohn, Mir der zweiten Person der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, und du, Barbara,
Gott dem Heiligen Geist huldigen. Sooft wie ihr die Anbetung haltet, sollt ihr euch
vereinigen mit den anderen beiden und mit der Göttlichen Person. Wie Ich und der
Vater Eins sind, so sollt auch ihr eins sein. Danke auch allen Personen, die mitgeholfen
haben, den Verein der Ewigen Anbetung zu gründen. Unter tausend Seelen gibt es kaum
drei, die etwas von Mir wissen wollen.“
5 Bei einer Priesterweihe 1895 „Ein anderer Christus.“ Als der Bischof dem Priester die Hand aufs Haupt
legte und ihm den Jesus:
„Ich verlange mehr Anerkennung und Dank von den Priestern.“
6 Vigil vom Herz-Jesu-Fest 1895 „Mit diesem Erdenkind hier will Ich Mich vermählen.“ Jesus: „Diese soll Meine Braut werden, stelle Mich mit ihr als selbige Meinem himmlischen Vater vor.“ Jesus:
„Meine liebste Mutter! Mit diesem Erdenkind hier will
Ich Mich vermählen, ersetze Du Mir, was ihr noch fehlt.“
7 Herz-Jesu-Fest 1895 „Aber wisse, daß du auch den Weg wandeln mußt, den Er gegangen ist.“ Himmlischer Vater:
„Meine Tochter! Nimm hin alle Güter
Meines Sohnes; was Sein ist, ist auch dein und was dein ist, ist Sein. Aber wisse,
daß du auch den Weg wandeln mußt, den Er gegangen ist, nämlich den der Verachtung.
Du wirst noch vieles erdulden müssen.“
9 Mariä Himmelfahrt 1895 „Leute, die Vermögen besitzen, sollen sich mit dem ungerechten Mammon den Himmel erkaufen.“ Jesus:
„Leute, die Vermögen besitzen, sollen sich mit dem ungerechten
Mammon den Himmel erkaufen. Ich bin ein gerechter Gott, und Meine Gerechtigkeit
verpflichtet Mich, um der Gebete der frommen Seelen
willen, eher die an irdischen Gütern arm gewesenen Armen
Seelen zu befreien als die reichen. Sage deren noch lebenden Tochter: Sie solle
freigebig sein, um ihre Eltern zu trösten, dann werde Er die Eltern um des Gebetes
Seiner Diener willen auch bald befreien.“
10 Mariä Geburt 1895 „Wir werden siegen, müssen siegen, aber nur im Kreuz; unsere Kirche siegt, aber nur im Kreuz.“ Jesus:
„Und doch muß es Meine Kirche wissen, denn sie ist Kaiser
aller Kaiser und König aller Könige. Wir werden siegen, müssen siegen, aber nur
im Kreuz; unsere Kirche siegt, aber nur im Kreuz. Die Priester der Diözese Mainz
sind bestimmt, der ganzen Welt als Vorbild voranzuleuchten, daß aus dieser Pflanzschule
der Heiligkeit heilige Priester hervorgehen. O ihr, Meine lieben Priester, teilet
mit Mir Meinen Schmerz. Ihr, Meine lieben gleichgesinnten Brüder, helfet Mir! An
euch hängt ja die Bekehrung Meines Volkes! Ein gläubiger Sünder ist doch besser
als ein Irrgläubiger, dem die Verdienste der katholischen Kirche nicht zugewendet
werden können.“
11 Kreuzerhöhung 1895 „Darum wird Meine Kirche allein die Welt retten.“ Jesus:
„Ich will alle Fehler Meiner Diener (Priester) mit dem
Mantel der Liebe bedecken, wenn sie Glauben und Vertrauen haben und sich fest an
das Allerheiligste Altarsakrament anschließen, wo Ich unter ihnen wandle, wie ehemals
unter den Aposteln. O die Kirche von M. ist mir wohlgefällig, und wird – wenn man
es auch nicht glaubt – in erster Linie den Anstoß geben, um über den Sozialismus
zu siegen. Man muß ihnen sagen, daß das alles nichts ist, daß es einen Gott, eine
Ewigkeit gibt, und diese Wahrheit lehrt allein Meine Kirche. Darum wird Meine Kirche
allein die Welt retten. Der Sieg ist nicht fern! Komm mit Mir!“
16 Zweiter Donnerstag im Oktober 1895 „Ja, weil es Meine Freude ist, bei den Menschenkindern zu sein und Meine Lust, in ihnen zu wohnen.“ Barbara: „O wie unendlich gut Du bist! Wir Menschen sind halt so, o habe Nachsicht mit unserer Schwäche. Siehe, Herr, ein armes Würmchen erhebst Du aus dem Staub und erhebst es in die Nähe Deiner Gottheit.“ Jesus:
„Ja, weil es Meine Freude
ist, bei den Menschenkindern zu sein und Meine Lust, in ihnen zu wohnen.“
17 Dritter Donnerstag im Oktober 1895 Jesus: „Seht doch, wie Ich all eure Schwächen zudecke mit Meiner Liebe.“ Der öftere Empfang der heiligen Kommunion ist durchzuführen, man
muß nur auf Meine Liebe und auf Meine große Barmherzigkeit schauen. Ich verlange
nichts Unmögliches, man muß nur erkennen, wie gut Ich bin. Die ersten Christen waren
auch Menschen, dieselben Menschen, wie sie jetzt sind. Und weil die Gefahren dieselben
sind wie damals, darum verleiht Meine Liebe und Barmherzigkeit dasselbe Mittel,
um die Menschen zu binden und zu vereinigen mit Mir. N. soll nicht aus M. weggehen;
er soll aber auch nicht zweifeln; er soll Rücksicht nehmen auf den Weg, den du gegangen
bist. Mein Herz ist erfreut in diesem Monat, wo Meine Kinder sich so zahlreich um
Mich versammeln. O ihr Menschen! Seht doch, wie wenig Ich verlange! Seht doch, wie
Ich all eure Schwächen zudecke mit Meiner Liebe. Ich habe euch wahrhaftig nicht
gesetzt, daß ihr verderben sollt. Ihr sollt genießen das Land.“
18 Vierter Donnerstag im Oktober 1895 „Nicht außergewöhnliche Werke verlange Ich, aber Meinen Willen zu erkennen und zu vollziehen!“ Jesus:
„Du sollst wissen, daß Ich Mich an Großmut
nicht übertreffen lasse. Was du leidest, leidest du direkt für Mich und für Meine
Interessen. Meine Kirche ist bedrängt, Meine Kirche steht in Gefahr: Viele,
viele Meiner Kinder gehen verloren; Ich
möchte sie gerettet wissen, Ich möchte zeigen, wie gut Ich bin. O nicht außergewöhnliche
Werke verlange Ich, aber Meinen Willen zu erkennen und zu vollziehen! Gib dich hin,
wem du willst, übergib dich deinen Feinden, Meinen und deinen Feinden; Ich werde
mit dir sein.“
19 Vigil von Allerheiligen 1895 „Wie glücklich wären die Menschen, wenn alle mit ihrem Stand zufrieden wären.“ Jesus:
„Siehe, Meine Tochter, auch sie waren Menschen, so schwach
wie du, sie hatten denselben Weg zu gehen, sie hatten denselben Kampf zu kämpfen.
Drum fasse Mut. Was du heute nicht fertigbringst, das beginne morgen von neuem.
Und so geht der Tag und so geht das Jahr vorüber, und kämpfe nur mutig, die Krone
ist dir gewiß. Wie glücklich wären die Menschen, wenn alle mit ihrem Stand zufrieden
wären. Siehe, das ist das einzige große Kreuz in der Welt, daß sich alle die Menschen
den Querbalken selber machen. Ich habe jedem seinen Lebensplan gelegt, und es liegt
nur an ihm, den Plan auszuführen.“
22 Dritter Dezember 1895 „Die sich von Mir getrennt, und die gar nicht mehr an Mich glauben, die muß Ich verdammen.“ Barbara: „Ach, lieber Heiland, sag nur, befiehl nur, ich will Dir ja helfen. Kannst Du meinen Undank vergessen, daß ich diesen Monat so gezweifelt; ja ich sehe, daß Du ihn vergißt. Ach wie bist Du so unendlich gut; ja, jetzt glaube ich wieder, daß ich im Stande der Gnade bin, jetzt bist Du bei mir; aber wenn Du Dich zurückziehst, dann kommen die Zweifel und Ängste wieder, ich sei getäuscht.“ Jesus:
„Nein, du bist nicht getäuscht, denn siehe, von all
denen, die hier in der Kirche knien, geht keines verloren, die liebe Ich alle wie
dich, alle ihre Fehler bedecke Ich mit Meiner Liebe, aber diejenigen, die sich von
Mir getrennt, und die gar nicht mehr an Mich glauben, die muß Ich verdammen.“
25 Vigil von Mariä Empfängnis 1895 „Vermehre, wo du kannst, die Ehre Meines Sohnes!“ Maria:
„Nimm hin, Meine Tochter, dieses Kränzlein von Blumen,
das Ich dir übergebe zum Lohn dafür, daß du dich jetzt zum Opfer bringst. Ich weiß,
daß du es sehr schmerzlich empfindest, in dieser heiligen Adventszeit all die schönen
Andachten missen zu sollen. Aber siehe, welchen Zuwachs du dafür erlangt hast an
Gnaden. Du sollst bis Weihnachten es nicht fühlen, daß du keine heilige Messe hören
kannst. Du sollst wissen, daß du Meinem lieben Sohn viel Freude machst, indem du
dich Ihm hingibst und Seine Stimme hörst. Du sollst wachsen im Glauben, in der Hoffnung,
in der Liebe, Demut, Selbstverleugnung, Geduld, Herzensreinheit und in allen Tugenden,
die dir noch fehlen. Alles, was dir mangelt, weißt du, Meine Tochter, das will Ich
dir ersetzen. Darum sage Ich dir, vermehre, wo du kannst, die Ehre Meines Sohnes!
Wo du noch ein schwaches Flämmchen findest, helfe nach; verschweige es keineswegs
bei deinen Verwandten und Bekannten, was der Herr an dir getan; denn wisse, daß
Ich deine Beschützerin bin, daß Ich nicht zulasse, daß du irgend etwas dir zueignest
von den Gnaden, die der Herr dir verliehen!“
26 Zweiter Donnerstag im Advent 1895 „Ich bin die Quelle des lebendigen Wassers, Meine Mutter ist der Kanal.“ Jesus: „Hier sollst du sehen, Meine Tochter, was das katholische Priestertum ist. Ich bin die Quelle des lebendigen Wassers, Meine Mutter ist der Kanal, durch den das lebendige Wasser in das Herz der Gläubigen geleitet wird. Aber doch gibt es noch andere Diener, Knechte, die Ich auf Erden bestellt habe, damit sie dieses Wasser, obwohl es durch Meine himmlische Mutter aus Meinem Herzen geleitet wird, hineintragen in die Herzen Meiner Kinder, und diese Diener und Knechte sind die Priester der katholischen Kirche. Je mehr sich nun Mein Volk von Mir entfernt, desto stärker fließt dieser Strom, desto höher sprudeln die Wellen; dieses verursacht die Liebe Meines Herzens. Darum fließen auch die Kanäle, durch die Ich das
Wasser hineinleite, viel stärker zu solchen Zeiten, weil das Gebet Meiner Mutter
und der treuen Seelen viel inniger und eifriger ist, und um des Gebetes frommer
Seelen und um der Fürbitte Meiner Mutter willen, wird dann Meine Liebe so stark,
daß sie sich nach allen Seiten hin ergießen will.“
27 Zweiter Freitag im Dezember 1895 „Ehe aber dies geschieht, wird ein großes Blutbad die Erde tränken und ein Wehgeschrei wird die ganze Welt erfüllen, wenn sie sich nicht bekehren.“ Jesus:
„O ihr Diener Meiner Kirche, höret die Stimme eures
Meisters, fürchtet nicht diejenigen, die euch gegenüberstehen; denn wisset, daß
die Gewalt, die euch gegeben, kein Mensch auf der ganzen Erde hat, auch nicht die
Mächtigsten. Darum sollt ihr ihnen frei entgegentreten, und wenn sie eure Stimme
nicht hören, will Ich an dem Felsen Petri ihr Haupt zerschmettern und auf den Trümmern
ihrer Throne Meine Kirche wieder aufblühen lassen. Siegreich wird Meine Kirche hervorgehen
aus allen Kämpfen, die man ihr bereitet; denn vom Süden bis Norden und vom Westen
bis Osten will Ich Meine Kirche ausbreiten. Ehe aber dies geschieht, wird ein großes
Blutbad die Erde tränken und ein Wehgeschrei wird die ganze Welt erfüllen, wenn
sie sich nicht bekehren. Aber eine Bedingung will Ich noch setzen: Durch das Gebet
vieler frommer Seelen und durch das Wort und den Eifer Meiner Diener kann der Arm
Meiner göttlichen Gerechtigkeit noch aufgehalten werden. Darum verlange Ich, daß
dein Beichtvater alles wisse, daß er an dein Bett komme und es dem Bischof morgen
noch überbringe; das wäre Mein Wille. Sie sollen wissen, daß Ich ihr Herr bin.“
29 Dritter Dienstag im Dezember 1895 „Siehe, wo Meine Diener nicht kommen wollen, da komme Ich Selbst.“ Maria:
„Sei ruhig, Meine Tochter! Siehe, wo Meine Diener nicht
kommen wollen, da komme Ich Selbst. Ich ersetze dir alles, was sie dir abschlagen
und verweigern, alles, Mein liebes Kind, ersetze Ich dir. Ich war es, die Satan
in die Flucht schlug. Warum weinst du denn, Mein Kind?“
31 Dritter Freitag im Dezember 1895 „Denn es wird eine Zeit kommen, wo die Worte, die Ich mit dir spreche, zur Nutzanwendung kommen werden.“ Jesus:
„Und Ich sage dir, wären alle Meine Diener, die Priester
der katholischen Kirche, von diesem Geist beseelt, daß sie die Verachtung, die Zurücksetzung
und die Verdemütigung liebten und aufsuchten, es könnte die Welt gerettet werden
mit leichter Mühe. Da sie aber zum größten Teil ausgegangen sind aus dem Schoß der
Familie des Zeitgeistes, und wieder hineingepflanzt sind in diesen Zeitgeist, so
haben sie, viele, viele von ihnen, dieses tödliche Gift eingesogen. Siehe, die Mächtigen
und Großen dieser Erde, die in Furcht und Schrecken den Dingen entgegensehen, die
ihnen wie aus einem gähnenden Abgrund entgegengrinsen, wären jetzt leicht zu überwinden,
da die rechte Zeit gekommen ist, wenn unter Meinen Dienern recht viele Männer aufstehen
würden, die die Verachtung, die Verdemütigung, die Herabsetzung liebten, wie Ich
ihnen ein Beispiel gab, als Ich noch auf Erden weilte, und wie Ich ihnen ein Beispiel
Tag für Tag gebe im Allerheiligsten Sakrament des Altares, bis zum Ende der Welt.
Ich will nicht, Meine Tochter, daß die Worte, die Ich zu dir rede, in den Wind hinausgesprochen
sind. Ich will, daß sie aufbewahrt werden sollen, bis Meine Diener überzeugt sind,
welcher Geist mit dir redet; denn es wird eine Zeit kommen, wo die Worte, die Ich
mit dir spreche, zur Nutzanwendung kommen werden. Meine Kirche braucht feurige Männer,
Männer, die von Meinem Geist beseelt, alle Hindernisse überwinden, die ihnen die
armselige Welt in den Weg legt, und wo sie ihren Fuß auch hinsetzen werden, wird
ihr Andenken nicht spurlos vorübergehen. Die Menschheit ist versunken in tiefstes,
tiefstes Elend; sie hat sich herabgewürdigt unter die Tiere, und es kostet starke,
starke Gegenmittel, um sie wieder herauszureißen!“
33 Heilige Christnacht 1895 „Nur diejenigen werden Mich finden, die Mich hier in der Krippe suchen, die Armen im Geiste, die reinen Herzens sind, die Demütigen.“ Jesus:
„So
wird es bleiben bis zum Ende der Welt, solange Meine Kirche
besteht. Nur diejenigen werden Mich finden, die
Mich hier in der Krippe suchen, die Armen im Geiste, die reinen Herzens sind, die
Demütigen, und sobald du dein Herz hiervon abwendest, wirst auch du auf Abwege geraten.
Darum merke dir, Meine Tochter! Erst mußt du an Meine Krippe gehen und mußt lernen,
dein Leben wandeln, ehe du auf Kalvaria hinaufsteigen willst. Du mußt zuerst an
Meiner Krippe die Tugenden lernen, die du hier wahrnimmst.“
34 Evangelist St. Johannes 1895 „Wäre es denn eines Gottes würdig, diese Herrlichkeit auch jenen zu verleihen, die sich wenig oder gar nicht darum bemühen?“ Jesus:
„Und nun sage selbst, wäre es denn eines Gottes würdig,
diese Herrlichkeit auch jenen zu verleihen, die sich wenig oder gar nicht darum
bemühen? Oder ist es zuviel, wenn man viel dafür gibt? O gewiß nicht! Wohl ist der
Kampf schwerer für jeden. Aber bedenke: Die ganze Ewigkeit hindurch eine unendliche
Glorie zu genießen und zu besitzen, und dieses Besitzes nie mehr verlustig zu gehen!
Ist es vielleicht zuviel, ein bißchen leiden, ein bißchen Beschämung, einen demütigen
Glauben, eine Hinwegsetzung über alle Menschenfurcht?“
35 Herz-Jesu-Freitag im Januar 1896 „Daß der Augenblick gekommen ist, wo sie ihre Macht gebrauchen müssen, die Ich ihnen gegeben habe, als ein ‚anderer Christus‘.“ Jesus zeigte ihr, wie ein schrecklicher Wirbelwind – ein Orkan – durch die ganze Welt zieht und alles, alles mit sich fortreißt. Barbara: „O ist denn gar nichts mehr daran zu ändern, um das zu verhindern? Es gibt doch so viele fromme Seelen in der Welt, so viele Ordensfrauen, so viele Priester, die doch alle ihr Möglichstes tun. Siehe, wir sind einmal so schwache Menschen; aber im großen und ganzen streben sie doch alle das Gute an.“ Jesus:
„Ja, das ist wahr, Meine Tochter! Ich sage nicht und
tadle nicht diejenigen, die Meine Ehre verteidigen und fördern, ja, Ich danke all
den Priestern, die sich so viele Mühe
geben, die Jugend auf den rechten Weg zu leiten, und weil sie zu abhängig sind von
der weltlichen Obrigkeit, ist ihnen der Arm gebunden. Aber Ich sage immer und immer
wieder, daß der Augenblick gekommen ist, wo sie ihre Macht gebrauchen müssen, die
Ich ihnen gegeben habe, als ein anderer Christus.“
36 Fest der Heiligen Drei Könige 1896 „Diese sahen Mich nur einmal und mußten ihr ganzes Leben lang im Glauben leben.“ Jesus: „Siehst du, was das bedeutet? Daß man in Mir alles besitzt, daß Jesus einen immer glücklicher macht, auch wenn alles sonst fehlt, und daß du die Gnade der Beharrlichkeit erlangen wirst!“ Er zeigte mir, daß der Weg jedes Christen derselbe ist wie der der Heiligen Drei Könige. Jesus:
„Sie haben vor nichts zurückgescheut, nicht vor Klippen
und Bergen, und die größte Prüfung für sie war das Verschwinden des Sternes, und
dennoch ließen sie nicht nach. Sie haben noch weniger Sicherheit gehabt als du;
sie hatten nur die dunklen Prophezeiungen, und dazu hast du das voraus, daß du Mich
jeden Tag in der heiligen Kommunion empfängst. Diese sahen Mich nur einmal und mußten
ihr ganzes Leben lang im Glauben leben.“
40 Dritter Donnerstag im Januar 1896 „Siehe, Meine Tochter, Mein Blut klebt an jeder Seele!“ Jesus:
„Du sollst Meinem Volk ankündigen, daß
der Arm Meiner Gerechtigkeit gespannt ist auf die Völker, und daß diesem Arm Einhalt
getan werden kann durch die Buße und durch die Besserung der einzelnen Seelen, und
daß dieses erstrebt werden muß und geleistet werden soll von jenen Seelen, die Ich
durch Meine Gnade und durch Meine Liebe an Mich gezogen habe. Ich habe nur eine
wahre Kirche gestiftet, und dies ist die katholische Kirche. Ich habe ihnen Meinen
Geist hinterlassen und dieser Geist soll in jedem Meiner Diener sich äußern. Er
soll Meinen Kindern Meine Geheimnisse
erschließen: Tut Buße, tut Buße, ihr Völker, denn das Gericht ist nahe! So soll
von allen Kanzeln herab und von allen Beichtstühlen heraus Meinen Kindern entgegengerufen
werden, denn Ich bin ein gar guter Gott. Meine Kinder sind Meine Ebenbilder, auch
wenn sie die Züge Meines Bildes, das sie an sich tragen, noch so sehr verzerrt haben
durch die Sünde und durch die Laster. Siehe, Meine Tochter, Mein Blut klebt an jeder
Seele!“
42 Vierter Freitag im Januar 1896 „Aber nur zu jenen kann Ich kommen, die auch nach Mir verlangen.“ Jesus: „Aber siehe, Meine Barmherzigkeit ist unendlich groß, und Meine Liebe zu dir und zu allen Menschen übersteigt alles Maß der Sünde. Siehe, Ich will unter euch wohnen, Ich habe euch zusammengeführt, um Mich in euch manchmal zu trösten, um Mir eine glückliche Stunde zu bereiten, wie sich die Menschen so ausdrücken in eurer Unterhaltung, in eurer Mitte. Ihr sollt Mir ein Werkzeug sein, worin recht deutlich Meine Barmherzigkeit und Meine Liebe zu den Menschen und Mein Wohnen unter ihnen zutage tritt. Die Menschen sollen wieder einmal sehen, wie unendlich gut Ich bin, und wie Ich Meine Füße wund lief, als Ich unter euch weilte auf Erden, um alle Meine lieben Freunde und die Freunde Meiner Eltern zu besuchen, ihnen den himmlischen Trost zu spenden durch Meine wirkliche, wahrhafte Gegenwart unter ihnen. So sollen die Menschen jetzt sehen, daß Ich noch derselbe Gott bin wie damals, und daß dieselbe Liebe noch in Meinem Herzen schlägt wie damals, im Allerheiligsten Altarsakrament. Aber nur zu jenen kann Ich kommen, die auch nach Mir verlangen, die Mich gerne unter sich sehen, die Vergnügen haben an Meiner Gesellschaft, und das sind jene reinen, jene braven Seelen, die ausgetreten sind aus jener Gesellschaft der Gottlosen, die gern in Meinem Gezelt wohnen.“ Barbara:
„O mein Jesus! Ich danke Dir für Deine
unendliche Liebe, für Deine unendliche Herablassung. O könnten wir doch in unsere
Gemeinschaft alle Menschen einschließen. O könnten wir doch alle Dir
entgegenbringen, allen sagen, wie gut Du bist!
Aber siehe, die Verblendeten, sie begreifen es doch nicht.“
44 Mariä Lichtmeß 1896 „Das katholische Priestertum soll Mich anerkennen als seine allerreinste Braut.“ Maria: „Ja, Meine Tochter, das katholische Priestertum soll Mich anerkennen als seine allerreinste Braut. Das ist der Wille Meines Sohnes, weil die Welt so tief herabgesunken, daß sie nur zu retten ist im Glauben und in der Liebe, da nur der Glaube und die Liebe allein die Menschheit befähigt zum Opferleben. Und wer steht in erster Linie, ein Opferleben zu führen, wenn nicht der katholische Priester? Das vermag er allerdings nur im Glauben an Meinen Allerheiligsten Sohn, daß Er wirklich und wahrhaft unter ihnen wohnt, nicht nur als ihr Herr und Meister, sondern auch als ihr Bruder, mit dem sie täglich das Glück haben umzugehen und zu verkehren, und in der Liebe, die sie hintreiben muß, Ihn oft und oft zu besuchen, da die Bruderliebe, wenn sie wahrhaft ist, sich gerne beisammen einfindet. Diese Liebe wird sie dann von selber antreiben, auch
andere herbeizuziehen, Ich meine die Herzen der Untergebenen; denn ein Priester
der katholischen Kirche hat so viele Kinder, so viele Untergebene, wie er unter
seiner Leitung Christen stehen hat und ihm Schäflein anvertraut sind. Und Ich sage
dir, Mein Sohn spricht nicht vergebens zu dir, denn vor allem muß Er beginnen, das
Priestertum zu überzeugen, daß Er wirklich unter ihnen wohnt. Und nicht eher wird
die Welt zurückkehren zum Glauben, zu ihrem früheren Glauben, als bis die Kirche
wieder ganz durchdrungen ist von dem Glauben und der Liebe. Und wer ist die Kirche?
Die Kirche ist das katholische Priestertum! Siehe, Meine Tochter, wie gut der Herr
ist, wie Er Sich würdigt herabzusteigen zu der sündigen Menschheit. Sieh, wie Er
Sich würdigt, Mich zu dir zu senden und dir durch Mich Seinen Willen kundgibt.“
47 Zweiter Donnerstag im Februar 1896 „Wenige sind es, die den Weg des Kreuzes wandeln.“ Jesus: „Und Ich habe sie erlöst, Ich habe die Schuld hinweggenommen und an das Kreuz geheftet. Aber siehe, Meine Tochter, wie wenige sich dafür hingeben, dem Ruf Meiner Kirche zu folgen. Viele, viele sind von dem Weg abgewichen, dem Weg, den Ich gewandelt bin, auch unter den Christen, auch unter denjenigen, die zwar zu Meiner Fahne geschworen, und dennoch den Weg der Gottlosen wandeln! Sie haben das Kreuz verlassen und haben auf ihre Fahne geschrieben: ‚Gottlosigkeit‘, das heißt, sie brauchen keinen Gott. Viele unter den Christen haben zwar das Kreuz noch nicht verlassen und den Weg, den Ich gewandelt bin, aber sie gehen ihn nur so wie Kinder, die nicht wissen, welchen Weg sie gehen sollen; sie kümmern sich wenig darum, Mir Freude zu machen, ihr Herz zu reinigen und Mich zu lieben. Wenige sind es, die den Weg des Kreuzes wandeln und diese wenigen sind diejenigen, mit denen Ich Mich vereinigen will. Dies sind jene treuen Seelen, die Tag und Nacht ihr
Herz bei Mir und mit Mir vereinigen und unterhalten vor dem Tabernakel. Diese sind
Meine liebsten Kinder. Und siehe, der größte Teil davon kann nicht kosten, wie gut
Ich bin. Obwohl Ich Mich ihnen mitteile im Gebet, in ihren Seufzern, in ihren Gesprächen,
kann Ich Mich doch nicht persönlich mit ihnen vereinigen, wie Ich zu Meinen Lebzeiten
mit der Menschheit verkehrt habe; um dennoch als Person mit ihnen zu verkehren,
will Ich in der Brotsgestalt zu ihnen kommen. Sie sollen wissen, wie gut Ich bin.
Ich will sie in ihren Leiden trösten, in ihren Bekümmernissen ihnen zur Seite stehen,
und sie sollen Tag für Tag Meine liebliche Stimme hören.“
48 Samstag vor Fastnacht 1896 „Weil Ich doch hier wohne mit Fleisch und Blut unter den Gestalten des Brotes und Weines.“ Barbara: „O nimm mich hin, o Herr! Ich will ja tun, was in meinen schwachen Kräften steht, alles, was Du verlangst. Rede, o Herr, Deine Dienerin hört!“ Jesus:
„Ja, Ich will, daß ihr in diesen Tagen Meine Altäre
umringt, und auch du, Meine Freundin, Meine Schwester, Meine Braut, soviel du kannst.
Bitte deine Schwägerin, daß sie es dir erlaube. Ich will nicht sagen, daß du, wie
deine zwei Freundinnen, außer der Essenszeit, alle Stunden des Tages Mir opfern
sollst. Die notwendigste Hilfe kannst du ihr leisten, aber was Ich von dir verlange,
ist, daß du aber doch keine Zeit versäumen sollst. Wenn ihre Verwandte da ist, soll
sie diese anhalten und die andere Zeit dich nicht abhalten, daß du bis zehn Uhr
ohne Verdruß in der Kirche bleiben darfst. Siehe, es ist Mir eine große Freude,
wenn Ich Meine Gleichgesinnten, Meine treuen Seelen um Mich sehe, weil Ich doch
hier wohne mit Fleisch und Blut unter den Gestalten des Brotes und Weines, wie Ich
ehedem auf Erden gewandelt bin, und Ich will dieses erkannt haben von Meinen Dienern.“
50 Erster Freitag nach Quadragesima 1896 „Wenn sie am Kreuz erhöht sein wird, wird sie alles an sich ziehen.“ Jesus: „Gehe mit Mir und vernehme das Todesurteil, das über Mich ausgesprochen wird. Siehe, dieser ungerechte Richter, er bekennt offen und laut vor allem Volk, daß er keine Schuld an Mir finde, und doch spricht er das ungerechteste aller Urteile, das je die Welt gehört, über Mich aus. Und so triumphiert das Unrecht über die Gerechtigkeit. Was meinst du wohl, Meine Tochter, was Ich damit Meiner Kirche für ein Beispiel geben wollte? Meine Kirche, Meine Braut, ist die einzige, die mit Mir den Kreuzweg wandelt. Vom Anfang bis zum Ende, solange sie bestehen
wird, ist sie beständig unter der Hand von gottloser Macht; beständig wird das Unrecht
über sie triumphieren, manche Zeit minder, manche Zeit wieder mehr, nicht überall
zu gleicher Zeit an allen Orten, aber doch beständig, bald hier, bald dort. Man
findet zu aller Zeit keine Schuld an ihr und doch muß sie leiden und doch muß sie
unterdrückt sein, weil sie Meine Braut ist, weil sie den Weg zu gehen hat, den Ich
ihr vorangegangen bin. Und Ich sage dir, es wäre auch nicht gut für sie, wenn sie
anders zu gehen hätte als Ich, ihr Haupt, ihr Herr und Meister, denn nur Leiden
ist das Zeichen der Auserwählung. Leiden führt ganz gewiß zum Siege. Wenn Ich erhöht
sein werde, werde Ich alles an Mich ziehen. So auch Meine Kirche! Wenn sie am Kreuz
erhöht sein wird, wird sie alles an sich ziehen. Siehe, wie Meine Kinder sich aufraffen
und ihr nachfolgen, wie sie sich flüchten unter den Schutzmantel ihrer heiligen
Mutter.
52 Herz-Jesu-Freitag im März 1896 „Siehe, nicht Ich wollte ihr Verderben, sondern sie wollten es selbst!“ Jesus: „Darum laß dich nicht irremachen von den Reden Meiner Diener, die es gar nicht böse mit dir meinen. Ich habe dir gesagt im allerersten Anfang, als Ich mit dir reden wollte, daß du nur der Briefträger sein sollst. Du sollst die Botschaft überbringen an sie, an Meine Diener, die Ich ihnen geben will. Du bist nur das Sprachrohr, durch welches Ich zu ihnen spreche. Es ist alles vorbereitet von den Gottlosen, vom Reich des Satans, um Mein Reich zu zerstören. Es ist alles vorbereitet, weil die Welt gottlos geworden ist und die Menschen den Arm Meiner göttlichen Gerechtigkeit herausgefordert haben, und es bedarf nur noch eines Winkes, und der Sturm soll losbrechen, auf den die Völker mit Furcht und Zittern hinschauen. Der Baum Meiner Kirche soll wieder einmal geschüttelt
werden und die unzeitigen Früchte davon losgemacht werden und losgelöst zu ihrem
Verderben, weil sie nicht hören auf Meine Stimme, weil sie es selbst so gewollt
haben. Darum sollen sie in ihrem eigenen Elend verfaulen und zugrunde gehen, da
sie nicht die Stimme hören wollen, die zu ihnen spricht durch Meine Diener, durch
Meine Kirche, die Diener der katholischen Kirche. Siehe, nicht Ich wollte ihr Verderben,
sondern sie wollten es selbst! Jahr um Jahr warte Ich, gehe Ich um diesen Baum herum
und suche Früchte und finde sie nicht.“
56 Zweiter Samstag im März 1896 „So sollte Ich auch die Mithelferin sein zur Gründung der neuen Kirche, denn aus einem jungfräulichen Leib sollte sie hervorgehen.“ Barbara: „Und in stiller Trauer, unter bitterem Weh, helfen die mitleidigen Seelen zusammen, um Ihm die letzte Ehre zu erweisen. O welch ein Schmerz auf aller Angesicht, ihr Herr und Meister, ihr geliebter Freund, ihr größter Wohltäter, ihr allerweisester Lehrer, sie sollen Ihn zu Grabe begleiten. Und jetzt bringt man eine Bahre, und noch einmal drückt Sie Ihren Mund auf Seine blassen Lippen und auf Seine heilige Seitenwunde, und unter vielen Tränen geleiten sie Ihn zum Grabe. Aber wie erhaben, mit welch ruhiger Haltung, mit heiligem Ernst, geht Sie einher, die heiligste, die jungfräulichste, die allerbetrübteste Mutter.“ Maria: „Ja, weißt du auch, was Mich aufrecht hielt unter diesen namenlosen Schmerzen? Der Gedanke, warum ist Mein Sohn auf die Welt herabgekommen, warum ist Er Mensch geworden? Um uns zu erlösen, um alle an Sich zu ziehen, um das Reich Gottes aufzurichten in dieser Welt, um die Kirche zu stiften. Und so wie Ich die Mithelferin war zur Erlösung des Menschengeschlechtes, so sollte Ich auch die Mithelferin sein zur Gründung der neuen Kirche, denn aus einem jungfräulichen Leib sollte sie hervorgehen. Jungfräulich wie Ich sollte sie sein und darum brauchte sie Meine Stütze. Wie sammelten sich die Apostel und die Jünger um
Mich her, wie holten sie bei Mir Rat in all ihren Anliegen, wie flüchteten sie sich
unter Meinen Schutz, wenn ihnen Gefahr drohte. Wie mußte Ich überall Mich hinwenden,
schützend und helfend, ratend und vermittelnd, wo es nötig war; und das ist es auch,
solange die Welt steht, denn deswegen ließ der himmlische Vater Mich noch so lange
auf Erden, obwohl Ich viel lieber mit Meinem Sohn aufgefahren wäre, weil die Kirche
Meiner bedurfte. Deshalb habt keine Angst ihr Menschenkinder, fürchtet nichts! Mein
Arm ist noch nicht verkürzt, Ich bin noch Dieselbe wie damals. In allen Stürmen
werde Ich euch nicht verlassen. Denn obwohl die Feinde der Kirche zahlreich sind,
ist aber auch das Gebet Meiner eifrigen Kinder noch nie so innig gewesen, noch nie
so innig in der ganzen Welt, wie es jetzt ist. Noch nie wurden so viele Maienaltäre
errichtet zu Meiner Ehre, wo sich Meine Kinder versammeln zum Preis und Lob Meines
Sohnes, wie auch zu Meiner Ehre.“
60 Dritter Samstag im März 1896 „Mein Herz siehst du heute gespalten. Das ist die Zerrissenheit der Familie durch den Ehebruch.“ Jesus: „Ihr, Meine lieben, treuen Kinder, ihr, ach kommt, nehmet Teil an Meinem Schmerz! Seht die tiefe Wunde, welche die Sünde Mir schlägt! Weißt du, was sie bedeutet, die klaffende Wunde? Die Wunde in Meinem Herzen, die du heute siehst? Es sind die vielen unwürdigen Beichten, die abgelegt werden; aber nicht die Beichten allein, weil Ich auch in das Herz Meines Feindes eingehen muß, in das Herz, das Mir angehören soll, das aber ganz und gar Meinem Widersacher übergeben ist. Es ist die Unaufrichtigkeit, mit der man sein Sündenbekenntnis
ablegt. Wie viele Sünden werden heute gebeichtet, aber nicht so, wie sie an sich
sind. Vieles beichten sie, aber nicht, daß sie einen Ehebruch auf dem Herzen haben.
Sie beichten nur eine allgemeine Übertretung gegen das sechste Gebot, aber nicht,
daß sie dieses im Ehestand und mit dem Ehestand vereinigt begangen haben. Siehe,
das ist das große Verderbnis unserer Zeit, die Zerrissenheit der Familie; denn je
mehr diese Sünde überhandnimmt im Ehestand, desto mehr weicht alles Glück und Zufriedenheit
aus der Familie.
62 Fest der sieben Schmerzen 1896 „Meine Mutter soll der Leitstern sein, der euch zum Himmel führen und geleiten soll.“ Jesus:
„Ich will dir dadurch zeigen, daß, obwohl Ich jetzt
aus der Welt scheide, Ich euch doch Meine liebe Mutter überlassen will. Sie soll
noch unter euch weilen, damit ihr von Ihr lernt, wie der Weg zum Himmel
zu finden ist, denn aus Ihrem Herzen, aus Ihrem
Herzblut, ging Meine heilige Kirche, Meine Braut, hervor. Ihr wollte Ich Kirche
noch hinterlassen, damit sie in allen Nöten zu Ihr flüchtet, damit Meine junge Braut
eine Zufluchtsstätte finde, da sie noch zu unerfahren ist und noch viel lernen muß,
den Haushalt Meiner Kirche zu führen.
63 Letzter Samstag vor Palmsonntag 1896 „Wo ist der katholische Mann, der noch mit Mannesmut Mich vor anderen bekennt?“ Jesus: „Ja siehe, Meine Tochter!
Morgen muß Ich in die Herzen der christlichen Männer einziehen. Diese sind zum größten
Teil wie die Jerusalemiter. Feige und mutlos wie sie sind, stehen sie heute zu Meiner
Fahne und morgen, wenn sie ein Lächeln von irgendeinem Ungläubigen in ihrer Nähe
bemerken oder ein spitzfindiges Wort fällt, dann wenden sie sich um, dann ist alles
vorüber. Siehe, diesen Wankelmut solcher Männer! Und doch will Ich sie retten, und
doch bin Ich vom Himmel gestiegen, um dieses Geschlecht zu adeln und zu vervollkommnen;
denn es ist ja der Mann der König der Schöpfung. Aus der Rippe des Mannes ist das
Weib erschaffen, und doch scheint es so, als wäre es umgekehrt. Wo ist der katholische
Mann, der noch mit Mannesmut Mich vor anderen bekennt? Muß nicht das Weib dem
Mann vorangehen, wenn es gilt, ein Wort zu sprechen von Mir und Meinem Reich? Darum
ist die Zeit gekommen, wo man so wenig Männer sieht in einer katholischen Kirche,
in einer Predigt, im Opfer der heiligen Messe. Um so mehr aber gehen sie dorthin,
wo man andere Dinge hört, wo Ich nicht geehrt werde, wo Satan die Fahne schwingt,
die Siegesfahne. Und wenn Ich nicht Sorge getroffen hätte, als Ich aus dieser Welt
schied und hätte Mir unter diesem Geschlecht Meine Auserwählten nicht herausgezogen
von dieser gottlosen Welt, Ich meine die Priester und die Ordensmänner, die sich
zurückziehen von dieser gottlosen Welt, und in stiller Abgeschiedenheit Mir noch
dienen und Mich noch finden, so stände das Frauengeschlecht allein unter Meiner
Fahne. So weit ist es gekommen im neunzehnten Jahrhundert. Sag an, Meine Tochter,
bin Ich nicht genötigt, Mich zu euch zu flüchten, ihr, die ihr mitten in der Welt
steht, mitten unter diesem Geschlecht, das Mich hinausgestoßen, das Mich vergessen
hat!“
64 Palmsonntag 1896 „Wie die verstockten Juden, so ist auch dieses Volk.“ Jesus:
„Ich habe dir heute früh gesagt, daß du Mich begleiten
sollst durch die Straßen von Jerusalem auf und ab. Sieh, wie gut Ich es mit
diesem Volk gemeint, wie ein zärtlich
liebender Vater wollte Ich sie um Mich versammeln, um sie Meinem himmlischen Vater
zuzuführen. Aber sieh, wie man mit Mir umgeht. Alles ist vergebens! Siehe, wie Ich
damals in Jerusalem und im ganzen Judenland herumgeeilt, um die verlorenen Schäflein
aufzusuchen, so eilt Meine Braut von einem Ende zum anderen, von einer Stadt in
die andere, von einem Fleck zum anderen, um die Menschen aufzusuchen, um sie zurückzubringen
zu Meiner Herde. Aber alles ist vergebens an diesem Geschlecht. Wie die verstockten
Juden, so ist auch dieses Volk. Darum, Meine Tochter, bitte Ich dich, du möchtest
Mir den Dienst nicht versagen.“
66 Karfreitag 1896 „Denn nie hat ein Mensch erfaßt, was Meine Mutter Mir auf Meinem irdischen Erlöserweg gewesen.“ Jesus: „Komm, Meine Tochter, setze dich hier neben das Kreuz zu Meiner heiligen Mutter und betrachte die Schmerzen, die Sie erduldet hat, indem Sie Mich auf Ihrem jungfräulichen Schoß hält. Siehe, Ihre einzige Sehnsucht war, den Erlöser zu schauen, Denjenigen zu sehen, Der die Menschheit wieder mit Gott vereinigen sollte. Ja, Sie hat Ihn nicht nur gesehen, Sie hat Ihn unter Ihrem jungfräulichen Herzen getragen. Dreiunddreißig Jahre ist Sie mit Ihm gewandelt und jetzt schau in dieses gebrochene Herz, das mit einem siebenfachen Schwert durchbohrt ist. Mit welcher Liebe begleitete Sie Mich auf all Meinen Wanderungen, mit welcher Sehnsucht erwartete Sie Mich, wenn Ich Mich eine Zeitlang von Ihr trennen mußte. Ach, Sie lebte ja nur, um Mich lieben zu können und Mich geliebt zu sehen von allen Menschen. Ich habe dir von Anfang an gesagt, als Ich Mich dir vergegenwärtigte, als Ich dir den Weg zeigte, den du mit Mir wandeln solltest, nämlich den Kreuzweg, du sollst in diesen Tagen dich recht mit Meiner heiligen Mutter vereinigen und Sie in Ihren Schmerzen bemitleiden. Ja, alle die dies tun, werden in diesen Tagen, wo
Ich das große Werk der Erlösung vollbracht habe, erfahren, wie gut Ich bin und sollten
es auch die verstocktesten und härtesten Sünder gewesen sein. Ich werde sie alle
zur Bekehrung führen. Denn nie hat ein Mensch erfaßt, was Meine Mutter Mir auf Meinem
irdischen Erlöserweg gewesen. Sie war das einzige Wesen, das Mich vollkommen entschädigen
konnte für all die Unehre und Beleidigungen, die Meinem Herzen zugefügt worden sind
von den undankbaren Menschen und Geschöpfen.“
67 Karsamstag 1896 „Tag für Tag sollst du siegen im Kreuz, und das Kreuz soll dich zur Glorie führen.“ Maria: „Ja sieh, Meine Tochter! Siehst du, wie unendlich gut Derjenige ist, den Ich Meinen Sohn nennen kann? Siehst du die überschwengliche Freude Meines Herzens? Siehst du, wie Er alles belohnt? O harre aus mit Mir, denn noch muß Ich zurück, noch kann Ich nicht mit Ihm fort, denn Ich muß wieder zurück zu Meiner Kirche, die Mein Sohn erst stiften wollte, und die jetzt erst beginnen muß, die noch verschlossen ist in der Erde, aber die dann sprießt und grünt und blüht, und Ich muß sie noch bewässern und begießen mit dem Tau Meines Gebetes, mit den Belehrungen Meines Mundes, mit dem heroischen Beispiel Meines Wandels, damit diese Blume aufblühe und sich entfalte über den ganzen weiten Erdkreis. Beklage dich nicht mehr, trage, leide geduldig, denn es kommt die Zeit, wo auch du siegen wirst über all die Leiden dieses Erdenlebens. Sieh, Mein Sohn hat das Kreuz in den Händen, denn am Kreuz hat Er triumphiert. Weißt du, was das bedeutet? Ja, daß du das Kreuz
nicht aus den Augen und nicht aus den Händen lassen sollst, solange du Erdenpilgerin
bist, denn im Kreuz sollst du siegen, Tag für Tag sollst du siegen im Kreuz, und
das Kreuz soll dich zur Glorie führen. Auch für dich soll der Tag kommen, wo du
mit der Siegespalme dich emporschwingen sollst zu deinem Erlöser.“
72 Kreuzauffindung 1896 „Daß Meine Mutter beständig verehrt werden soll als die Mithelferin der Erlösung des ganzen Menschengeschlechtes.“ Jesus:
„Ja, Ich will dir zeigen, Meine Tochter,
wie der liebliche Monat Mai, der schönste
Monat des ganzen Kirchenjahres, der herrlichste ist, so ist Meine liebe Mutter unter
allen Heiligen im himmlischen Hof die Schönste unter allen, und Ich wollte, daß
dieses Fest, das Fest der Auffindung Meines heiligen Kreuzes, in diesem herrlichen
Monat gefeiert werden soll, der Meiner Mutter geweiht ist, weil Ich will, daß Meine
Mutter beständig verehrt werden soll als die Mithelferin der Erlösung des ganzen
Menschengeschlechtes. Das Kreuz und Meine Mutter sind untrennbar miteinander verbunden,
so wie Ich und das Kreuz nicht zu trennen sind. Das Kreuz habe Ich Mein ganzes Leben
lang geliebt, und an dem Kreuz wollte Ich siegen, siegen über die Welt und über
den Satan! Und warum denn? Ei ja, um den Menschen zu belehren, daß, da nun einmal
das Paradies verscherzt war und der Paradiesweg verdorben ist, nur noch ein Weg
zum Himmel führt, und das ist der Kreuzweg. Wer auf diesem Weg Mir folgen wird,
wird siegen durch das Kreuz, wie Ich, ihr Herr und Meister, gesiegt habe.“ „Ja, Mein Kreuz war von Holz, aber die Liebe hat es vergoldet.“ Jesus: „Ja, Mein Kreuz war von Holz, aber die
Liebe hat es vergoldet. Siehst du, das ist die Liebe, die Liebe jener treuen
Seelen, die ausharren bei Mir, die ihre Liebe vereinigen mit Meiner Liebe, die ihr
Kreuz vereinigen mit Meinem Kreuz und Mir das Kreuz erleichtern und tragen helfen.
Ja, dann wird Mein Kreuz, das Ich einst trug auf Golgotha, das aber aus schweren
Kreuzesbalken zusammengefügt war, eingesenkt in die Liebe, in das Gold der Liebe,
das jene treuen Seelen zusammenwirkend anfertigen, und dabei bist auch du und deine
beiden Freundinnen. Ihr sollt das Gold der Liebe über Mein Kreuz ausgießen, Meine
treuen Kinder, und es Mir tragen helfen. Siehst du, Meine Tochter, damals, als Ich
dir den Plan vorlegte, was Ich mit dir vorhabe, den Plan nämlich, daß du das Werkzeug
sein solltest, durch das Ich der Welt wieder eine neue Wohltat zufließen lassen
will, da sahest du Mich mit einem schwarzen Holzbalken auf dem Rücken. Du schautest
in Mein Angesicht, das mit dicken Schweißtropfen bedeckt war, und Ich will dir heute
den Sinn erklären: „Ich bin der Mittelpunkt, und das Band ist Mein Herz.“ Jesus:
„Ich bin der Mittelpunkt, und das Band ist Mein Herz,
und die Quelle, die da sprudelt, ist der heilige Tabernakel. Aus ihm sollen sich
die Ströme der Gnaden über die ganze Welt ergießen. Sprudeln soll die Quelle, denn
sie ist durch eine Meiner unwürdigen Dienerinnen wieder aufgegraben worden, und
das bist du! Du hast den Quell wieder aufgegraben, denn du hast Mein Herz verwundet
durch dein beständiges Verlangen, durch deine beständigen Seufzer, die du zu Mir
abgeschickt hast, und siehe, Ich habe dich gesetzt an die Quelle, daß du daraus
schöpfst und trinkst, und nun mögen Meine Diener die Quelle recht sprudeln lassen.
Du hast sie wieder neu aufgerissen, du hast die Stäubchen weggetan. Wohlan, Meine
Diener! Ihr seid die Diener, welche die Quelle sprudeln lassen sollen. Welche Freude
für euch, die Ich euch gestellt habe zu Wächtern dieser Quelle. Ihr seid die Kanäle,
durch welche die Quelle fließen soll. O verstopft sie nicht, laßt Meine Kinder erfahren,
wie gut Ich bin und leitet Balsam in die gequälten Menschenherzen. Balsam Meines
Trostes!“
73 Zweiter Freitag im Mai 1896 „Wenn Ich Mich richten muß nach den verschiedenen Zeitaltern, als ihr Gott und Schöpfer, warum denn nicht auch sie?“ Jesus:
„Sieh, Meine Diener halten manchmal allzu fest an einem
Thema, das sich nicht nach den Zeitverhältnissen richtet; denn die Zeiten sind so
verschieden wie die Menschen alt und verschieden sind, und wenn
Ich Mich richten muß nach den verschiedenen Zeitaltern,
als ihr Gott und Schöpfer, warum denn nicht auch sie? Es gab eine Zeit, die man
die Goldene Zeit nannte, und das war jene Zeit in Meiner Kirche, als Meine Kinder
täglich hingingen zu Meinem Tisch, und eine gab es, die man die Eiserne Zeit nannte,
und das ist jene, wo Meine Kinder kalt und gleichgültig waren und sind gegen Mich
im Allerheiligsten Altarsakrament, und wo Meine Kirche genötigt ist, ihre Kinder
gleichsam zu zwingen. Ich will aber, daß das Eiserne Zeitalter verschwinden soll,
und es soll das Goldene an seine Stelle treten.“ „Wo überall ein Priester steht, soll er die Quelle sprudeln lassen, an die Ich ihn gestellt habe.“ „Wo überall ein Priester steht, soll er die Quelle sprudeln lassen,
an die Ich ihn gestellt habe. Er ist der Kanal, durch den Ich die Wasser der Gnade
hineinleiten will, in Meine Kinder, und Ich verspreche Meiner Kirche, daß sie zur
höchsten Blüte gelangen soll. Tut doch die Augen auf, ihr Priester, und seht, mit
welchem Heißhunger Meine Kinder – die euch anvertrauten Seelen – alles aufnehmen,
was sie Mir näherbringt. Seht, mit welcher Liebe und Begeisterung man jene Zeitschrift
aufnimmt, die von Meiner wirklichen Gegenwart im Hochheiligsten Altarsakrament handelt.“
74 Christi Himmelfahrt 1896 „Nicht die Wissenschaft macht Heilige, sondern das Kreuztragen.“ Jesus:
„Nicht die Wissenschaft macht Heilige, sondern das Kreuztragen;
Kreuztragen in der Art und Weise, wie Ich es trug. Wer Mir nachfolgen will, der
nehme sein Kreuz täglich auf sich und folge Mir nach, und je mehr Mich jemand sucht,
desto mehr wird er das Kreuz vorfinden, desto tiefer wird er eindringen in die Schule
des Kreuzes, weil kein anderer Weg zum Himmel führt als der Kreuzweg, den Ich Selbst
gegangen bin, als Ich auf Erden weilte. Der Paradiespfad ist nun einmal verloren
und auf Erden nie mehr zu finden, außer bei denjenigen, die ihn im Kreuz suchen,
denn diejenigen, die das Kreuz Mir nachtragen wollen, werden das Kreuz lieben, weil
sie es freiwillig auf sich nehmen, und
so ist es kein Kreuz mehr, es ist ihnen eine Lust und Befriedigung, denn sie wissen,
daß sie auf dem Wege sind, den auch Ich ging, und die Tränen, die sie weinen, sie
glänzen wie Diamanten im Sonnenstrahl.“
76 Pfingstfest 1896 „Sieh, wenn nur ein Mensch guten Willen hat.“ Jesus:
„Siehe, wenn nur ein Mensch guten Willen hat, wenn er
nur Mich zu lieben wünscht, Meine Gebote zu halten verlangt, will Ich ihm mit Meiner
Gnade zuvorkommen, er soll nicht mehr darben, nein, reichlich will Ich Meine Gnade
ausgießen, Ich will ihm die Wege bereiten, daß er Mich findet, daß er Mir dienen
kann. Ich will seinen Lebenspfad so erhellen durch Meine Gnade, daß er an allem
vorübergeht, was ihm hindernd in den Weg tritt, daß er an nichts hängenbleibt, er
soll seinen Fuß nicht anstoßen an einen Stein, nein, er soll die Steine sehen, die
ihm gelegt werden vom Satan, von seinem eigenen Fleisch und von der Welt, damit
er den Fuß hoch aufheben könne, um vorüberzukommen, ohne sich zu verletzen. Und
so durchwandert er dieses Leben, das so verderbt geworden ist seit der Sünde, daß
es ohne Kreuz und Leid nicht anders mehr geht. Aber sieh, Ich will, daß die Menschheit
vereinigt werden soll mit Meiner Liebe, Ich will Mich mit ihnen vereinigen, um
ihren Lebenspfad zu erhellen. Ich will sie begleiten durch dieses dunkle Erdenleben.“ „Ja sieh, Mein Geist leitet die Kirche.“ Jesus:
„Sieh, heute ist das Stiftungsfest Meiner heiligen Kirche.
Den Grundstein habe Ich gelegt auf Kalvaria, als Mein Kreuz eingesenkt wurde in
die Erde, in die sündenbefleckte Erde. Da wurde die Sünde getilgt durch Mein Blut,
das vom Kreuz herniederfloß. Heute aber wurde Meine Kirche gestiftet, heute habe
Ich Meinen Geist in sie hineingesandt, von heute an habe Ich Meine Gewalt, die Ich
ihnen übertrug auf dem Ölberg, als Ich noch unter ihnen wandelte, in Kraft übergehen lassen, haben sie von Meiner Gewalt Besitz genommen, habe Ich sie ihnen abgetreten
und sie ihnen übergeben. „Siehe, das ist die ganze heilige Kirche, die Ich gestiftet.“ Jesus: „Ja, höre auf zu weinen, Meine Tochter! Siehe, Ich wollte dir nur Meinen Schmerz zeigen, den Mein Herz empfindet über den Undank so vieler Seelen, die Mich nicht mehr kennen. Siehe, Ich habe dir gesagt am Freitag, was die Liebe ist. Die Liebe ist Wohlwollen, und Ich habe den Menschen erschaffen zu Meiner Ehre und Verherrlichung, Ich wollte ihm Meinen Geist geben, Mein Ebenbild aufdrücken, Mein göttliches Ebenbild. Und der Mensch hat Mich verlassen durch die erste Sünde, er hat den Paradiespfad umgewandelt in diese unwirtliche Erde. Der Weg, der Pfad, der zum Himmel führt, den die Menschen ursprünglich im Paradies wandeln sollten und auf dem sie ohne Schmerzen zu Mir gelangen sollten, ist nun einmal zerstört. Der Mensch hat ihn zerstört. Aber siehe, dies alles wußte Meine Allwissenheit und doch erschuf sie den Menschen und warum? Weil Ich, als die Zweite Person der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, hinabsteigen wollte, diese Menschen zu retten und Selbst Mensch zu werden, um diesen Menschen den Paradiespfad, den sie sich verdorben, wieder zu ebnen, wieder herzustellen und den Weg, den sie sich verdunkelt haben, wieder zu erhellen. Und das habe Ich getan. Ich habe ihn wieder erhellt. Siehe, das ist die ganze heilige Kirche, die Ich
gestiftet. Das ist der Paradiespfad, auf dem die Menschen wandeln sollen dem Himmel
zu, nicht ohne Leiden wie früher, aber doch so, daß sie das Leiden nicht mehr fühlen
sollen, nicht mehr so, wie sie es fühlen mußten im Alten Bund. Denn jeder, der an
Mich glaubt, jeder, der Mich liebt, soll so viel Trost in Mir finden, daß doch alles
Kreuz und alle Mühe, die Ich ihm zuschicke zu seinem Besten, er mit leichter Mühe
ertragen wird. Ich werde ihm so viel Trost in dieses Erdenleben hineinsenken, daß
ihm alle Opfer und Mühen versüßt werden. Verstehst du Mich, Meine Tochter? Nicht,
als ob seine Natur die Leiden nicht fühlte, ja er soll sie fühlen, denn der Mensch
hat gesündigt, und die Gerechtigkeit muß gesühnt werden. Aber er soll so viel Trost
empfinden in Mir, daß er all sein Leiden, all sein Elend bald wieder vergißt.“
77 Fünfter Freitag im Mai 1896 „Von Meiner Mutter sollen Meine Kinder lernen, den Weg zu Mir zu finden, die Tugenden nachzuahmen.“ Jesus: „Ja, Ich kann sie beglücken, die Menschen, und Ich will es auch. Denn dies ist die Absicht Meines Herzens, indem Ich mit dir rede, will Ich nur beglücken. Siehe, jetzt ist der schöne Monat Mai, der Meiner Mutter geweiht ist, zu Ende, und es beginnt die Kirche den Monat zu feiern, der Meinem liebenden, menschlichen und göttlichen Herzen geweiht ist. Durch Meine Mutter gelangt man zu Meinem Herzen. Wunderschön hat es Meine Kirche angeordnet, daß diese beiden Monate nacheinander folgen und wie der ganze Jahresverlauf von Meiner Kirche angeordnet und für Mich geweiht ist. Sieh, wie schön es ist, daß Meine Kinder von Meiner Mutter durch Meine Kirche in Mein Herz hineingeführt werden. Von Meiner Mutter sollen Meine Kinder lernen, den
Weg zu Mir zu finden, die Tugenden nachzuahmen, die Sie in Ihrem sterblichen Leben
geübt hat, und die Sie jetzt noch übt und üben wird, solange die Welt besteht. Die
Tugenden hören nicht auf, auch wenn die Menschen diese sterbliche Hülle abgelegt
haben; sie werden nur in unendlich vollkommener Weise geübt in der triumphierenden
Kirche. In der streitenden Kirche hier auf Erden sind sie immer nur unvollkommene
Werke, unvollkommene Akte, und nur bei Meiner lieben Mutter waren sie vollkommen,
weil Sie allein befreit war von der Erbsünde, weil kein Makel der Sünde an Ihr war.“
78 Tag vor dem Fronleichnamsfest 1896 „Vergeltet Mir doch die Liebe, daß ihr freudig mit Mir leidet und freudig mit Mir liebt.“ Jesus: „Sie sollen wohl bedenken, wie alles, was in der Welt geschieht und vor sich geht, Ich in Meiner allmächtigen Hand habe und zur rechten Zeit alles so lenken werde, wie es den Meinigen am dienlichsten und besten ist. Seht, Meine Kinder, wie kleinlich ihr seid! Seid ihr doch die Lieblinge Meines Hauses, eßt ihr doch das Brot Meines Tisches, wozu denn solche Ängstlichkeiten? Ja, das Kreuz sollt ihr tragen, denn ihr sollt ja Meine Schülerinnen sein. Aber seht, wie vieles ihr wirken könnt in der menschlichen Gesellschaft, denn in alle Schichten hinein gelangt eure Wirksamkeit: In den Ehestand, in den Priesterstand, in den Ordensstand. Ist es darum zuviel, wenn Ich euch ein Kreuz aufgebe? Gewiß nicht! Es wird alles gut gehen, gut nach Meiner Meinung;
denn alles, was Ich zulasse, ist immer gut und immer am besten, wenn es auch dem
Menschen nicht immer so scheint, wenn man auch meint, es sei menschlich nicht gut.
Wenn einmal der Schleier fällt, dann wird man sehen, wie wunderbar Meine Wege sind,
und wie Ich alles zum Besten Meiner Kinder gelenkt, geleitet und zugelassen habe.
82 Herz-Jesu-Fest 1896 „Und eine einzige Seele, die Mich wahrhaft liebt, übertönt tausend andere, die Mich nicht lieben.“ Jesus: „Nun gibt es aber so viele Menschen, die auf Erden leben, die störend einwirken, die da störend eingreifen auf dieses Flammenmeer, durch die Gotteslästerungen und Verwünschungen, die sie Meinem Herzen entgegenschleudern. Dadurch werden die Strahlen gehemmt, und es ist, als ob jemand Steine und Kot oder sonst andere Dinge in einen Feuerherd hineinschleudert, und es sprühen die Funken nach allen Seiten hinaus. Dies ist es, was Ich dir zeigen wollte. Das sind die Funken der Liebe, die um so mächtiger hineinschlagen für jene, die sich von Mir abgewandt, um so Mich zu entschädigen für die Beleidigungen und Entehrungen, die dem Herzen Meines himmlischen Vaters von jenen Gotteslästerern zugefügt werden.“ „O glückliche Seelen, die ihr bewirken könnt, das Herz eines Gottes zu entflammen.“ „O glückliche Seelen, die ihr bewirken könnt, das Herz eines Gottes
zu entflammen. Noch nie hat das Feuer der Gottesliebe so hoch aufgelodert, sich
so emporgeschwungen wie jetzt, wie Ich es dir gestern zeigte; denn in der ganzen
Zeit, seitdem Mein Herz am Kreuz den letzten Tropfen hingegeben, war noch keine
Gebetsarmee entstanden und hat die Weltgeschichte keine so große aufzuzeigen als
gerade jetzt in diesem Jahr. Von allen Seiten strömen Meine Kinder herbei, Mein
Herz zu entschädigen, Mir zu zeigen, daß sie noch Herzen haben, die Mir warm entgegenschlagen.
Darum vergesse Ich den Undank so vieler Menschen, und eine einzige Seele, die Mich
wahrhaft liebt, übertönt tausend andere, die Mich nicht lieben, das heißt, Mein
Herz fühlt dermaßen eine Freude, daß es die anderen nicht zu achten scheint. „Sie sollen in alle Ewigkeit schwimmen in dieser Liebe.“ „Sie sollen in alle Ewigkeit schwimmen in dieser Liebe. Sie sollen
genährt werden an diesem Gottesherzen. Ja, da ist es wohl der Mühe wert nachzudenken,
zu reden, zu schreiben. Wie vieles wird unnötig nachgedacht, geredet, geschrieben,
um ein eitles, vergängliches Vergnügen sich zu verschaffen, um Satan eine Freude
zu machen. Ist es da nicht der Mühe wert, um des Reiches Gottes willen zu denken,
zu reden, zu schreiben?“
86 Fest St. Peter und Paul 1896 „Ich will, daß die hochheilige Messe, wo Mein Kreuzestod erneuert wird, sie jedesmal erinnern soll, mit Wem sie jetzt verkehren und Wer sich jetzt zu ihnen herabwürdigt.“ Jesus: „Sei ruhig, Meine Tochter! Ich sehe alle deine Tränen, Ich schaue in dein Herz, Ich sehe deinen guten Willen, Ich weiß, daß du nicht betrogen sein willst, und daß du andere nicht betrügen willst. Ich weiß, daß du nur Mich suchst und sonst nichts. Aber sieh, Ich will ihn überführen, Ich will ihm zeigen, daß es jetzt noch Märtyrer gibt in Meiner Kirche, und zwar Märtyrer der Liebe. Diese Märtyrer der Liebe sind aber kostbar in Meinen Augen, sie sind kostbare Perlen für Meine Kirche.“ „Sage ihm nur, daß sein Weg der königliche Weg des Kreuzes sein muß.“ „Ja, sie sollen wissen, daß Ich es bin, Der dich leitet, Der die
Anleitungen dir gibt, Ich bin es, Der all die Verhältnisse deines Lebens, deiner
Gesundheit und deiner Seelenzustände ordnet. Sag ihm nur, er soll lesen, was Ich
heute mit dir gesprochen habe und sich nicht unterstehen zu verurteilen, bevor er
dich selbst gesehen, und dann möge er bedenken, daß die Wege Meiner treuen Kinder
keine anderen Wege sind als diejenigen, die du gehst und die deine beiden Mitschwestern
mit dir gehen, und die er gehen muß, wenn er zu Mir gelangen will, und die er auch
geht. Sage ihm nur, daß sein Weg der königliche Weg des Kreuzes sein muß, weil er
vielen Seelen vorangeht und viele auf ihn schauen.. „Aber Ich will Dank und Anerkennung von diesem Geschlecht.“ „Denn, daß Ich dir dieses Leiden gab und nach dem Leiden mit dir verkehren will, ist Meine weise Absicht, weil Ich nur die Priester darauf aufmerksam machen will, wie der Weg zu befolgen ist, daß Ich nicht gekommen bin, die Leiden zu entfernen, und daß Ich auch nicht unter ihnen wohne, um alle Leiden von der Erde hinwegzunehmen; denn leidensunfähig werden die Menschen nur, wenn sie eingegangen sind in die triumphierende Kirche. Aber Ich will ihnen zeigen, daß es ein untrügliches Kennzeichen ist, daß Ich den Menschen an Mich ziehen will und an Mich ziehen möchte, und daß Ich durch das Leiden sie zur Vereinigung mit Mir führe. Aber Ich will Dank und Anerkennung von diesem Geschlecht. Ich will, daß die hochheilige Messe, wo Mein Kreuzestod erneuert wird, sie jedesmal erinnern soll, mit Wem sie jetzt verkehren und Wer sich jetzt zu ihnen herabwürdigt.“ „Ich bin es, Der die Engel hinabstürzte in den Abgrund, aus dem Reiche des Lichtes in das Reich der Finsternis, weil sie sich gegen Meinen Geist empörten, weil sie sich nicht unterwerfen wollten Meinen Ratschlüssen.“ Jesus:
„Ja, da muß aber das Leben zeigen zwischen beiden Geistern,
ob es dämonischer oder göttlicher Einfluß ist, muß das Leben die Entscheidung geben.
Alle, die noch wenig begriffen haben, daß Ich diese Welt erschuf, daß Ich alles,
was darauf ist, in das Dasein gerufen habe, daß Ich das Recht besitze, zu bestrafen
und zu belohnen, müssen erkennen, daß es einen dämonischen und einen göttlichen
Einfluß gibt. Ich bin es, Der die Engel hinabstürzte in den Abgrund, aus dem Reiche
des Lichtes in das Reich der Finsternis, weil sie sich gegen Meinen Geist empörten,
weil sie sich nicht unterwerfen wollten Meinen Ratschlüssen, die Ich mit der Menschheit
vor hatte, oder will Mein Diener Mir auch dieses nicht glauben? Sag ihm nur, daß
es auch ein Rätsel ist und ein Geheimnis, daß Ich die Engel sofort verstieß aus
dem Himmel und den Menschen so viel Nachsicht gewährte. Nicht war, dies ist ein
Geheimnis? Nehmt die ganze Geschichte des menschlichen Geschlechtes, alle Glaubens-
und Sittenlehren, vor wie vielen Geheimnissen bleibt ihr stehen? Seid ihr nicht
Schwachköpfe, daß ihr euch nicht beugen wollt vor einer Erscheinung? Ja, ja, das
sind dämonische Einflüsse, und weil sich dieselben so breit machen in diesem Jahrhundert,
warum sollte auch Ich Meinen treuen Dienern Meinen Geist nicht geben, warum sollte
Ich sie nicht auch beeinflussen, warum nicht mit jenen verkehren, die sich ganz
Mir schenken?“
89 Montag in der großen Gebetswoche 1896 „Meine lieben Kinder, liebet die Demütigungen, die über euch kommen.“ Jesus:
„Es gibt nur wenige, die Mich im Leiden lieben; im Genuß
wollen Mich alle lieben. Liebe doch das Leiden. Wenn du in der Kirche Mich genießest,
zahle Ich dir den Lohn gleich aus. Wenn du aber gerne die Kirche besuchen wolltest,
aber durch Krankheit oder sonst nach Meinem Willen für Mich beschäftigt oder verhindert
bist, dann hebe Ich den Lohn für die Ewigkeit auf. Das sage auch deinen beiden Freundinnen.
Meine lieben Kinder, liebet die Demütigungen, die über euch kommen.“
94 Vierter Donnerstag im Juli 1896 „Wo die Welt überflutet ist durch die Greueltaten des Freimaurertums, des Liberalismus und Sozialismus.“ Jesus: „Seht, Meine Kinder, wie Ich Mich gesehnt habe, zu euch zu kommen, wie Ich Mich gefreut habe auf die Stunde, wo Ich mit euch verkehren könne. Erlaubt mir doch, zu euch zu kommen! Seht, Ich war gekommen, den Willen Meines himmlischen Vaters zu erfüllen, die Kranken zu heilen, die Betrübten zu trösten, die Schwachen zu stärken, die Mutlosen aufzurichten. Wenn Ich von der Arbeit sehr müde war und Mein menschliches Herz sich trösten wollte, so zog Ich Mich zur Erholung zurück in irgendeine liebende Familie, am liebsten zu Meinen treuesten Freunden, zu Lazarus, Maria und Martha. Diese sollt ihr Mir jetzt sein. Erlaubet Mir daher, zu Meinem Trost zu euch zu kommen, wo die Welt überflutet ist durch die Greueltaten des Freimaurertums, des Liberalismus und Sozialismus.“ „Ich bin das Bindemittel zwischen Meinem himmlischen Vater und den Menschen.“ Seht, unter den Millionen Menschen, wie wenige suchen Mich! Wie
wenige sind es, die Mich suchen. Ihr aber sucht Mich und Meine Liebe. Darum ist
es Meine Freude, mit euch zu verkehren, aber Ich will die Menschheit zurückführen
zu Meinem himmlischen Vater. Darum wohne Ich im Allerheiligsten Altarsakrament,
denn seht, Ich bin das Bindemittel zwischen Meinem himmlischen Vater und den Menschen.
Ich will vom Allerheiligsten Sakrament des Altares aus alle mit einem Band der Liebe
umschlingen und alle, welche sich umschlingen lassen, sollen gerettet sein. „Ich werde immer für dich sorgen, kümmere dich um nichts.“ Ich bin Derjenige, Der die Lilien des Feldes kleidet, Der die
Vögel des Himmels nährt und den Füchsen ihre Höhlung gibt. Du sollst nie Mangel
leiden, Ich werde dich bekleiden, deshalb habe Ich dich heute hergeführt. Wie
Ich kein Heim hatte, so sollst du kein Heim haben, weil du Mein Leben nachbilden
sollst. Freue dich, daß du kein Heim hast und Mir ähnlich darin sein sollst. Wie
Ich Mich in eine treue Familie zurückzog, siehe, so bist du auch hier daheim. Ich
werde immer für dich sorgen, kümmere dich um nichts. Lasset euch von den Menschen
belachen und Meine Diener über euch spötteln, glaubt es, daß Ich mit euch verkehre,
denn Ich bin es wirklich. Es bleibt nicht immer so, wie es jetzt ist.“
110 Erster Donnerstag im September 1896 „Denn Sie war die Morgenröte der nahenden Erlösung, Sie war die Mittlerin, die Miterlöserin aller Menschen.“ Jesus: „Ja, Meine Tochter! Du weißt nicht, warum du uns heute siehst, uns beide (Jesus und die liebe Mutter Gottes), die dein ganzes Sein und Denken und Streben ausmachen sollen. Siehe, morgen feiert die Kirche den Tag, der Meinem menschlichen Herzen geweiht ist, den ersten Freitag, und Ich habe dir am Feste Mariä Himmelfahrt gesagt, daß du und deine beiden Mitschwestern der Allerheiligsten Dreifaltigkeit Ersatz leisten sollt für so viele Menschen, die nicht einmal daran denken, die nicht einmal glauben, daß durch Meine Mutter alles Heil in die Welt gekommen ist, denn Sie war die Morgenröte der nahenden Erlösung, Sie war die Mittlerin, die Miterlöserin aller Menschen. Wer erkennt dieses noch? Wer erinnert sich noch daran, was Meine Mutter der Menschheit geworden ist, in welch enger Beziehung Sie zu der Menschheit steht, mit welcher Liebe und Hochachtung die Menschen auf Sie schauen sollten?“ „Unzertrennlich sind Wir Beide für diejenigen, die überhaupt noch glauben wollen, daß sie in sich eine unsterbliche Seele tragen.“ „Darum will Ich dir das alles ins Gedächtnis zurückrufen, was
Ich dir gesagt am Mariä-Himmelfahrtstag. Deshalb siehst du Uns Beide, Mich zusammen
mit Meiner Mutter. Unzertrennlich sind Wir Beide für diejenigen, die überhaupt noch
glauben wollen, daß sie in sich eine unsterbliche Seele tragen. Heute aber will
Ich dich vorbereiten, Meine Tochter, auf das große Fest der Geburt Meiner heiligen
Mutter. Siehe, du bist unglücklich, wenn du nicht so mitmachen kannst wie deine
beiden Mitschwestern, du mußt aber wissen, daß Ich dich zum Leiden bestimmte,
und du in der Familie stehst. Und Ich will durchaus nicht, daß diejenigen, die Mir
dienen – in denen Ich etwas Besonderes wirken will, die Ich erwählte, um durch sie
etwas durchzuführen, die Ich zu einem besonderen Werkzeug brauchen will – Sonderlinge
sein sollen. Nein, das will Ich nicht!“
112 Vigil Mariä Geburt 1896 „Und doch tut man, als ob es eine Schande wäre, ein Glied dieser Kirche zu sein.“ Jesus: „Komm, Meine Tochter! Komm mit Mir!“ Barbara: „Und ich werde hineingeführt in ein Haus, und ich sehe zwei ehrwürdige Gestalten. Es ist die heilige Anna und ihr Gemahl Joachim. Und ich sehe das ganze Zimmer erfüllt mit himmlischen Geistern. Freudestrahlend knien die glücklichen Eltern inmitten des Zimmers. Und ich sehe das holde, liebe Kindlein in der Wiege. Ja, wahrhaftig, diese Geburt hat der ganzen Welt Freude gebracht. O mein Gott!“ „Siehst du die Geburt dieses gnadenreichen Kindes? Es ist Meine himmlische Mutter.“ Jesus: „Es reut Mich, den Menschen geschaffen zu haben. Alles, alles habe Ich getan an diesem Geschlecht, und alles ist vergebens. Niemand ist da, der noch nachdenkt in seinem Herzen. Siehst du die Geburt dieses gnadenreichen Kindes? Es ist Meine himmlische Mutter. Siehst du, was Ich getan, alles ist vollendet, das Werk ist vollendet, das Werk der Erlösung, das am heutigen Tag beginnen sollte. Wo sind die Menschen, die Mir dafür danken? Wo sind die Menschen, die auch noch in sich hineingehen und nachdenken in ihrem Herzen? Tun sie nicht alle so, als ob sie ewig leben wollten? Siehe, Ich habe dir die Mission, den Auftrag gegeben, die Menschen daran zu erinnern, was die Feste Meiner Kirche zu bedeuten haben. Wo sind die Menschen, die sich daran erinnern lassen wollen? Siehe, wie es die Diener Meiner Kirche machen, um gar nicht in ihrer Ruhe gestört zu sein, um ja nicht einen Fingerzeig zu sehen. So wie sie es machen an dir, so tun alle übrigen Menschen an Mir! Siehe, das ist das große Verderbnis der Zeit, das alles überflutet, weil niemand mehr die Wahrheit wissen will, weil niemand mehr der Wahrheit auf den Grund schauen will. O die leichtfertigen Menschen, Fleisch von Meinem Fleisch, Blut von Meinem Herzblut! Und doch tun sie, als ob es gar nicht gewesen wäre. Wie not tut es der Zeit, daß die eifrigen, die guten und treuen Seelen zusammenhalten, sich gegenseitig ermuntern, und doch tut man, als ob es eine Schande wäre, ein Glied dieser Kirche zu sein. Darum werden die Zeiten immer tiefer hineingesenkt in den Strudel, der alles mit sich fortwirbelt; doch es soll nicht so bleiben, Meine Kinder!“ „Es kommt die Zeit, wo man in jeder Kirche die heilige Kommunion empfangen wird, wo nur ein Priester steht; und dies ist die Zeit des Lichtes.“ „Werdet nicht müde, es kommt eine andere Zeit, es kommt die Zeit der Gnade und des Lichtes wieder, das Senfkörnlein, das in der Erde verfault, es sproßt neu empor und wird zu einem herrlichen Baum, an dem viele sich laben sollen. Es kommt die Zeit, wo man in jeder Kirche die heilige Kommunion empfangen wird, wo nur ein Priester steht; und dies ist die Zeit des Lichtes. Meine Diener werden bald einsehen, wo sie ihr Volk noch halten können. Siehe, man redet offener und freier auf der Kanzel, und das ist recht so. Ich habe dir voriges Jahr gesagt, daß sie hintreten sollen vor die Mächtigen der Erde und sollen sie an ihr Unrecht erinnern. Ich habe dir noch nicht lange gesagt, daß das Übel von den Dienern Meiner Kirche ausging, und zwar in jenem Zeitalter, wo Meine Kirche reich war, wo sie zuviel Gold und Silber besaß, und die es zu verwalten hatten, waren üppig und gaben Festgelage. Es fehlten nicht die Großen der Erde, sich zu vereinigen mit den Kirchenfürsten. Und da wurde gezecht und gut gelebt, aber nicht gedacht, wie Meine Ehre zu fördern sei. „Als aber dann der Sturm kam, wo eine neue Lehre sich bilden wollte, eine Irrlehre, da wurde vieles, vieles hinweggeschwemmt.“ Das nahmen die Mächtigen, die Gewalthaber, die Könige und Fürsten, in sich auf. Als aber dann der Sturm kam, wo eine neue Lehre sich bilden wollte, eine Irrlehre, da wurde vieles, vieles hinweggeschwemmt, weil alles locker war in den Herzen der Großen und Mächtigen, und Meine Kirche litt unendlichen Schaden. So wie das Gift allmählich eindrang bis in die niederen Schichten der Menschheit, in die niedersten Klassen, bis alles Blut verdorben war, bis in die letzte Faser des Menschen, so muß es auch allmählich wieder ausgehen. Darum wundere man sich nicht und werde nicht irre, weil es gar so langsam geht. Ich habe Meiner Kirche versprochen, daß die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen werden, und eher werden Himmel und Erde vergehen, als Meine Worte vergehen werden.“ „Seht, wie Ich Mich am Altare täglich mit euch vereinige.“ „Und wieder habe Ich gesagt, daß Ich alle Tage bei euch bin bis zum Ende der Welt. Darum, ihr Diener der Kirche, hört die Stimme eures geliebten Meisters. Ihr seid die Berufenen. So wie das Gift allmählich eindrang und ausging zu der Zeit, wo Meine Kirche so viele Schätze besaß, so soll jetzt das Licht aus eurer Mitte hervorgehen. Jetzt, wo Meine Kirche arm geworden ist, jetzt, wo sie sich rühmen kann, sie habe nichts, wo sie ihr Haupt hinlegen könnte, so wie ihr Herr und Meister, denn ihr Land, ihr Eigentum, ist das eines anderen geworden. Arm ist sie, wie Ich Selbst arm war, als Ich auf Erden gewandelt bin. Darum habe Ich noch nie, seit dem ersten Anbeginn ihrer Entwicklung, mit solchem Wohlgefallen auf sie herabgeschaut wie gerade jetzt, wo sie Mir am ähnlichsten ist, Meine jungfräuliche Braut! Darum kommt, ihr Priester, an Mein Herz! Seht, wie Ich Mich am Altare täglich mit euch vereinige. Kommt, euch habe Ich berufen, das Werk wieder zu erneuern, das Werk, das Ich gestiftet, Mein Reich nämlich. Ihr seid berufen, das Gift wieder zu entfernen. Es geht gar so langsam, darum fangt an, werdet nicht müde, fangt an mit jeder Seele, die noch Vertrauen hat; fangt an mit jedem Keimchen, das ihr in dem Erdboden findet, dieses Keimchen zu pflegen, zu pflanzen und zu begießen mit dem Tau der Gnade, die Ich in eure Hand gelegt. „O schlingt das Band um sie, das Ich euch gegeben habe, das Liebesband, das ausgeht aus dem Allerheiligsten Sakrament des Altares durch die heilige Kommunion.“ „Werdet nicht müde, habt Geduld, seid langmütig. Tretet hin vor
die Großen der Erde, wie Ich euch oft gesagt, sprecht offen mit ihnen, schämt euch
nicht, Christusträger zu sein, ermuntert eure Brüder, einer den andern, denn es
ist an der Zeit, weil Satan wutschnaubend gegen euch ist. Harret aus, Meine Söhne,
harret aus, denn Ich werde euch nie verlassen. Du hast jetzt nichts mehr zu tun,
als daß du Mir ein williges Gehör schenkst. Alles andere tue Ich.“
115 Vigil St. Michael 1896 „Je reiner das Wesen ist, je näher es seinem Schöpfer zugesellt und beigestellt ist, desto heißer der Kampf, den es gegen Satan führt.“ Barbara: „O Erzengel Michael, ich grüße dich durch das Allerheiligste Herz Jesu Christi und vereinige meine Bitten mit den deinigen. O du, unser Schutzpatron und Streiter im Kampf mit den Feinden unseres Heiles, sag mir, bringst du mir Botschaft von meinem Herrn?“ Michael:
„Siehe, meine Tochter! Du bist manchmal
so ungehalten und so traurig, wenn etwas nicht nach deinem Wunsch und Willen geht,
wenn Kreuze kommen in der Familie, wenn du dahin gestellt bist, wo du nicht gern
stehst. Du bist unwillig, wenn andere neben dir stehen, die dir entgegen sind, dir
in die Quere kommen. Aber siehe, dein Leben soll das Leben der ganzen heiligen Kirche,
ja der ganzen Menschheit versinnbildlichen, denn so wie dein Leben, ebenso ist die
ganze Schöpfung seit dem Sündenfall. Siehe, ich bin einer jener glückseligen Geister,
die schon lange erschaffen waren, bevor die Menschen erschaffen wurden. Friede herrschte
in dem Reich des Lichtes, wo ich wohne, und nichts störte die himmlische Ruhe, und
unaufhaltsam lobte der Geist eines jeden seinen Schöpfer, bis die Sünde eintrat,
bis jener stolze Luzifer mit seinem Anhang das Reich des Lichtes verdunkelte, und
es entstand der erste Streit in der Schöpfung; denn bevor die Welt erschaffen war,
da waren schon die reinen Geister, es gab schon eine Schöpfung, zu der ich gehöre.
Es war dies der erste und größte Streit, der je gesehen worden und je gesehen wird,
obwohl er nur geistig vor sich ging. Ihr müßt wissen, je reiner das Wesen ist, je
näher es seinem Schöpfer zugesellt und beigesellt ist, desto heißer der Kampf, den
es gegen Satan führt, weil ja die Liebe dieser großen Geister erhabener und größer
sein muß. Und die Liebe dieser Geister – dieser Geschöpfe – war größer, als alle
Menschen zusammen lieben können, denn sie liebten ihren Herrn mit reiner, uneigennütziger
Liebe, und diese Liebe war um so heftiger und größer, je größer der Haß der anderen
Partei war, und es entstand ein Ringen und Kämpfen, und hinab ging es mit diesen
abtrünnigen Geistern, es ward Licht in den Räumen, aber doch eine stille Wehmut
blieb in den Gemütern und Geistern zurück, als sie ihren vorher so treuen und lieben
Brüdern nachschauten. Diese Sehnsucht bewog ihren Herrn und Gott, den Menschen zu
erschaffen und recht bald zu erschaffen,
um an den Menschen wieder Seine Freude zu haben und zu vollenden, was Er eingebüßt
hatte an den Engeln. Du mußt wissen, Gott will nicht die Sünde, aber Er läßt sie
zu. Wir alle sind Seine Geschöpfe und doch so glücklich, teilzunehmen an Seiner
Glückseligkeit, die ewig, ewig dauert. Darum will ich dir sagen, daß eine Zeit kommen wird,
wo auch die Guten sich fragen werden: ja ist es denn möglich, daß Gott dies alles
über uns kommen lassen kann? Man will wissen, ob denn auch die Guten gestraft werden.
Ja, ja, sage es nur jenen, die es wissen wollen, daß auch die Guten mit gestraft
werden, nicht aber zu ihrem Verderben, als ob sie es verdient hätten, sondern weil
durch sie andere wieder gerettet werden sollen, und weil durch ihr geduldiges Leiden
die Trübsale abgekürzt werden. Auch werden die Gottlosen sehen, daß selbst diejenigen,
die Gott immer treu gedient haben, die Strafe mit erleiden und dennoch mitten in
der Trübsal ruhig ihre Wege gehen. So werden diese in sich gehen und viele werden
gerettet werden.
126 Mariä Opferung im November 1896 „Werden die Geheimnisse einer frommen Seele so hingestellt, als wäre alles nur Fanatismus und Hysterie.“ Jesus: „Euch aber, Meine Kinder, will Ich dies zum Trost sagen, daß ihr euch nicht sollt irremachen lassen. Es ist jetzt die Zeit gekommen, wo sich die Priester ganz in ihre priesterliche Gewalt zurückziehen. Das ist die Ursache, warum sie sich nicht um Seelen kümmern, die mit Mir verkehren. Sie beschränken sich lediglich darauf, ihre priesterlichen Funktionen auszuüben. Zwar ist es keine Bosheit, sie meinen, dadurch die Lehre der Kirche rein zu erhalten. Das ist aber sehr betrübend für Mein liebendes Herz, daß die Priester durch ihr Benehmen so eine Eisdecke über die ganze katholische Welt ausbreiten. Ihr aber, Meine Kinder, geht nur ruhig weiter und
kümmert euch um nichts. Die Priester ziehen sich ganz in ihr Haus zurück und
vergraben sich darin. Dieses Haus, welches du siehst (sie sah ein Haus inmitten
eines schönen Parks mit herrlichen Blumen und Zierpflanzen um das Haus), ist die
priesterliche Gewalt. Diese Blumen und Ziergewächse rings um das Haus sind die treuen
Seelen, die ihren Worten glauben, ihr Leben danach einrichten und dann der übrigen
Menschheit zum Muster und Vorbild dastehen. Gerade so wenig wie die Priester sich euch annehmen, so wenig sollt ihr euch darum grämen, daß sie euch verachten. Solange dich nichts abzieht vom katholischen Glauben und der Lehre der Kirche, mußt du wissen, daß es echt ist. Ich muß jetzt einen ganz anderen Weg einschlagen
mit diesen Seelen und mit den Priestern. Diejenigen, welche die Worte lesen, sollen
doch urteilen, ob ein Mensch aus sich das erdenken und ersinnen kann. Sie reiben
sich monatelang an einer Frage, die gar nichts nützen kann. Statt dessen sollten
sie die Schönheiten der Kirche besprechen, die Guten bestärken, die Lauen aufrütteln.
So hätte Ich mehr Wohlgefallen, als daß sie alles zerstören. Das Beispiel, das Ich
dir gezeigt bei der Wahl, das ist die ganze Kirche. Nur das Gebet der frommen Seelen
hat bewirkt, daß die Priester die Energie bekommen haben, jeder in seiner Gemeinde
tüchtig zu arbeiten. Das ist das Beispiel Meiner heiligen Mutter, wie Sie Sich mit
den Aposteln vereinigt. Sowenig der Priester ohne das Gebet der frommen Seelen auszurichten
vermag, so wenig hätten Meine Apostel geleistet, wenn Ich Meine Mutter gleich zu
Mir genommen hätte.“
143 Zweiter Freitag im Januar 1897 „Ich bin ein Gott der Wahrheit, und Wahrheit und Lüge können nicht zusammen in einem Herzen wohnen.“ Jesus: „Meine Tochter! Ich habe dir gestern gesagt, daß du unbekümmert sein sollst über all die Dinge, die da vorgehen auf der Welt. Ich habe dir schon vor langer Zeit gesagt, daß das die erste Strafe ist, die Ich hereinbrechen lasse über das Menschengeschlecht, weil es abgewichen ist vom rechten Weg: Das große Zerwürfnis in Meiner Kirche selbst, daß die besten Meiner Kinder sich zerfleischen unter sich, die Priester unter sich, die Guten unter sich, das Volk unter sich, und das selbst unter denjenigen, die Ich Mir erwählte, die Ich Meinen Kindern vorstellen will, daß Ich wirklich unter euch wohne. Ich habe dir gesagt, und Ich sage dir noch einmal,
daß selbst unter diesen sich allerlei einschleicht, was Meines Geistes nicht ist.
Ich habe jene Jungfrau erwählt und in frühester Kindheit sie an Mich gezogen, Ich
habe sie auf das Schmerzenslager geworfen, Ich habe sie eingeführt in Meine Geheimnisse,
um durch sie der Welt die triumphierende Kirche vorzuführen. Ich habe sie in Verbindung
gesetzt mit Meiner triumphierenden Kirche, aber ihr Geist hat sich eingemischt mit
der Zeit, und der Geist des Stolzes, der in jedem Glied Meiner Kirche, in jedem
Fleisch steckt, ist nicht genug zu bekämpfen, wenn der Mensch ihm Vorschub leistet,
oder wenn ihm Vorschub geleistet wird von irgendeiner anderen Seite her. Dann wird
das Übel stärker in dem Menschen und der Mensch kommt allmählich auf Abwege, ehe
er es vermutet. „Ihr aber, Meine Diener, sollt wissen, daß Ich über jedes Meiner Kinder wache, daß Ich ein Auge habe, ein Vaterauge, das sieht auf die Guten und auf die Bösen, das Nachsicht haben muß mit jedem Seiner Kinder.“ „Sie sollen sich einmal eine Entsagung auferlegen und somit der Wahrheit Zeugnis geben, daß sie nur Mich allein suchen, jener Jungfrau aber zu wissen tun, warum sie nicht mehr kommen, sie hinweisen auf ihre Seelsorger, die Ich ihr an die Seite gestellt, unter deren Obhut sie sich befindet. Ihr aber, Meine Diener, sollt wissen, daß Ich über jedes Meiner Kinder wache, daß Ich ein Auge habe, ein Vaterauge, das sieht auf die Guten und auf die Bösen, das Nachsicht haben muß mit jedem Seiner Kinder. Bedenket, Meine Diener, so viele gelehrte Geister
gibt es, die doch gute und fromme und brave Diener sind in Meinem Reich, die nicht
einmal begreifen wollen und glauben und annehmen, was Ich durch ein unerfahrenes
Geschöpf rede, durch ein unwissendes Mädchen rede, und dieses im Geist übe, wo doch
ein jeder Mensch glauben muß, daß Ich im Geiste zum Geiste rede, und daß dieses
gar nicht gegen die Vernunft ist und vernunftwidrig sein muß, die aber dennoch daran
herumdeuteln. Barbara: „O Herr, die ganze Welt ist ja so erschüttert, so viele Dinge gehen vor, die man nicht begreift, auch die besten Katholiken werden irre. Wo soll das hinführen?“ Jesus: „Daran müßt ihr nicht irre werden. Ihr sollt geradeaus gehen, nicht rechts und nicht links schauen, und solange sich niemand um euch kümmert, ruhig weiterfahren wie seither. Sobald es aber einem Meiner Diener gefällt, dich aufzusuchen, sich zu überzeugen von der Wahrheit, dann sollst du dich ruhig hingeben und nicht tun wie jene Jungfrau. Nur dann bleibt echt, was Ich wirken will. Ich habe euch zusammengeführt, weil es gar zu notwendig ist, daß einer den anderen unterstütze, und weil Ich die Kirche vor Irrtum und Schaden bewahren will. Nach und nach schleicht sich das Übel ein und schließlich, wenn auch lange Zeit verborgen, kommt es ans Tageslicht, und vieles wird dann verdorben unter den Schwachen. Meine Kirche weiß schon, ihre Kinder zu behandeln. „O möchten doch alle, die es lesen, erkennen, wie unendlich gut Ich bin, und sich anschließen an den Bund, den Ich mit euch geschlossen habe.“ „Du aber verbringe deine Tage, anstatt zu grübeln
und dich abzuhärmen, in Danksagung zu und in Vorbereitung auf neue Gnaden; denn
siehe, wie Meine schützende Hand über dir ist und wie Sie dich führt und leitet.
Ich werde dich nicht aus der Hand geben, denn da, wo du bist, kannst du nicht irregehen.
Ich habe dich auf fette Weide gestellt und das Schäflein, das hier weidet, kann
sich Tag für Tag sättigen, es kann an der Quelle, die da sprudelt fort und fort,
ihren Durst stillen nach Gerechtigkeit und Liebe. O möchten doch alle, die es lesen,
erkennen, wie unendlich gut Ich bin, und sich anschließen an den Bund, den Ich mit
euch geschlossen habe. Sie sollen Meine Worte bedenken und sehen, wie wenig Ich
verlange, wie treu Mein Vaterauge wacht über alle Seine Kinder, wie Ich diejenigen,
die auf Abwege geraten sind, zurückführen will zu Meiner treuen Herde, wie Ich
jedem Mein Herz offenhalte, damit es hineinschlüpfe durch diese kleine Pforte.
Ihr müßt wissen, daß Ich nur zu treuen Seelen, zu gläubigen Herzen rede.
Barbara Weigand IM GEBET Über den außerordentlichen Gebetsgeist und Gebetseifer der frommen
Jungfrau Barbara herrschte bei allen, die sie kannten, nur eine Stimme. „Die
hat beten können, das muß man ihr lassen“, so äußerte sich dem Verfasser (†
Msgr. Dr. Dr. Wilhelm Büttner ) gegenüber ein alter Schippacher Mann, der an Alter
nur um vier Jahre hinter Barbara stand und seine ganze Lebenszeit in Schippach verbrachte.
Er wollte damit den Eindruck wiedergeben, den er von dem Mädchen gewonnen hatte.
In Mainz bringt sie ganze Tage im Gebete zu, wenn ihr die Schwägerin in geschäftsruhigen
Zeiten freigibt. An solchen Tagen kniet sie stundenlang vor dem Tabernakel oder
sie wallt von einer Kreuzwegstation zur anderen. Ihre Beichtväter stimmen in dem
Lobe überein: sie ist eine große und fromme Beterin. Als solche war sie in der Stadt
bekannt. Bezeichnend hierfür ist eine Bemerkung von Luise Hannappel in ihrem „Während der heiligen Fastenzeit betet Babett den ganzen Morgen
ununterbrochen von einhalb sechs bis zwölf Uhr, von zwölf bis vier Uhr hilft sie
in der Hausarbeit und betet dann wieder von vier bis acht Uhr abends.“ Selbst mitten
in der größten Arbeit betet sie, wie uns eine Augenzeugin berichtet, „Während Tante
Babett die Kartoffeln schälte, hatte sie den Rosenkranz am Arm hängen und betete
so jeden Tag drei Rosenkränze mit Litanei in der Küche vor.“ Der Verfasser († Msgr.
Dr. Dr. Wilhelm Büttner ) dieser Schrift kann als ihr ehemaliger Pfarrer den Gebetsgeist
der Greisin aus eigener Wahrnehmung bestätigen. Wenn ich früh das Gotteshaus in
Schippach betrat, wanderte Barbara schon von einem Kreuzwegbild zum andern, und
wenn ich abends noch einen kurzen Besuch im Schippacher Kirchlein machte, traf ich
im Halbdunkel die Greisin vor dem Tabernakel knien und beten. Als sich im Jahre
1887 die Jungfrau, beunruhigt ob der inneren Stimme, um Rat und Auskunft an ihren
Beichtvater P. Ambros O. Cap. wandte, schickte sie dieser zu einem Arzt, der jedoch
keine Spur einer Krankheit an ihr finden konnte und ihr deshalb nur das Rezept verordnete:
nicht soviel in die Kirche laufen und nicht so viel beten. Barbara empfand das Beten
allezeit nicht so sehr als die Erfüllung einer Pflicht, als vielmehr als süßes
Glück, weil „beten heißt: dem innersten Zug des Herzens folgen und der Quelle aller
Güter sich nahen“. Im Beten fand sie Glück und Frieden. Mit den Heiligen hält sie traute Zwiesprache; in deren Prüfungen
findet sie Trost für das eigene Erleben; ihrer Fürbitte vertraut sie Sorge und Leid,
dem heiligen Josef hält sie neun Mittwoche. Wie rührend kann sie mit dem Schutzheiligen
ihrer Heimatkirche, dem heiligen Antonius von Padua, reden! Er muß ihr helfen, wenn
immer es sie niederdrückt. Wir glauben es ihr gerne, wenn sie ob ihrer Bemühungen
um den Kirchenbau in Schippach einmal schreibt: „Viel habe ich in dieser Meinung
zum lieben heiligen Antonius gebetet.“ Die Unschuld der Jugend empfiehlt sie dem
heiligen Aloisius und dem jungfräulichen heiligen Josef. Sie betet für alle Bedrängten. „Mein Jesus, sieh, es wenden sich
so viele Menschen mit allerlei Bitten an mich, sie sind so bedrängt und haben so
viele Anliegen. Ich bitte Dich, lindere doch den Armen, den Gläubigen, die großen
Leiden, womit ihr Herz bedrängt ist. Erbarme Dich, ich bitt Dich, für die Allerbedrängtesten,
die so wenig zeitliche Güter besitzen, daß sie ihr Brot mit der Hände Arbeit verdienen
müssen.“ „Ich empfehle Dir alle christlichen Familien, besonders die arme Frau,
die mir heute abend so geklagt hat. Ich empfehle Dir meine Schwester in Augsburg
und die ganze Genossenschaft.“ „Ich bitte Dich für die heilige Kirche. Gib mir eifrige
Priester, tausend heilige Priester.“ Durch den heroischen Liebesakt bringe Du Deinem liebsten Sohn
alles, was ich gelitten, in Vereinigung mit Deinem lieben Sohn und bringe ihm alles,
was alle Menschen in der ganzen Welt gelitten, alle heiligen Messen, alle Gebete
und guten Werke, den ganzen Schatz der heiligen Kirche für diese Seelen.“
Belehrungen, Ermahnungen, Warnsignale – Am Beispiel Band 2
„Entweder von Gott oder wider Gott!“ Barbara: „O mein Jesus! Bräutigam meiner Seele! Nimm hin meine Seele mit all ihren Kräften, mein Herz mit seinen Neigungen, meinen Leib mit seinen Sinnen. O mein Jesus, von Herzen bereue ich alle Sünden meines ganzen Lebens, alle Nachlässigkeiten, die ich in Deinem Dienst begangen habe. Verzeihe mir, und was unrein ist in mir, das reinige Du mit Deiner Gnade! O komm, Geliebkoster meines Herzens. Suche heim Dein armes Kind, arm, verlassen, hilflos stehe ich vor Dir, nicht ein Wort, was ich vorzubringen wüßte, wenn Du es mir nicht eingibst. Ich danke Dir, o Herr, daß Du mich gewürdigt hast, diese Stunde wieder bei Dir zuzubringen.“ Jesus: „Meine Kinder, laßt euch nicht irremachen ob des Gebarens der Menschen, die Meine Diener sind. Ihr müßt wissen, daß sie in einer Welt stehen, die ganz und gar versunken ist in den Unglauben, in den Atheismus, der da Gott verleugnen will, der das ganze Licht der Gottheit verdunkelt, und an diese Stelle die Vernunft setzen will, die Vernunft eines armseligen Menschen. Seht in diese Welt hinein, und sie sollen das Licht erhalten und unterhalten, daß es nicht erlösche. Durch sie soll es, ja, es soll, und muß durch sie auf den Leuchter gestellt werden, damit die ganze Welt es sehen kann, und durch dieses Licht sich wieder erleuchten und erwärmen läßt. Ihr dürft es ihnen nicht verargen, wenn ihr hören müßt, daß selbst die besten Meiner Diener witzeln und spötteln; denn ihr sollt wissen, daß in ihrem Herzen sie ganz anders denken, als sie sich ihren Mitbrüdern gegenüber aussprechen. Seht, das ist es eben, weil sie es sich zu Herzen nehmen und die Sache nicht unter den Scheffel stellen und verbergen wollen, aber doch auch sich nicht so darstellen, als ob sie die Sache befürworten und befördern würden. Nur im Kleinen, nur unscheinbar wollen sie es verbreiten. Ich habe dir ja gesagt, daß du dich nie zu verantworten haben wirst, weder vor einem geistlichen noch vor einem weltlichen Gericht. Anders ging es aber nicht, wenn nicht auf diesem Weg. Du mußt wissen, als Ich unter den Menschen wandelte, war Ich nur in einem Gebiet in Palästina tätig und sichtbar, und es gelangte in kurzer Zeit durch die ganze Welt, aber gerade auf demselben Weg, wie hier bei dir durch die Tradition, dadurch, daß es ein guter Freund dem anderen zu wissen tat. So durchwandelte Meine Gegenwart die ganze Welt, wenn auch nicht persönlich, aber doch durch den Mund anderer. So wird auch, was Ich mit dir rede, von Mund zu Mund gelangen, ohne Aufsehen, ohne daß du dich je vor einem Menschen wirst verantworten müssen. Ein jeder, der da eingeweiht ist in Meine Geheimnisse, der glaubt, daß Ich erschienen war unter den Menschen, daß Ich gekommen war, die Menschheit zu erlösen, der glaubt auch, sage Ich, daß nichts geschieht in der Schöpfung, ohne Meine Zulassung und ohne Mein Zutun. Nur zwei Dinge gibt es in der Welt, die hereinleuchten von der anderen Welt, und das ist das Hereinleuchten der himmlischen Geisterwelt, die ausgeht aus Meinem Geist, und das Hereinleuchten der unterirdischen Geisterwelt, die ausgeht aus Luzifer, dem Antichrist. Entweder von Gott oder wider Gott! Ist es aber von Gott, so wird es auch bestehen, weil es übereinstimmt mit dem, was Gott geoffenbart hat, was Er in Seiner Kirche niedergelegt durch Seinen Sohn, bekräftigt und bestätigt hat, und durch die Kirche bekräftigt und bestätigt bis zum Ende der Tage. Ist nun das Hereinleuchten in einer Seele aus dem Reich Christi, aus Gottesreich, so wird es nur dann bestehen, wenn es einstimmt in das, was Ich gelehrt habe, als Ich auf Erden erschienen bin und in das, was Ich Tag für Tag in Meiner Kirche lehre. Ist es aber nicht vom Reiche Christi, ist es vom Reich des Antichrist, dann wird alsbald hie und da (wenn auch eine Zeitlang scheint, als ob von einem guten Geist) sich etwas einmischen, woran man alsbald beim ersten Blick erkennen muß, wessen Geistes das Licht ist, das sich da ausbreitet. Es wird alsbald abweichen von der Lehre Meiner Kirche. Nun aber habe Ich dir vor vielen Jahren schon gesagt,
daß Ich dich als Werkzeug benützen will, weil Ich in der Welt die öftere heilige
Kommunion eingeführt haben will. Denn nur so und nur dadurch, daß Meine Kinder mit
Mir sich vereinigen, werden sie gerettet vom Unglauben und befreit bleiben von dem
Strom der Zeit, der alles mit sich fortreißt. Die Diener Meiner Kirche haben es
nicht angenommen in deiner Heimat. Nun aber sage Ich euch, Meine Diener, wo ihr euch
befinden möget, glaubt ihr denn nicht, was Ich gesagt habe, daß kein Haar vom Haupte
fällt wider Meinen Willen? Glaubt ihr denn nicht, daß erstens der gute Wille eines
Menschen der Ausfluß Meines göttlichen Willens ist, und daß zweitens der
gute Wille eines Menschen von Meinem Geist geleitet wird. Menschen sind es,
durch die Ich Meine Geheimnisse der Menschheit erschließen muß, denn anders liegt
es in Meiner Gottheit nicht. Wäre es anders, dann hätte Ich nicht den Himmel
verlassen und wäre Selbst ein armer Mensch geworden, dann hätte Ich die Menschheit
auf andere Weise erlöst. Aber so wenig Ich Meine Geheimnisse der Menschheit
erschließen kann, der gefallenen Menschheit, ohne Zutun eines Menschen, so wenig
wäre die gefallene Menschheit erlöst worden, ohne daß Ich Mensch geworden. Ich sage euch, Jahrhunderte und Jahrtausende habe
Ich schon durch Menschen zu euch geredet und gesprochen von der Zeit, die
da kommen wird; denn Mein Auge überschaut alle Zeiten und die ganze Ewigkeit. Es
weiß und sieht von Geschlecht zu Geschlecht, wie die Dinge sich gestalten, es hat
hineingeschaut in die Zeit, in der ihr lebt und euch vorbereitet, und bereitet
euch jetzt immer noch vor. Darum, Meine Diener, erhebt euch, bewaffnet euch mit
dem Schild des Glaubens, mit dem Panzer des Vertrauens! Setzt ein euer ganzes
Gemüt und gebt es hin der Liebesglut Meines göttlichen Herzens, damit in jedem Meiner
Diener zur Wahrheit werde, was das Wort ausspricht, das ihr traget: Ihr seid die
Gesalbten! Und was ist denn ein Gesalbter? Ein Gesalbter heißt soviel, wie Christus
Selbst heißt. Wohlan, Mein Diener, ein anderer Christus bist du. Zürne nicht der gefallenen Menschheit, Mein Diener, auch wenn sie dir das Herz zerdrückt, auch wenn sie dir schwarz wie die Nacht entgegenkommt durch ihren Undank. Du bist das Licht der Welt! Du trägst das Licht in deinem Herzen! Wohlan, wandle im Licht, auch mitten im Todesschatten. Du aber, Meine Kleine, siehe, wie Ich dir all die
Worte bewahre, die Ich an dich richte. Siehe, was du nicht verstehst, das warte
nur ab, bis du es verstehst. Habe Ich dir nicht gesagt an Weihnachten, daß du mit
Mir leiden mußt, bis die tolle Zeit vorüber ist, bis die Zeit kommt, wo Meine
Kinder wieder in sich gehen, Meine Kinder hier in Mainz, die sich dem Heiligen
Geist ganz und gar entziehen in dieser Zeit durch die vielen Sünden, die gegen den
Heiligen Geist begangen werden, weil sie ihren ganzen Verstand dem Geist Gottes
verschließen und dem Geist der Finsternis sich hingeben. Siehst du, wie Ich dir
Wort gehalten? Du wirst in der heiligen Fastenzeit an jedem Freitag deinen Leib Mir zum Opfer bringen müssen, damit du an deinem Leib ersetzest, was so viele Glieder Meiner Kirche Mir versagen. Siehe, so viele Glieder Meiner Kirche, auch unter den besten Kindern, die sich wenigstens dazu rechnen, gibt es gar so viele, die nichts mehr wissen wollen von Meinen heiligen Geboten, die Ich durch Mich Selbst oder durch Meine Kirche gegeben habe, und für diese sollst du leiden. Aber freue dich, Meine Tochter, auf einen schmerzlichen Karfreitag folgt ein freudiger Ostertag und du wirst sehen, welche Freude Ich dir mache am heiligen Ostermorgen. Freuet euch alle, die ihr Mich liebt! O ihr Armen, wo ihr euch auch befindet, seht, durch
eure Armut, durch euer beschränktes Leben seid ihr die Einsiedler der Vorzeit, welche
die Welt verließen in einer Zeit, wo es noch besser war als jetzt, um durch Handarbeit
und Zurückgezogenheit sich Mir zu opfern. Seht, dieses seid ihr, ihr armes, kleines,
verlassenes Volk, und das muß euer Trost sein, daß ihr durch die große Not, die
ihr zu durchkämpfen habt, um euer kümmerliches Dasein zu fristen, diejenigen seid,
durch die Ich die Welt noch retten will. Um euretwillen spreche Ich diese tröstlichen
Worte durch Meine Dienerin, um euretwillen spreche Ich so durch Meine Diener
zu euch, weil Ich euch trösten will, um euretwillen treibe Ich Meine Diener an,
daß sie euch zu Meinem Tische laden.
162 Palmsonntag 1897 „Die Kirche muß aber den Weg wandeln, den Mein Sohn gewandelt ist, bis der Tag anbricht, wo Er Seine Feinde zerschmettern wird.“ Maria: „Meine Tochter!
Das grüne Gewand, das du siehst, bedeutet den Hoffnungsstrahl, der über der
heiligen Kirche aufgeht, den aber der Heilige Vater Leo hervorgezaubert hat durch
das Rosenkranzgebet. Ein neuer Glanz breitet sich aus über die Kirche durch
die Ehre, die Mir der Heilige Vater zukommen läßt. Ich bin der Hoffnungsstern, und
das Gewand bedeutet, daß durch Mich allein der Sieg der Kirche erfochten wird,
und die Gläubigen sollen deshalb nur das Rosenkranzgebet recht pflegen. Je mehr
die Kirche sich an Mich wendet, der Rosenkranz ist es, der diesen Hoffnungsstrahl
hervorzaubert, wodurch die Welt soll gerettet werden.
167 Fünfter Freitag im April 1897 „Darum freuet euch und werdet nicht mutlos.“ Maria: „Meine Kinder! Ich bin gekommen, um euch zu sagen, wie sehr der Himmel sich freut und Ich mit ihm, mit allen Himmelsbewohnern, auf die schöne Maienzeit, auf den schönen Monat, der so recht passend Mein ganzes Leben versinnbildlicht. Die Kirche schmückt Meine Altäre mit frischen Blumen, den Erstlingsblumen der Natur, und jeder gute Christ richtet in seinem Zimmerchen, wenn es auch sonst noch so arm, noch so ungeschmückt ist, ein Altärchen zu Meiner Ehre. Siehe, deswegen freut sich der Himmel, und Ich mit ihm, weil Mein lieber Sohn es wünscht, daß die Kirche Mich verehren soll, daß sie in dem Sinnbild der Blumen, welche Meine Altäre schmücken, sich an Meine Tugenden erinnern, Mein Leben nachahmen und in Meine Fußstapfen eintreten soll, mit einem Wort: Daß es viele Seelen gibt, die Mir nachfolgen, viele Jungfrauen, denn wo ein Altärchen aufgerichtet ist, da kniet auch eine Jungfrau davor, um Mich zu verehren, um Mich um Meine Fürbitte anzurufen. Siehe, das ist das große Geheimnis, das die Welt nicht kennt, das Geheimnis des Gebetslebens, das Ich Mein ganzes Leben lang in so reichem Maße geübt habe, und das alle diejenigen, die Mir nachfolgen, desgleichen tun werden. Darum komme Ich heute, um durch dich Meinen Dienern, die Mich ganz besonders zu ihrer Mutter und zu ihrer allerreinsten Braut erwählt haben, eine Freude zu machen, um sie zu trösten. Ja, Meine Kinder, geht hin und sagt euren Brüdern,
den Priestern der katholischen Kirche, daß sie sich freuen möchten, daß sie vergessen
möchten all den Schmerz, all den Undank jener Kinder der katholischen Kirche, die
ihrer Stimme nicht gefolgt, daß sie aber auch sich freuen sollen und nicht der Traurigkeit
sich hingeben, weil die Traurigkeit gar große Übel mit sich bringt, jenes traurige
Schicksal, dem alle diejenigen verfallen, die so tief herabgesunken, daß sie ihre
Priesterwürde vergessen und sich in den Schlamm hineinstecken, wo sonst nur die
armen, eitlen Weltkinder zu suchen sind. Ich sage dieses, damit Meine treuen Diener in diesem Monat bei ihrer Freude sich fort und fort an ihre unglücklichen Brüder erinnern und beständig diese Meinem Herzen anempfehlen. Ja, sage es allen Priestern der Diözese Mainz, denn dem gemeinsamen Gebet kann Mein Sohn nicht widerstehen. Euch aber, Meine Kinder, bitte Ich, über all die Kleinigkeiten, die euch so niederhalten, hinwegzugehen, sie zu vergessen und alles Mir in diesem Monat zum Opfer bringen für die Bekehrung der Priester, die auf Abwege geraten sind, denn die Zeit ist einmal so. Herausgewachsen, herausgenommen ist das Priestertum aus den sozialen Familien, aus dem Liberalismus, und hineingestellt in diese gottlose Welt. Wenn dann die Leidenschaft noch hinzukommt und das böse Beispiel, dann ist es geschehen um ein solches Herz. Aber habt Nachsicht und Geduld, und traget täglich dieses Anliegen Meinem göttlichen Sohn vor, bei all der Freude, die ihr in diesem Monat mit Mir genießen sollt; es soll eurer Freude nicht abträglich sein, wenn ihr Meinem Sohn den Schmerz empfehlet, den Ihm solche Priester verursachen. Ihr aber, Meine treuen Diener, ihr sollt an Meinem Mutterherzen ausruhen, denn ihr sollt wissen, daß Ich eure Braut bin, eure himmlische Gehilfin, eure himmlische Gemahlin, die alles mit euch teilt, Freud und Leid. Seht, Mein Sohn ist so sehr beglückt wegen eurer
Mühe und Sorgfalt, die ihr darauf verwendet, die verirrten Schäflein zurückzuführen.
O wie begleitet Er eure Schritte, wie beflügelt Er euren Eifer, wie tritt Er mit
euch auf die Kanzel und in den Beichtstuhl, um immerdar euer Helfer und Tröster
zu sein; wenn der Mut sinken will, wenn die Kraft brechen will, dann erquickt und
erfrischt Er euch von neuem wieder und ihr eilt darüber hin und wißt nicht, wie
euch geschieht. Wohl merkt es euer erschlaffter Körper, eure erschöpften Kräfte;
wohl fühlt ihr euch ermattet und abgespannt und wie vernichtet ob all der Last,
die eure Schultern niederdrückt, weil ihr Tag und Nacht den verirrten Schäflein
nacheilt, um sie in die Herde des himmlischen Schafstalls zurückzuführen, jedoch
kein Wort, kein Pulsschlag, kein Schritt und Tritt soll und wird euch unvergolten
bleiben.
169 Zweiter Freitag im Mai 1897 „Denn die Strafgerichte haben ihren Anfang genommen.“ Jesus: „Jetzt aber, hört, Meine Diener! Höre, du katholische Kirche! Höre, du katholisches Priestertum! Die Welt ist von Mir abgefallen, sie hat Mir den Rücken gekehrt. Darum muß Ich euch Meine Strafgerichte ankündigen und durch euch der Welt. Höre, du katholischer Priester, es wird nicht lange mehr dauern und man wird schreckliche Dinge erleben. So wie das Kind im Haus, in der Schule, in der Kirche, gegen seine Vorgesetzten, seine Lehrer, seine Eltern sich benimmt, so wird die ganze Welt in kurzer Zeit sich benehmen. Reich wird gegen Reich aufstehen, der Untertan gegen seinen Herrscher;
Familie, Familienleben, Familienrecht wird
nicht mehr bestehen,
weil das
Kind gegen den
Vater, die Gattin gegen den Gatten, die
Schwester gegen die Schwester gehen wird;
nirgends mehr Friede und Ruhe außer da, wo
man Mir dienen wird.
Wundert euch nicht über die Dinge, die
ihr da seht, die unter euren Augen sich
vollziehen; denn dieses ist nur der Anfang.
Wundert euch nicht, daß diese Spaltung der
Herzen, diese Zersplitterung des
Glaubenslebens hineindringt bis ins innerste
Mark Meines mystischen Leibes, ja, wundert
euch nicht, denn die Strafgerichte haben
ihren Anfang genommen. „Satan glaubt, daß er jetzt die Hölle zum Eigentum besitzt.“ „Siehe, Satan hat sein Reich aufgerichtet in der Welt, weil Meine Kinder sich von Mir abgewandt, weil Meine Kirche üppig ward, die Glieder Meiner Kirche stolz geworden sind, so hat sie sich von Mir abgewandt und Satan benutzt jeden Augenblick, weil er immer noch wähnt, als Gott dereinst zu herrschen. Satan glaubt, daß er jetzt die Hölle zum Eigentum besitzt. Dies sei nur eine Zeitlang und alsdann, wenn er die zweite Schöpfung vernichtet sehe, werde er sein Reich aufrichten in dieser Schöpfung. Satan weiß wohl, er hat großen Verstand, helles Licht, das ihm vom Himmel aus geblieben ist, denn er war erschaffen in jener ersten Schöpfung, die der Himmel selbst ist, denn zuerst erschuf der Herr den Himmel und alle die Bewohner, die ihn ewig besitzen und genießen sollen. Seine zweite Schöpfung war die Welt, die sichtbare Schöpfung, die Er erschuf aus Liebe zu den Menschen, denen Er die Schöpfung weihen wollte. Der König dieser Schöpfung sollte der Mensch werden, er sollte Ihn verherrlichen, er sollte sich mit Ihm erfreuen und ewig, ewig mit Ihm herrschen und glückselig triumphieren durch die ganze Ewigkeit mit all den Bewohnern der ersten Schöpfung im Himmel. Dies alles weiß Satan, daß diese zweite Schöpfung dereinst wieder vernichtet werden soll. Denn als Ich ihm den Plan vorlegte, den Ich mit der Menschheit vorhabe, nachdem sie einmal gefallen sein werde – denn Satan war einer der nächsten bei Mir, er gehörte zu dem Ministerium, die im Rate mitsprechen, darum war er einer der ersten, der das Menschengeschlecht schauen sollte in seiner Schwachheit – wußte Satan, daß Ich diesen Menschen nehmen werde aus der Schöpfung, in die er gestellt werde, aus der Erde nämlich, und weil dieses Geschöpf aus der Erde genommen, deswegen auch zur Schwachheit, zur Erde hinneigt. Er sah mit Mir den Fall des Menschen voraus, daß es nicht immer so bleiben werde, wie Ich ihn wohl erschaffen wollte. Er sah mit Mir, daß dieser Mensch, nachdem er gefallen sei, gar leicht sich dem Bösen zuneige, und Satan legte sich den Plan vor, alsdann die andere Schöpfung zu seinem Eigentum zu machen. Er wollte nun einmal herrschen, dieser Satan, er wollte nun einmal nicht mehr jemand sehen, der über ihm stehe, er wollte, weil er so mächtig und so schön sich gestaltet sah, diesem Gott, dessen Geschöpf er doch nur war, gleich sein. Also schmiedete Satan den Plan mit seinen übrigen Gesellen: Wir überlassen diesem Gott Seine erste Schöpfung und wollen nicht ferner Seine Geschöpfe, Seine Diener sein – dieser Gott, der so unendlich Sich freut, der so unendlich erhaben ist in all den Eigenschaften, die Er besitzt – und bemächtigen uns dieser Schöpfung, die dieser Gott geschaffen als Seine zweite Schöpfung, die Er dem Menschengeschlecht anweisen will. Und wenn auch eine Zeitlang dieses Menschengeschlecht diesem Gott noch angehört, diesem Gott noch die Ihm gebührende Ehre entgegenbringt, Ihn als seinen Schöpfer anbetet und Ihm den Tribut des Dankes darbringt, so würde allmählich durch meine Mitwirkung und Bearbeitung dieses Geschlecht so abgebracht sein von seinem Schöpfer, daß es sich ganz von Ihm abwenden wird und in meine Pläne und Absichten eingeht und sich verwickelt, so daß ich nach und nach den Verstand aller Menschen auf mich gelenkt und mir Anbeter in Hülle und Fülle alsbald zugeeignet haben werde. Und dann, wenn die Fülle der Zeit werde gekommen sein, wo dieser Gott sehen wird, daß der Plan mißglückt, den Er gefaßt mit der Menschheit, und wenn dann der Mensch Ihm statt Ehre nur Schmach, statt Ruhm nur Schande eintragen wird, Er diese Welt, diese Schöpfung wieder in sein Nichts zurückfallen ließe. Ich sage,
dies alles wußte Satan, denn er hatte ein
helles Licht, und darum beratschlagte er mit
seinen übrigen, daß er sich gegen seinen
Gott empören werde, und zwar in dem
Augenblick, wo ihm Gott die Jungfrau zeigte,
die den Himmel mit der Schöpfung vereinigen
sollte. Damals wurde den Himmelsbewohnern
schon gezeigt, daß es eine Zeit gibt, in
welcher der Himmel – die erste Schöpfung mit
der zweiten Schöpfung in Verbindung treten
und diese Verbindung durch ein schwaches
Weib sollte vermittelt werden.
Diese Vermittlung, wißt ihr, wer sie ist? Es
ist Meine heilige Mutter! Der Gnadenstrom, der da ausfließt aus Meinem Herzen, das Mittleramt Meiner heiligen Mutter reicht nicht mehr hin, solange das katholische Priestertum, das der Kanal ist, nicht ganz geläutert ist von all dem, womit die Welt ganz erfüllt ist, solange das katholische Priestertum nicht wieder zurückgreift zu der Einfachheit, von der es abhanden gekommen, in Lehre und Beispiel, solange wird es nicht besser, und Satan wird fort und fort wüten können, denn Ich bin ein Geist und kann nur zu den Herzen reden durch den Geist. Satan ist aber auch ein Geist und bearbeitet die Seinigen durch die Geister. Also denkt euch den furchtbaren Kampf, der da besteht in Meiner Schöpfung. Ich kann nicht, gebunden bin Ich an Händen und Füßen, wie du Mich geschaut im Anfang, als Ich dir das Leiden gab, wo du Mich gebunden sahst an Händen und Füßen, und solange die Kanäle noch nicht aufgeräumt sind und Meine Diener sich ganz und gar unterworfen und das Licht des Glaubens durch ihren Lebenswandel, durch Wort und Beispiel überall hinleuchten lassen, solange sie nicht mit Entschiedenheit reden vor den Großen und Mächtigen der Erde – auch wenn diese mit Wucht ihnen entgegentreten –, und sie sich nun ruhig verhalten, im seligen Bewußtsein, daß sie so die Menschheit wieder zurückführen zum Glauben, wird es nicht anders werden. Ehe dieses aber kommt, ehe die Welt zum Glauben kommt, ehe die Priester, welche die Kanäle sind, ganz geläutert und gesiebt sind, wird noch manches Haarsträubende vor sich gehen in dieser Meiner Schöpfung. Seht, ob es
nicht der Mühe wert ist, zu beachten die
Worte, die Ich zu euch rede, ob Meine Diener
es für zu kleinlich halten, das zu lesen,
was Ich durch euch, Meine liebsten Kinder,
an sie richte. Satan wähnt, sein Reich
aufzurichten, jetzt! Merkt es euch, Meine
Diener! Satan arbeitet listig mit all seinen
Helfern und Helfershelfern, durch seinen
Geist teilt er sich den Menschen mit, die
sich von ihm bearbeiten lassen, und er
findet sie. Seht, jene, die im Reich der
Finsternis arbeiten, finden es nicht zu
kleinlich, auf alles zu achten und zu hören,
was ihnen von einem Helfershelfer Satans
wird zugetragen, wenn es auch noch so gering
scheint. Dieses Volk ist es, wo noch am meisten zu retten ist, und das Ich noch retten will. Hier sollt ihr mahnen, trösten, warnen, wo man abweichen will, damit dieses Volk sich euch anschließe, und ruhig und heiter sollt ihr einhergehen trotz all der Betrübnisse, die euch entgegengebracht werden von allen Seiten, denn lange noch wird es nicht besser. Ihr aber, die ihr das Glück habt, das arme Landvolk zu belehren, seht, glücklich seid ihr, die ihr von eurem Bischof hinausgeschickt seid in den letzten Winkel der Diözese, wo keiner hin will, im letzten Dörfchen, je weiter von der Stadt, je besser das Volk; denn da hat Satan nicht so viele Helfershelfer gefunden, weil das Reich Satans nur genießen und genießen will, und die Armut ist nicht imstande, so viel zu genießen. Seht, dort ist zu retten. Glücklich seid ihr, die ihr hinausgeschickt seid unter jenes arme Volk, jenes arme Landvolk, o wenn es diese Worte hörte, die Meine Diener in Städten sprechen, wie manche Jungfrau, wie manche Familienmutter, wie mancher Familienvater würde sich aufraffen und zu den liebsten Kindern Meines Herzens sich stellen und oft an Meinem Tische erscheinen, weil er nichts hat als das tägliche Brot. Aber die Freude, die er in Mir findet, würde ihm alles entschädigen. Dieses ist es, warum Ich den Damm errichten will, warum Ich das Band schließen will unter den treuesten Kindern durch die oftmalige heilige Kommunion, durch den Liebesbund Meines Herzens, durch die innige Verehrung zum Allerheiligsten Altarsakrament. Er braucht
nicht zu fürchten, daß er zu weit gehe, denn
ein katholischer Priester darf keine
Menschenfurcht kennen, denn die Zeiten, die
jetzt heraufbeschworen durch die
Gottlosigkeit der Welt, werden doch nicht
anders, auch wenn sie noch so zurückhaltend
wären.“
171 Letzter Freitag im Mai 1897 „Denn die Familie ist es in der Welt, die Ich heiligen will.“ Jesus: „Du mußt wissen, daß Ich ein Geist bin und als Geist zu dem Geist des Menschen rede; denn ihr Geist ist mit Meinem Geist vereinigt, und wenn du auch noch so viele Unvollkommenheiten in ihr findest, dann steige in dich hinab und schau, ob du nicht auch solche in dir findest. Siehe, und doch bist du das liebste Kind, gehörst zu den liebsten Kindern Meines Herzens. So verhält es
sich aber auch mit dieser Seele und allen
treuen Kindern der Kirche, die glauben, daß
Ich im Allerheiligsten Sakrament gegenwärtig
bin. Habe Ich nicht das Recht, zu
schalten und zu walten in Meiner Kirche, den
mystischen Leib Meiner Kirche zu erneuern,
die Glieder, die da in ihr sind, zu
ermuntern und im Glaubensleben zu erneuern?
Steht Mir nicht das Recht zu, allen Meine
Liebe zu offenbaren , allen zu sagen, wie
gut Ich bin, auch jenen mitten in der Welt,
wie auch deine Verwandten mitten in der
Welt stehen, sie alle mit dem Tau Meiner
Gnade zu übergießen, damit sie sehen, wie
gut Ich bin und sich aufraffen, sich im
Glaubensleben zu erneuern und andere wieder
herbeiführen, denn die Familie ist es in der
Welt, die Ich heiligen will. Väter, Kinder,
Mütter, Greise und alle sollen sich
anschließen an den Liebesbund, sie alle
sollen herbeikommen zu Meinem Tisch und sich
laben an den Früchten, die da ein jeder
schöpfen und pflücken kann an diesem Baum,
der da verborgen ist im Allerheiligsten
Sakrament.
172 Erster Freitag im Juni 1897 „Siehe, die Sprache Meiner Liebe ist der heilige Kreuzweg, den Ich gewandelt bin.“ Jesus:
„Meine Tochter! Du hast dich
schon manchmal Meiner Gegenwart erfreut,
schon gar oft war Ich bei dir, manchmal
auch, ohne daß du Mich beachtet hast und
wußtest, wer Derjenige sei, Der dich in eine
so unaussprechliche Wonne und Glückseligkeit
versetzte. Manchmal mußtest du Meine Nähe
fühlen, ob du wolltest oder nicht, und so
auch heute wieder, obwohl du gar nicht in
der Stimmung bist, mit Herz und Gemüt, in
der du Mich erwarten könntest, du so
niedergedrückt bist in deinem Geist, in
deiner Seele, weil er verbunden ist mit
deiner niederen Natur.
Ich will aber, daß deine niedere Natur
deinem Geist unterworfen ist, und daß du
dieses nicht beachten sollst. Denn Ich
will mit dir verkehren, in der Einsamkeit
will Ich reden mit der Braut, in der Stille
des Herzens, im Herzenskämmerlein.
179 Fest Mariä Heimsuchung 1897 „Leiden und Verdemütigungen sind der einzige Weg, der Meine Kirche aufrechterhalten wird.“
Jesus:
„Meine Tochter!
Du mußt wissen, daß Mein Herz betrübt und
bedrückt ist, tief bedrängt und bedrückt,
daß Es in einer Zeit steht, die gar so
schlimm ist, und doch ruhig bleibt, ruhig
auf Seinem Posten. Mein Herz schlägt Tag
und Nacht im heiligsten Sakrament unter
euch, ob es Dank erntet oder Undank, ob
Menschen da sind, die Ihm ihren guten Willen
entgegenbringen oder nicht. Mein Herz bleibt
unerschütterlich treu Seinem Beruf, immer
wieder treu Seinem Beruf.
Versteht ihr Mich, Meine Kinder? Ich will hier Seelen, die Mich in Meinem Beruf unterstützen, und diese sollt ihr sein, ihr Geschöpfe, die Ich erschaffen, ihr Kinder der katholischen Kirche. Euch verlange Ich um Meinen Tabernakel, euch will Ich sehen, um euch will Ich das Band der Liebe schlingen, und da nun so viele Meiner Brüder und Schwestern fern bleiben von Mir, Meiner spotten und lästern, so sinne Ich auf Mittel, um Meine Barmherzigkeit ausüben zu können an diesen Geschöpfen. Und wer, meint ihr wohl, wen Ich Mir erwählt habe, um Brücken zu bauen? Euch habe Ich erwählt, euch, Meine liebsten Kinder, ihr alle, die ihr teilnehmen wollt an dem Liebesbund. Durch euch will Ich Brücken bauen, um Meine Gerechtigkeit zu überbrücken, ihr sollt die Schwestern der Barmherzigkeit sein, und wie anders könnt ihr denn diese Brücken bauen, als wenn Ich euch Spott bereite, das Gelächter eurer Mitmenschen errege, damit ihr jene Geschöpfe, die Meiner spotten, die Mich verlachen und bis zum letzten Atemzug Meiner spotten, wieder gewinnen könnt. Also seid zufrieden, wenn hie und da etwas vorkommt, wodurch ihr das Gerede eurer Mitmenschen erregt, und ein wenig bewitzelt und bespöttelt werdet. Seht, den Beruf, den Ich euch gegeben, sollt ihr so wacker und tapfer ausüben wie Ich. Oder ist es euch nicht genug, wenn Ich euch zu Meinen Gehilfinnen Mir erwähle, daß ihr Mich unterstützen sollt? Liebhaber habe Ich viele in der Welt, auch viele, viele eifrige Diener. Ja, Ich lobe den Eifer Meiner Diener. Aber solche, die um Meinetwillen Spott erleiden und selbst von denen, die Meine Stelle vertreten, selbst von solchen, die gute Christen sind, dazu finde Ich wenige, wenige in der Welt. Versteht ihr Mich, Meine Kinder? Wenn du nun, Meine Kleine – so nenne Ich dich jetzt auch, denn sobald eine Seele über sich weggeht und tut, was Ich ihr sage, so ist sie klein geworden in Meinen Augen –, wenn du, Meine Luise, über dich weggehst, dadurch kannst du Mir und könnt ihr Mir Seelen zuführen, und dieses ist es, was Ich verlange; ob in Erfüllung geht, was euch nun ein wenig Ehre eintragen würde und einem guten Ehepaar Freude machte, ist nicht viel daran gelegen. Jenes Ehepaar ist gut und fromm und treu in Meinen Geboten, und die Kinder, die Ich ihnen schenke, werden sie erziehen nach Meinem Willen, und Mir steht es frei, welches Kind Ich für Mich berufe. Dies alles ist einerlei. Mir ist nur darum zu tun, Seelen zu retten, und durch Verdemütigungen kannst du und könnt ihr Seelen retten. Also, ihr Priester, versteht ihr Mich? Solange die Welt so abwärtsgeht, solange der Strom der Zeit abwärtsfließt, solange die vielen Seelen, die da verlorengehen, nicht anders können gerettet werden als durch Leiden, durch Sühneleiden, durch Verdemütigungen, durch Spott und Hohngerede, selbst von denen, die euch vorstehen und unterstützen sollen, solange werden noch Dinge vorkommen, so ähnlich wie hier bei diesen Meinen Dienerinnen.
Seht, es ist einmal der Fels Petri Meine
heilige Kirche, die Ich gegründet und
gestiftet habe, es ist nun einmal dieses der
Fels, auf den Ich Meine Kirche gebaut, und
doch scheint es jahraus, jahrein, als ob es
umgekehrt wäre.
Ihr seht alle eure Opfer unbelohnt, ihr
seht, wie es immer abwärts geht trotz all
eurer Mühe und des Gebetes Meiner Kirche.
Schon zwölf, ja dreizehn Jahre ermahnt Mein
Statthalter in Rom und fordert seine Diener
auf
zum Gebet, und
in erhöhtem Maße zum Gebet, und doch scheint
alles verloren, und mit immer mehr
Spottreden und Verdemütigungen werdet ihr
überhäuft, ihr Diener.
183 Letzter Tag des Großen Gebetes 1897 „Daß der Liebesbund alle umschlingen soll, Reich und Arm, Groß und Klein, Weltleute und Klosterleute, Priester und Laien.“ Jesus: „Meine Tochter! Siehe, der Eifer und die Liebe Meiner Kinder, wenn alt und jung, groß und klein sich um Mich versammelt, so gibt es einen Austausch von Liebe. Mein Herz strahlt in die Herzen aller, die da zugegen sind, und die Liebe, die da ausgeht aus den Herzen, strahlt wieder in Mein göttliches Herz zurück. Dies hast du gesehen, und das ist der Austausch von Liebe. Das blendend weiße Gewand ist die Unschuld. Die unschuldigen Kinderherzen, wenn sie Mir so zugeführt werden, wie erfreut es Mein Herz! Wenn das unschuldige Kinderherz Mich umgibt, da erneuert sich die Freude, die Ich bekundete vor Meinen Aposteln, als Ich ein Kindlein in ihre Mitte stellte und ihnen zurief: ‚Wenn ihr nicht werdet wie dieses Kind, so könnt ihr nicht eingehen in das Himmelreich!‘ Der blendende Schimmer, den du um Mich sahst, der Glanz, den du so hell leuchtend gesehen und geglaubt, daß er von Mir ausgeht, hat eine ganz andere Bedeutung. Es ist der Glanz jeder Seele, die da widerstrahlt in Meinem Herzen, denn unter denjenigen, die sich am Großen Gebet beteiligen, sind viele Seelen, die Mich mit feuriger, mit opferfreudiger Liebe lieben, die Mir Sühne und Ersatz leisten für jene Brüder und Schwestern, die es nicht tun, und dies erfreut Mein Herz. Den freudigen Blick und die Freude, die du in Meinen Zügen gesehen, ist die Freude, die sich allen mitteilt, der Widerstrahl Meines Geistes, den Ich ausgieße über alle Meine Kinder. Darum ist es recht, wenn Meine Diener ihren Schäflein das Joch und die Bürde süß und leicht und angenehm machen; denn es ist so in Wirklichkeit. Habt ihr nicht gesehen, wie das Herz des Armen ebenso freudig pocht und Mir entgegenschlägt wie das Herz des Reichen, den Ich mit zeitlichen Gütern gesegnet habe? Habt ihr nicht gesehen, wie hier um Mich sich alles ausgleicht, wie da alles überbrückt wird, wie das arme Herz ebenso wie das Herz des Reichen sich freut? Seht, das ist die große Gebetsarmee, die Ich so sehnlich wünsche errichtet zu sehen in Meiner Kirche. Das ist das Band, das Ich schlingen will, das da ausgeht aus Meinem Herzen.. In der ganzen Welt bis zum letzten Winkel der Erde soll die Anbetung und Sühne errichtet werden, soll der Liebesbund sich ausbreiten, und so die große Kluft, die große Spaltung, die da entstanden ist, wieder überbrückt werden durch den Eifer und durch die Liebe Meiner treuen Kinder. Fragt doch nicht mehr, warum Ich euch Verdemütigungen zuschicke. O sagt doch allen Meinen Dienern, warum Ich Meiner jungfräulichen Braut, Meiner heiligen Kirche solche Verdemütigungen schicke. O sagt ihnen, wie Ich dir gesagt am letzten Freitag, wenn Meine Kirche, Meine jungfräuliche Braut ihre Kinder wieder gewinnen will, dann muß sie dieselben mit großen Leiden gewinnen, mit großen Leiden und Verdemütigungen von ihren eigenen Kindern. Und durch die Herzensangst und durch Händeringen und Verzweiflung soll sie ihre Kinder wieder für sich gewinnen. Versteht ihr Mich? Denn gleich wie Ich in jeder Seele wirke, wie Ich dir schon sooft gesagt habe, daß du den eucharistischen Kreuzweg gehen sollst und daß, wie Ich in dir wirke, wenn ihr einen großen Sünder von Mir verlangt, wie du diese Verdemütigungen hinnehmen mußt unter großer Angst und Unruhe und Finsternis, so Meine jungfräuliche Braut, die heilige Kirche, in den Tagen der Trübsal, wenn sie sieht, wie ihre eigenen Kinder ihrer spotten, wenn sie sieht, wie all ihre Sorgfalt und Mühe vergebens ist, wie ihre Kinder sie nur ausnützen, um sie um so mehr zu betrüben und zu verspotten und zu verachten, und sie trotzdem diese verzweifelte Angst hinnimmt aus Liebe zu Mir und mit Geduld erträgt, so und nur so wird Meine Kirche siegen, indem sie all die Verachtung, all die Verspottung hinnimmt, als ob es nicht gewesen wäre, wieder ihnen nachgeht wie vorher, dahingeht, Segen spendend, Wohltaten spendend. Aber wenn sie
es nicht tut, wie Ich sage, wie Ich angebe
durch dich und an vielen Stellen, denn nicht
nur hier wirke Ich, Ich wirke jetzt in gar
mancher Seele überall in der Welt, Ich sage,
wenn sie es nicht durchführt, daß ein Band
alle Katholiken umschlingt und so Meine
Gerechtigkeit
überbrückt wird durch stilles Ertragen der
Leiden, durch freudiges Hinnehmen aller
Verspottungen, aller Verdemütigungen, dann
werden die Strafgerichte um so furchtbarer
werden, je weniger Meine treuen Kinder
daran glauben und sich um diese
Strafgerichte kümmern.
187 Fest Portiuncula 1897 „Ja, Meine Kinder sind bezeichnet, ihre Stirne ist besprengt mit dem Blut des Lammes.“ Barbara: „Mein Jesus! Ist denn der Lustgarten, den Du mir heute gezeigt, der Orden des hl. Franziskus oder der der ganzen heiligen Kirche? Ich habe es nicht recht verstanden. Ich sah Dich gar so fröhlich, als ob Du gar keinen Schmerz mehr fühltest. O erkläre es mir. Ich freue mich jetzt noch, wenn ich an die himmlische Seligkeit denke, die ich dabei genossen.“ Jesus: „Meine Tochter! Der Lustgarten, den Ich durchwandelte, ist Meine heilige katholische Kirche, und wenn ein solches Fest wiederkehrt, und Meine Kinder sich zahlreich um Mich versammeln und Mich anflehen und Meinem Herzen Gewalt antun, dann ist Mein Zorn entwaffnet, dann vergesse Ich den Undank der Welt, der Meinen Zorn herausfordert, und die Sünden, die das Schwert der Gerechtigkeit über die Völker heraufbeschworen haben. Und weil eine Seele, die Mich wahrhaft liebt, eine ganze Legion ersetzen kann, so bin Ich darüber so erfreut, daß Ich alles vergessen möchte, und Ich möchte mit dieser Seele lustwandeln wie im himmlischen Paradies. Und Ich sage
dir, würden Meine Kinder sich versammeln,
würden alle Meine Diener darauf hinarbeiten,
daß das gläubige Volk recht oft und recht
zahlreich sich einfindet und so Meinem
Herzen Gewalt antun, es wäre der Zorn Meines
Vaters zu besänftigen, so daß die
Strafgerichte, die da herausgefordert sind
durch die sündige Menschheit, abzuhalten
wären. Denn sieh doch, so wie an einem Ort,
wo Meine Kinder Mir Gewalt antun, wo sie
sich um Mich versammeln, die Gottlosen
schweigen müssen, so müßte überall die
Gottlosigkeit verstummen; denn die Gewalt,
die da ausgegossen ist über Meine Kinder,
können sich jene nicht erklären, und obwohl
Satan, der all seine Anhänger treibt und
jagt und anspornt, zürnt vor Wut, kann er
Meinen treuen Kindern doch nichts anhaben;
denn sie alle sind gezeichnet mit dem
Zeichen, das diejenigen an sich tragen, die
zur Hochzeit des Lammes berufen sind. Ja,
Meine Kinder sind bezeichnet, ihre Stirne
ist besprengt mit dem Blut des Lammes, und
niemand kann es wagen, ihnen Gewalt anzutun.
Zurückschrecken muß der Bösewicht; denn das
Licht, das da ausgegossen ist über die
Meinigen, es verscheucht die Finsternis,
und der Gottlose, wenn auch zähneknirschend,
er muß zurückweichen und in Schande stehen.
Darum freut euch mit Mir, denn der heutige
Tag ist ein Tag der Freude und des
Triumphes. Viele Ketten sind gesprengt,
viele, viele gute Vorsätze sind gefaßt
worden, und heiße und innige Gebete sind zu
Meinem Herzen emporgestiegen, und sie alle
sollen Mich nicht umsonst besucht haben,
nicht umsonst gewartet haben auf Meine
Ankunft.“
190 Mariä Himmelfahrt 1897 „Kein Wort soll vergebens gesprochen sein, es ist begleitet mit einer übernatürlichen Kraft, ... die bis jetzt euch verborgen ist.“ Maria: „Meine Kinder! Seht, wie glückselig der Augenblick ist, wo unsere Seele hinübergeht über die Gefilde dieser Erde und einzieht in jene Herrlichkeit, die kein Auge gesehen, kein Ohr gehört und in keines Menschenherz gedrungen ist. Seht, der Augenblick ist gekommen, wo Ich, allem Leiden enthoben, eingehe, um nichts mehr zu tun, als nur zu genießen und immer und ewig zu genießen und immer und ewig auszuruhen von aller Mühsal, die kurz und schnell vorüber ist. Obwohl Ich lange Zeit auf Erden weilte, so ist es doch nur ein Augenblick gegenüber der nie endenden Ewigkeit. Seht, Meine Kinder, auch für euch schlägt die glückliche Stunde, wo ihr eingehen werdet in die Stadt Gottes, um nie mehr zurückzukehren. Noch eine kleine Weile, und die Prüfung ist überstanden und der glückliche Augenblick ist da. Seht, euer kleines Leben, wie schnell geht es dahin, und schaut euch um, ob Mein Lebensweg minder gedrückt und leidend war als der eurige. Jedem Erdenkind ist das Ziel gesteckt, es hat seine Aufgabe, und solange die Welt ist, wird niemand ergründen, wie weise und wie lieblich der Herr diese Harmonie eingerichtet, diese Harmonie, die da zusammenwirkend in den Augen Gottes so übereinstimmend ist, so wunderbar geordnet ist, daß Er Sich freut, wenn Er Seine Schöpfung übersieht. Die Sünde ausgenommen, ist alles so wunderbar geordnet in dieser Schöpfung, daß ihr, wenn einmal der Schleier fällt und ihr eingegangen seid, um mit Ihm zu schauen, mit Ihm zu genießen, ihr des Staunens nicht mehr müde werdet und werden könnt durch die ganze Ewigkeit. Die Sünde allein stört diese Harmonie in der Schöpfung, und diese Harmonie muß doch zusammenfinden und darum überbrückt, überdeckt werden. Es muß Menschen geben in dieser Schöpfung, die das, was die Sünde verdirbt, wieder gutmachen, und das geschieht ganz besonders an höheren Festen. Ja, da wird vieles gutgemacht. Es gibt, Gott sei Dank, doch noch Menschen, die es verstehen, Meinem Sohn Freude zu machen, und herrlich soll der Lohn sein; Ich will es dir zeigen.“ „Seht, Meine Kinder, alle, die davon Kunde erhalten, welche die Schriften lesen, die Worte, die ihr niederschreibt, sollen in ein neues Licht erhoben werden, in ein neues Glaubenslicht.“ „Das Licht des Glaubens soll in ihrem Herzen heller auflodern als seither. Die unendliche Barmherzigkeit Gottes wird ihnen deutlicher als je zuvor vor ihren Geist treten, und viele, viele gute Vorsätze werden gefaßt, und weil die Menschen, wenn sie hören und sehen, wie Mein Sohn so zufrieden ist mit dem wenigen Guten, das getan wird, wenn sie guten Willen zeigten, dann macht die Seele Fortschritte, dann legt sie die Ängstlichkeit ab, sie probiert es, sie betet mehr, sie ruft Mich an in der Not, sie nimmt zur Barmherzigkeit Gottes ihre Zuflucht, und ein einziges Ave Maria erhebt die Seele im Gnadenleben eine Stufe höher. Den Armen wird ihr Schicksal erleichtert, wenn sie sehen und hören, wie der Herr die Armut liebt, wie er die Armen den Reichen vorzieht, die da nur genießen und besitzen wollen hier auf Erden und doch wünschten, droben im Himmel obenan zu sein, hier aber Mein Sohn so deutlich Sich ausspricht, die Reichen ermahnt, die Armen tröstet, da geht dem armen Familienvater ein anderes Licht auf in seinem Glaubensleben und der armen Mutter, die da Tag und Nacht sich abmüht und abhärmt in der Sorge um die Familie. Wie ist sie getröstet, wie freut sie sich, wenn sie hört, daß auch sie Mitapostel sein kann, arbeiten kann am Reich Christi. Die Furcht verschwindet, wenn sie die Worte hört, die Mein Sohn spricht, die Menschenfurcht wird abgelegt, und Trost zieht überall ein, und durch dieses Glaubenslicht, das da in den Herzen sich vermehrt, fühlt diese die Kraft in sich aufzutreten und ihren Mitmenschen ein entschiedenes Wort entgegnen zu können.“ „Ja, sie fürchtet sich nicht mehr und, merkt es euch nur, kein Wort, auch nicht das kleinste, was geschrieben, ist umsonst, auch wenn es noch so unbedeutend ist und euch so vorkommt. Es hat eine übernatürliche Kraft, die ihr erst jenseits versteht. Kein Wort soll vergebens gesprochen sein, es ist begleitet mit einer übernatürlichen Kraft, die ihr nicht kennt, die bis jetzt euch verborgen ist.“ „Und so soll
auf Erden durch das Senfkörnlein, das da so
unscheinbar gelegt wird, manchem ein Licht
aufgehen, das ihm zum ewigen Leben
hinüberleuchtet. Und Ich verspreche euch,
alle, die ihr Mir empfehlet, alle, die ihr
wünscht, gerettet zu sehen, sie sollen
gerettet werden! Erweitert euer Herz,
verlangt viel! Große, ja großmütige Seelen
will der Herr! Breitet euer Netz weit aus,
um viele Seelen einzufangen. Ferner sollen
durch die uneigennützige Nächstenliebe, die
ausgeübt wird von all denjenigen, die Meinem
Sohn treu dienen wollen, viele, viele Seelen
gerettet werden. Ihr habt gewünscht, Meine
Kinder, daß der Himmel geziert werde, daß
Ich recht viele mit aufnehme in die ewige
Herrlichkeit. Die Bitte soll euch gewährt
werden. So viele Augenblicke ihr in
dieser Nacht euch versammelt und Meinem Sohn
zum Opfer bringt, so viele Seelen sollen
eingehen in die ewige Herrlichkeit.“
196 Fest Kreuzerhöhung 1897 „Je mehr man dem Kreuz ausweichen will, desto schwerer und drückender wird es.“
Barbara:
„Ich grüße Dich,
o mein allerliebster Jesus, durch Deine
jungfräuliche Mutter Maria. Ich bete Dich an
aus dem Abgrund meines Nichts. Ich danke
Dir, daß Du Dich gewürdigt hast, mich
heimzusuchen. O verzeihe mir alle Sünden und
Nachlässigkeiten, die ich in dieser Woche,
besonders gestern, begangen habe. Verzeihe
mir alle Ungeduld und Aufregung, weil ich so
viel zu tun hatte. Warum sehe ich Dich das
Kreuz schleppen auf einer so schönen Ebene,
auf einer so herrlichen
Aue? Und Du
schleppst das Kreuz daher, triefend vor
Schweiß, Du schaust Dich um, ob recht viele
nachkommen. Wirklich, es kommt ein Häuflein.
Jedes schleppt aber ein Kreuz, wie ich sehe
– o welche lange Reihe! Ich kann keinen
Unterschied erkennen; sie alle schleppen ein
Kreuz aus allen Schichten der Menschheit.
Was willst Du mich damit lehren?“
199 Fest des Heiligen Erzengels Michael 1897 „In jeder Seele, die da kämpft und siegt über ihre Leidenschaften, ist die Schlacht geliefert und der Sieg gewonnen.“
Michael:
„Ja, ich bin der
Feldherr der Kirche. Der große Monarch, Der
da kommen wird, ist Jesus Christus Selbst,
und je mehr die Diener der Kirche darauf
lossteuern, um Ihn zum Sieg zu bringen, Sein
Heer zu vermehren, Sein Heer auszudehnen in
allen Landen, desto größer wird das Reich
dieses kommenden großen Monarchen; je mehr
Seine Diener darauf lossteuern, das kleine
Häuflein herbeizuziehen, diesem großen
Monarchen zuzuführen, desto siegreicher der
Kampf, desto herrlicher der Triumph! Ich bin
der Feldherr und werde der Feldherr sein,
der diesem großen Monarchen beistehen wird
in all den Wirren, in all den Schlachten,
die Er erfechten wird. Die Schlachten werden
aber geliefert in einzelnen Seelen. Versteht
ihr mich? In jeder Seele, die da kämpft und
siegt über ihre Leidenschaften, ist die
Schlacht geliefert und der Sieg gewonnen.
Gelobt sei Jesus Christus!“
201 Fest des Heiligen Franziskus 1897 „Und wenn es auch scheint, als sei alles verloren, ich sage dir, es ist nichts verloren.“
Franziskus:
„O fahret fort,
meine Kinder, die Kirche zu stützen, die so
sehr im Wanken ist, nicht, als ob ihre
Grundfesten wankten. Nein, so fest, wie sie
jetzt steht, stand sie noch nicht in all den
Jahrhunderten. Aber ihr könnt einzelne
Glieder der Kirche, die da im Begriff sind,
hinweggeschwemmt zu werden vom Strom der
Zeit, diese kannst du stützen, und ich wende
mich ganz besonders an dich, die du in einem
Haus stehst, wo viele verkehren, die zu
denen gehören, die im Wanken sind, wovon
viele schon abgefallen sind. Wie manchen
kannst du noch stützen und unterstützen, und
wenn es auch scheint, als sei alles
verloren, ich sage dir, es ist nichts
verloren. Siehe, bei der armen Bevölkerung,
wie die große Masse ist, ist nicht alles
selbst verschuldet und darum nicht so
strafbar.“
203 Dritter Freitag im Oktober 1897 „Wo Satan alles aufbietet, um Meine Kinder zu verführen, da will auch Ich alles aufbieten, um sie zu retten.“ Jesus: „Meine Kinder! Um eures Gebetes willen, um eurer beharrlichen Bitten willen, um der Vereinigung Meiner heiligen Mutter, des hl. Franziskus und der hl. Theresia willen, die sich mit euch vereinigten, soll euch die große Bitte gewährt werden: Alle diejenigen, welche dem Rosenkranzgebet beiwohnen, auch wenn sie die größten Sünder der ganzen Welt sind, wenn ihre Sünden zahlreicher sind als Wassertropfen im Meere, wenn sie röter sind als Blut, Ich will sie ihnen nachlassen, aber nur mit der Bedingung, daß sie nicht hingehen aus Scherz, aus Verachtung, sondern daß sie hingehen mit einem demütigen Herzen; alle diese sollen ein reumütiges und demütiges Herz erlangen und in ihrer Sterbestunde einen gnädigen Richter finden in Mir, denn wißt, Meine Kinder, wo Satan alles aufbietet, um Meine Kinder zu verführen, da will auch Ich alles aufbieten, um sie zu retten. Und weil Meine Kirche Meine Mutter so sehr ehrt und so den geheimsten Wunsch Meines Herzens erfüllt hat, soll Mein Gnadenschatz geöffnet werden, und schöpfen sollen sie in reichlicher Fülle. Alle diejenigen, die aber mit gutem Herzen und mit gutem Willen kommen, auch wenn sie den Tag über vielen zerstreuenden Geschäften nachgehen müssen, sie alle sollen zu den liebsten Kindern Meines Herzens gezählt werden, sie alle sollen beitragen, daß Mein Reich sich ausbreitet hier auf Erden, sie alle sollen wie die ersten Christen gebunden und verbunden werden zu einer Genossenschaft, zu einer Gemeinschaft. Sie sollen alle teilnehmen an den geistlichen Gütern, so wie die ersten Christen teilgenommen an den zeitlichen Gütern. Alle sollen ein Gemeingut werden auf der ganzen weiten Welt, damit die Seelen, die so schwach und so armselig sind, weil sie den Gefahren ausgesetzt, und weil sie in einer so verderbten Welt stehen, mehr gehalten werden durch die frommen Gebete anderer und somit mehr Seelen gerettet werden können.“ „Fürchtet euch nicht, Meine Kinder, ihr alle, die ihr guten Willens seid, daß ihr dem Verderben anheimfallen könntet!“ „Fürchtet euch nicht!
Nein, denn Ich werde mit euch sein. Ich
werde der große Monarch sein, der euch alle
unter Seinem Schutz bergen wird. All die
Gefahren, die Tag für Tag an euch
herantreten, sollen euren Seelen keinen
Schaden bringen, wenn ihr nur treu haltet an
den Geboten Gottes und der Kirche; mehr
verlange Ich nicht! Wenn ihr hört auf die
Stimme Meiner Diener, die Ich unter euch
gestellt, dann seid unbekümmert, und die
Angst, die euch begleitet auf eurem
Lebensweg, soll euch nur dazu dienen, um
euch in der Furcht Gottes zu halten. Habt
ihr Mich verstanden, Meine Kinder?
206 Fest Allerheiligen 1897 „O daß doch alle Meine liebsten Kinder wüssten, welche heilige Gesellschaft sie begleitet.“
Jesus:
„O daß doch alle
Meine liebsten Kinder wüßten, welche heilige
Gesellschaft sie begleitet. O daß sie
wandelten, würdig dieser Gesellschaft; denn
wisset, wo ihr eure Schritte hinsetzt, da
geht ihr nicht allein. Glaubt ihr an eine
Gemeinschaft der Heiligen, dann glaubt auch
an einen Verkehr mit den Heiligen.“
222 Freitag vor dem ersten Fastensonntag 1898 „Sie sollen ... beten für die Priester, für das heilige Priestertum, denn nur vom Priestertum allein hängt die Rettung der Menschheit ab.“ Maria:
„Ja, Meine Kinder, es ist so,
wie Meine Tochter hier sagt; du bist es aber
nicht allein, die Ich ermuntern und trösten
will. Mit dir stehen auf gleichem Fuß so
viele Menschen, die Ich ebenfalls mit dir
trösten und ermuntern will. Fahret fort,
Meine Kinder, und höret die Worte einer
wohlmeinenden Mutter, eurer himmlischen
Mutter, die alle Ihre Kinder mit gleicher
Liebe liebt, die guten wie die bösen.
Die die guten mit zärtlicher Mutterliebe
ermuntert und tröstet, die bösen, um sie
wieder in Ihre Mutterarme zurückzubringen,
und weil Sie dieses wünscht, Meine Kinder,
weil Sie alle die Kinder, die Sie verlassen,
die Sie in ein Meer von Schmerzen und
Trostlosigkeit versetzt haben, wieder so
gerne zurückkehren sehen möchte ins
Vaterhaus, in Ihre Mutterarme, darum hört
die Worte, die Ich heute an euch richte: Ihr
seid ja die guten Kinder, mit denen Mein
Mutterherz Sich beraten und ermuntern und
auch trösten will. Beraten sage Ich, weil ja
eine Mutter manchmal wirklich den Rat ihrer
guten Kinder vernehmen muß, die ihr dann
behilflich sein müssen, die übrigen Kinder,
die falsche Wege gehen, herbeizubringen,
ihrem Sinn aufzulauern auf ihren schlimmen
Wegen, sie bei der Hand zu nehmen und
zurückzubringen zum Mutterherzen. Höret nun,
was Ich heute von euch verlange, heute, wo
die Menschheit doch wieder anfängt, ernster
zu werden, nachzudenken, wenigstens
diejenigen noch, die da noch so halbwegs
Christen sind. Gehe hin und sage Meiner
Tochter und all den Schwestern, den
Klosterfrauen N.N., daß sie sich mit euch
und ihr mit ihnen und allen guten, treuen
Seelen, die da noch sich Mühe geben, die
Menschheit mit Gott zu versöhnen, vereinigen
sollen, ihr Herz erweitern sollen in Liebe.
Sage ihnen, daß Ich, Ihre himmlische Mutter,
ihnen dieses sagen ließ, daß sie sich selbst
vergessen und nicht kleinlich über ihre
Fehler nachdenken sollen, sich jeden Morgen
vereinigen mit Mir und jeden Abend eine
Abbitte tun sollen vor Meinem göttlichen
Sohn; Abbitte, wenn sie glauben, sich
versündigt zu haben oder Ihn nicht genug
geliebt zu haben.
226 Fest des Heiligen Josef 1898 „Weil Er dir den Auftrag gab, durch dich die oftmalige heilige Kommunion einzuführen in der Welt, bin ich auch der Beschützer des Liebesbundes.“
Josef:
„Und weil Er dir
den Auftrag gab, durch dich die oftmalige
heilige Kommunion einzuführen in der Welt,
bin ich auch der Beschützer des Liebesbundes
und somit der Beschützer über alles, was in
dir gewirkt wird. Ängstige dich nicht mehr,
und gehe ruhig weiter, wenn auch dein
Beichtvater und niemand sich dieser Sachen
annimmt. Was der Herr durchführen will,
führt Er doch durch. Ich werde meine
schützende Hand darüber ausgebreitet
halten.“
227 Mariä Verkündigung 1898 „Daß der Mensch nicht geboren ist, um zu leben, um zu genießen und zu besitzen und dann zu sterben.“
Maria:
„Meine Tochter!
Siehe, damit du nicht müde wirst zu glauben,
daß der Herr mit dir verkehrt, wurdest du
heute gewürdigt, dieses Bild zu schauen. Der
arme Mensch hier auf Erden, auf dieser
sündenbefleckten Erde, wenn er gewürdigt
wird eines Blickes in dieses jenseitige,
übernatürliche Leben zu tun, ist und bleibt
immer noch Mensch, auch wenn er in den
höchsten Himmel verzückt ist, wenn sein Auge
die
ewige Gottheit,
soweit es überhaupt möglich ist, schaut,
soweit es einem armseligen Geschöpf
überhaupt möglich gemacht wird. Dieses Reich, das da Seine heilige Kirche ist, hat hernieden schon teil an den Geheimnissen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Den Ort, den du dort geschaut, Meine Tochter, die Stadt, die du nicht zu begreifen und zu beschreiben imstande bist, hat sich abgespiegelt und erneuert auf dieser unwirtbaren Erde in der heiligen katholischen Kirche. Dort im stillen Tabernakel ist derselbe Ort, dieselbe Lieblingsstätte, wie du sie geschaut in den Versammlungen der Seligen, wohin ihr alle nach dieser Pilgerfahrt gelangen sollt, und ganz sicher, so wahr Mein Sohn lebt, so wahr Er auf Erden erschienen und Mensch geworden, werdet ihr dereinst alle dahin gelangen und teilnehmen. Aber seht,
damit die Guten schon hier auf Erden einen
Teil jener Glückseligkeit schauen und
genießen, hat Mein Sohn Seinen Thron und den
Thron der ganzen heiligsten Dreifaltigkeit
mit Ihm unter euch aufgeschlagen im stillen
Tabernakel. War Ich doch
die jungfräuliche Mutter des göttlichen
Sohnes Selbst, des Sohnes Gottes des Vaters,
und mußte Mir sagen lassen: Ist dieser nicht
des Zimmermanns Sohn, heißt nicht Seine
Mutter Maria? Wie tief schnitten in Mein
jungfräuliches Herz solche Spottreden ein,
da niemand in der Welt Seine Majestät so
erkannte und Seinen Schmerz durchschaute,
wenn Er solche Reden hören mußte von Seinem
eigenen Volk. Und als Ich Ihm folgte auf
Seinem letzten, schmerzlichen Gang, und als
man Mir die Nägel vor die Augen hielt und
die anderen Marterwerkzeuge und Mir sagte:
‚Diese ist des Galiläers Mutter‘, wie zerschnitten da die Spottreden Mein
jungfräuliches Herz. Aber ein himmelweiter Unterschied ist zwischen der Gelehrsamkeit, die aus dem Glauben herausgeleitet ist, und die durch den Glauben die Vernunft beherrschen läßt, und jener erzwungenen. Mit all solcher Gelehrsamkeit werden wenig Seelen gerettet. Mit einer Gelehrsamkeit aber, auch wenn sie noch so einfältig ist, noch so kindlich spricht, die aber aus dem Glauben herauswächst, einem demütigen, kindlichen Glauben, die dringt ein in die Herzen der Menschen, weil sie begleitet ist mit Liebe und Demut. Und so dringt sie ein in die Herzen und bearbeitet sie, daß sie in Demut und Liebe die Worte aufnehmen, denn alle diejenigen, die da nicht mehr glauben an Meinen Sohn, Der auf der Welt dreiunddreißig Jahre unter ihnen wandelte, sind es nicht auch die Gelehrten, all die Gelehrten, die meisten jedenfalls? Denn in den Hochschulen, auf den Universitäten und an allen anderen Fortbildungsschulen, wird die Jugend beeinflußt, wird der Verstand der Jugend entwickelt, aus dem dann die Staatsmänner heranwachsen und die gebildete Welt vertreten sein soll. Sie alle sind sehr gelehrt; aber gelehrt ohne Glauben, und diese Gelehrsamkeit teilen sie der Welt zwar mit, aber zum Schaden der unsterblichen Seele.
Dieser Gelehrsamkeit gegenüber muß nun die
Gelehrsamkeit der katholischen Kirche
treten, aber diese Gelehrsamkeit muß das
Gegenmittel anwenden von jenen Gelehrten,
sie muß, weil jene den Glauben verwerfen und
die Vernunft auf den Thron gesetzt, den
Glauben über die Vernunft setzen und
vorherrschen lassen, aus dem Glauben heraus
leben und predigen und so das arme Volk
zurückführen, das nur zurückgeführt werden
kann durch einen demütigen, kindlichen,
einfältigen Glauben. Die Armen, die da nicht
mehr glauben an Meinen Sohn, sind nur die
Verführten, und zwar verführt von den
gottlosen Reichen, in deren Hände sie
gefallen sind. O dennoch sind die meisten
noch zu retten. Um der armen Kleinen willen
würdigt Sich Mein Sohn, Sich euch
mitzuteilen, um die arme Menschheit zu
erretten, nicht die Reichen. Jene haben
ihren Lohn schon erhalten. Diesen aber ist
Mein Sohn zur Gerechtigkeit verpflichtet,
weil sie hernieden das nicht genießen
können, was dem Menschen verheißen ist:
Nämlich das Glück. Glücklich können sie
hernieden nicht sein, also müssen sie, damit
die Gerechtigkeit keinen Schaden leidet, in
der anderen Welt beglückt werden. Und nun
lebt wohl, Meine lieben Kinder!“
228 Fest der sieben Schmerzen Mariä 1898 „Es muß Menschen geben, die auf besondere Weise anderen Menschen die Gnade verdienen.“ Jesus: „Es ist recht, Meine Kinder, wenn ihr die Schmerzen Meiner Mutter erwägt und betrachtet in diesen Tagen, von heute bis zu dem Tage, wo Ich gesiegt über die Welt und Hölle. Ich habe dich dazu auserwählt und teile Mich dir mit, um durch dich der Menschheit zu zeigen, wie unendlich gut Ich bin, wie tief und breit und hoch die Größe Meiner Liebe reicht. Ja, die Größe Meiner Liebe reicht so weit und spannt sich so weit aus, wie Menschenherzen schlagen, weil sie für alle Menschen gekommen ist, zu suchen und zu retten alles, was verloren war. Aber dabei
habe Ich dir doch den Auftrag gegeben,
gleich, ehe noch ein Mensch darum wußte, daß
du dich an diesem Tage recht beteiligen
sollst und Anteil nehmen sollst an den
Schmerzen Meiner Mutter. Denn Sie verdient
es, Sie, die Einzige, die Meine Liebe
erwidern konnte hier auf Erden! Die Einzige,
die aber auch den Schmerz fühlen konnte, den
der Erlöser der Welt fühlen mußte, um
Erlöser der Menschheit werden zu können. Darum kann nur der Mensch, der ausharrt in all den Trübsalen, befähigt werden, Mir Seelen zu gewinnen. Seht, Meine Kinder, es ist eine gar gnadenreiche Zeit, diese heilige österliche Zeit hier in der Stadt Mainz und in all den Städten, wo Meine Diener sich aufopfern, um das Erdreich der Erde zu erneuern, wo Missionen und Exerzitien gehalten werden, Tag für Tag, da wird das Erdreich aufgelockert. Seht, eine so gnadenreiche Zeit, wie sie dieses Jahr ist, habe Ich euch schon einmal gesagt, war lange nicht mehr hier; denn Sünder, die jahrelang nicht mehr gebeichtet, die man lange nicht mehr in der Kirche gesehen, werden aufgerüttelt und fassen gute Vorsätze. Aber seht,
damit ihr wißt zu eurem Trost, und alle die
Diener der Kirche es wissen, die sich Mühe
geben, Mein Reich aufzurichten, die junge
Kirche wieder emporzubringen, daß sie zwar
reden durch Meinen Geist, daß es Mein Geist
ist, Der ihnen gegeben ist, Der ihnen
beisteht, daß sie alle die Herzen so
erschüttern können, aber bearbeiten, daß die
Gnade Gottes eindringt in die Herzen ihrer
Zuhörer, ist nicht ihre Sache, dazu braucht
es Meine Gnade, Meines Geistes, brauche Ich
solche Seelen, die diese Gnade der
Menschheit verdienen.. Die Menschheit ist nun erlöst, das Wort des Vaters ist vom Himmel gestiegen und hat den Willen des Vaters allen Menschen verkündet, die Gnade ist verdient, daß alle Menschen können selig werden, wer nur selig werden will. Aber diese
Gnade der betreffenden Menschheit, die zu
den verschiedenen Zeitverhältnissen lebt,
die muß übermittelt und verdient werden
durch gleichmäßige Zeitgenossen, die in der
Zeit gerade leben.
Und dieser lebendige Glaube überzeugte dann
und überführte die Mitmenschen. Und so und
nur so konnte die Welt, Meine Kirche, sich
ausbreiten in der Welt.
Als aber Meine Kirche gegründet war,
ausgebreitet war auf der ganzen Erde, da
lebte der alte Adam immer noch. Die Menschen
sind schwach, sie fallen ab von einmal
gefaßten Vorsätzen, sie sündigen, und es muß
immer und zu aller Zeit wieder Menschen
geben, die durch ihre Buße, vereinigt mit
Meiner Buße, ihren Mitmenschen zu Hilfe
kommen, und so wird ein wechselseitiges
Hineinleiten in die einzelnen Glieder der
Kirche, oder auch der Nichtkirche,
stattfinden bis zum Ende der Welt. Es muß
Menschen geben, die auf besondere Weise
anderen Menschen die Gnade verdienen.“ .
Barbara Weigand Nachfolgende Auszüge aus
den einzelnen Bänden „Offenbarungen an
Barbara Weigand“ können Ihnen möglicherweise
wichtige und wesentliche Anregung dafür
sein, den unbeschreiblichen Tiefgang der
Worte Jesu und Marias an ihre Untertanen
noch mehr, besser und umfänglicher zu
erfassen, Sie gar anzuregen, sich alle 7
Bände doch noch als vorrangiges Lesewerk zu
beschaffen, und es anhaltend und ergiebig zu
studieren, und so Ihr geistliches Fundament
ausreichend zu festigen und für Ihr
katholisches Glaubensleben sich einen Fundus
zu verschaffen.
Einen Damm bilden, den Liebesbund leben
Jesus:
„Darum, Meine Kinder, was Ich schon
jahrelang mit euch gesprochen habe, als Ich
euch zeigte, wie der Unglaube alles wie
Wasser mit sich hinwegschwemmt, wie ein
reißender Strom dahinbraust, und ein Damm
müsse errichtet werden, um diesem Strom der
Gottlosigkeit und des Unglaubens Einhalt zu
tun, und Meine Diener hier in Mainz Mir
geradezu entgegenarbeiten, anstatt Meine
Sprache zu glauben und zu befördern, und Ich
euch schon damals sagte, daß Ich sie umgehen
werde und andere herbeiführe, so ist nun
diese Zeit gekommen, wo Ich die Sache
umgehend durchführen will.
Theresia: „Nein, nein, meine
Töchter! Ihr sollt jene Ordensleute nicht
nachahmen, die, wenn der Herr ihnen eine
Seele zuschickt, sie kalt und schroff
behandeln. So frei und offen, wie ihr es
tatet, sollen sie sich gegenseitig
besprechen über das Heil der unsterblichen
Seele, damit diejenigen, die der Herr euch
zuführt, sehen, daß man heilig werden kann,
daß diejenigen, die der Herr in einen
Ordensstand hineinführt, auch dort noch
Menschen sind und die Rechte der Natur
befördern müssen, daß sie noch Fehler
begehen, wie die Weltleute auch, weil sie
noch in Fleisch und Blut sind. So wird der
Mensch, der aus dem Kloster wieder
hinaustritt in die Welt, nicht bedrängt,
sondern aufgemuntert und angeeifert, weil er
sieht, daß man auch mitten in der Welt,
wiewohl er in so viele Fehler fällt, dennoch
Gott gefallen kann, wenn er sieht, daß seine
Bräute doch auch noch Menschen sind. Seht,
diese gegenseitigen Ergüsse sind die wahren
Freundschaften, die da aneifern und anlocken
das arme Menschenherz,
und so wird der Damm errichtet, von dem
der Herr schon so oft gesprochen.
Ihr habt recht getan, und ich belobe euch,
ihr habt recht getan, meine Töchter!“
305 Portiuncula-Fest 1899 Jesus:
„Fragt Mich nicht so
neugierig, genug, wenn Ich euch sage, was
Ich will. Viel Freude haben sie Mir gemacht,
die Kinder des heiligen Franziskus. Darum
bin Ich heute ganz besonders getröstet und
machte euch diese ganz besondere Freude,
euch dieses wissen zu lassen und allen, die
sich Mühe gaben, die Bedingungen zu
erfüllen. Seht, Meine Kirche wünscht, Mein
Statthalter in Rom, weil Ich es ihm so
eingegeben habe, weil er Hand in Hand geht
mit Meiner Dienerin, denn wie Ich zu dir
rede, so rede Ich zu ihm, daß ein Damm
errichtet werden soll von heiligen, frommen
Seelen, und Meine Kirche darauf hinarbeiten
soll, daß dieser Damm von frommen Betern
doch recht bald und recht zahlreich
zusammengestellt und verbunden wird. Ich
habe schon häufig mit euch darüber
gesprochen, und Mein Diener in Rom versteht
Meine Sprache. Er weiß, daß, was Ich rede
mit einem so armseligen Wesen, wie Meine
kleine Dienerin hier ist, nicht die Sprache
eines armseligen Menschenkindes ist, daß es
die Sprache jenes Gottes ist, Der Mensch
ward, um die Menschheit zu retten. Also,
um die Menschheit zu retten, würdige Ich
Mich, zu reden durch euch und zu euch.
Ich will Mich aber würdigen, zu vielen zu
reden, ja Ich wollte, Ich könnte zu allen
Menschen reden, und sie alle würden Mich
verstehen.“
306 Erster Freitag im August 1899 Jesus:
„Ihr alle aber, ihr Meine
treuen Diener, die ihr es aufgefaßt, was der
Zeit not tut, fahret fort mit dem
tiefgläubigen Volk, Ich sage nicht mit dem
Volke, nein, mit dem Völkchen, denn es sind
nur gar wenige, und doch habe Ich schon
bereits angefangen, in vielen das
Glaubensflämmchen wieder anzufachen.
Das sind diejenigen, die im Liebesbund
stehen, jene Ordensgenossenschaften, die
davon wissen und sich anschließen, jene
Priester, die davon wissen und es zu
verbreiten suchen und die Nutzanwendung
daraus ziehen.“
309 Vigil von Mariä Himmelfahrt 1899 Maria:
„Wir wollen euch einen Grad
des Vertrauens mehr erflehen, ihr sollt
hoffen wider alle Hoffnung. Ihr steht jetzt
im zweiten Schritt, daß ihr hoffen sollt
wider alle Hoffnung. Das müssen alle
Liebesbundmitglieder, ihr Kreuz tragen,
Ihn lieben wollen, den himmlischen
Bräutigam, und das wollt ihr tun.“
310 Dritter Freitag im August 1899 „Ihr aber, ihr Eheleute, die ihr noch beisammen lebt, ihr seid bestimmt, das heilige Leben in Nazareth vorzustellen und zu versinnbilden; auf, zusammen zu einem Bund!“ Jesus:
„Es sind ja viele in der
heutigen Gesellschaft gute, treue Seelen.
Ich belobe all die vielen Ordensleute und
Priester, die alle Mühe sich geben, um das
Leben der ersten Christen wieder zu erneuern
in der menschlichen Gesellschaft. Aber, was
Ich hier rede, ist ihnen gewiß nicht
entgegen; es soll ihnen gewiß kein Schaden
sein in ihrem Bestreben; es soll nur ihren
Glauben und ihre Mühe belohnen. Darum auf,
ihr Priester, auf, ihr Ordensleute in der
Welt, wo ihr steht; auf, ihr Jungfrauen in
der Welt; auf, ihr Eheleute, in erster Linie
ihr Witwen, denen Ich den Mann entzogen,
damit ihr euch anschließet an den
Liebesbund. Stellt euch zu den
Jungfrauen. Ihr aber, ihr Eheleute, die ihr
noch beisammen lebt, ihr seid bestimmt, das
heilige Leben in Nazareth vorzustellen und
zu versinnbilden; auf, zusammen zu einem
Bund!“
311 Vierter Freitag im August 1899 Jesus:
„Geduld, Meine Tochter! Du
sollst dich anschließen an den Liebesbund.
Du mußt bearbeitet werden. Du sollst selbst
aus dir herausgehen und dich bearbeiten
lassen durch Meinen Geist. Du mußt über dich
hinweggehen. Wisse, daß Ich dreiunddreißig
Jahre auf der Welt gewandelt bin, und allen
Spott und Hohn der Menschen ertrug. Weil du
abgeschliffen werden sollst, deswegen lasse
Ich zu, daß Großes dir vorkomme. Du mußt
geübt werden in Leiden und Verdemütigungen.
Du sollst gedemütigt werden, und deshalb
ruhig weitergehen.“
312 Herz-Jesu-Freitag am 1. September 1899 „Ein Gebetsleben will Ich bilden, einen Damm will Ich bilden, und Ich werde nicht eher ruhen und rasten, bis dieser Damm errichtet ist.“ Jesus:
„In früherer Zeit, wo Mein Diener Franziskus
lebte, wo eine heilige Hildegard lebte, eine
heilige Brigitta und alle, die sich
heiligten in den Orden, war es noch nicht so
Mode, wie es jetzt ist, nur zu putzen und zu
scheuern. Da wurde das Gebetsleben geübt und
gepflegt, da wurden Heilige gebildet. Und so
möchte Ich es wissen, daß man darauf bedacht
sei, eine Stunde sich loszuringen, vor dem
Tabernakel zu knien und für die armen,
verkommenen Menschen zu beten, die da in der
Welt leben, die Mich nicht kennen. Ein
Gebetsleben will Ich bilden, einen Damm will
Ich bilden, und Ich werde nicht eher ruhen
und rasten, bis dieser Damm errichtet ist.
Wenn man auch sagt, es sei immer das
nämliche. Ja, ja, Meine Kinder, es ist immer
das nämliche, solange es das nämliche
Evangelium ist, das man predigt von der
Kanzel herab. Denn sieh, Meine Kleine,
solange die Worte, die Ich mit dir rede, mit
dem Evangelium gehen, solange kann sie
keiner Meiner Diener verwerfen, denn es sind
und bleiben Meine Worte.
Denn so muß sich der Liebesbund ausbreiten.
Sie dürfen das
Kreuz nicht scheuen. Die Armut ist ein
großes Kreuz; sie drückt, aber sie
unterdrückt nicht. Der Geist, der sie mit
Zufriedenheit trägt, ist ein großer Geist
und Meinem Diener Franziskus ähnlich.“
315 Vigil von Mariä Geburt 1899 Maria:
„Deswegen, Meine Kinder, hat
Mein Sohn schon so viel mit euch gesprochen.
Er hat gesagt, daß ein Damm müsse
errichtet werden, viele müßten sich
vereinigen zu einem Gebetsleben, denn das
ist der Damm, Eheleute und Jungfrauen,
Priester und Laien bis hinauf zum Papst auf
dem Throne, bis hinauf zum Fürsten, der auf
dem Throne sitzt und bis herab auf den
letzten Knecht im Schloß des Fürsten.
Sie alle sollen teilnehmen an dem Band, das
Mein Sohn schlingen will um die Menschheit.
Und damit dieses geschehen könne, braucht Er
viele Seelen, die Ihm helfen. Den Ehestand
will Er adeln, emporbringen, daß er wieder
ein wahrhaft christlicher Ehestand wird, daß
die Eheleute in Liebe und Eintracht zusammen
leben, das Kreuz, das der Herr in ihre Mitte
gestellt, in jede Familie, mit Geduld
tragen.“
320 Erster Freitag im Oktober 1899 Jesus:
„Viele sollen herbeikommen,
alle Kinder der heiligen katholischen Kirche
möchte Ich herbeiziehen, ein Band möchte Ich
schlingen um die Menschheit, um die
Christenheit, damit Ich Selbst sie
ziehe, sie leite und führe. Dieses Band ist
die heilige Kommunion.“
331 Vigil von St. Katharinenfest 1899 Katharina:
„Durch die
Geduld, mit der du dein Leiden erträgst,
sollst du beweisen, daß du dir wirklich die
Worte zu Gemüte geführt und du harrst auf
den glücklichen Tag, der dich befreien wird
vom Joch dieses Leibes. Freue dich, mein
Bruder, freue dich! Ich und meine Schwester
Barbara, die du jeden Tag verehren sollst,
und die du erwarten kannst, werden dir
entgegenkommen, in Vereinigung mit deinem
heiligen Schutzengel und der lieben Mutter
Gottes, deiner allerliebsten Braut; denn
wenn du ein Mitglied des Liebesbundes bist,
du bist es schon, indem du dich
eingegliedert in die Kette, indem du
glaubst, daß der Herr in einer Seele wirken
kann, freue dich, wenn deine Seele vom Leibe
scheidet.“
332 Erster Freitag im Dezember 1899 „Dieser Damm soll entstehen aus allen Klassen von Menschen, vom Papst angefangen bis herunter zum letzten Hausknecht, bis zur letzten Dienstmagd, von der Ordensfrau bis zur armen Ehefrau im ärmsten Dachstübchen.“ Jesus: „Und wenn Ich die Priester auffordere, und wenn Ich sie tadle oder lobe, geschieht es nur, damit Ich ihnen zeige und die Mittel angebe, wie Ich das gesamte Geschlecht wieder zurückführen möchte. Wenn Ich sage, daß der Priester herbeikommen und die Worte hören soll, so will Ich dies nur sagen, um ihn anzueifern und aufzurütteln, um ihm zu sagen, daß er den Glauben, wie er im Mittelalter war, in sich aufnehmen soll, was im Mittelalter geglaubt wurde, und sich verbinden soll mit gläubigen Seelen, um das Volk wieder zurückzuführen zum alten, alten Glauben, zum guten, alten Glauben. Weiter aber will Ich nur mehr für Familien, und wie es in der Familie gehalten werden soll, reden. Darum sagte Ich vom allerersten Anfang: Einen Damm will Ich bilden. Dieser Damm soll entstehen aus allen Klassen von Menschen, vom Papst angefangen bis herunter zum letzten Hausknecht, bis zur letzten Dienstmagd, von der Ordensfrau bis zur armen Ehefrau im ärmsten Dachstübchen. Diese sollen vereinigt beten, in vereinigtem Gebet sich zusammentun, den Himmel bestürmen um das Wohl der Völker, damit Meine Kirche wieder aufblühe, wieder auf den Leuchter gestellt werde, von wo aus alle Völker der Erde sie sehen können. Damit aber
dies nicht ermatte, will Ich ein Band um sie
schlingen; sie sollen sich öfter einfinden
an dem Tisch, den Ich ihnen gezeigt. Ferner
will Ich, daß der jungfräuliche Stand
gehoben und gepflegt wird, weil das
Menschengeschlecht gar zu sehr
überhandgenommen und die Welt sehr bevölkert
ist, ja so, wie es noch nie war, von
Anbeginn aller Zeiten.“
333 Fest der heiligen Barbara 1899 „Und je mehr sich anschließen an dieses Häuflein, das sich vorgenommen hat, Meine Wege zu wandeln, desto stärker wird der Damm, und diejenigen, die sich nicht persönlich anschließen, müssen sich anschließen … der Gesinnung nach.“ Jesus:
„Der Geist des Menschen ist
doch auch verbunden mit Meinem Geist, wenn
Ich in ihm wirke, und er faßt es nach seiner
Auffassungskraft auf, alles, was Ich in ihm
wirke, und so kommt es manchmal vor, daß ein
kleiner Irrtum sich einschleicht, ein
anderes Mal aber auch lasse Ich es zu, um
diese Seele zu üben in der Demut, um sie zu
bewahren vor Selbstgefälligkeit. Ihr
aber, Meine Kinder, habt es gehört, viele
sollen gerettet werden, und ein Damm soll
und muß gebildet werden, und es wird die
Zeit noch kommen, wo man glauben wird, daß
Ich es bin, Der dieses alles, was Ich in dir
rede, bewirkt habe und gesprochen habe; denn
ihr müßt in dem Bußgeist beharren bis an
euer Lebensende.
334 Vigil des heiligen Evangelisten Johannes 1899 „Heilig sollen alle diejenigen sein und werden, die dem Liebesbund beitreten, weil die Gesellschaft der Heiligen gar zu not tut in der heutigen Welt. Der Bußgeist ist abhanden gekommen, und unter den Mitgliedern des Liebesbundes soll vor allem der Bußgeist gepredigt werden.“ Johannes: „Nicht wahr, meine Kinder, ihr betet alle Tage: ‚Ich glaube an die Gemeinschaft der Heiligen.‘ Wenn ihr dieses betet, wenn euer Mund diese Worte ausspricht, dann wißt, daß es jedesmal eine freudige Bewegung gibt in der ganzen triumphierenden Kirche; denn wir Heiligen Gottes, die wir euch vorausgeeilt sind, die wir eure Brüder und Schwestern sind, wir verstehen, was dieses Wort bedeutet. Es ist jedesmal ein Aufschrei, ein ängstlicher Aufruf eurer Herzen. Mit diesem Wort: ‚Ich glaube an eine Gemeinschaft der Heiligen‘, ist nicht nur ein Glaubensbekenntnis ausgesprochen, sondern es liegt darin jedesmal ein ängstlicher Hilferuf, als ob wir Heiligen euch zu Hilfe kommen sollten in dieser eurer bedrängten Lage. Und so ist es jedesmal, wenn wir diese Worte von einem Menschenkind vernehmen, werden wir freudig bewegt, aber auch zugleich zum Mitleid angeregt und sind bereit, euch zu Hilfe zu kommen. Deswegen fürchtet euch nicht, meine Lieben. Fürchtet nichts! Um diese Gesellschaft der Heiligen recht vollzählig zu machen, damit es auch recht viele hier auf Erden schon gibt, die sich daran beteiligen an dieser Gemeinschaft, will ja der Herr unter euch und in eurer Mitte den Liebesbund gründen. Heilige will Er bilden. Heilig sollen alle diejenigen sein und werden, die dem Liebesbund beitreten, weil die Gesellschaft der Heiligen gar zu not tut in der heutigen Welt. Der Bußgeist ist abhanden gekommen, und unter den Mitgliedern des Liebesbundes soll vor allem der Bußgeist gepredigt werden. Die Mitglieder dürfen nicht der Bequemlichkeit nachgehen und anhängen den Freuden und Genüssen der Welt.
Darum, meine Kinder, auf, Mut gefaßt! Ihr,
die ihr in den Ehestand geführt worden seid,
wißt, daß ihr Glieder des Liebesbundes seid,
daß ihr niemals klagen sollt über das
Geschick, das der Herr auf eure Schultern
legte, daß ihr fern von dem Getöse der Welt
lebt, nicht nachjagt den Vergnügen der Zeit.
Ihr aber, die der Herr dem jungfräulichen
Stand eingefügt hat, kettet euch zusammen. O
diese gute Seele, sie hat schon Fortschritte
gemacht, und es geht allmählich; aber sie
muß noch mehr herbeiführen, sie muß es noch
dahin bringen, daß die Kirche in Mainz
erblüht und wird zu einem Goldenen Mainz.
Das Goldene Mainz hat seinen Namen nur von
der Blüte, in welchem es stand im
Mittelalter zu der Zeit, wo es so viele
Klöster gab, und diese gute Seele hat der
Herr euch zugeführt, daß sie ihre anderen
Freundinnen herbeiziehe.“
336 Donnerstag am 4. Januar 1900 „Dieses ist das geheimnisvolle Kreuz, das jedes Mitglied des Liebesbundes tragen muß. Wer einen anderen Weg sucht, ist kein Mitglied des Liebesbundes.“ Jesus: „Als Ich dir den Vater der Christenheit, das Oberhaupt der Kirche, zeigte als ein Licht, das die ganze Welt erleuchte, da verstandest du es nicht. Jetzt aber verstehst du es. Und als Ich dir zeigte, daß du ihm behilflich sein müssest in seinem Amt, siehe, alles dieses ist jetzt in Erfüllung gegangen, und du siehst es vor Augen. Dieser war bestimmt, das Hochheiligste Sakrament, die hochheilige Eucharistie, in der Ich als Gott und Mensch unter euch wohne, die Quelle, die da sprudelt unter euch, die da ganz verstaubt und verschüttet gewesen, wieder aufzudecken, Mein Volk herbeizuführen. Dir habe Ich die Aufgabe gesetzt, zu dir habe Ich gesagt, daß Ich ein Band schlingen will, und daß, wer von diesem Band sich umschlingen läßt, gerettet ist, daß ein Damm soll errichtet werden. Das
neunzehnte Jahrhundert hat viele Heilige
gezeugt und das zwanzigste Jahrhundert wird
noch viel mehr erzeugen. Darauf, auf diesen
Gliedern, die das Fundament Meiner Kirche
sind, wird sie wieder emporsteigen, Meine
jungfräuliche Braut, auf jene Höhe, von der
die ganze Welt sie sehen wird, und jedermann
wird ihre Schönheit und Größe anerkennen und
bewundern. Darum, Meine Kinder, fürchtet
nichts, alles, was Ich euch auftrage, bis
ins Kleinste zu erfüllen. Alle, die Ich
herbeiführe, glaubt nicht, daß ihr je
Anerkennung finden werdet. Alle eure Mühen
und Opfer, sie werden, nachdem ihr sie
gebracht, verschmäht werden. Doch werde Ich
euch immer so viel Licht und Trost zukommen
lassen, daß ihr nicht erliegt in all eurem
Kummer und Sorgen.
Dieses ist das geheimnisvolle Kreuz, das
jedes Mitglied des Liebesbundes tragen muß.
Wer einen anderen Weg sucht, ist kein
Mitglied des Liebesbundes. Verachtung,
Verspottung, Verdemütigung ist der Weg, auf
dem ihr wandeln müßt. Darum wundert euch
nicht, wenn Dinge vorkommen, die euch fremd
sind, die ihr nicht versteht. Offen und frei
den Glauben bekennen überall, wo ihr euren
Fuß hinsetzt.“
338 Vigil vom Fest des heiligen namens Jesu 1900 „Siehe, du mußt leiden, um viel zu verdienen. Gräme dich nicht, wenn du siehst, wie deine Kräfte abnehmen, wie du fast keinen Tag ohne Schmerzen zubringen mußt, und doch erhalte Ich deinen Leib und erhalte dich.“ Seraphim und Cherubim: „Jedesmal, wenn du einen Brief anfängst, oder eine Arbeit beginnst, wenn du hinaustrittst aus dem Haus und wenn du eingehst ins Haus: Jesus, Jesus, Jesus. In diesem heiligen Namen sollst du, wie dir heute früh der Herr schon gesagt, alles beginnen und vollenden, und du wirst sehen, welche Früchte du erntest. Ihr alle, ihr Liebesbundmitglieder, schreibet in euer Herz, an die Türe, und in all die Schriften, die ihr beginnt, diesen süßen Namen ein, damit Er euch nie mehr aus dem Gedächtnis komme, damit ihr wisset, daß ihr seid Gesalbte des Herrn.“
Jesus: „Je mehr der
Liebesbund sich ausbreitet, worüber Ich
schon so viel mit euch gesprochen habe, wie
Ich es wünsche, wie die einzelnen Glieder
sich heiligen sollen, desto mehr werden
fromme Stiftungen entstehen.
Ja, ja, eine
Ehre wird man sich daraus machen, heilige
Stätten zu bauen und zu gründen, und je mehr
Mitglieder zu den Stätten zählen, desto mehr
Segen wird über die Stadt ergehen,
Sünderseelen zu retten, ja, ja, Sünderseelen
zu retten.
339 Dritter Freitag im Januar 1900 „Aber freuet euch, Meine Kinder, denn über die ganze Welt soll der Segen dahinströmen, der vom Liebesbund ausgeht. Alle guten, treuen Christen sollen sich aufraffen und anschließen, sie sollen die Bedingnisse erfüllen, die Ich euch schon oft gesagt.“ Jesus:
„Für die gläubigen, guten
Christen soll es eine Zeit der Freude sein,
der besonderen Freude. Besonders für Meine
Kinder soll dieses Heilige Jahr ein
einziges, großes Freudenfest sein, inmitten
der Trübsal. Es soll aber auch sein ein
Jahr der Trauer und der Betrübnis für alle
guten, gläubigen Christen, besonders aber
für euch, die Mitglieder des Liebesbundes.
Ein Jahr der Freude, sage Ich, für euch und
alle Mitglieder der katholischen Kirche, der
guten, gläubigen Christen, weil der Himmel
geöffnet ist und die Gnaden wie Regen vom
Himmel strömen, Tag und Nacht. Mein
Statthalter hat den Gnadenschatz geöffnet,
damit alle guten, treuen Christen
hineingreifen, die sich nur diesen Schatz
aneignen wollen.
340 Fest Bekehrung des heiligen Paulus 1900 „Darum auf, Meine Kinder, schämt euch nicht, steht fest zusammen, und je mehr man euer spottet, desto mehr sollt ihr euch freuen.“ Jesus: „Meine Kinder, und ihr alle Meine Diener: Paulus sollt ihr werden, feurige Paulusse! Dahin sollt ihr gehen unter Meine Geschöpfe, wie er dahingegangen, gleich ob ihr Spott und Hohn erntet, verlacht oder verspottet werdet oder nicht. Ihr aber, die Ich euch berufen, dem Liebesbund beizutreten, ihr sollt, was diese Meine Diener lehren und verkünden, dem Volke zeigen durch die Tat: Nicht, wie man glaubt und anfängt zu glauben, sich dem Volke gleichförmig zu machen, sich anzuschmiegen an das allgemeine Christentum, nicht wie man glaubt, man dürfe nicht mehr annehmen, was in früheren Jahrhunderten geglaubt und geübt worden sei von vielen Meiner Diener und Dienerinnen. Nein, Meine
Kinder, ein anderes Christentum, ein
tiefgläubiges Christentum, so wie Ich euch
belehrt habe, so soll es fortgepflanzt
werden unter allen Mitgliedern des
Liebesbundes und hinaus soll es getragen
werden unter die große Masse von Christen.
Nicht im Theater sollt ihr euer Vergnügen
suchen, nicht in Konzerten, nicht auf den
Bällen, wo sich die heutigen Christen
bewegen, wo sie ihr Vergnügen suchen und
dann zurückkehren und noch so halb und halb
wieder hineingehen in die Kirche und dabei
doch recht fromme, gute, gläubige Christen
sein wollen. Nein, nein, Meine Kinder,
ein solches Christentum sollt ihr nicht üben
in jetziger Zeit, wo die Welt vorwärtsgeht,
vorwärts – aber wie vorwärts?
343 Dritter Freitag im Februar 1900 „Seht, Meine Kinder, dazu bin Ich heute gekommen, um euch und allen Mitgliedern des Liebesbundes die kindliche Einfalt zu lehren, wenn Satan kommt. In erster Linie will Ich euch befestigen in euch selbst, in eurem eigenen Herzen, denn der schlimmste Feind des Menschen ist das eigene Herz, das fleischlich gesinnte Herz.“ Jesus:
„Ja, ja, all die Liebesbundmitglieder
sollen in erster Linie, nachdem sie eine
gute Beichte abgelegt haben und sich mit Mir
ausgesöhnt, seien sie auch noch so böse
gewesen, hätten sie Mich auch noch so sehr
gekränkt und beleidigt und hinausgestoßen
aus ihrem Herzen, sobald sie aber vor einem
Priester ihre Sünden bekannt und sich
vorgenommen haben, ein anderes Leben zu
führen, in erster Linie eine kindliche
Einfalt sich aneignen. Dieses ist das Leben
aller Diener Gottes, das Leben aller
Heiligen, und es war auch Mein Leben, die
kindliche, heilige Einfalt. Durchgeht mit
Mir Mein ganzes Leben bis hinauf an das
Kreuzesholz. O
ihr Liebesbundmitglieder! Schaut hin auf das
große Schauspiel, das sich unter euren Augen
jetzt in dieser Faschingszeit vollzieht.
Ich habe Mich
dir heute früh gezeigt, wie Ich zerrissen
und zerfleischt werde. Seht, dieses
ist Mein
mystischer Leib. Zerrissen und zerfleischt
wird Er in der Faschingszeit. O kommt doch,
Meine Kinder, kommt doch, ihr Meine
geliebten Töchter und Söhne! Ja, ja, Ich muß
Meine Töchter zuerst nennen, weil sie in
erster Linie Mir folgten unter das Kreuz.
Wie damals, als Ich hinaufgestiegen an das
Kreuz, alle Meine Jünger flohen bis auf
einen einzigen, aber Meine Töchter Mir
folgten, so ist es heute noch in der Kirche.
Wo es an die Schmach geht, an die
Verachtung, da fliehen alle Meine Diener, da
ist nur noch das Frauengeschlecht, das noch
mit Mir auf Kalvaria hinaufsteigt. Liebe,
Lob ernten, dazu sind viele bereit, aber
Schmach und Verachtung tragen, ein witziges
Wörtchen hören, damit ist niemand mehr
einverstanden.
344 Freitag vor Aschermittwoch im Februar 1900 „Darum auf, ihr Liebesbundmitglieder, nur ja kein Vergnügen mitmachen, nur ja euch zurückziehen.“ Jesus: „Der Ehestand, solange er noch allzusehr sinnlich ist und sich nicht beherrschen kann, darf wenigstens nicht die Schranken der Sittsamkeit übertreten, denn auch der Ehestand hat seine Schranken, er darf nicht, wie er will, die sinnliche Lust befriedigen; so lange ist er noch kein Mitglied des Liebesbundes. Die Jungfrau, der Jüngling, sie müssen ihre sinnliche Begierde bekämpfen. Darum, o ihr alle, ihr Kinder, die ihr euch anschließen wollt dem Liebesbund, ihr müßt diese sinnliche Lust bekämpfen. O schämt euch, dort hinzugehen, wo Satan so um euch herumtanzt. Denn wißt, man sagt in der Welt: ,Es sei noch keine Sünde, auf den Tanzboden zu gehen, dem Vergnügen beizuwohnen, es sei ja nur ein unschuldiges Vergnügen, der Mensch müsse sich einmal ausspannen und müsse, wenn er noch jung ist, seine Jugend austoben, und die sich nicht ausgetobt, blieben Narren ihr Leben lang, sie würden sich später austoben, wenn sie Herren über sich selbst sind.’ Das ist die Sprache der Weltmenschen. Nein, nein, Meine Kinder, alles verkehrt! Es ist eine Lüge, wer dieses sagt! Darum auf, ihr Liebesbundmitglieder, nur ja kein Vergnügen mitmachen, nur ja euch zurückziehen. Es ist da aber noch ein weiter Schritt zu tun, bis die Völker hinaufschauen zu Meiner jungfräulichen Braut mit Hochachtung und Ehrfurcht. Aber es muß und muß dieses erkämpft werden. Wo soll Ich nun anfangen, wenn Ich nicht immer und immer strenger bei euch anfange, ihr, Meine Diener, und bei euch, die ihr euch in den Klöstern zurückgezogen, und besonders bei euch, die ihr mitten in der Welt steht, ihr Jungfrauen und Eheleute, ihr Liebesbundmitglieder in der Welt. Darum auf,
ihr Liebesbundmitglieder, keine Furcht sollt
ihr haben! Zurück von all den Vergnügen,
zurück sollt ihr euch ziehen, zurück; kein
derartiges Vergnügen mitmachen. Ihr könnt
euch erfreuen und ergötzen draußen in Gottes
Natur; ihr könnt und dürft euch ein
Vergnügen verschaffen, aber dorthin sollt
ihr nicht gehen, wo der Teufel tanzt mit den
Seinigen, die ihm angehören.
Schließt euch nur an den Liebesbund an, und
ihr habt Gelegenheit genug, Verachtung zu
erleiden. Sie kommt ganz von allein!“
345 Vigil von Herz-Jesu-Freitag im März 1900 „Ihr, Meine Kinder, und ihr alle, ihr Liebesbundmitglieder, vereinigt euch, um in dieser Fastenzeit, wo dazu noch ein ganz besonders heiliges Jahr ist, euch zu vereinigen mit Meiner lieben, schmerzhaften Mutter..“ Jesus: „Doch sind auch unter denen, die sich an diesen Tagen einer allzu großen Vergnügungssucht hingaben, einer ausgelassenen Freude, doch wieder einige, die nachdenken in ihrem Herzen, wenn sie hingehen und eine Predigt hören, wenn der Prediger es versteht, das Herz zu rühren, indem er seinen Zuhörern vor Augen stellt, was Ich gelitten habe für dieses arme Menschengeschlecht. Diese nun, die da in sich gehen, für diese will Ich reden. Um diesen aufzuhelfen, wende Ich Mich an alle Mitglieder des Liebesbundes. Sie sind die heiligen Frauen und die Apostel und Jünger, die, wenn auch geflohen, als Ich Mein bitteres Leiden begann, Mir doch treu geblieben sind. Sie waren nur erschüttert in ihrem Glauben, weil sie es nicht verstanden, wie der Menschensohn nur so unmenschlich leiden könne, wie Er litt, wie nur ein Mensch so leiden kann, wie Er dahinwankte am Ölberg, wie Er Sich ängstigte und abhärmte, aber untreu wurden sie Mir nicht. Ihr, Meine Kinder, und ihr alle, ihr Liebesbundmitglieder, vereinigt euch, um in dieser Fastenzeit, wo dazu noch ein ganz besonders heiliges Jahr ist, euch zu vereinigen mit Meiner lieben, schmerzhaften Mutter, um alle die Tage gut auszunutzen mit Gebet und Bußübungen, indem ihr alle die Arbeiten, alle die Schritte und Tritte zu Gebet und Bußübungen macht, alles aufopfert im Geist der Buße, besonders in Vereinigung mit dem größten Büßer, den ihr vor euch seht, mit Mir Selbst, um vielen, die da so halb und halb noch gute Christen sind, aufzuhelfen durch euer Gebet und durch Opfer und Sühnungsleiden, damit dieses Jahr gut angefangen werde und recht viele Früchte bringt in Meiner heiligen Kirche. Ihr, die Ich
euch nicht auffordere, nach Rom zu gehen,
der Stimme Meines Statthalters zu folgen,
wohl aber, daß ihr euch um so zahlreicher an
Wallfahrtsorte begeben sollt, euch recht oft
losreißen sollt, weil das Gebet in freier
Gottesnatur, fern von der Heimat, viel
inniger ist und viel anhaltender, und weil
ihr alle diese Schritte und Tritte aufopfern
sollt, damit recht viele sich anschließen an
die Pilgerfahrt nach Rom. Ihr sollt euch
freuen, wenn die Zahl der Pilger recht groß
wird, wenn recht viele sich beteiligen,
damit so die Zahl der gläubigen Christen,
der Liebesbundmitglieder, von Tag zu Tag
sich mehre; denn alle, die da in diesem
Jahr eine gute Beichte ablegen, sich
anschließen an die Pilgerfahrt nach Rom,
werden wieder eifrige, gute Christen werden,
ein gutes Beispiel geben und andere aneifern
zu einem guten, christlichen Leben.“
346 Zweiter Freitag im März 1900 „Merkt es euch, kein Leiden werde Ich sparen an den Liebesbundmitgliedern, weil das Kreuz geliebt werden muß und die Liebesbundmitglieder die ersten sein müssen, die das Kreuz übergolden, wie Ich dir gezeigt, als Ich Mich dir mit dem Kreuze zeigte.“ Jesus: „So wie durch das Blut der Märtyrer sich das Christentum auf der ganzen Welt ausbreitete, so soll durch das kleine Samenkörnlein des Liebesbundes, das die Aufgabe hat, über alles hinwegzugehen, Kreuz und Leiden mit Geduld zu ertragen, das Christentum erneuert werden. Und diejenigen, die Liebesbundmitglieder sind und sein wollen, werde Ich so lange mit Kreuz heimsuchen, bis sie fest und standhaft stehen im Liebesbund, bis sie der Welt das sind, als was Ich sie haben will.
Merkt es euch, kein Leiden werde Ich sparen
an den Liebesbundmitgliedern, weil das Kreuz
geliebt werden muß und die
Liebesbundmitglieder die ersten sein müssen,
die das Kreuz übergolden, wie Ich dir
gezeigt, als Ich Mich dir mit dem Kreuze
zeigte.
Dies soll den Liebesbundmitgliedern zum
Vorbild sein. Es soll sich jeder das Bild
des kreuztragenden Heilandes aufstellen.
Dieses Mein Bild mit dem Kreuz soll euch
erinnern an euer Kreuz, denn ihr alle sollt
schleppen und tragen das eucharistische
Kreuz. Ihr sollt Mir Mein Kreuz erleichtern,
wißt, Mein Kreuz, das Meine Kirche schleppt.
Meine Kirche schleppt dieses Kreuz, und ihr
sollt sie unterstützen.“
347 Dritter Freitag im März 1900 „Je mehr man Mich hinausdrängt aus den Herzen der Menschen, desto mehr muß die Seele, die Mich liebt, Mich in sich aufnehmen, mit Mir vereinigt sein und bleiben.“ Jesus: „Darum auf, Meine Kinder, auf zum Kampf! Der Liebesbund muß sich ausbreiten über die ganze sichtbare Schöpfung; überall wo es Christen gibt, müssen Liebesbundmitglieder entstehen, die sich einsetzen für andere. Seht hinein in die Welt! Je mehr man Meine Gottheit angreift, desto mehr suchen diese, die Mich wahrhaft lieben, Mich zu ehren und zu verherrlichen. Je mehr man Mich hinausdrängt aus den Herzen der Menschen, desto mehr muß die Seele, die Mich liebt, Mich in sich aufnehmen, mit Mir vereinigt sein und bleiben. Darum, wenn Meine Diener in den Jahren, wo Ich anfing, mit dir zu reden, es nicht verstehen wollten und noch nicht verstanden, was Ich hier wirken will, dann mögen sie jetzt die Augen auftun und Umschau halten auf ihrer Warte, auf der sie stehen. Denn jeder Priester steht auf der Warte und schaut aus, was die Herde Christi macht, ob sie auf guter Weide sich befindet, und wenn er so Umschau hält unter seiner Herde und sieht, wie nur diejenigen auf guter Weide stehen, die da oft sich einfinden an Meinem Tisch, dann mögen sie hineingehen in jene Familie und sehen, wie es da um die Familie bestellt ist, wo man fern bleibt von Meinem Tisch, und sie werden finden, wie nur diejenigen noch gute Familienväter und Familienmütter sind, die da oft hineilen zu Meinem Tisch. Dann werden sie wohl begreifen, was Ich gemeint, als Ich anfing, offen und frei vor anderen mit dir zu reden, als Ich anfing, ihnen zu sagen, daß ein Damm müsse gebildet werden gegen die gottlose Zeit, gegen die gottlosen Wasser des Unglaubens, die da alles, was noch gut ist, mit sich fortreißen und hinwegschwemmen, daß ein Damm müsse gebildet werden unter den treuen Kindern der Kirche, der da aufgerichtet werden soll durch das Gebet Meiner Kinder. Und diese Meine Kinder, weil sie schwache Geschöpfe, müssen sich festhalten an dem Band, das Ich um die Menschheit schlingen will. Dieses Band ist die öftere heilige Kommunion. Nun seht, Meine Diener, wenn ihr es damals nicht verstehen wolltet, weil ihr zu viel mit der Welt liebäugeln wolltet, weil ihr nachgeben wolltet und meintet, es könne auf anderem Weg, auf besserem und leichterem Weg, umgeschaffen werden, daß die Christen noch gehalten und abgewendet werden von dieser Gottlosigkeit. Versteht ihr jetzt, was Ich meinte? Seht euch um, ob noch etwas von Nutzen ist, was da geschaffen wurde? Sie alle kehren euch den Rücken, sie hören nicht auf eure Worte. Was Ich schon oft gesagt, daß diejenigen, die noch auf eure Worte hören, diejenigen sind, die die guten, treuen Kinder der Kirche sind, die stehen noch unter eurer Kanzel, wenn ihr das Wort Gottes vortragt. An diesen sollt ihr retten, was noch zu retten ist. Rettet die guten, treuen Kinder. Sie sind es, die das kleine Häuflein bilden, das da schon Jahrhunderte vorausgesagt ist, daß das Christentum so klein wird, daß es sich unter dem Schatten eines großen, mächtigen Baumes zusammenscharen kann. Dieser große mächtige Baum ist der Liebesbund. Dieser breitet seine Äste aus von Ost bis West, von Nord bis Süd, allüberall, wo ein Mitglied des Liebesbundes steht, das teilnimmt an Meinem heiligen Tisch. Dieses ist es, was unter den Schatten des Liebesbundes sich flüchtet und gerettet wird. Und alle, die da unter dem Schatten dieses Baumes wohnen, sollen durch die Früchte, die sie zeitigen, wieder andere belehren und retten, und ein anderes Geschlecht muß heranwachsen. Freilich müssen da die einzelnen Glieder geschüttelt und gerüttelt werden, sie müssen vieles leiden und darben und vielen Kummer ertragen von denjenigen, unter denen sie leben müssen.“ Jesus:
„Aber seht, Meine Diener, anders ist es
nicht mehr möglich, die Menschheit
umzugestalten, das Menschengeschlecht
zurückzuführen zu dem guten, alten Glauben.
Ihr selbst müßt einverstanden sein mit der
treuen Schar, mit der kleinen Herde, die da
noch treu geblieben ist, die das Joch
Christi noch süß und angenehm findet.
Nicht mehr sollt ihr spötteln und lächeln
und witzeln über die kleinen Schar, über die
guten, treuen Seelen der Kirche, die Ich Mir
erwählt habe, um zu euch zu reden; denn wißt,
je mehr ihr zu dieser kleinen Schar haltet,
desto stärker wird sie, desto mehr begründet
in ihrem Glauben, in dem guten Kern, den Ich
in sie hineingelegt. Und wenn dann die
anderen, die da Frömmigkeit mit der Welt
verbinden wollen, und weil sie in sich noch
einen guten Kern tragen, und wenn sie dann
sehen, daß die einzelnen Glieder so tapfer
darauf losgehen, kein Leiden, keine Opfer
scheuen, daß die sich wie Pflastersteine
unter die Füße aller legen, dann schließen
sich viele an, und wenn ihr dann untersucht,
ob etwas anderes der Trieb ist in diesen
Seelen als die Liebe zu ihrem Gott, dann
sage Ich, ihr habt keine Entschuldigung,
wenn der Strom der Gottlosigkeit alles
hinwegfegt, alle, alle.“
349 Fünfter Freitag im März 1900 „Wagt es nicht, den tiefreligiösen Glauben zu vernichten, den innigen, tiefreligiösen Glauben, den Ich nur durch diese lehren will..“
Jesus:
„Du sollst die
Frauen bearbeiten, die Glieder deiner
Familie, die verheiratet sind, daß sie alle
Liebesbundmitglieder werden und so tun,
wie Ich eben eine geschildert, sich nicht
merken lassen, daß sie besseren Ständen
angehören, als brauchten sie keine Arbeit,
als brauchten sie sich nicht zu verdemütigen
und sich den Kleinen gleichzustellen.
Deshalb auf, Meine Kinder, schließt euch dem
Liebesbund an, betet und lasset beten, ihr
Diener der Kirche!
Wagt es nicht,
den tiefreligiösen Glauben zu vernichten,
den innigen, tiefreligiösen Glauben, den Ich
nur durch diese lehren will; denn was Ich in
Meiner Dienerin niedergelegt, führt nur zu
einem tiefreligiösen Glauben und soll euch
zeigen, daß man keine Menschenfurcht mehr
haben soll, wenn viele sich zusammenscharen
und offen und frei, vor aller Welt, ihren
Glauben bekennen, wie die Pilger, die nach
Rom gehen, ebenso die, welche zu Hause
geblieben sind.“
351 Gründonnerstag 1900 „Das größte Werk, was Ich errichten, das größte Wunder, das Ich wirken wollte auf Erden, ist, daß Ich Mich Selbst euch zurückließ.“ Barbara: „Ich sehe den Speisesaal, wie sie beisammensitzen. O mein Jesus, wie bist Du so traurig und doch so liebend unter den Deinigen. Wie hängen aller Augen an Deinen Lippen. O liebe Mutter, o heilige Magdalena, ich danke Euch für den gestrigen Abschied. O ich war so ergriffen, ich mußte deswegen gestern den ganzen Tag weinen. Ja, wie mag das ein Abschied gewesen sein. Du weißt, was Ihm bevorsteht, was Ihn erwartet und mußt Ihn hergeben. Ich durfte Ihn mit Euch begleiten bis hinauf auf die Anhöhe, wo Er Eure letzten Umarmungen empfing. O das Gras, an dem Ihr Euch angehalten, ist Zeugnis von dem Schmerz, der Euch niedergeschmettert. Ich habe das innigste Mitleid und vereinige mich mit Euch. Wie bist Du heute so verlassen dort in dem Zimmerchen und die liebe Magdalena bei Dir.“ Jesus: „Meine Kinder! Es freut Mich, euch zusammenzufinden, denn ihr alle gehört zu den liebsten Kindern Meines Herzens. Ihr seid Meine Lieblinge geworden. Seht, so wie Ich hier rede und wie ihr gekommen seid, Meine Worte zu hören, so versinnbildet dies, wie Ich zum ersten Mal mit Meinen Aposteln versammelt war und wollte, daß für alle Zeiten dieses immer und immer wiederholt werde, was Ich an dem Heiligen Abend vor Meinem Leiden verwirklichte. Ich habe hier das größte Wunder gewirkt, das Meine Liebe erdichten und erdenken konnte; denn wißt, als Ich Abschied nehmen sollte von dieser Welt, von all Meinen Lieben, da drängte es Mein Herz. Es konnte nicht scheiden von diesem Geschlecht, das Ich so sehr liebte, ohne Mich ganz ihnen zu schenken. Ich wollte wieder, weil es der Wille Meines Vaters so war und ist, hinaufgehen zu Meinem Vater. Ich konnte
aber dieses Geschlecht nicht verlassen,
Meine heilige Mutter, Meine Freunde, Ich
sollte sie verlassen. Ja, ja, Ich sollte sie
verlassen, aber Mein Herz konnte dies nicht
über Sich bringen. Seht, darum freut es
Mich, wenn sich Menschen zusammenfinden, die
sich an das Gedächtnis des heutigen Abends
erinnern, wo Ich das größte Wunder wirkte,
das Meine Gottheit wirken konnte in der
ganzen Zeit, wo Ich lebte auf Erden. Ich
habe Tote erweckt, Blinde sehend gemacht,
Lahme gehend, viele Kranke gesund gemacht,
so viel es in Meiner Kraft stand. Es wäre
Mir möglich gewesen, alles mit einem Schlag
zu heben, aber wenn Ich sage in Meiner Kraft
stand, dann will Ich euch sagen, so viel es
Mir möglich war, Beispiel zu geben den
Menschen, denn Ich war ja den Menschen nur
zum Vorbild und Beispiel auf Erden. Hätte
Ich all die Leiden, die die Menschen quälen
und belästigen, gehoben, dann wäre das
Paradies auf Erden. Das war aber nicht der
Wille Meines himmlischen Vaters. Aber wo Ich
konnte, da griff Ich ein. Ich hielt den
Gottlosen ihre Gottlosigkeit vor, den
Pharisäern ihr Unrecht; den Reichen befahl
Ich, ihren armen Mitbrüdern beizustehen, und
durch Mein Eigenes Beispiel belehrte Ich das
Volk, als Ich umherwandelte in der Gegend
von Palästina. Alle diejenigen, die sich
anschlossen und sich mit Mir beschäftigten,
halfen Mir, das Volk zu belehren, denn es
war so der Wille Meines Vaters, daß sich Mir
Menschen anschlossen, die Mich unterhielten,
weil Ich ein armer Mensch war, durch die Ich
aber auch das Gute wirkte, das Ich wirken
wollte. Wo Ich hinging, mußten deswegen
solche mit Mir sein, durch die Ich das Gute
beförderte. Seht, Meine Kinder, Ich hätte
alle Menschen auf einmal glücklich machen
können, aber so ist es nicht der Wille
Meines Vaters. Das Paradies ist nicht mehr
auf Erden, durch die Sünde ist es
verschwunden, das Paradies ist weg aus der
Welt und muß wieder hergestellt werden und
kann nur erneuert werden durch die Liebe zum
Kreuz. Darum wollte Ich erst Selbst an das
Kreuz hinaufsteigen, um die Menschen zu
lehren, daß sie die Sünden abbüßen müssen. Die
Osterglocken sind noch nicht recht verhallt,
und der Weiße Sonntag, worauf Ich Mich sehr
freue, ist noch nicht ganz vorbei, und der
liebliche Mai kommt herbei, dann begrüßt
Meine Mutter.
357 Fest Christi Himmelfahrt 1900 „Buße und Abtötung sind der Weg zum Himmel.. Buße und Abtötung müssen euch nicht ermüden und erschlaffen, denn das ist es, was Ich verlange.. Geht nur vorwärts und schließt euch an, ihr Liebesbundmitglieder!“ Jesus: „Seht, was aus solchen Seelen wird. So wird es in der ganzen Welt gehen. Wenn die gläubigen Christen zusammenstehen, wenn der Liebesbund sich ausbreitet in der Schöpfung, ihr glücklichen Kinder der katholischen Kirche, wenn ihr glaubt, daß Ich euch zu Hilfe kommen will, daß es Mir ernst ist, euch herauszuziehen aus dem tiefen, tiefen Unglück, in das ihr euch selbst hineingerannt, wohl nicht ihr allein, alles half da zusammen, so will Ich euch retten. Mein Volk ist abgewichen vom rechten Weg, es ist stolz geworden, es wollte ein Mann sein und hat die Kinderschuhe ausgezogen. Darum, weil es stolz einherstolzieren wollte, habe Ich Meine Gnade von ihm abgezogen, und es fiel und es fiel. Alles, was Ich euch sage und zu was Ich euch berufe, müßt ihr erfüllen, damit die Welt sieht, daß an euch nichts zu machen ist und so von euch sich abgestoßen fühlt, aber mit Schrecken und Schaudern, und so viele noch gerettet werden, denn diejenigen, die noch halb und halb zu der Welt halten und halb noch zu Meiner Fahne stehen, sie alle müssen gerettet werden durch euer Gebet, durch eure Energie, ihr Liebesbundmitglieder. Buße und Abtötung sind der Weg zum Himmel. Buße und Abtötung müssen euch nicht ermüden und erschlaffen, denn das ist es, was Ich verlange. Wenn ihr bei einer Wallfahrt dahingeht in der Sonnenhitze, singend und betend und glaubt, nicht mehr weiter zu können, dies ist alles nur sinnbildlich, weil ihr das Leben aller guten Christen versinnbilden sollt. Geht nur vorwärts und schließt euch an, ihr Liebesbundmitglieder! Darum auf,
Meine Kinder! Vor allem wünsche Ich, daß
recht bald, überall hier in Mainz, ein
religiöses Leben aufblühe, daß die Sitte,
wie sie in diesem Haus geübt wird, in recht
vielen Häusern geübt werde, eine heilige
Freude und Begeisterung, wie sie in diesem
Monat stattfand in allen guten Familien, die
darum wissen, daß Ich den Liebesbund gründen
will, und so es mit jedem Jahr besser wird.
Dann wird sich die Erde desto freudiger
gestalten, wenn der Liebesbund allmählich
mehr verbreitet sein wird, auch über die
Diözese Mainz hinaus, wenn mehr die
Schriften gelesen werden und die Welt und
die Christen, die guten, treuen Kinder der
katholischen Kirche, sehen, wie gut Ich
bin.“
358 Vigil von Herz-Jesu-Freitag am 31. Mai 1900 Maria:
„Denn die Männer, die da
die Ehrenwache bilden um das heiligste Herz
Meines Sohnes, sollen die Blüte und Zierde
eurer Gemeinde werden, sie sollen den Zaun
bilden, der an euch sich anschließen soll.
Ihr sollt die Pfähle sein und die Männer
dieser Stadt der Zaun, damit ein Damm und
ein Wall gebildet werde um alle christlichen
Familien dieser Stadt, damit das Leben der
Sittlichkeit wieder aufblühen könne. Denn
wenn die Männer sich einsetzen für gute
Sitten, dann habt ihr gewonnen, dann wird es
bald besser werden mit der Jugend, es wird
das religiöse Leben wieder Einzug finden in
die Familien und so Tag für Tag, wenn auch
langsam, das Goldene Mainz wieder erstehen.
Die Priester außerhalb aber sollen tun, wie
Mein Sohn hier lehrt. Schämt euch nicht, mit
den Kleinen zu halten.“
359 Vigil vor Pfingsten 1900 „Einen Damm möchte Ich gegen diesen Unglauben errichten, um es allen möglich zu machen auszuharren, die sich an den Liebesbund anschließen, denn das ist der Damm.“ Jesus: „Darum, Meine Kinder, muß Ich einen Verein, einen Damm bilden, und diejenigen, die noch an ein Dasein Gottes glauben, zusammenscharen zu einem Bund, in den Liebesbund, denn ihr alle steht in der Gefahr, zugrunde zu gehen, keines ist ausgenommen, weil ihr Geschöpfe seid mit Fleisch und Blut und unter Geschöpfen leben müßt. Weil die Gefahr so groß ist und der Unglaube alles verfinstert und mit sich hineingeschwemmt hat, und deshalb die Strafen allmählich immer weiter um sich greifen, dringt die Finsternis auch hinein in die besten Kinder der katholischen Kirche und der Geist eines jeden Christen verfinstert sich. Merkt es euch! Einen Damm möchte Ich gegen diesen Unglauben errichten, um es allen möglich zu machen auszuharren, die sich an den Liebesbund anschließen, denn das ist der Damm. Angefangen habe Ich schon vor mehreren hundert Jahren, diesen Damm zu bilden, als Ich jener Klosterfrau Mein heiligstes Herz zeigte, Mein menschliches Herz, als Ich ihr die Verheißungen gab. Das alles war nur der Anfang zu dem, was Ich jetzt von der Menschheit mit großem Verlangen erstrebe. Dort, als Ich die Verheißungen gab, wollte Ich das Glaubensleben erfrischen, vielmehr, Ich wollte die Schwachen aufmuntern und ihnen zu Hilfe kommen, weil der arme Mensch doch gar sehr hinneigt zur sinnlichen Ergötzlichkeit. Er möchte, wenn er auch noch gut ist, doch auch sich ergötzen und erfreuen. Jetzt aber,
wo die Menschheit immer tiefer und tiefer
sinkt in den Schlamm des Lasters und Mein
Christenvolk so abgewichen ist, daß es
keinen anderen Frieden mehr kennt als die
höchsten Feste in irdischen Genüssen
zuzubringen, wo Ich so unendlich vieles
gelitten, wo Mein Leiden soll vorgeführt
werden, wo der gläubige Christ soll
Vergnügen über Vergnügen haben, indem er die
Ereignisse Meines Lebens sich vorführt, wie
es die Alten taten, eure Vorfahren, jetzt
aber, wo man hinauszieht und das Erdreich
tränkt mit Verbrechen, stehe Ich auf der
Warte und schaue, wo Ich Seelen finde, die
mit Mir leiden, die Mir die Verbrechen
sühnen helfen. Versteht ihr nun, warum
Ich den Liebesbund gründen will, warum Ich
einen Damm errichten muß, um Meine Kirche
zum Sieg zu bringen? Beter brauche Ich,
Streiter brauche Ich, Kämpfer, Sühnopfer
verlange Ich unter Meinen Kindern, unter den
Christen, unter den gläubigen Christen!
Stellt euch Mann an Mann, reiht euch unter
die Fahne des Kreuzes, des Liebesbundes, ihr
alle, ihr treuen Kinder der katholischen
Kirche. Helft Mir, die Lücke auszufüllen,
die Mein Herz zerfleischt, welche die
gottlosen Priester mir verursachen, die da
abgefallen sind und sich eigene Religionen
gründen.“
365 Tag nach Magdalena am 23. Juli 1900 Jesus:
„Ihr, Meine Kinder, dürft
nicht verzagen, wenn Ich mit Leiden komme,
wenn Ich sage, daß Ich durch euch viele
retten will, daß Ich ein Band schlingen
will um die Menschheit, und daß alle, die
sich von diesem Band umschlingen lassen,
glücklich sein sollen schon hier auf Erden
und noch viel tausendmal glücklicher in der
Ewigkeit, doch hier auf Erden nicht so,
wie viele Menschen meinen, die jetzt so gar
zu versinnlicht und verweichlicht sind und
glauben, da müsse man von allen Leiden
befreit sein und das Paradies schon
hienieden haben. Das kann Ich nicht. Ich
Selbst wollte von der Krippe bis zum Kreuz
einen einzigen Kalvarienberg besteigen, und
alle, die Meine Jünger sein und Mir
nachfolgen wollen, müssen den Weg wandeln,
den Ich gewandelt bin.“
390 Weihnachten 1900
Jesus:
„Schauet hin auf die drei Blümchen, die der
Liebesbund schon gezeitigt hat, die bereits
im Himmel sind
und saget allen, die sich anschließen mit
gläubigem Gemüt, verspreche Ich, daß sie
ohne Fegefeuer in den Himmel kommen wie
diese drei; denn Ich will den Liebesbund
errichten in Meiner Kirche. Ihr werdet noch
Sieger bleiben.“
391 Fest des hl. Johannes am 27. Dezember 1900
Jesus:
„Das sind
diejenigen, die dem Liebesbund treu
geblieben sind.“
394 Fest Heilige Drei Könige am 6. Januar 1901
Jesus:
„Ich habe euch
jetzt durch Verachtungen und Verdemütigungen
hindurch an Meine Krippe geführt mit den
Heiligen Drei Königen. Das kann Ich nicht
von jedem verlangen. Die Heiligen Drei
Könige kehrten von dort zurück als ganz
andere Menschen, und obwohl sie nur diese
eine Gnade hatten, zehrten sie davon ihr
ganzes Leben lang und blieben den Vorsätzen
treu, die sie an der Krippe gemacht hatten.
Der eine davon war sehr sinnlich und hatte
mehrere Weiber. Er machte sich aber davon
los, und alle drei bewirkten durch ihren
Einfluß viel Gutes, so daß sich viele ihnen
anschlossen. So sollt auch ihr tun, daß am
Ende eures Lebens ihr nicht allein steht,
sondern Mir noch viele Seelen zugeführt
habt.
Und sage allen
Liebesbundmitgliedern, daß Ich allen denen,
die ausharren und das befolgen, was Ich in
den Schriften angegeben habe, verspreche,
daß sie vieles Licht über andere verbreiten,
daß sie alle noch einen Wirkungskreis auf
andere bekommen durch ihr gutes Beispiel.“
412 Fest der Dornenkrone am 22. Februar 1901 „Auf den Liebesbund setze Ich die Erneuerung der Menschheit.“
Jesus:
„Auf den
Liebesbund setze Ich die Erneuerung der
Menschheit. Deswegen gebe Ich euch immer
wieder Neues an und werde Ich euch immer
wieder sagen, wie ihr es machen müßt, denn
die Menschheit ist nicht anders zur Umkehr
zu bringen als dadurch, daß es Leute gibt,
die den Anfang machen.“
414 Am 4. März 1901 „Deswegen sollen die Liebesbundmitglieder bedenken, was es für eine Gnade und ein Glück ist, daß sie so glauben können, weil sie durch Meine Worte immer wieder neu aufgefrischt werden.“ Jesus: „Denn der Vater hat die Welt nur erschaffen zu Meiner Ehre und Verherrlichung, um Mir Freude zu machen, wie von Ewigkeit her der Plan gefaßt war, daß jeder der drei Göttlichen Personen eine besondere Verherrlichung zukommen soll. Diese
sichtbare Schöpfung war Mir zugemessen, und
jetzt sind so wenig Menschen, die Mir die
Ehre geben und an Mich glauben. Darum freue
Ich Mich sehr, wenn eine Seele kommt, Mich
zu trösten, und das tut ihr. Ihr sollt nicht
irre werden, wenn viele abfallen; denn die
Menschen ändern ihre Gesinnung dreimal in
einer Stunde. Eben noch fassen sie gute
Vorsätze, dann lassen sie sie wieder fallen,
und wenn jemand kommt und ihnen eine
Neuigkeit bringt, ist das ganze über den
Haufen geworfen.
Deswegen sollen die Liebesbundmitglieder
bedenken, was es für eine Gnade und ein
Glück ist, daß sie so glauben können, weil
sie durch Meine Worte immer wieder neu
aufgefrischt werden. Was gebe Ich Mir
nicht für eine Mühe. Wie Ich euch kleinmütig
sehe, werde Ich euch Trost zusprechen. Das
könnte Ich aber nicht, wenn ihr nicht mit
lebendigem Glauben an Mir hinget. Und nur
diejenigen können Mich trösten, von denen
Ich weiß, daß sie sich alle Mühe geben, Mir
zu gefallen, und das tut ihr.“
422 Mariä Verkündigung am 25. März 1901
Jesus:
„Denn Ich will,
daß die Mitglieder des Liebesbundes eines
dem anderen helfen.“
425 Am 3. April 1901 Jesus:
„Deshalb sage Ich immer: Ein
Band will Ich schlingen um die Menschheit,
und wer sich daran hält, der ist gerettet!“
427 Am Ostersonntag 1901 „Du siehst rechts und links keine Dornen und keine Disteln, weil über diese Liebesbundmitglieder nichts hinauskommen kann.“
Jesus:
„Das ist das
Zeichen, in welcher Beziehung diese Seelen
zu Gott stehen. Alle haben nichts im Sinn,
als Gott zu lieben und Ihm zu dienen. Denn
wer diesen Weg gehen will, der muß die
Weltfreude und was von Gott abzieht,
weglassen, das Weltsuchen und das
Weltgetümmel. Du siehst rechts und links
keine Dornen und keine Disteln, weil über
diese
Liebesbundmitglieder nichts hinauskommen
kann. Die Lilie versinnbildet nicht allein
die Keuschheit, sondern die Reinheit der
Absicht, in allem nur Gott zu gefallen. Alle
diese stützen die Kirche wie Meine Mutter in
Ihrem Leben. Wie Ihr ganzes Sinnen und
Trachten nur für Gott war, so soll es auch
bei den Liebesbundmitgliedern sein.“
429 Am 11. April 1901 „Das ist euer Weg der Abtötung, der Entsagung, der Selbstverleugnung und der Buße. Nur diejenigen, die den Weg wandeln, kommen gerade auf Mich zu.“ Jesus: „Nur durch Abtötung, Selbstverleugnung und Buße kommt der Mensch nicht auf Nebengedanken. Alle anderen Menschen kommen auf Abwege, welche den Weg nicht gehen, und wenn sie auch einen guten Sinn haben und Almosen geben und mit zeitlichen Gütern gesegnet sind. Aber der Weg, den ihr geht, ist mit keiner Nebengefahr verbunden und führt nicht mehr abwärts.
Den müssen alle Liebesbundmitglieder gehen.
Niemand hat da eine Gefahr. Die
Liebesbundmitglieder, die diesen Weg nicht
selbst ergreifen, die werde Ich durch Leiden
führen.“
433 Am 21. April 1901
Maria:
„Die
Liebesbundmitglieder sollen einmal recht
vereinigt im Geist der Buße den Himmel
bestürmen und alle Gebete, Leiden und
Beschwerden einzig für die heilige Kirche
aufopfern. Mache doch ja dein Herz Meinen
heiligen Einsprechungen immer recht
zugänglich.“
449 Am 10. Juni 1901 Jesus: „Sagt allen, daß es Mein Wunsch ist, daß die Liebesbundmitglieder für den Sieg der Kirche täglich einmal das Gebet: ,Zu dir, heiliger Josef, fliehen wir in unserer Not’, und das Gebet zum heiligen Erzengel Michael und dazu ein Vaterunser beten.“
Jesus:
„Auf die kleine
Schar der Liebesbundmitglieder lege Ich
großen Wert, daß noch viele dadurch gerettet
werden, weil sie mit Entschiedenheit
durchgreifen. Besonders viel können die
Schwestern von N. tun. Ich habe auf sie Mein
Auge gerichtet. Da ist der erste Keim
gelegt. Nach und nach kommt es immer besser.
Sagt allen, daß es Mein Wunsch ist, daß die
Liebesbundmitglieder für den Sieg der Kirche
täglich einmal das Gebet: ,Zu dir, heiliger
Josef, fliehen wir in unserer Not’, und das
Gebet zum heiligen Erzengel Michael und dazu
ein Vaterunser beten.“
454 Am 3. Juli 1901
Maria:
„Wenn Mein Sohn
Sich dir mitteilt, dann tut Er es, um andere
zu belehren, daß Gott von Seinen Geschöpfen
geliebt sein will. Diese Liebe darf aber
nicht im Herzen verschlossen bleiben,
sondern sie muß sich durch die Tat bewähren.
Die Mitglieder des Liebesbundes werden mehr
erbaut, wenn sie sehen, wie du dich abmühst,
um anderen wohlzutun, als wenn du nur dem
Gebet und der Betrachtung obliegen
wolltest.“
472 Am 28. Oktober 1901
Jesus:
„Das habe Ich
gerade gewollt, weil das im Liebesbund soll
verzeichnet werden.“
474 Vigil von Allerheiligen 1901 „Ich stieg vom Himmel und verbrachte dreiunddreißig Jahre in eurer Mitte.“
Jesus:
„Ich habe dich
als Mein Werkzeug erwählt, in dem Ich Meine
Gnade niederlege, um sie der Menschheit
durch dich zuzuführen und ihr zu zeigen, wie
viel Ich für sie gelitten. Niemand wird es
wagen und imstande sein, das Band zu
zerreißen, das Ich mit euch geknüpft habe.
Ich halte Meine Hand darüber. Ich will, daß
die treuen Seelen sich zusammenscharen zu
einem Bund, um Mein Leiden zu verehren und
Mein Herz zu trösten (zur heiligen Stunde
donnerstags abends, wie der
Herr schon
früher der seligen Margaretha Maria Alacoque
angegeben). Welchen Dank gab Mir die
Menschheit für alles, was Ich getan? Sie
stieß Mich hinaus an den Schandpfahl des
Kreuzes. Ich stieg vom Himmel und verbrachte
dreiunddreißig Jahre in eurer Mitte.“
484 Am 25. November 1901
Katharina:
„Wir sehen mit
großem Schmerz, wie es auf der Welt zugeht.
Was wir euch raten, ist das Beste und
Sicherste. Ihr könnt das freilich nicht so
durchschauen. Die Christenheit steht jetzt
so in Gefahr, daß wir nicht genug raten
können zum Liebesbund, zur Ausübung dessen,
was in den Schriften steht, daß man oft zum
Tisch des Herrn gehe, der jungfräuliche
Stand gehoben und gepflegt werde, um die
Familie vom Verfall zu retten, und zu
sorgen, daß die christliche Familie wieder
mehr und mehr in das Glaubensleben
hineinkommt, weil eine christliche Jungfrau,
auch wenn sie in der Welt steht, beitragen
kann zu einem christlichen Familienleben.“
499 Weihnachtsfest am 25. Dezember 1901 „Meine Kirche ist nicht mehr die reine, makellose Braut. Sie ist verunstaltet, verletzt, verunglimpft in ihren Kindern. Beugt den Nacken unter die Zuchtrute.“ Jesus: „Laßt euch nicht beirren, Ich werde mit euch sein. Ich werde euch begleiten. Geht hin, wo die Welt nicht hingeht. Keines von den Liebesbundmitgliedern soll sagen: ,Ach, das ist ja ein unschuldiges Vergnügen, andere tun es auch, die Kirche erlaubt es ihren Kindern.’ Die Liebesbundmitglieder sollen sich unter das Kreuz stellen und auf solche Vergnügen verzichten. Übt statt dessen Werke der Gottes- und Nächstenliebe, wie Ich sie euch eingebe. Macht Wallfahrten, wie ihr könnt und dürft. Geht dahin, wo andere nicht hingehen! Meine Kirche
ist nicht mehr die reine, makellose Braut.
Sie ist verunstaltet, verletzt, verunglimpft
in ihren Kindern. Beugt den Nacken unter die
Zuchtrute. Wißt, die große
Geistesverwirrung, die jetzt herrscht, ist
die Geißel, die Ich über die Kirche
schwinge. Die Kirche ist gedemütigt in ihren
Kindern. Sie selbst muß die Schmach fühlen;
denn viele von denjenigen, die Ich zu Meinen
Nachfolgern berief, haben Mein Joch zu
schwer gefunden und ihren Nacken gebeugt
unter das Joch Satans. Sie ließen sich das
Joch Satans aufbürden. Meine Kirche muß das
Unglück mitfühlen. Sie ist in sich selbst
mitverschuldet, sie war stolz und üppig, nun
aber ist sie gedemütigt. Helfet Mir nun,
Meine jungfräuliche Braut wieder zieren, ihr
alle, die Ich euch berufen habe, an dem
Brautgeschmeide zu arbeiten. Aber wartet
nur, ihr werdet sehen, wie Ich Meine Tenne
säubere und die Spreu hinausstiebe. Das
Häuflein ist zwar klein, aber Ich habe Meine
Freude daran.“
537 Vigil von Portiuncula 1902
Jesus:
„Damit sollst du
verdienen und Verdienste sammeln für den
Liebesbund. Harre aus! Auf diese Zeit folgt
eine andere.“
538 Mariä Himmelfahrt am 15. August 1902 „Als Mitglieder des Liebesbundes sollen sie ein freies, frohes Herz ihrem Herrn entgegenbringen, frei von jedem Wunsch nach Anerkennung von seiten der Menschen.“ Maria: „Siehe, so wird der Einzug in die ewige Glückseligkeit für alle sein, die für Meinen Sohn hier auf Erden viel gelitten, Sein Reich auszubreiten gesucht und Seine Ehre zu befördern sich bemüht haben. Sie alle haben eine ähnliche Himmelfahrt. Sage N.,
jetzt sei er der Hintergrund, auf dem Mein
Sohn Sein Gemälde aufführen wollte. Bei
seinem Einzug in den Himmel aber werde er in
Vordergrund gestellt werden als der
Heerführer einer großen Schar wackerer
Streiter, wie es die Liebesbundmitglieder
alle sein werden bis ans Ende. Sage seinen
Schwestern allen, daß sie die ersten sein
werden, die N. auf diesem Wege folgen werden
und darum ablegen alle Ängstlichkeit, ob und
wie sie Gott gefallen. Als Mitglieder des
Liebesbundes sollen sie ein freies, frohes
Herz ihrem Herrn entgegenbringen, frei von
jedem Wunsch nach Anerkennung von seiten der
Menschen. Dadurch aber sollen sie andere
mehr erbauen, als wenn man sie für tauglich
hielte, die höchsten Ämter zu verwalten.
Deine beiden Mitschwestern, deine
Verwandten, die zwei Dienstmädchen und alle,
die sich euch anschließen: Freuet euch,
kämpfet und ringet jetzt noch, bald werdet
auch ihr einziehen mit Mir.“
548 Fest der heiligen Barbara am 4. Dezember 1902
Heilige Barbara:
„Verstehe, was
du schaust: Der ganze Himmel freut sich zwar
mit, wenn ein Glied der Heiligen geehrt
wird, aber doch freut sich die Gesellschaft
besonders, der das Mitglied zugeteilt ist.
Nur nach Verdienst wird eines mehr geehrt
als das andere. So werden auch alle
Mitglieder des Liebesbundes im Himmel eine
besondere Freude untereinander genießen,
wenn sie ausgehalten. Nur werden diejenigen,
die mit dir mehr Verdemütigungen auf Erden
auf sich nahmen um des Werkes willen, das
der Herr dir aufgetragen, im Himmel mehr
Freude genießen als die übrigen.“
551 Am 15. Januar 1903 „Sage den Bischöfen, daß die Oberhirten wie ein Paulus auftreten müssen den Feinden Meiner Kirche gegenüber, um die Rechte Meiner Kirche zu verteidigen.“
Jesus:
„Sage den
Bischöfen, daß die Oberhirten wie ein Paulus
auftreten müssen den Feinden Meiner Kirche
gegenüber, um die Rechte Meiner Kirche zu
verteidigen, und daß sie dafür sorgen, daß
die ihrer Sorge anvertrauten frommen
Gläubigen, das heißt jene, die sich
innerhalb des Bandes Meiner Liebe befinden,
welches Ich um alle geschlungen habe, die
durch würdigen Empfang der hl. Eucharistie
mit Mir verbunden sind, immer in ihren
Leiden recht ermuntert, gestärkt und
getröstet werden. Denn diese sind es, um
derentwillen viele sollen gerettet werden,
und um deren Bedrängnisse willen Ich ganze
Länder verschonen werde. Kein Geschöpf
Meiner verklärten Kirche, nicht einmal Meine
heiligste Mutter, ist imstande, weil sie
leidensunfähig ist, die Gerechtigkeit Gottes
zu entwaffnen. Sie kann bitten und die
Menschen durch Meine heiligen Engel
ermuntern, aber leiden kann nur ein mit
Fleisch bekleidetes Geschöpf und darum auch
nur allein verdienen. N. und alle, die mit
ihm arbeiten an der Erneuerung des
Glaubenslebens, werden den Lohn und die
Siegeskrone der heiligen Märtyrer
empfangen.“
558 Tod eines Liebesbundmitgliedes
Verstorbene:
„Sage meinen
Schwestern einen recht herzlichen Gruß; es
sei wohl der Mühe wert auszuhalten. Ehre sei
Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf
Erden. O wie glücklich bin ich, daß ich zum
Liebesbund gekommen bin. Der Lohn ist
unaussprechlich groß.“
561 Am 12. März 1903 „Sooft ihr betet, vereinigt euch immer mit allen Liebesbundmitgliedern und mit der streitenden, leidenden und triumphierenden Kirche.“ Jesus: „Weil nun unter Meinem auserwählten Volk so viele sind, die Mich nichts weniger als verherrlichen, und die Ehre Meines Vaters muß doch hochgehalten werden, deshalb will Ich Mir auf der Welt, inmitten der Welt, in Meiner Kirche, ein Lieblingsgärtchen anlegen, in dem Ich lustwandeln und Mich erfreuen kann, und das ist der Liebesbund. Die anderen
stellen sich Gott vor, als sei Er Millionen
Meilen weit entfernt, während die
Liebesbundmitglieder durch die Gnade mehr
Licht haben und Gott aus der Nähe sehen.
Daher kommt der Eifer in sie, daß sie Mir
treuer dienen, weil sie glauben, daß Ich sie
kenne und mit besonderer Freude auf sie
schaue. Daher tragen sie ihre Leiden
leichter als die übrigen Menschen. Ich will
den Menschen die Leiden nicht abnehmen,
sondern nur lehren, wie sie das Kreuz tragen
sollen.“
567 Am 3. Mai 1903
Maria:
„Grüße Mir alle
Mitglieder des Liebesbundes, alle, die sich
Mühe geben, den Auftrag
Meines Sohnes zu befolgen!“
568 Am 19. Mai 1903
Maria:
„Darum sagte dir
Mein Sohn nach Ostern, daß die Mitglieder
des Liebesbundes viel wallfahrten gehen und
beten sollen, weil Ich Tag und Nacht Meine
Bitten für die sündige Menschheit Ihm
vortrage. Und weil Er so gerne Meine Bitten
erfüllen möchte, aber Seine Gerechtigkeit
Ihn abhält, sollen die treuen Kinder der
Kirche sich mit Mir vereinigen.“
585 Weihnachten 1903 „Seht, was Ich euch gesagt habe im Anfang, als Ich zu euch redete, daß ein Damm gebildet werden muß, daß viele zusammenstehen zu einem Häuflein, und daß, wer sich nicht anschließt an den Bund, in der Gefahr steht, von dem Wasser des Unglaubens mit fortgerissen und hineingeschwemmt zu werden.“ Jesus: „Wo ist der gute, alte Glaube, wo die einfachen Sitten, wo das gläubige, tiefreligiöse Christenleben in der Familie? Wo ist dies alles hingekommen? Alles ist dahin! Wohl hat Mein Statthalter die Familie unter den Schutz Meiner Familie in Nazareth gestellt und die ganze Welt Meinem Herzen aufgebunden. Aber deswegen sind die Sitten und Gebräuche der Christen nicht gebessert. Es muß angefangen werden in einzelnen Seelen, in einzelnen Familien. Und Vorbilder will Ich sehen. Ich will das Menschengeschlecht heben. Es muß Familien geben und muß Christen geben, die anderen mit gutem Beispiel vorangehen, und darum habe Ich den Liebesbund errichtet. Ein neues Christenleben möchte Ich entflammen unter euch, in erster Linie unter all denjenigen, die Ich dem Liebesbund beigezählt. Ein kleines, unscheinbares Samenkörnlein ist der Liebesbund; aber er soll wachsen zu einem Baume. Zweifelt nicht, spöttelt und lächelt nicht. Ich habe andere Werke schon gewirkt als dieses hier. Seht, was Ich
euch gesagt habe im Anfang, als Ich zu euch
redete, daß ein Damm gebildet werden muß,
daß viele zusammenstehen zu einem Häuflein,
und daß, wer sich nicht anschließt an den
Bund, in der Gefahr steht, von dem Wasser
des Unglaubens mit fortgerissen und
hineingeschwemmt zu werden. Damals, als Ich
dies im Anfang zu euch sagte, wußte man noch
nichts in der Welt und auch nichts in der
Kirche von einem solchen Vereinsleben, wie
es jetzt zutage tritt.
598 Freitag vor dem zweiten Fastensonntag 1904 „Die Liebe war es, die Sich vervielfältigte, um wieder geliebt zu werden. Liebe um Liebe! Liebe um Liebe! Liebe um Liebe! Ja, Liebe um Liebe!“ Barbara: „O mein Jesus! O Du Bräutigam meiner Seele! Ich danke Dir von ganzem Herzen für alle Gnaden, die Du mir erwiesen hast, besonders für das unaussprechliche Glück, daß ich doch ein Splitterchen von Deinem heiligen Leiden mitfühlen darf. O verzeihe mir alle meine Sünden, alles, was ich in meiner Jugend mich versündigt und all die Fehler und Unterlassungen, die ich in der letzten Zeit begangen. O ich bin Deiner nicht wert, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund. Gelobt sei Jesus Christus!“ Jesus: „Meine Kinder! Die heilige, ernste Zeit ist gekommen, wo Meine Kinder sich unter das Kreuz scharen sollen, wo sie Mein Leiden betrachten und sich in ihrem Lebensschicksal wieder zurechtfinden sollen. Diejenigen, die Ich mit Leiden bedacht, sollen im Hinblick auf Mein Leiden sich zu trösten suchen, und diejenigen, die abgekommen sind vom rechten Weg, sollen bedenken, was Ich für sie gelitten und sollen zurückkehren und ihr Leben bessern, um sich mit Mir zu vereinigen und auszusöhnen suchen. Deswegen
wundert euch nicht, daß Ich in dieser
heiligen Fastenzeit Mich wieder Woche um
Woche anmelde, um euch zu überzeugen, daß
Ich es bin und daß Ich nicht umsonst komme.
Und wenn Ich noch einhundertzwanzig Jahre
mit euch verkehrte, seid ihr immer wie Meine
ungläubigen Apostel, die Mich anhörten und
als ihren Herrn und Gott bekannten, die,
wenn es gerade dazukam und sie ergriffen
waren, vor Mir niederfielen und Mich
anbeteten, und im nächsten Augenblick, wo
eine Versuchung an sie herantrat, eine
kleine Prüfung, sie alle davonflohen, und
Geist und Herz und Verstand wieder abgelenkt
war von ihrer vorherigen Überzeugung. (Bei diesen
Worten breitete Barbara die Arme aus wie
beim Paternoster, sich vorbeugend uns
entgegen und rief mit lauter Stimme, als ob
der Herr alle Menschen herbeiziehen und
umarmen wolle.) Ich fordere
euch auf, solange jetzt die Exerzitien
dauern, die Vorträge für die verschiedenen
Stände, jeden Samstag eigens eine Wallfahrt
zu machen, mag die Witterung schön oder
schlecht sein, für die Bekehrung dieser
Stadt; denn es weint und jammert Meine Braut
um Ihre treulosen Kinder. Vergeßt alles, was
geschehen ist, denn es geschieht doch nichts
ohne Meine Zulassung.“ Barbara: „O mein Gott, ein Jammerbild! Wie ein Leichenfeld sehe ich die Stadt voll Toten. Es sind die vielen Seelen, die sich trotz all der Mühen doch nicht beteiligen und verlorengehen. O mein Gott! Ja, da muß es erst anders kommen. O erbarme Dich unser, o mein Gott, Barmherzigkeit! Halte ein den strafenden Arm Deiner göttlichen Gerechtigkeit und erbarme Dich unser. Es gibt doch noch viele fromme Seelen. O laß doch nicht alles verlorengehen. O mein Herr und Gott, nein! Wie traurig! Es ist der Triumph der anderen über die kleine Schar. Eine Zeitlang muß sie unterliegen, dann kommt ein mächtiger Heerführer wie der heilige Erzengel Michael, der die kleine Schar herausführt aus dieser Leichenschar, aus diesen toten Leichnamen, und es beginnt ein gewaltiger Streit und besiegt ist die alte Schlange. O mein Gott, was soll das alles bedeuten für die Stadt Mainz?“ Jesus: „Beim nächsten Mal bekommst du die Aufklärung.“ Barbara: „O mein Jesus, Barmherzigkeit!“ Jesus: „Ihr, Meine Kinder, fahret fort, euer Haus so rein zu halten von jeder schweren Sünde, Mir zu dienen wie seither, mit freudigem Herzen Mir zu dienen. All eure Unvollkommenheiten will Ich vergessen. Werdet nicht müde und freuet euch auf die Tage, wo Ich euch heimsuche. Seht, wo ist in der ganzen Stadt eine Familie, die so glücklich wäre wie die eurige? Kommt ein Mißton, will die alte Schlange ihr Gift hineinspritzen, wie schnell ist es wieder hinausgeschafft. O es wäre nicht so, glaubt Mir, wenn Ich nicht in eurer Mitte wohnte. Aber Ich bin deswegen nur gekommen, um der Welt zu zeigen, wie glücklich die Familie ist, wo Mir gedient wird, wo man sich auch eine Entsagung auferlegen kann, wo man auch einer Sinnlichkeit absterben kann, wo man auch die Worte beachtet, die Stimme, die da spricht. Glücklich
wären alle Menschen, wenn sie nach dem
Geist, wie Ich ihn hier eingebe, leben
wollten; es könnte das Menschengeschlecht in
seinem Leben und Streben ungehindert
fortfahren, nur darf es Mich nicht
vergessen, Mich Seinen Schöpfer, von dem ja
alles ist, und dieses ist es, weil man Mich
vergessen hat, weil man Mir nicht mehr
gedient. Barbara: „O Herr, so hilf mir doch auch. Ich könnte Dir eifriger, treuer und besser dienen, wenn ich nicht die vielen Sorgen hätte mit meinen Geschwistern. Ich will doch auch nicht haben, daß die Familie jetzt so ins Elend kommen soll. O mein Jesus, Barmherzigkeit!“ Jesus: „Ich verzeihe dir, weil du ein armseliges Geschöpf bist, aber tue deiner Natur Gewalt an. Sowenig eine Ehefrau verpflichtet ist für ihre übrigen Geschwister, deren Kinder es vielleicht auch nicht so gut geht wie ihren Kindern, für diese alle zu sorgen, so wenig hast du die Pflicht, für deine Geschwister zu sorgen, wenn du auch keine Ehefrau und Klosterfrau bist. Jene haben auch nicht die Pflicht zu sorgen, wie eine Mutter sie hat über ihre Kinder. Ich habe dich hingeführt, jetzt habe Ich dich zurückgeführt, weil Mein Werk dir über alles andere gehen muß. Die inneren Beängstigungen vereinige jeden Tag mit Meinen Beängstigungen; denn auch hierin wollte Ich den Menschen ein Vorbild sein. Auch Ich hatte viele Beängstigungen für die armen Sünder. Beängstigungen am Ölberg, wo es Meiner Natur schwerfiel, sich unter das Leiden zu beugen. Dieses ist alles menschlich!“ Barbara: „Mein Herr, ich bitte Dich für alle empfohlenen Anliegen, besonders für diejenigen, die so bereit sind, Deine Ehre zu befördern. Ich armes Geschöpf kann ja nichts tun wie andere, die Du in bessere Verhältnisse gesetzt hast. Ich kann nur meine Natur Deiner göttlichen Natur unterwerfen, kann meinen Körper und meinen Geist Dir zur Verfügung stellen. Ich hadere nicht mit Dir, ich will nicht mehr, wenn ich auch nicht viel Gutes tun kann, weil ich nicht viel besitze. Darum bitte ich Dich, gib jenen, was sie verlangen, damit sie sehen, wie gut Du bist, und um so freigebiger gegen Dich sind. Für alle, die in nah und fern sich an mich wenden, bitte ich und empfehle sie Deinem göttlichen Vaterherzen, damit Du ihnen gebest, was Du für gut findest.“
Jesus:
„Recht so, Meine
Tochter! Was Ich für gut finde, werde Ich
jederzeit auch bestätigen. Es ist dieses
aber ein Tränental, und die Leiden einzelner
sind wieder von großem Nutzen für viele,
weil durch die Leiden einzelner Menschen die
Gerechtigkeit Gottes versöhnt, die
Barmherzigkeit die Oberhand gewinnt und
viele, viele gerettet werden. Wenn, um euch
ein kleines Bild zu geben, zum Beispiel in
einem Land,
wo die Missionen
blühen, auf einmal eine Verfolgung ausbricht
und die eifrigen Missionare und die frommen
Christen, die da schon herangezogen sind zum
Christentum, hinweggerafft werden von den
wütenden Menschen, die da dieses Christentum
ausrotten wollen, da scheint es, nicht wahr,
als wäre dies doch ein großer Nachteil für
Meine Pläne, und doch ist gerade dieses das
rettende Mittel, wodurch viele, viele
gerettet werden. Barbara: „O Herr, mache, daß diese Studenten im Examen durchkommen.“ Jesus: „Habt keine Angst, Meine Kinder, vertraut, habt Vertrauen! Wollet nicht allzusehr in Meine Pläne eingreifen, in Meine Allwissenheit nicht allzusehr eindringen. Ich behalte es Mir vor.“ Barbara: „Wird diese Kranke in Lourdes geheilt?“
Jesus:
„Sie soll
bedenken, daß sie auch leiden muß für ihre
Sünden. Wenn sie nach Lourdes geht, wird sie
wieder zurückgehen wie sie hingeht, weil
dieses Leiden eine zeitliche Strafe für sie
ist, und wenn sie diese nicht abbüßt, wird
sie in der Ewigkeit härtere Strafen büßen
müssen.
Ihr, Meine Kinder, seid zufrieden mit
kleinen Wallfahrten. Vergeßt euch und betet
für andere, damit andere gerettet werden.“
599 Donnerstag vor dem dritten Fastensonntag 1904 „Und so soll in der Welt der Liebesbund sich ausbreiten. Keine Unmöglichkeit verlange Ich; alles geht so ruhig seiner Wege. Ihr müßt es nur erfassen. Seht nur immer auf Mein Beispiel.“ Jesus: „Ich habe gesagt, daß ein Heerführer das kleine Häuflein herausführt, und daß es einen furchtbaren Kampf gibt mit den Ungläubigen. Ja, ja, in jener Zeit werden diese große Rechte besitzen, weil sie eingenistet sind, aber dieser Mann muß wie ein heiliger Erzengel Michael sich an die Spitze stellen und den Ungläubigen und Irrgläubigen zurufen: Wem gehört diese Stadt? Habt ihr sie ursprünglich besessen oder wir? Er wird an der Spitze stehen, er wird ein hohes Amt bekleiden. Da müßt ihr viel beten, ihr, Meine Kinder! Darum fordere Ich euch auf, alles, was Ich in jetziger Zeit, während dieser ganzen heiligen Fastenzeit rede, gilt nur euch und den treuen Gliedern des Liebesbundes. Ihr müßt viel beten! Ihr habt gesehen, was ihr schon errungen habt. Und so soll
in der Welt der Liebesbund sich ausbreiten.
Keine Unmöglichkeit verlange Ich; alles geht
so ruhig seiner Wege. Ihr müßt es nur
erfassen. Seht nur immer auf Mein Beispiel.“
600 Freitag vor dem vierten Fastensonntag 1904 „Darum freuet euch, Ich sage es noch einmal, und ihr alle, ihr Liebesbundmitglieder, die ihr je davon höret und es glaubet, freuet euch, daß ihr erwählt seid, so Großes zu wirken in Meiner Kirche.“
Jesus:
„Ihr dürft euch
aussprechen, um nur nicht etwas
nachzutragen, aber dann muß es
beiseitegelegt sein und kein Schatten darf
eindringen in die Seele. Ihr müßt euch
gegenseitig lieben, wie Heilige sich lieben,
und nicht wie Bruder und Schwester aus
Fleisch und Blut sich lieben, nein,
geistigerweise, wie die Engel sich lieben,
damit Satan keinen Knoten machen kann in
sein Seilchen, das er in jedes Menschenherz
hineingelegt, und durch diesen Knoten hat er
mehr Kraft, die Seele an sich zu ziehen.
Aber hört, Meine Kinder, diese Belehrung
gilt nur euch untereinander. Aber Ich rede
heute abend für sämtliche
Liebesbundmitglieder, wo sie auch stehen.
602 Fest des heiligen Josef am 19. März 1904 Josef: „Nur eins, nur eins, meine Kinder, warne ich euch, was der Herr euch schon so oft gesagt: Laßt fahren alles Gerede gegen eure Mitmenschen, hütet die Zungen, und alle Mitglieder des Liebesbundes sollen sich anschließen an all das, was der Herr mit euch spricht. Damit sind sie alle gemeint. Sie alle sollen wallfahrten gehen, ein Leben führen, wie ihr es führt. Mehr verlangt
der Herr nicht, aber die Sitten
vervollkommnen, gegen alles Böse, was in
euren Herzen ist, kämpfen, die bösen
Wurzeln, die in euren Herzen noch stecken,
herausreißen, mit der Wurzel ausreißen.
Hütet die Zunge, hütet die Ohren, hütet die
Augen, die Sinne. Seid taub, seid stumm,
seid blind gegen alles, was die Welt sagt
und tut. Geht ruhig dahin, denn ihr sollt
heilig werden, heilig sollt ihr werden,
meine Kinder.“
625 Am 6. Juni 1904 „Ich verlange von allen Liebesbundmitgliedern, daß sie sich recht uneigennützig für die Kirche einsetzen.“ Jesus: „Du aber sage einem jeden der Liebesbundmitglieder, wo du hinkommst, einen recht herzlichen Gruß, und wenn sie Mir Freude machen wollen, sollen sie recht uneigennützig wirken, nicht wie es zwei hier machen, sondern sie sollten ganz in Meine Interessen eingehen und die Eifersucht recht bekämpfen. Ich verlange
von allen Liebesbundmitgliedern, daß sie
sich recht uneigennützig für die Kirche
einsetzen. Sage N., sie mögen sich nicht so
sehr betrüben über den Tod; denn er hat
einen siegreichen Kampf gekämpft. Er wolle
nicht zurück, wenn er auch könnte. Sie
sollten dafür recht dankbar sein, daß Ich
ein Glied der Familie so glücklich mache und
sollten Meine Interessen recht befördern,
besonders sollte N. recht in Meine
Interessen eingehen und allen anderen
vorangehen und ganz für Mich sorgen.“
630 Fest der heiligen Magdalena am 22. Juli 1904 Magdalena: „Alle Mitglieder des Liebesbundes, die wissen, wie gut Gott ist und was Er schon alles gewirkt hat in euch, können die euch gegebenen Belehrungen jetzt am besten verwerten, wenn sie mein Beispiel recht nachahmen. Ein jedes Mitglied soll sich in die Magdalena- Höhle zurückziehen, das heißt, in das eigene Herz. Sein Herz soll es sich zu einer Felsenhöhle machen. Da hinein soll es sich immer wieder flüchten und verbergen. Deshalb warne
ich euch, daß ihr euch ja um nichts kümmert.
Lasset all die zeitlichen Sorgen und die zu
vielen Bekümmernisse, ihr
Liebesbundmitglieder, um dieses und jenes.
Das alles müßt ihr wie Gassenkot ansehen.
Ich sorgte nicht und fragte nicht: Wie wird
es dir später ergehen, was mag morgen
kommen? Ich suchte jeden Tag, wo ich lebte,
all die Versuchungen zu überwinden und
meinen Jesus zu lieben, und damit gingen
alle Tage herum, und um das andere kümmerte
ich mich nicht.
638 Schutzengelfest am 4. September 1904 „Das ist eine ganze Legion Engel, die Ich eigens zu eurem Dienste bestellt habe, es sind lauter höchste Engel, in die ihr eingeschlossen seid.“
Jesus:
„Wohl gibt es
feurige Priester und gute Klosterfrauen,
aber was nutzt das für die Welt? Beispiele
von Menschen in der Welt will Ich haben, und
deshalb habe Ich den Liebesbund gegründet.
Deshalb sollt ihr mitten unter den
Weltmenschen stehen, und in den vielen
Gefahren müssen die einzelnen hie und da
stehen und jedes in seinem Kreis wirken.
Andere begreifen nicht, woher ihr die Kraft
nehmt, und sie sagen
euch: ,Ihr seid
uns unbegreiflich, daß ihr so lebt und kein
Vergnügen an der Welt habt, sondern so eine
gänzliche Weltverachtung zeigt.’
641 Am 19. September 1904 „So verlange Ich es, daß eine Gebetsvereinigung gegründet werde, daß man sich mitsammen erbaue und sich gegenseitig ermuntere und eines dem anderen zu Hilfe komme.“ Jesus: „Darum verlange Ich, daß der Stolz verschwinden muß. Der Stolz muß aus dem ganzen Liebesbund schwinden, aus den Geistlichen, den Welt- und Ordensleuten. Keiner darunter soll denken: Ich muß meine Würde wahren, man dürfe das nicht. Welt- und Ordensleute und Priester sollen miteinander in Beziehung treten. Nur, was das Sittengesetz anbelangt, da muß der Priester und Ordensmann sagen können: ,Wer von euch
kann mich einer Sünde beschuldigen?‘ So
verlange Ich es, daß eine Gebetsvereinigung
gegründet werde, daß man sich mitsammen
erbaue und sich gegenseitig ermuntere und
eines dem anderen zu Hilfe komme. Ich habe
eine große Freude an dem kleinen Häuflein in
Aachen, weil eines für alle und alle für
eines stehen. Sie erneuern in sich das Leben
der ersten Christen. Ich will das Gesetz
nicht aufheben, das kann Ich nicht, solange
die Welt steht. Allzeit hat es Arme gegeben,
aber ihr sollt in christlicher Liebe
einander beistehen, besonders im
Seelenleben, daß alle einander erbauen und
ermuntern, daß die Seelen gerettet werden.
660 Sonntag am 11. Dezember 1904 „Wißt, daß ihr immer auf Mich schauen sollt, daß Ich euer höchstes Vorbild bin..“
Maria:
„Meine Tochter!
Du hast Mich gebeten, zum Fest Meiner
Unbefleckten Empfängnis ein Wort des Trostes
zu hören für alle deine Freundinnen, nicht
nur für diejenigen, die eng mit dir
verbunden sind, sondern auch für die
fernstehenden. Dieses Wort des Trostes will
Ich dir sagen: Gehet alle ruhig weiter!
Lasse sich keine beirren, wenn manchmal der
Weg etwas dunkler wird, und wollet nicht
immer getröstet sein. Wißt, daß ihr immer
auf Mich schauen sollt, daß Ich euer
höchstes Vorbild bin, das Vorbild für alle
Jungfrauen, besonders für euch, ihr
Mitglieder des Liebesbundes.“
662 Fest des hl. Thomas am 21. Dezember 1904 „Ein jedes Mitglied muß sein Ziel bei Mir stecken und Mich nicht aus dem Auge verlieren.“
Jesus:
„Fürchte dich
nicht, du kleine Herde, denn es hat Meinem
Vater gefallen, dir das Reich zu geben! So
habe Ich einst Meinen Aposteln zugerufen,
und diese Worte rufe Ich auch euch zu:
Fürchte dich nicht, du kleine Herde. Ihr
seid diejenigen, die wie Meine Apostel den
Weg gehen müssen und sollen, wie Ich ihn
gegangen, um durch das Beispiel andere
aufzumuntern. Bei Mir muß euer Ziel gesteckt
sein. Sage dieses jedem Mitglied des
Liebesbundes, daß niemand irre werde auf dem
Weg. Ein jedes Mitglied muß sein Ziel bei
Mir stecken und Mich nicht aus dem Auge
verlieren. Nicht ist das euer Ziel, wie die
Wege beschaffen sind, sondern wie Ich euch
führe auf den Wegen, die ihr zu wandeln
habt, ob die Wege dahinaus kreuzen oder
dorthinaus; wenn auch mit dichten
Finsternissen bestreut, ist doch der Weg ein
lichtheller, klarer, solange ihr euren Blick
nicht von Mir abwendet.“
663 Am 26. Dezember 1904 „Die ganze Christenheit ist in Meinem Herzen geborgen wie in einem großen Palast, und jeder katholische Christ ist eine Zierde am Bau Meines Herzens.“
Jesus:
„Die drei
Weihnachtstage lebe noch wie im Advent, zur
Sühne für so viele Menschen, die diese Tage
entheiligen. Sage allen
Liebesbundmitgliedern, daß sie nach jedem
Hauptgottesdienst öffentlich das Krippchen
besuchen zu Ehren der Verdemütigung, daß Ich
Mich würdigte, Mich in eine arme Krippe
legen zu lassen, zur Sühne für so viele
Menschen, die als Meine katholischen
Christen äußerlich in Meinem Herzen
eingeschrieben sind, die aber nicht an Mich
denken. Die ganze Christenheit ist in Meinem
Herzen geborgen wie in einem großen Palast,
und jeder katholische Christ ist eine Zierde
am Bau Meines Herzens. Bei denen, die Mich
verschmähen, die Mich nicht lieben, die kalt
und gleichgültig sind, sind die Plätze leer.
Die Zierde ist abgefallen.“
683 Am 25. April 1905 „Daß der Strom sich auch nach Deutschland herüberwälzen wird, ist und bleibt wahr.“
Jesus:
„Was Ich Meiner
Kirche durch dich mitteilen wollte, habe Ich
gesagt. Für was soll Ich dich noch länger
unnütz quälen, da Meine Diener jederzeit
eine andere Ausrede haben. Ich werde von
jetzt an dich im stillen besuchen, ohne daß
es anderen auffällt, und dein Trost sein in
allen Bedrängnissen dieses Lebens. Laßt
kommen, was da kommen will. Nur eines merkt
euch: laßt euch nicht sieben, haltet fest
zusammen, ihr drei, und wenn alles gegen
euch ist. Und sag es allen
Liebesbundmitgliedern, daß sie feststehen im
Glauben, daß Ich es bin, Der mit dir redet.
Denn was Ich gesagt habe, ist und bleibt
wahr, daß, wer nicht glauben kann, daß Ich
die Menschen aufmerksam machen wollte auf
die große Gefahr, die über allen Kindern der
katholischen Kirche schwebt, der soll
zittern für sich selbst; denn schaut hinüber
nach Frankreich. Viele werden jetzt, wo die
Stunde der Trübsal gekommen ist, mit
hineingeschwemmt in den Strudel des
Zeitgeistes, die kurz vorher auch noch
glaubten, sie seien gute Katholiken. Denn
was Ich gesagt habe, daß der Strom sich auch
nach Deutschland herüberwälzen wird, ist und
bleibt wahr.“
684 Am 1. und 3. Mai 1905 „Deshalb richtet an alle Liebesbundmitglieder die Forderung, daß sie sich, so viel, wie es ihnen möglich ist, von der Welt losreißen und das Entgegengesetzte von dem Leben und Streben der anderen Weltmenschen tun.“ Jesus: „Deshalb richtet an alle Liebesbundmitglieder die Forderung, daß sie sich, so viel, wie es ihnen möglich ist, von der Welt losreißen und das Entgegengesetzte von dem Leben und Streben der anderen Weltmenschen tun. Je mehr die Welt dem Vergnügen und Genießen nachströmt, desto mehr sollt ihr alle, ihr Liebesbundmitglieder, euer einziges Glück nur in Mir suchen und eure ganze Freude. Keines der
Liebesbundmitglieder aber möge sich je
seinen geistlichen Vorgesetzten widersetzen,
in welcher Pfarrei, Diözese oder welchem
Land es auch stehen mag. Keines soll es
wagen, sondern immer im Einklang mit ihnen
gehen. Sobald der Priester etwas verweigert,
sollen sie abstehen und jeder sich fügen in
die Anordnungen des Bischofs oder Priesters,
aber immer im Auge behalten, daß sie das
alles ersetzen können durch die
Standhaftigkeit im Glauben und in der Liebe,
die ihnen niemand verbieten kann.“
685 Am 4. Mai 1905 „Sage ihnen aber, sie sollen sich anschließen an den Liebesbund, an die in der Welt lebenden frommen Christen, die auch nichts anderes suchen als die Ehre Gottes, weil Mein lieber Sohn es wünscht..“ Maria: „Sie soll jeden Abend Meinem lieben Sohn sagen: ‚Lieber Heiland, ich habe getan, was ich konnte. Wenn Du mehr haben willst, mußt du mir mehr Gesundheit geben!‘ Sie soll immer ein heiteres Gemüt pflegen, daß sie gegenseitig sich immer in der Heiterkeit und Freude ermuntern, und mit Freuden Ihm dienen; denn einen freudigen Geber liebt Mein Sohn. Sie sollen nur ruhig weitergehen und nicht so ängstlich sein, denn eine Ordensperson, die sich einmal Meinem lieben Sohn geschenkt, soll alles hinnehmen, was vorkommt in ihrem Beruf und bedenken, daß sie eine geistige Hausfrau ist, die für Ihn arbeitet und sich selbst vergißt, um Seelen zu retten. Sage ihnen
aber, sie sollen sich anschließen an den
Liebesbund, an die in der Welt lebenden
frommen Christen, die auch nichts anderes
suchen als die Ehre Gottes, weil Mein lieber
Sohn es wünscht; denn Er hat schon lang
gesagt, daß die Ordensleute und frommen
Weltleute sich vereinigen zu einem eifrigen
Christenleben, weil das Glaubensleben
erneuert werden muß. Die gelben Blätter
sollen abgeschüttelt werden vom Baum der
Kirche und deshalb trachtet, ein grünes
Blatt zu sein und kein dürres.
702 Mariä Himmelfahrt am 15. August 1905 „Das Glöcklein, das jedes Glied in der Hand hatte, bedeutet die heilige Freude, womit all die Seelen wirken. So vergessen sie ihr Kreuz und haben in ihrem Innern immer einen gewissen Trost, den andere nicht haben.“ Jesus: „Alle diejenigen, die die Schriften lesen, genießen die heilige Freude. Das kommt daher: Vor vielen Jahren zeigte Ich Mich dir einmal mit einem langen Kreuz auf dem Rücken, und das Kreuz war so lang, wie Liebesbundmitglieder sich vorfanden und sich darunter stellten, und jedes Glied hatte ein Glöcklein in der Hand. Das war die Vorbedeutung, und Ich wollte damit andeuten: Das lange Kreuz ist Meine jungfräuliche Braut, die Kirche. An die Kirche muß sich jedes Liebesbundmitglied treu halten. Das bedeutete das lange Kreuz, es muß darunterstehen, nämlich unter dem Kreuz, da sie immer meinen, die Liebesbundmitglieder wollten einen sonderbaren Weg gehen. Sie werden immer verschrien, als wollten sie einen Extraweg gehen. Das ist aber gerade das Gegenteil. Das
Glöcklein, das jedes Glied in der Hand
hatte, bedeutet die heilige Freude, womit
all die Seelen wirken. So vergessen sie ihr
Kreuz und haben in ihrem Innern immer einen
gewissen Trost, den andere nicht haben.
Diese sind es, die die Kirche zum Siege
führen, weil sie ganz allein die
Verdemütigungen, die auf der Kirche lasten,
mitertragen, weil sie von den Vorgesetzten
immer angesehen werden, als hätten sie eine
übertriebene Frömmigkeit. Und nur auf diesem
Weg kann die Kirche wieder zum Sieg geführt
werden, auf einem tieflebendigen
Glaubensleben. Daß Ich es aber gefügt, daß
der Liebesbund jetzt schon soll ausgebreitet
werden, habe Ich dadurch angedeutet, daß Ich
gesagt: Euch habe Ich an den Wendepunkt
gestellt, ihr sollt die Kirche zum Siege
führen! Was bedeutet aber ein Wendepunkt für
den Wanderer? Ist er unterwegs und sieht er,
daß er auf dem Irrweg ist, so sagt er ihm,
daß er umkehren, zum früheren Ziel
zurückkehren muß.“
704 Am 20. August 1905
Jesus:
„Alle
Liebesbundmitglieder sind geistige Bräute
Christi, mögen sie sein, wer sie wollen. Die
Liebkosungen hören auf, und es kommt die
ernste Zeit des Hauswesens. Nach der
Vermählung ist die Frau eingetreten in die
Rechte des Mannes und in seine
Herrschergewalt; sie darf mitregieren und
mitherrschen. So dürfen auch Meine geistigen
Bräute mitregieren und mitherrschen.
Herrschen sollt ihr über eure bösen
Neigungen und bedacht sein auf Meine
Interessen, auf die Meiner Kirche.“
708 Heilige Ursula am 22. Oktober 1905 „Ich will, daß der Liebesbund sich ausbreite in der ganzen Welt, daß womöglich alle Jungfrauen der ganzen Welt sich anschließen.“ Jesus: „Diese sind die Erstgeborenen, und ihr seid die jüngeren Schwestern. Was diese einstens getan, das müßt ihr jetzt tun, und was diese einst erlangt, das werdet auch ihr erlangen. Ich will, daß der Liebesbund sich ausbreite in der ganzen Welt, daß womöglich alle Jungfrauen der ganzen Welt sich anschließen. Denn er ist das Schifflein der hl. Ursula, womit ihr die Gefahren des Unglaubens der Welt durchschiffen sollt, denn die Gefahren des Unglaubens sind so groß wie zur Zeit der hl. Ursula und noch viel größer, weil die Christen alle miteinander schon angesteckt sind vom Geist des Unglaubens und es noch viel seltener ist, daß noch eine Seele gläubig ist, wie zur Zeit der hl. Ursula. Das
Schifflein der hl. Ursula, womit sie ihren
Glauben und ihre Tugend retten wollte, und
worin sie die Jungfrauen sammelte, das ist
für euch der Liebesbund. Im Liebesbund kann
sich Glauben und Unschuld erhalten und
retten. Alle die Jungfrauen, die sich
anschließen und treu festhalten, Ich
verlange ja so wenig, kein Blutvergießen,
sondern nur ein sittenreines Leben, sind
alle gerettet, und das sind die Seelen,
durch deren Gebet und Beispiel und fromme
Übungen die Kirche emporkommt. Deshalb
wünschte Ich, daß man in der ganzen Welt
davon wüßte, nicht nur in Deutschland,
sondern in allen Ländern.“
711 Allerheiligen 1905
Jesus:
„Diese alle
gingen keinen anderen Weg. Er ist derselbe.
Diejenigen, die hinausziehen in die
Missionen, um die Heiden zu bekehren, müssen
dort ihr Heil wirken und arbeiten für Gott,
und diejenigen, die Er so hineingestellt wie
euch, das ist eins und hat ein und dieselbe
Bestimmung. Ihr alle miteinander, ihr
Liebesbundmitglieder, die ihr dabei steht,
ihr müßt die Krone euch aufsetzen durch
euren Glauben, ihr müßt sagen: Ich glaube,
ich glaube!“
715 Am 9. bis 15. November 1905
Jesus:
„Deshalb sollen
sich die Liebesbundmitglieder unter das
Kreuz stellen, was Ich schon oft gezeigt,
und allen, die sich fest angeschlossen, gebe
Ich von Zeit zu Zeit die Gnade, einen
Tropfen aus dem Kelch Meines Leidens trinken
zu dürfen.“
731 Brief Barbara an Beichtvater vom 6. Jan. 1906 „Und je mehr sich unter dieses eucharistische Kreuz stellten, desto bälder und um so glänzender werde der Sieg der Kirche sein.“
Jesus:
„Jedes Mitglied
solle am Morgen die gute Meinung machen,
sein von Gott ihm auferlegtes Kreuz mit
Ergebung zu tragen in Vereinigung mit den
Leiden Seiner heiligen Kirche. Mit dieser
guten Meinung stelle man sich täglich unter
das schwere Kreuz, das Seine heilige Kirche
schleppe. Und je mehr sich unter dieses
eucharistische Kreuz stellten, desto bälder
und um so glänzender werde der Sieg der
Kirche sein. Die Leiden, die Er jedem
zugeschickt, zu vereinigen mit den Leiden
Seiner Kirche, sei ein Akt der
selbstlosesten Liebe zu Ihm und Seiner
Kirche und man könne auf diesem Wege ein
Märtyrer der Liebe werden.“
746 Am 15. März 1906 „Denn die Gründung des allergrößten Werkes, die Erlösung des Menschengeschlechtes, stehe auf keinem anderen und habe nur einen Weg, den Kreuzweg.“
Jesus: „So
war es in der ersten Kirche zur Zeit der
Apostel. Dort gab es Reiche und Arme, wie im
Liebesbund auch. Und so wie damals alle
nebeneinander glücklich waren, weil ihre
Gesinnungen zusammen harmonierten und in
Gott, ihrem höchsten Ziel, gipfelten, so muß
es bei euch sein. Es darf kein Unterschied
bestehen. Alle, alle, wo Ich sie auch
hingestellt habe, sollen sich beteiligen.“
747 Am 18. März 1906 „Eure Parole sei: Jedes Mitglied nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge Mir nach.“ Barbara: „Denn die Gründung des allergrößten Werkes, die Erlösung des Menschengeschlechtes, stehe auf keinem anderen und habe nur einen Weg, den Kreuzweg. Deswegen lasse Er solche Schwierigkeiten kommen, um diejenigen zu läutern und zu reinigen von der Eigenliebe, die Er Sich erwählt habe, für das Wohl Seiner Kirche zu arbeiten. Da müsse das Herz gereinigt sein von der Selbstsucht. Ein solches Werk soll auch der Liebesbund sein, der mehr ein Verein des Gebetes und anderer Gott wohlgefälliger Werke der Frömmigkeit sein soll. Er soll beitragen zur Förderung und Erhöhung des Sieges Seiner Kirche über den Unglauben der neueren Zeit. Darum muß er auf dem Fundament tiefer innerer Verdemütigung und Selbsterniedrigung aufgebaut werden.“
Jesus:
„Und Ich betone
noch einmal, was Ich gestern dir gesagt
habe: Jedes Mitglied muß ein treues,
anhängliches Mitglied der heiligen
katholischen Kirche sein, sei es im Kloster,
sei es in der Welt, Priester oder Laie,
verehelicht oder nicht. Jedes soll den
Posten gut ausfüllen, an den Ich ihn
gestellt habe. Dieses soll den Damm bilden,
den Ich dem Zeitgeist entgegenstellen will.
Da gibt es keinen Vorzug als den: Sich
auszuzeichnen in der Geduld bei den Leiden
und Widerwärtigkeiten; der Sanftmut bei
Kränkungen, sei es von Vorgesetzten oder
seinesgleichen oder von denen, mit welchen
ihr aufs innigste verbunden seid; der Demut,
indem ihr eure einzige Ehre dareinsetzt, für
nichts in dieser Welt geachtet zu sein,
damit Gottes Ehre überall unter Meinen
Kindern gefördert werde. Eure Parole sei:
Jedes Mitglied nehme täglich sein Kreuz auf
sich und folge Mir nach.“
748 Fest des heiligen Josef am 19. März 1906 „Alle, die sich anschließen an den Liebesbund, sollen von dem schlechten Zeitgeist unberührt bleiben, weil die Liebesbundmitglieder gehalten sind, öfter zu kommunizieren.“ Jesus: „Es ist so, Meine Tochter! Und weil du die Leiden nicht verschmäht, hast du Gewalt über Mein Herz. Allen, die sich dir angeschlossen, sollen die Worte, die Ich mit dir rede, zum Troste gesprochen sein, denn noch nie, seit Ich zu Meinem Vater zurückgekehrt bin, habe Ich die Menschen so inbrünstig gebeten, doch die Worte zu beachten: ,Kommet alle zu Mir, die ihr mühselig und beladen seid’, als Ich es hier tue. Sonst, wenn
Ich Mich offenbarte, waren die Werkzeuge,
deren Ich Mich bediente, heilige Menschen.
Aber hier bediene Ich Mich eines so
unvollkommenen Werkzeuges. Einzig und
allein, weil Ich dadurch zeigen will, warum
Ich Mich so tief erniedrigte, um als
kleines, unscheinbares Brot unter Meinen
Geschöpfen zu verweilen, um zu ihnen kommen
zu können, um Mich ihnen mitteilen zu können
und um ihnen alle Furcht zu nehmen. Kein
Mensch hat eine Entschuldigung. Darum sagte
Ich schon vor mehreren Jahren: Alle, die
sich anschließen an den Liebesbund, sollen
von dem schlechten Zeitgeist unberührt
bleiben, weil die Liebesbundmitglieder
gehalten sind, öfter zu kommunizieren.
750 Am 24. März 1906 „Ich will, daß die Mitglieder des Liebesbundes eine Gesellschaft von Christen seien, die sich in den Armen Meiner Vorsehung selbst vergessen, um für ihre Mitmenschen zu leiden, zu beten und zu sühnen..“ Barbara: „Heute, als ich zur heiligen Beichte mich vorbereitete und während der heiligen Messe recht inständig zum Herrn gefleht hatte, ob ich mich nicht anzuklagen hätte, gegen den Gehorsam gefehlt zu haben, hörte ich in mir deutlich die Worte:
Jesus:
„Ich will, daß
die Mitglieder des Liebesbundes eine
Gesellschaft von Christen seien, die sich in
den Armen Meiner Vorsehung selbst vergessen,
um für ihre Mitmenschen zu leiden, zu beten
und zu sühnen und auf diese Weise sich
selbst heiligen und die Kirche unterstützen,
um auf diese Weise anderen zu nützen. Ob du
das darfst, brauchst du nicht zu fragen.
Dieses ist keine Sünde gegen den Gehorsam,
weder der Gebote Gottes noch gegen die
Kirche.“
751 Fest Mariä Verkündigung am 25. März 1906 „Und Ich will sie beschützen, auch wenn alles sich auflöste und in Trümmer ginge.“ Barbara: Am Feste Mariä Verkündigung gab mir der Herr die tröstliche Versicherung:
Jesus:
„Alle aber, die
sich an euch anschließen, sind und gehören
zu den treuesten Kindern Meines Herzens, und
Ich verspreche ihnen, wenn sie ausharren und
stehenbleiben im Liebesbund, sie unberührt
bleiben werden von dem schlechten Zeitgeist.
Und Ich will sie beschützen, auch wenn alles
sich auflöste und in Trümmer ginge.“
754 Ostersonntag am 15. April 1906 „Der Menschensohn ist nicht gekommen, das Gesetz aufzuheben, sondern es zu vervollkommnen.“ Jesus: „Dieses ist der Grund, warum Ich so viel mit dir rede. Niemand braucht sich vor Mir zu fürchten, denn für alle Menschen bin Ich da in eurer Mitte geblieben, und die den Liebesbund ausbreiten, erfüllen nur Meinen Willen. Niemand hat eine Entschuldigung, weder Priester noch Ordensfrau, Dienstmagd oder Ehefrau, denn hier rufe Ich allen zu, wie Ich einst den Juden gesagt habe: Der Menschensohn ist nicht gekommen, das Gesetz aufzuheben, sondern es zu vervollkommnen. So sage Ich auch hier zu allen, die Mir einwenden wollen: ‚Wir haben unsere Ordensregel, wir haben unsere Standes- und Berufspflichten zu erfüllen.‘ Ja, das sollst du auch als Mitglied des Liebesbundes. Nur der Stolz ist es, der solche Ausreden erfindet. Denn gleichwie Harmonie und Ordnung in dem zeitlichen Bestehen der menschlichen Gesellschaft nur da bestehen kann, wo jeder den Posten, auf den er gestellt ist, ausfüllt, und der auf dem Throne sitzt anerkennt, daß der arme Bauersmann oder Straßenkehrer gerade so notwendig sind, um das Wohl der gesamten Gesellschaft zu fördern wie er, so ist es auch im Reiche der Gnade und der Kirche. Das Gebet des
armen Dienstmädchens, die Tränen der
gedrückten Ehefrau, die Opfer einer Jungfrau
in der Welt, müssen mit dem Gebetsleben der
Ordensleute vereinigt, den Vorstehern Meiner
Kirche, eines wie das andere
gleichbedeutend, wert- und nutzbringend sein
für das Gedeihen des Friedens in Meiner
Kirche. Das Band der Liebe, das aus Meinem
Herzen entspringt, soll in gleicher Weise
alle umschlingen, denn der Liebesbund soll
nichts anderes sein, als daß jedes Mitglied
seine Gebete, seine Leiden und Verdienste zu
einem Gesamtgut aller macht. Und in dem
Gebete, das die Mitglieder jeden Tag
verrichten sollen: ‚Geh hin, mein heiliger
Schutzengel ...’ fließen die Verdienste des
einzelnen Tag für Tag zusammen in den Schatz
der heiligen Kirche.“
757 Am 30. April 1906 „Aber Meine Kirche ist und bleibt bestehen, und wenn alle ihre Kinder sie verlassen bis auf drei. Dann will Ich mit diesen dreien die Macht der Hölle besiegen.“
Jesus:
„Damit aber die
Mitglieder des Liebesbundes vor dieser
Gefahr bewahrt bleiben, müssen sie auch tun,
was Ich ihnen angeraten habe, nämlich sich
flüchten unter den Schutzmantel Meiner
heiligen Mutter. Der Mantel Meiner heiligen
Mutter bedeutet aber für euch nichts
anderes, als ihren Tugendbeispielen
nachfolgen. Wo Ehre zu ernten war, da findet
ihr Sie nicht, aber unter dem Kreuz, da
findet ihr Sie. Jetzt, wo Meine heilige
katholische Kirche so bedrängt ist, da
müssen sich viele Seelen finden, die das
Beispiel Meiner heiligen Mutter nachahmen,
nämlich das ihnen auferlegte Kreuz in
Vereinigung mit den Leiden Meiner heiligen
Kirche tragen, so wie Meine Mutter Mein
Kreuz tragen half, indem Sie Mich
begleitete. Jetzt kommt der Maienmonat. Tue
es allen Mitgliedern zu wissen, daß nur dann
die Verheißungen an jedem einzelnen sich
erfüllen, wenn sie Meine Mutter ehren und
Ihrem Beispiel folgen, nämlich ihre Leiden
Tag für Tag vereinigen mit den Leiden Meiner
Kirche.“
760 In Aachen am 18. Mai 1906 „Alle, die Ich dir zuführen werde, gehören zu den liebsten Kindern Meines Herzens, und es ist nur ihr Eifer anzufachen und ihre Liebe zu Mir zu entflammen; denn der Liebesbund soll der Gegensatz sein vom Freimaurerbund.“
Jesus:
„Beunruhige dich
nicht, denn Ich bin es, Der dich hierher
geführt, daß du alle die Seelen bestärkest
und ermunterst. Beunruhige dich auch deshalb
nicht, daß du dich so offen ausgesprochen
hast. Denn alle diejenigen, welche die Worte
hören, werden zur Liebe entflammt und ihr
Eifer vermehrt, denn es sind ja alle die
liebsten Kinder Meines Herzens, wie Ich dir
schon längst gesagt habe. Alle, die Ich dir
zuführen werde, gehören zu den liebsten
Kindern Meines Herzens, und es ist nur ihr
Eifer anzufachen und ihre Liebe zu Mir zu
entflammen; denn der Liebesbund soll der
Gegensatz sein vom Freimaurerbund. Wie diese
dem Einfluß Satans folgen und in ihren
Vereinigungen Christus und Sein
Reich zu
zerstören trachten, so will Ich, daß ihr
euch unterhaltet in gegenseitiger Liebe, um
Mein Reich zu fördern und den Glauben aufs
neue zu beleben. Und das geschieht hier,
indem Ich die Guten alle sammeln will zu
einem Bund.“
762 Am 20. und 21. Mai 1906 „Ich kann keine Leiden mehr erdulden, weil Ich im heiligsten Sakrament nur im Zustand der Verklärung bin.“
Jesus:
„Ich kann keine
Leiden mehr erdulden, weil Ich im heiligsten
Sakrament nur im Zustand der Verklärung bin,
und da muß Ich Mich an Meine treuen Kinder
wenden. Das schreckliche Übel, das
eingedrungen ist in die Welt, kostet noch
vielen, vielen Kampf, bis Ich Mich mit der
Menschheit wieder versöhnen kann. Es müssen
sich überall Seelen einsetzen, damit Ich die
Bosheit der Menschheit überbrücken kann.
Deswegen will Ich den Liebesbund
ausgebreitet haben, weil nur die treuen
Seelen noch mit Mir verbunden sind, und
durch die treuen Seelen kommt es, daß die
Kirche sich wieder hebt.“
764 Am 25. Mai 1906 „Ich habe große Freude an den Liebesbundmitgliedern, weil hier wenig gesprochen wird über andere und dann nur die Hauptsache, um einander aufzuklären, aber man spricht nicht ein zweites Mal davon.“ Jesus: „Alle Gnadenmittel sind dazu bestimmt, den Menschen zur Heiligkeit zu bringen. Wo das Leben gut ist, da bin Ich zufrieden, das ist die Hauptsache. Sie ist die richtige Person für den Liebesbund. Sie soll sich Mühe geben, wo sie Seelen finden kann und sie Mir herbeiziehen, aber auch hie und da walten wie eine Ordensfrau, die ab- und zugeben kann wie eine Vorsteherin. Ich habe große Freude an den Liebesbundmitgliedern, weil hier wenig gesprochen wird über andere und dann nur die Hauptsache, um einander aufzuklären, aber man spricht nicht ein zweites Mal davon. So will Ich
es auch in N. haben. Die Mitglieder sollen
einander ertragen, und ihr sollt nicht
ängstlich sein, wenn ihr Schwächen seht. Das
muß sein, und sie müssen ertragen werden,
wie Ich die Fehler Meiner Apostel ertrug,
und dann überlaßt Mir alles. N. soll ihre
Zweifel ablegen, ob das auch wahr sein
könne, was ihr in der letzten Zeit
mitgeteilt worden ist. Sie soll überdenken,
daß sie Klosterfrau ist, und daß die Aufgabe
einer solchen ist, sich unter den Gehorsam
ihrer Oberin zu stellen, daß sie nur zu
folgen hat, und wenn es Mir gefällt, tue Ich
es ihr kund durch ihre Oberin, ob sie wieder
nach N. komme. Sie kommt noch einmal hin,
aber jetzt nicht. Sie soll erst ihren
Eigenwillen ablegen.“
774 Am 10. Juli 1906 „Siehe, das ist der Ehrenvorzug aller treuen Mitglieder des Liebesbundes, daß sie sich, mögen sie im Ordensstand leben oder mitten in den Gefahren der Welt, betrachten sollen als Schlachtopfer Meiner göttlichen Liebe.“ Jesus: „Das Menschengeschlecht ist am Absterben und hat nicht mehr in sich die Kraft, schwere Bußen, wie es das Fasten ist, zu üben, und Ich will nicht, daß Meine Diener von der Kanzel herab dies für Verweichlichung hinstellen und fromme Seelen damit ängstigen. Zweitens bist du ein Schlachtopfer Meiner göttlichen Liebe, und wenn Ich von einer Seele, die Mich liebt, ein Opfer verlange, das sie am schmerzlichsten empfindet, dann ist es das, daß Ich Mich von ihr zurückziehe, daß Ich sie verlasse. Siehe, das ist der Ehrenvorzug aller treuen Mitglieder des Liebesbundes, daß sie sich, mögen sie im Ordensstand leben oder mitten in den Gefahren der Welt, betrachten sollen als Schlachtopfer Meiner göttlichen Liebe. Man sagt im
gewöhnlichen Leben, dieser oder jener habe
sich geopfert für seine Familie. So sind die
Liebesbundmitglieder Opfer geworden für
Meine große Familie, für die heilige
katholische Kirche. Pater Ludwig
(langjähriger Seelenführer von B.W. die
Red.) ist ein Schlachtopfer geworden. Er hat
sich geopfert für Meine Interessen. Sage dem
belgischen Dominikaner-Pater, er möge tun,
was er sich vorgenommen habe; denn dazu habe
Ich Mich der Menschheit in diesen letzten
Zeiten durch dich, arme Kleine, geoffenbart.
779 Am 24. Juli 1906 „Es müssen Seelen sich vereinigen, die das Gegenteil tun von dem, was die gottlose Welt tut.“
Jesus:
„Denn die
Aufgabe des Liebesbundes ist, daß die
Mitglieder sollen in kindlich-demütigem
Glauben ein sündenreines Leben führen, Ihn
oft in der heiligen Kommunion empfangen, und
der jungfräuliche Stand soll durch den
Liebesbund mehr gehoben und gepflegt
werden.“
781 Fest der heiligen Anna am 26. Juli 1906 „Die Liebe ist es, die euch das Dasein gab, und wer diese Liebe zu erwidern versteht, der hat seine ganze Lebensaufgabe erfüllt.“
Jesus:
„Deswegen, wenn
du Mich fragst, was ihr tun sollt, um etwas
beizutragen, daß die gottlose Welt Mich
wieder erkenne, dann sage Ich dir: Tut, was
Ich euch angebe! Dies ist ja der einzige
Zweck des Liebesbundes, warum Ich den
Liebesbund gegründet, damit die guten,
treuen Seelen wie ein schützendes Dach die
Arme ihres Gebetes ausspannen über alle
Menschen, besonders über diejenigen, die am
meisten in Gefahr sind, verlorenzugehen.“
785 Priesterweihe am 12. August 1906 „Denn der Liebesbund hat ja die Aufgabe, die ganze Welt in Christus zu erneuern.“ Jesus: „Das Priestertum allein kann nicht mehr viel ausrichten, weil die Menschen sie nicht hören. Sie gehen ja in keine Predigt mehr. Es muß viel geopfert, viel gelitten und viel gebetet werden. Längst schon wäre auch der Zorn Meines Vaters über Deutschland hereingebrochen, wenn du nicht um so viel Mich anbettelst und nicht so viele treue Seelen sich vereinigten, um durch Gebet und Sühne Meinem Herzen Gewalt anzutun. Die geraubte Ehre Meines Vaters verlangt Ersatz und Sühne. Darum sollen die Wallfahrten, welche die ungläubige Welt durchaus ungern sieht, aber auch nur im Geiste der Buße gemacht werden. Damit bricht das gläubige Volk dem Unglauben die Spitze ab. Und Ich
verspreche euch, sooft ihr wallfahrten geht
und mit den Armen eures Gebetes die ganze
Welt umfaßt, um für die geraubte Ehre Meines
Vaters Genugtuung zu leisten, Anteil an
allen heiligen Meßopfern, die an selbigem
Tage gelesen werden, Anteil an allen
verdienstlichen Werken der Missionare und
Ordensleute habt. Denn der Liebesbund hat ja
die Aufgabe, die ganze Welt in Christus zu
erneuern, und darum sollen die Guten zu noch
größerem Eifer angespornt, die Lauen
aufgerüttelt und die Sünder zur Buße geweckt
und ermahnt werden durch solche
Wallfahrtsgänge.“
798 Am 8. bis 20. Dezember 1906 Jesus
am 8. Dezember 1906:
„Es ist jetzt die Zeit gekommen, wo das
799 Weihnachtsfest am 25. Dezember 1906 Maria: „Mein Sohn ist verkannt, ist hinausgestoßen von Seinen Kindern wie von den Bethlehemiten, hinaus in einen elenden Stall. Deswegen komme Ich, um euch aufzurichten. Ihr, Meine Kinder, haltet fest stand in all den Trübsalen. Laßt euch nicht beeinflussen von dem gottlosen Weltgeist, dem Geist des Antichrist. Sagt es allen Meinen Kindern, den Bräuten Meines Sohnes; denn alle die treuen Liebesbundmitglieder, mögen sie stehen in der weiten Welt, wo sie wollen, im Kloster oder im Ehestand oder als Jungfrau in der Welt, sind Bräute Meines Sohnes. Sie müssen die Last des Hauswesens tragen. Darum werdet nicht irre, wenn Finsternis euer Herz beklemmt, wenn ihr nicht wißt, woher es kommt und wo der Weg hinaus soll, weil er ganz verstellt und verdunkelt ist, so daß ihr keinen Ausweg mehr zu finden hofft. Ihr müßt verdienen, Seelen retten, Kinder der heiligen Kirche gewinnen; denn gar so viele sind abgefallen von Meinem Sohne, von dem Glauben an Ihn.“
Maria:
„Der Liebesbund
muß auch geprüft werden, er muß alle
Prüfungen bestehen. Bei denjenigen, die sich
sieben lassen wollen, war es kein fester
Ernst, denn der Liebesbund soll eine
Gebetsarmee sein und wie so viele, die alles
aufbieten, um diese Gebetsarmee zustande zu
bringen, wie der heilige Vater in Rom auf
jedes gute Werk und Gebet einen Ablaß legt,
nur um diesen Gebetskreuzzug zu fördern,
dieses ist nichts anderes als der
Liebesbund. Der Liebesbund ist der erste
Gebetskreuzzug, und er soll durch die ganze
Welt gehen. Wer da irre werden will, wenn
scheinbar nicht etwas nach den Launen der
Menschen zutrifft, der war nicht fest
begründet.“
808 Am 15. Februar 1907 „So ist der Liebesbund die Krone aller Vereinigungen.“ Jesus: „Ich habe dir Meine Dienerin geschickt zum Troste, um dir zu zeigen, was durch den Liebesbund bewirkt wird. Die Krone, die du sahst, das ist der Liebesbund, der sich nur aufbaut auf Tugenden und guten Werken. Wenn ein Kaiser einzieht in seine Stadt, so errichtet man ihm Triumphbogen und dazu braucht man nebst dem Gerüst, dem Stamm und den Stangen Gesträuche und Blattwerk und Blumen. Ihr seid das Gerüst, worauf sich die guten Werke aufbauen. Um den König aber besonders zu ehren, setzt man auf den Triumphbogen an dem Portal, wo er einzieht, eine eigene verzierte Krone auf. So ist der Liebesbund die Krone aller Vereinigungen, die man ins Leben ruft und die darauf abzielen sollen, die Menschen zum Besseren überzuleiten, sie zum Guten anzuleiten und die Kirche zur Blüte zu bringen. Alle diese Vereinigungen sind vielfach zu verweltlicht. Der Liebesbund aber befördert alle seine Mitglieder in der Ausübung guter Werke und ist nur aufgebaut von innig frommen Seelen auf Tugenden; denn alle streben nur nach Selbstverleugnung und Abtötung, zu denen sie der Liebesbund anleitet. Dies wollte Ich dir zeigen durch die Krone, die Ich dir zeigen ließ. Meine Kirche gleicht sich immer aus. Es gibt viele Christen, die dasselbe Tugendleben geführt haben wie die Seligen, aber der Welt verborgen geblieben sind, und wovon nichts ans Tageslicht dringt. Ich bin aber ein gerechter Gott und Meine Kirche ist immer ein und dieselbe, die leidende, streitende und triumphierende. Was die streitende Kirche versäumt, ersetzt die triumphierende Kirche doppelt. Der Glanz einer Seele strahlt heller an denen, die auf der Welt verborgen waren, als an denen, die schon auf der Welt glänzten und auch drüben. Weil Meine
Diener Mein Werk nicht befördern, habe Ich
hier zu den Wahlen Meinen Segen nicht
gegeben wie anderwärts, wo Mein Geist hin
dringt.“
810 Am 1. März 1907 „Noch viel inniger als das Band der Ehe ist eure Verbindung durch die Vereinigung mit Mir.“ Jesus: „Ich stelle Mich Meinen Dienern nach. Weil euer Bischof nicht will, daß etwas hinausdringen soll, so sollt ihr nichts mehr hinausgelangen lassen. Aber für euch bin Ich kein verborgener Gott. Ihr sollt einen Leib bilden, so einig sollt ihr miteinander sein, noch viel inniger als das Band der Ehe ist eure Verbindung durch die Vereinigung mit Mir. Das Band der Ehe steht einem Band, das zwischen Mir geknüpft ist, bei weitem nicht gleich, obwohl die Ehe auch im Plane Gottes eingesetzt ist zur Fortpflanzung des Menschengeschlechtes; aber ausgeschlossen ist die sinnliche Begierde, die Gott nicht will. Weil aber bei den meisten Ehen die Sinnlichkeit der Grund des Eheschließens ist, so gleicht das Band nicht im entferntesten dem Band, das Ich eingehe mit einer Seele wie bei Ordensleuten. Später werdet
ihr es erfahren, welche Bedeutung es hat,
daß Ich Mich geoffenbart, und wie groß Ich
in dem Werk erscheine. Darum sollt ihr euch
nicht ängstigen und nicht kümmern um all
das, was kommt, sondern ruhig eure Wege
weitermachen, was Ich euch angebe, und alle,
die sich anschließen, sind darin
einbegriffen, denn mit allen habe Ich den
Bund geschlossen. Geht, sobald es die
Witterung erlaubt, zusammen wallfahrten,
damit die Welt sehe, wie einig ihr seid und
wie fest ihr zusammenhaltet, und daß euch
nichts abbringen kann.“
815 Am 2. April 1907
Jesus:
„Ja, es ist
wahr, aber die Verheißungen, die Ich dem
Liebesbund gemacht, sind an Bedingungen
geknüpft. Um ihrer teilhaftig zu werden, muß
man danach leben und sich darauf
vorbereiten. Gleichwie die Erbsünde an jedem
Menschen haftet, so haften auch die Schatten
der Sünde, die in der Verwandtschaft
begangen werden, auf jedem Mitglied der
Familie. Solange die Unordnung herrscht, wo
sie mitten heraus starb, ruht der Schatten
auf ihr. Die Familie kann ihr am besten
helfen, wenn sie ein recht ordentliches
christliches Leben führen.“
824 Kreuzauffindung am 3. Mai 1907
Jesus:
„Ich verbiete unter euch die ketzerische
Einbildung, man brauche
nur Mitglied
eines Vereins oder Bundes zu sein und könne
tun, was man will. Diese täuschen sich sehr.
Große Verheißungen gab Ich seinerzeit dem
hl. Franziskus für seine Brüder, und doch
gibt es genug solche, denen weder das Kleid
noch die Klostermauern diese Verheißungen
zugänglich machen. So auch der Liebesbund.
Wenn Ich dir aber die schenken will, für die
du bittest, müßt ihr morgen früh eine
Wallfahrt nach Marienborn machen, nicht
scheuend die Witterung.“
833 Am 29. Mai 1907 „Ich zähle nicht, Ich wäge nicht, Ich verzeihe, und die Güte Meines Herzens ist so groß, Ich rechne nur mit der Liebe.“ Barbara: Als ich von der Kommunionbank zurückkam, war ich von der achttägigen Krankheit so matt und schwach, aber noch ehe ich niederkniete, sprach der Herr schon so überzeugend, daß ich denken mußte, es ist der Herr: Jesus: „Ängstige dich nicht wegen deiner sonderbaren Krankheit, die vergeht wieder, wie die Zeit vorüber ist, denn du sollst wissen, daß du mitfühlen mußt, und ihr alle, daß ihr mitfühlen müßt die Leiden Meines mystischen Leibes, denn die Kirche feiert in dieser Zeit das Fest Meines heiligen Fronleichnams, das ist das Fest Meines Fleisches und Blutes, und das wird von Millionen von Menschen zertreten. Da muß es Glieder Meines Leibes geben, die das mitfühlen. Daß du dein Blut in beständiger Wallung fühlst, das ist nur das Mitgefühl von Meinen Leiden.“ Barbara: „O Herr, ist es denn möglich, daß Du, der große Gott Himmels und der Erde, zufrieden sein kannst mit solchen Geschöpfen, wie wir sind, mit all den Unvollkommenheiten, die wir an uns haben?“ Darauf sagte der Herr so beruhigend und lieb:
Jesus:
„Recht hast du
schon, erwecke nur einen Akt der
vollkommenen Reue. Es ist wahr, Ich habe
vieles an euch zu rügen, aber wo soll Ich
Mich hinwenden? Ich zähle nicht, Ich wäge
nicht, Ich verzeihe, und die Güte Meines
Herzens ist so groß, Ich rechne nur mit der
Liebe. Die Liebe hat euch Menschen in das
Dasein gerufen, und um geliebt zu werden,
habe Ich euch erschaffen. So sind alle
Menschen, wie ihr seid. Wo
soll Ich Mich
also hinwenden? Ich verlange von euch eine
tiefe Demut, daß ihr euch immer recht
verdemütigt. Und jetzt glaube, was Ich dir
sage: Sage es allen Meinen Dienern und
Dienerinnen, die mit euch in Verbindung
stehen, daß das, was Ich dir gestern abend
in der Maria- Andacht gezeigt habe, Ich dir
heute abend wieder sage, daß dies der Damm
ist, den Ich bilden will mit dem
Menschengeschlecht. Seid nicht so engherzig
und so kleingläubig. Erweitert eure Herzen,
wenn ihr auch nichts erfahrt und die
Sicherheit von keinem Priester kommt. Ihr
erfahrt es von der Kanzel und vom Heiligen
Vater, daß die ganze Christenheit zum Gebet
aufgefordert wird. Das muß euch genügen. Es
ist mit dem Gebet der Gerechten, wie Ich dir
gestern abend gezeigt habe, wie wenn ein
Haus in Flammen steht und die Feuerwehr
stellt sich ringsherum und gießt Wasser in
die Flammen. Ist das Haus auch nicht zu
retten, so dämmen sie doch das Feuer ein,
und es bricht in seinem Herd zusammen. So
ist es, wenn viele gerechte Seelen den Zorn
Gottes zu beschwichtigen suchen. Lassen
diejenigen, die den Zorn Gottes
heraufbeschworen, sich auch nicht mehr
retten, so werden doch wenigstens diejenigen
gerettet, die sich noch retten lassen
wollen, und das Feuer der Leidenschaft kann
nicht mehr weiter um sich greifen, um auch
andere Seelen zu verführen.
851 Wallfahrt nach Marienborn
Jesus:
„Euer Leben ist
das Leben der Kirche. Die blutigen
Verfolgungen habt ihr jetzt überstanden.
Danach mußte die Kirche im Innern mit den
Sekten kämpfen, das sind die inneren Kämpfe
im Liebesbund mit denen, die nicht recht
glauben. Geht nur ruhig weiter. Ihr habt ja
in der Predigt gehört, daß die Verfolgungen
sogleich die Beglaubigungen der Kirche sind;
das muß euch trösten. Und heute morgen hast
du im Evangelium gehört: ,Das hat dir nicht
Fleisch und Blut geoffenbart, sondern Mein
Vater, Der im Himmel ist.’ Dasselbe gilt
euch. Daß ihr das erkennt, daß die Leiden
das Beste auf dieser Welt sind, diese
Erkenntnis kann nur von Gott kommen. Also
braucht ihr euch nicht zu ängstigen. Wer
nicht glauben und austreten will, den lasset
nur ruhig gehen.“
852 Herz-Jesu-Freitag am 5. Juli 1907
Jesus:
„Ich habe in
deinen Schriften gesagt, der Liebesbund soll
sich ausbreiten über die ganze Erde, soweit
katholische Christen wohnen, von der letzten
Stallmagd bis hinauf zum Stuhle Petri. Die
guten, treuen Kinder Meiner Kirche müssen
sich zusammenscharen im Gebet, um den
Gefahren der Zeit einen Damm
entgegenzustellen.“
857 Brief Barbara aus der Pfalz vom 19. Juli 1907 „Die Zeit ist jetzt gekommen, wie Ich dir gezeigt, wo Meine heilige Kirche ein schweres Kreuz schleppt, das sich durch die ganze Welt dahinzieht. Unter dieses Kreuz sich zu stellen, ist die Aufgabe aller treuen Kinder Meiner Kirche.“ Jesus: „Ich schicke dich nicht in die Welt hinaus unter Meine treuen Kinder, um etwa durch Meine Mitteilungen ihre Neugierde zu befriedigen, auch nicht, daß sie sich angenehm damit unterhalten, wie die Kinder der Welt sich unterhalten in den Tagesneuigkeiten, die sie aus den Zeitungsblättern herauslesen. Nein! Ich schicke dich und habe dich auch hierhergeschickt, um das Reich Meiner Liebe zu erneuern. Die Liebe ist erkaltet, und die Eisdecke liegt über der ganzen Menschheit, wie Ich dir schon vor vielen Jahren gezeigt habe. Die Zeit ist
jetzt gekommen, wie Ich dir gezeigt, wo
Meine heilige Kirche ein schweres Kreuz
schleppt, das sich durch die ganze Welt
dahinzieht. Unter dieses Kreuz sich zu
stellen, ist die Aufgabe aller treuen Kinder
Meiner Kirche. Deshalb will Ich ein Band
schlingen um die Menschheit, ein Liebesband,
das Ich Selbst bin. Ich will Meine treuen
Kinder in der ganzen Welt zusammenscharen
unter dieses Kreuz. Auch hier in dieser
Gemeinde habe Ich treue Seelen gefunden und
Ich will, daß sie sich anschließen.
866 Wallfahrten vom 3. bis 12. August 1907 „Befolge die Regel, die Ich dir schon oft angegeben: Tue das, was dir am schwersten fällt.“ Jesus
am 9. August 1907:
„Es ist ja wenig, was Ich von euch verlange,
aber tut das Wenige mit Freuden. Wisset, daß
es doch Früchte trägt und daß viele in der
Welt sind, die sich an den Wallfahrtstagen
mit euch vereinigen, und gerade durch das
vereinigte Gebet wird Mein Arm immer noch
aufgehalten, daß es nicht zum Blutvergießen
kommt. Das kommt vom Liebesbund her, weil
viele mit euch in Verbindung stehen, die
sich beständig im Gebet mit euch vereinigen.
Besonders leistet Mir Abbitte und Sühne für
die verirrten Priester, die Mir so viel
Schmach antun, und für so viele Ordensleute,
die Mir nur mit Mißmut dienen und sich ihr
ganzes Leben in sich selbst vergrämen,
anstatt Mir fröhlich und heiter zu dienen.“
867 Vigil vom Fest Mariä Himmelfahrt
Maria:
„Der Herr
wünscht und verlangt, daß alle religiösen
Orden Mitglieder des Liebesbundes werden,
das heißt, wer Mitglied ist, wo das
Oberhaupt Mitglied des Liebesbundes ist,
werden sie auch alle Schwestern anleiten zum
Empfang der täglichen Kommunion, zum
kindlichgläubigen Gebet für den Sieg der
heiligen katholischen Kirche. Dieses ist der
Damm, der errichtet werden soll, wie der
Herr angegeben, und diejenigen Oberen, die
es nicht glauben, werden sich vieler Gnaden
berauben und es in der ganzen Ewigkeit zu
bereuen haben, durch die ganze, lange
Ewigkeit.“
875 Marienthal am 9. bis 13. September 1907
Jesus:
„Dies sind die
Schutzengel der Seelen, die hier ihre
himmlische Mutter verehren. Es herrscht eine
große Freude im Himmel, wenn die Christen
sich so vereinigen im Lobpreis Meiner
Mutter, daß sich der ganze Himmel
unaussprechlich darüber freut und sich mit
vereinigen muß. Daß jetzt in der ganzen
Gegend so ein Aufschwung des guten,
katholischen Glaubenslebens vor sich geht,
ist immer noch der kernige
Boden, der sich
hier findet durch das viele Gebet und die
vielen heiligen Gebeine, die hier ihre
Ruhestätte gefunden und sich hier geheiligt.
Solange die Welt steht, ist eine solche
Gegend gesegnet, wenn es auch Zeiten gibt,
wo das Glaubensleben so sehr verflacht und
eine Zeitlang von der Erdoberfläche ganz
verschwunden ist. Sobald aber wieder eine
Anregung kommt, wie durch dieses Werk,
flammt das Glaubensleben viel lieblicher und
frischer empor als in anderen Gegenden, wo
keine Heiligen gelebt haben. Deshalb ist es
Mein Wille, daß der Liebesbund sich recht
ausbreitet, und Ich will alle diejenigen
segnen, die ihn befördern. Diese erstarken
im Glaubensleben und lieben Mich viel
feuriger.“
883 Am 23. November 1907 „Ich verlange aber von den Liebesbundmitgliedern, daß sie sich eines außergewöhnlichen, christlichen Lebens befleißigen.“
Jesus:
„Das sind die
gerechten Seelen auf der Welt, und die in
dem Triangel stehen, sind alle diejenigen,
die sich dem Liebesbund angeschlossen haben.
Der Liebesbund treibt zu allen guten Werken
an und spornt seine Mitglieder an, überall
dazuzuhelfen, wo etwas zu leisten ist.
Deswegen geht der Triangel aus Meinem Herzen
aus, und jede Seele ist Meinem Herzen
zugewandt, weil sie auf einem sicheren Wege
wandelt. In dem Triangel standen aber einige
wie schwach und ohnmächtig und verkrüppelt.
Das sind diejenigen, die zwar
Liebesbundmitglieder sind, aber meinen,
damit sei auch alles abgemacht. Man brauchte
sonst nichts zu tun und käme damit in den
Himmel. So sind sie aber nicht mehr als
andere Menschen auch. Ich verlange aber von
den Liebesbundmitgliedern, daß sie sich
eines außergewöhnlichen, christlichen Lebens
befleißigen und daß sie sich an allem
beteiligen, wo sie können.“
898 Pfingstmontag am 8. Juni 1908 „Ich verlange einen demütigen, kindlichen, selbstlosen Glauben.“ Jesus: „Ich war gestern zu bedrängt durch die vielen Todsünden und konnte dir, obwohl das Röhrlein etwas gelockert ist, nichts mitteilen. Heute aber
sollst du wissen, warum Ich die plötzliche
Heilung von N. nicht gewähren konnte. Ihr
müßt euch jetzt in der Geduld bewähren. Das
geht euch alles nichts an, ob etwas so oder
so geschieht. Die einzelnen müssen noch mehr
von der Selbstsucht geläutert werden.
Niemand soll sich hervortun im Liebesbund.
Ich habe den Liebesbund für die Armen
gegründet. Es war auch noch zu viele
Bequemlichkeit und zu wenig Opfer dabei.
900 Fronleichnamsprozession 1908 „Heute ist der Tag, wo Ich den Liebesbund unter euch gestiftet habe und Ich kann diesen Tag nicht überschlagen, Ich muß dich heute heimsuchen.“ Jesus: „Heute ist der Tag, wo Ich den Liebesbund unter euch gestiftet habe und Ich kann diesen Tag nicht überschlagen, Ich muß dich heute heimsuchen. Wenn es auch so gemacht ist, mache Ich heute eine Ausnahme. Willst du Mich anhören oder willst du lieber Mich äußerlich verehren und singen und beten?“ Der
Liebesbund ist bestimmt, um in der Welt das
Christentum zu durchsäuern und das
tieflebendige Glaubensleben zu erhalten,
denn die ganze Welt jauchzt dem Heidentum
zu, und nur diejenigen sind davon befreit,
die glauben, was Ich sage. Diese nähern sich
auch Meinem heiligen Fronleichnam und lassen
sich nicht wegschwemmen vom Modernismus, und
deshalb will Ich haben, daß der Liebesbund
verbreitet wird.
901 Am 24. Juni 1908 „Deshalb rufe Ich allen Liebesbundmitgliedern zu: Helfet Mir, entzieht euch keiner Beschwerde, geht über alles hinweg, wenn Ich Leiden schicke!“
Jesus:
„Ich will im
Hinblick auf deinen Seelenführer, der es dir
erlaubt, wieder mit Mir zu verkehren, einige
Worte zu dir reden. Es ist Mir angenehmer,
wenn ihr die Reise verschiebt bis nach dem
Großen Gebet, denn wenn Ich gesagt habe,
nach der Oktav sollt ihr reisen, so wißt,
was Mir gelegen ist an der Sühne, und wenn
ihr auf der Reise seid, geht vieles
verloren, und es hängt doch so vieles davon
ab. Nutzet die Tage gut aus, schont euch
nicht in dieser Oktav. Die Menschheit hat
gar keine Kraft mehr zum Widerstehen. So
viele lösen sich los von Meinem mystischen
Leibe, viele legen Hand an sich und schaffen
sich fort vom
Leben, weil die
Menschheit keine Kraft mehr hat zum Leiden.
Es kommt das alles vom Geist des Antichrist,
des Unglaubens, der das ganze religiöse
Leben vernichtet und zerfressen hat, daß
niemand mehr die Kraft hat zu widerstehen,
wenn ihm ein Leid zustößt.
902 Herz-Jesu-Fest 1908 „Denn beide Werke dienen nur zur Verherrlichung Meiner heiligsten Menschheit, während das, was Ich durch dich durchführen wollte, der ganzen Menschheit viel, viel nützen soll.“
Jesus:
„Meine Tochter!
Du hast soeben gehört von der Einführung des
Fronleichnamsfestes und wie Ich der Welt die
Verehrung Meines heiligsten Herzens
mitteilen wollte. Zu beiden Werken bediente
Ich Mich zweier weiblicher Personen, zweier
Jungfrauen. Was Ich aber durch dich
durchführen will, ist ein viel
segensreicheres Werk als die
der anderen
beiden. Denn beide Werke dienen nur zur
Verherrlichung Meiner heiligsten Menschheit,
während das, was Ich durch dich durchführen
wollte, der ganzen Menschheit viel, viel
nützen soll und Mir viel mehr Verherrlichung
daraus erwächst als aus den zwei anderen
Festtagen. Weil Ich ja, um in die
Menschenherzen hinabsteigen zu können, den
Himmel verließ und Mensch wurde und euer
Bruder geworden bin – und wenn auch hier in
Mainz so getan wird, als seiest du gar nicht
im Spiel und wirst als eine törichte,
närrische Person hingestellt, so ist es aber
doch nicht vergebens, daß Ich Mich deiner
zwölf Jahre lang bediente und dir dadurch so
viele Verdemütigungen und Leiden
verschaffte, denn Ich mußte jemand dazu
benutzen, um die großen Werke auch
vorbereiten zu können. Du mußtest erst
mitverdienen, auch wenn es so aussieht, als
wäre es vom Papst allein. Später wird es die
Welt erfahren.
918 Am 7. Februar 1909 „Der Liebesbund und dessen Mitglieder sind bestimmt, den Weg zu gehen, den Ich habe gehen müssen.“
Jesus:
„Darum sollen
alle, die andere zu leiten haben, immer und
immer wieder aufmuntern zur geistlichen
Freude, zu fröhlichen Scherzen, oft in die
freie Natur hinausgehen, der lieben Mutter
Gottes ein fröhliches
Liedchen zu
singen. Der Herr hat Seine Freude, wenn
Seine guten Kinder sich in Ihm erfreuen.
920 Am 21. Februar 1909 „Durch ihr unblutiges Martyrium müssen die Liebesbundmitglieder der Kirche viel helfen, weil verkannt von allen, die sich nicht dazustellen wollen.“ Jesus: „Ja, das ist recht, aber mit Vereinen, die nur mit Theater und Konzerten gewürzt sein müssen, ist Meiner Kirche nicht geholfen. Diese können ihr nicht zum Sieg verhelfen. Sie sind wohl dafür noch gut, die Katholiken zusammenzuhalten und daß der Glaube nicht ganz erlischt. Aber das Erdreich der Kirche muß auch befruchtet und betaut werden, wie Ich Selbst es betauen mußte, und darum habe Ich den Liebesbund gegründet; denn er muß mitten unter den Lauen stehen, unter denen, die auch noch Christen sind und sein wollen. Die Liebesbundmitglieder aber müssen sich unter das Kreuz Meiner Kirche stellen und es mitschleppen helfen und den Weg gehen, den Ich gegangen bin! Die Kirche muß beständig befruchtet und betaut sein durch ein Martyrium; ist es kein blutiges, dann ein unblutiges. Dazu habe Ich den Liebesbund ausersehen. Durch ihr unblutiges Martyrium müssen die Liebesbundmitglieder der Kirche viel helfen, weil verkannt von allen, die sich nicht dazu stellen wollen. Sage Meiner
Dienerin, es wäre doch ein viel größeres
Glück, was Ich ihr bereitet, indem ihr Mann
sich so bekehrt und sich seiner Religion
zugewandt, aber in der Ewigkeit wird sie es
erkennen, wie gut Ich es mit ihr gemeint.“
921 Vorabend vor Fastnacht am 22. Februar 1909 „Und Er schämte Sich nicht, mit den Allerletzten, ja, mit Sündern zu verkehren, und ein Band der Liebe und Freundschaft mit ihnen zu schließen.“ Jesus: „Und sage den Aachenern und allen, die auch gewürdigt wurden, um Meinetwillen verkannt und als einer ketzerische Lehre anzuhängen verfolgt werden: Dies sei der Anteil aller, die treu mit Mir verbunden, und niemals werde die Pestluft des Unglaubens und der Sittenlosigkeit ein treues Mitglied des Liebesbundes mit dem Strom des Zeitgeistes hinwegschwemmen. Auch will Ich, daß alle es hören sollen: Es ist keine Schande für Priester, viel weniger für Ordensleute, dem Liebesbund beizutreten. Für Priester sei es ein Zeichen, daß der moderne Weltgeist sie noch unberührt gelassen. Und für Ordenspersonen sei es das sicherste Kennzeichen, daß jener gefährliche Feind, der geistige Hochmut, der so viele gefangenhält, die glauben, sie gehörten allein zu den Auserwählten, sie noch nicht berührt und eingenommen hat. Dieser geistige Hochmut ist die Ursache, warum so viele gottgeweihte Seelen nichts wissen wollen von einem Liebesbund, der von Weltleuten ausgehen soll und sie auffordert, sich anzuschließen. Ich aber sage
ihnen: Wer war höher geweiht als der
eingeborene Sohn des Ewigen Vaters? Und Er
schämte Sich nicht, mit den Allerletzten,
ja, mit Sündern zu verkehren, und ein Band
der Liebe und Freundschaft mit ihnen zu
schließen. Man schützt vor, eine geistliche
Würde gestatte es nicht. Ich aber sage
ihnen: Die Hochachtung vor dem Stand der
Gottgeweihten tritt nur dann recht ein, wo
Demut den Ordens- oder Priesterstand
beherrscht.
929 Am 4. Mai 1909 „Wo er eine treue Seele findet, die Mich noch liebt, soll er nicht zurückhaltend sein, denn jetzt ist die Zeit gekommen, wo der Damm des Gebetes, der dem Unglauben entgegengestellt werden soll, errichtet werden muß.“
Jesus:
„Sage N., daß er
das Werk mit Mut und Entschlossenheit
übernehme, um es weiterzuführen. Er möge
sich alle Mühe geben, den Liebesbund weiter
zu befördern und einzelne Seelen zu
gewinnen. Wo er eine treue Seele findet, die
Mich noch liebt, soll er nicht zurückhaltend
sein, denn jetzt ist die Zeit gekommen, wo
der Damm des Gebetes, der dem Unglauben
entgegengestellt werden soll, errichtet
werden muß. Ich verlange nicht nur ein
besonderes Anstürmen von den Klosterleuten
und Priestern, sondern daß auch eine Armee
Beter unter den Weltleuten gebildet werde.
Und fürchtet euch nicht, wenn man euch
vorwirft: Die frommen Faulenzer, die den
ganzen Tag herumlaufen! Denn um zeitliche
Güter zu sammeln und sich Vergnügen zu
verschaffen, dazu braucht es keine
Ermunterung, aber Seelen, die sich selbst
vergessen und sich für andere einsetzen,
damit Mir die geraubte Ehre ersetzt werde,
solche gibt es wenige, und besonders unter
den Weltleuten. Deshalb ist es so wichtig,
daß Seelen, die Ich dazu gestellt, das
Gebetsleben üben.“
933 Am 17. Mai 1909 „Die Mitglieder des Liebesbundes sollen nicht haschen nach sinnlichen Freuden. Die Reichen und Besitzenden sollen nicht allzu kostspielige Erholungen sich erlauben.“
Jesus:
„Ich möchte, daß
eine ganze Armee solcher Seelen gebildet
werde durch den Liebesbund. Vieles habt ihr
schon dazu vorbereitet. Die Einführung der
täglichen heiligen Kommunion, die Warnung
vor der modernen Zeitrichtung, der viele
unter allen Ständen huldigen wollen, sind
nur Vorbereitungen, daß den treuen Kindern
Meiner Kirche dazu
verholfen wird,
daß das Feuer der Gottesliebe, die Ich vom
Himmel gebracht, zu einer so mächtigen
Flamme werde, daß die Eisdecke des
Unglaubens und der religiösen
Gleichgültigkeit wieder schmelze, wenigstens
in Meiner heiligen katholischen Kirche.
936 Pfingsten am 30. und 31. Mai 1909 „Durch den Liebesbund, durch die einzelnen Seelen, die überall stehen, auf die Ich noch bauen kann, weil sie nichts Irdisches suchen, wird Mir noch viel Ersatz geleistet.“ Barbara: Ich war entzückt von der Schönheit, die mir gezeigt wurde, aber ich kann kaum etwas wiedergeben. Wir waren alle drei wie auf einem Dreieck, und jede war in eine Person der heiligsten Dreifaltigkeit hineingestellt, nicht als ob Sie in uns seien, sondern wir waren in Ihnen. Ich freute mich um so mehr, als ich sah, daß der Herr all unsere Armseligkeit vergißt und wir in Ihm leben. Ich konnte die ganze Welt übersehen und besonders deutlich wurden mir die Liebesbundmitglieder gezeigt. Ich sah, wie der Herr Seine Freude ausgoß über alle, die gläubig annehmen, was in den Schriften niedergelegt ist, und wie Er all die kleinen Fehler und Unvollkommenheiten vergißt und hinwegnimmt. Und der Herr zeigte mir die Seelen; sie waren so rein und ohne jedes Fleckchen, daß ich mich auf das höchste mit Ihm freute. Ich wurde inne, daß die ganze heiligste Dreifaltigkeit, mit dem Göttlichen Sohne vereinigt, Sich freut an diesen reinen Seelen, um derentwillen die ganze Welt noch verschont wird. Und der Herr sagte:
Jesus:
„Sage N., nicht
der Stengel soll er sein von Kleeblättchen,
sondern ein Pfeiler, ein starker Pfeiler,
der eine schwere Last zu tragen fähig ist
und sich nicht nach links und rechts
hinbeugt bei jedem Sturmwindchen.
Er soll eine Säule werden, auf der ein
großes Gebäude ruhen und auf die viele sich
stützen sollen, und er soll nicht ängstlich
sein, sondern das alles bekämpfen, was ihn
beunruhigt. (Und ich sah N. stehen wie einen
Felsen und viele bei ihm Schutz suchen.) Barbara: „O Herr, ist es möglich, daß Du all unsere Unvollkommenheiten vergessen kannst?“
Jesus:
„Das ist alles
wieder gutgemacht mit jeder Beichte und
jedem guten Werk, das ihr verrichtet, damit
sind die Fehler wieder gebüßt. Laßt euch
nicht irremachen. Geht ruhig weiter. Du
brauchst nicht ängstlich zu sein. Wo ihr nur
ein gutes Keimchen findet und solche Seelen,
da helfet voran. Die zwei Studenten geben
noch würdige Priester, und für die anderen
sorge Ich, daß sie der Welt nicht zum Spott
sind. Alles Irdische ist nicht der Mühe
wert, daß man es aufhebt. Es ist eine Last,
womit sich der Mensch oftmals die ewige
Seligkeit verscherzt. Du sollst nie einen
Armen abstoßend behandeln, weil darunter
noch viele reine Seelen sind. Es ist sehr
gefährlich mit dem Reichtum. Ich will es
allen zu wissen tun, was das für eine Gnade
ist, arm auf die Welt zu kommen und nicht
viel zu besitzen. Die Armen haben vieles
denen voraus, die Ich mit irdischen Gütern
gesegnet habe. Wer recht in den Reichtum
hineingesetzt ist, für den ist es oft eine
Strafe und eine Last, denn wer es
nicht versteht,
den Reichtum zu dem zu gebrauchen, weswegen
Ich ihm denselben gegeben, hat eine große
Gefahr zu bestehen, daß es mit seiner
Glückseligkeit auf dieser Welt abgemacht ist
und er in der anderen Welt nichts zu
erwarten hat. Denn auch derjenige Reiche,
der nur die goldene Mittelstraße einhalten
und nicht mehr tun will, wie ein
gewöhnlicher Christ tun muß und auch tut,
hat bei all seinem guten Willen und Streben
nur so viel erreicht, daß er in den
allergeringsten Grad der Seligkeit gelangt,
den auch der Arme erreicht, der nur ganz
gewöhnlich lebt und nur mit Ach und Krach
die Gebote gehalten hat, weil der Arme Mein
Nachfolger in der Armut ist und weil er all
seine Fehler auf dieser Welt damit abbüßt. Barbara: Ich genoß eine Freude und eine Glückseligkeit im Geiste, nicht wie anfangs teilte es sich dem Gefühle mit, alles ist wie geistig, und das Gefühl tritt ganz zurück, das aber nicht zu beschreiben ist. „O Herr, wenn Du es zulässest, daß Meine Vorgesetzten so verfolgt werden wie Pater Ludwig, so soll es mir das Zeichen sein, nicht mehr auf die innere Stimme zu hören.“ Jesus: „Dann haben andere und auch Du das Verdienst nicht. Ist der Knecht mehr als der Meister? Wer ist glücklicher, der Christ, der glauben kann, oder derjenige, der nicht glaubt, daß Ich so gut bin?“ Barbara am Pfingstmontag: „Bei der heiligen Wandlung sah ich den Heiligen Geist in Gestalt einer Taube, und es ergoß sich das Licht über die ganze Stadt, weil gerade Firmung war.“ Jesus: „Sage N., Mein Geist ist es, der das alles in euch wirkt. Woher hättet ihr es? Seht die ganze Welt und seht in euch hinein, was ihr sucht, und laßt euch von niemand beirren.“ Barbara: Dienstag früh, als ich um Erleuchtung bat, um die Briefe an meine Oberen zu schreiben, sagte der Herr:
Jesus:
„Schreibe, Ich
will deine Hand führen.“
941 Am 20. bis 30. Juni 1909
Jesus:
„Nach eurem
Glauben und nach eurer Hoffnung und eurem
Vertrauen werdet ihr alles erhalten. Pater
Felix muß nur energisch vorgehen und nichts
scheuen und nicht ruhen, bis es nach Rom
durchgedrungen ist. Ihr seht ja, wie not es
tut, wie sonst ja der Unglaube überall
vordringt. Die Guten müssen sich
zusammenscharen, und durch den Glauben
einzelner Seelen muß der Glaube wieder zum
Sieg gebracht werden. Der Liebesbund muß das
zustande bringen, denn er umfaßt gerade die
tiefgläubigen Seelen. Hier geht der
Liebesbund nicht durch, weil kein Priester
dabeisteht. In Aachen konnte er tiefe
Wurzeln fassen durch Pater Ludwig. Dieser
gute Keim ist noch da, weil die Gläubigen
sich sagen können: ‚Es war ein Priester
dabei!‘ Wenn ihr hinkommt, macht eine
Wallfahrt zusammen und ermuntert alle. Hier
glauben die Leute, sie seien von der Kirche
abgefallen, weil kein Priester dabeisteht.
Gut wäre es, wenn ihr für die hiesige Gegend
einen Priester suchet, der sich hervortut
wie Pater Felix und sich einsetzt. Dieser
muß mit Entschiedenheit sagen: ‚Ja, es ist
so!‘ Dann wird es einen Aufschwung geben.
Versäumt keine öffentliche Prozession zum
Bekenntnis des Glaubens.“
943 Am 16. Juli 1909 „Alle, die mit lebendigem Glauben sich im Liebesbund betätigen, fest auf Meinen Schutz vertrauen, soll kein Haar gekrümmt werden, sollte auch alles in Trümmer gehen.“
Jesus:
„Schmach und
Verachtung war Mein Lebensgang von der
Krippe bis zum Kreuz. Schmach und Verachtung
darf Mein Jünger nicht fliehen, sonst kenne
Ich ihn nicht. Wie Ich dir aber früher schon
mitgeteilt habe, das bekräftige Ich heute
erneut: Alle, die mit lebendigem Glauben
sich im Liebesbund betätigen, fest auf
Meinen Schutz vertrauen, soll kein Haar
gekrümmt werden, sollte auch alles in
Trümmer gehen. Zwar wird ihnen die Angst
nicht erspart bleiben, aber Meine Hand wird
sie schützen gegen alle ihre Feinde. Die
Statuten seien so abgefaßt, daß nichts mehr
zuzufügen sei, als nur noch bei § 5: Schmach
und Verachtung geduldig tragen.“
954 Am 8. September 1909 „Deine Aufgabe ist nicht, Wunder zu wirken. Die Welt soll zurückgeleitet werden in das Mittelalter, in ein tiefreligiöses Glaubensleben.“
Jesus:
„Deine Aufgabe
ist nicht, Wunder zu wirken. Die Welt soll
zurückgeleitet werden in das Mittelalter, in
ein tiefreligiöses Glaubensleben. Deshalb
teile Ich Mich so mit an den Kirchenfesten.
Die Kirche ist ein Abbild vom Himmel und in
dir bestätige Ich, daß alles wahr ist.
Morgen ist alles wieder ganz anders. Darum
sei nicht so kleinmütig. So wie wir dich
heute eingeführt haben, so werden wir dich
einführen und euch alle, wenn der Leib
abfällt, und dann kommen wir und holen euch
heim. Damit alle sehen, wie das Leben der
Christen sein soll und wo die christliche
Familie ihre Freude haben soll, deshalb
offenbare Ich dir immer besondere Gnaden an
den Festen. An den Wallfahrtsorten, wie
hier, wird allen denen, die sie besuchen,
jeder Schritt und Tritt eingetragen in das
Buch des Lebens. Es ist eine Verminderung
der sündhaften Schritte und Tritte. Die
Sünde wird dadurch gesühnt. Es muß Menschen
geben, die Sühne leisten. Paulus hat gesagt:
‚Ich ersetze an meinem Leibe, was an den
Leiden Christi noch fehlt.‘ So muß es
bleiben, solange die Welt steht. Ich habe
zwar die Welt erlöst, aber die Menschen
versperren den Weg wieder. Deshalb will Ich,
daß der Liebesbund durchdringt, daß es
Menschen gibt, welche die Wege wieder
aufräumen.“
958 Rosenkranzfest am 3. Oktober 1909 „Schlachtopfer sind alle jene Seelen, die zur Ausbreitung des Liebesbundes sich einsetzen, Spott und Hohn so erlangen wie andere Ehre und Ansehen.“
Jesus:
„So wie ihr
seht, daß Ich Mich alle Jahre erweichen
lasse, trotz der Bosheit Meiner undankbaren
Kinder, die Früchte der Erde in solcher
Fülle wachsen zu lassen, daß keiner zu
darben braucht, der sich bemüht, sein Brot
sich zu verdienen, auch wenn es scheint, es
sei alles verloren, so geht das geistliche
Leben in Meiner Kirche allmählich wieder
besseren Zeiten entgegen. Nur dürfen Meine
Kinder die Arme nicht sinken lassen. Mit Mut
und Entschlossenheit müssen Volk und
Priester um die Freiheit der Kirche kämpfen.
Damit ihre Arbeit
Gedeihen
erlange, müssen aber viele Sühn- und
Schlachtopfer der göttlichen Gerechtigkeit
dargebracht werden.
963 Am 28. und 31. Oktober 1909 „Die äußere Ordnung aber muß von innen kommen, deshalb müssen sie die Herzen regieren. Keine äußere Ordnung ist möglich, ohne daß die innere erhalten wird, denn sie muß die äußere Ordnung vorbereiten.“
Jesus:
„Sage Pater
Felix, daß er dafür sorgt, daß es an die
Kirchenfürsten kommt, daß jetzt die Zeit
gekommen ist, wo sie hintreten müssen vor
die Großen der Erde und müssen ihnen Meine
Strafgerichte vorhalten, und daß mit dem
Sturz der Altäre auch der Sturz der Throne
folgt. Sie sollen sich so entschieden wehren
gegen das Vorgehen des weltlichen Staates,
daß sie bereit sind, Blut und Leben
einzusetzen für die Rechte der Kirche; denn
sie sind ebenso gut gesetzt von Gott, die
Menschheit mit zu regieren wie die
Staatsmänner, welche für die äußere Ordnung
zu sorgen haben. Die äußere Ordnung aber muß
von innen kommen, deshalb müssen sie die
Herzen regieren. Keine äußere Ordnung ist
möglich, ohne daß die innere erhalten wird,
denn sie muß die äußere Ordnung vorbereiten. Darum müssen
Meine Diener protestieren gegen das
Verfahren, welches die Regierung der Presse
erlaubt gegenüber der katholischen Kirche,
und in sich gewillt sein, Blut und Leben
einzusetzen, um die Rechte der Kirche zu
wahren und zu beschützen. So muß auch jeder
Kaplan, der eine Gemeinde zu bewahren hat,
gewillt sein, Blut und Leben zu verlieren.
Alle müssen mit solcher Entschiedenheit
dastehen, daß die Feinde sprachlos sind, und
Volk und Priester müssen zusammenstehen und
ihre Wege weitergehen, indem sie öffentlich
ihren Glauben bekennen und öffentliche
Kundgebungen des Glaubens veranstalten. So
müssen sie sich durcharbeiten.“
965 Patrozinium St. Quintin am 10. November 1909 „Und da alle Liebesbundmitglieder zu Meinen Auserwählten gehören sollen, verlange Ich auch besondere Treue und besondere Opfer von denselben.“
Jesus:
„Von Meinen
Auserwählten verlange Ich eine besondere
Liebe und Treue, mehr als von gewöhnlichen
Christen. In dieser Liebe und Treue
zeichneten sich die heiligen Märtyrer aus,
indem sie Blut und Leben hingaben zu Meiner
Ehre und Verherrlichung, und indem sie so
Zeugnis für ihren Glauben ablegten, gaben
sie ihren Mitmenschen das herrlichste und
nachahmungswürdigste Beispiel. Jetzt, wo
Meine Kirche in der ganzen Welt ausgebreitet
ist, verlange Ich von Meinen Auserwählten
andere Opfer. Und da alle
Liebesbundmitglieder zu Meinen Auserwählten
gehören sollen, verlange Ich auch besondere
Treue und besondere Opfer von denselben.“
966 Am 16. bis 18. November 1909 Jesus: „Ja, das könnt ihr, die Welt mit eurer Liebe umspannen, wenn ihr das Gebetchen recht oft wiederholt: ‚O Herz Jesu, gib uns Seelen‘, und die anderen Ausrufungen, wie ihr sie auf euren Wallfahrten macht. Da ist die ganze Welt mit einbegriffen. Es tut Mir so wohl, wenn ihr so betet. Sage allen
Liebesbundmitgliedern, sie sollten sich
recht aufraffen und ihre hohe Aufgabe recht
erfassen, damit Ich auf diese Seelen, die
mitten in der Welt stehen und vom Feuer der
Leidenschaft und dem Unglauben so umgeben
sind, denn gleichsam unter Wölfen müssen sie
leben, wie die Welt jetzt ist, mit
Wohlgefallen herabschauen kann und Meinen
himmlischen Vater damit besänftigen kann,
indem Ich Ihn hinweise auf die einzelnen
Seelen, die, in der Welt lebend, sich so
Mühe antun müssen, um den Glauben in sich
lebendig zu bewahren und zu erhalten. Ich
hätte längst schon zugeschlagen, denn der
Himmel kann nicht mehr zusehen. Aber das
hält Mich immer wieder zurück. Zwar kann Ich
mit all der Liebe und Güte, wie ihr es
meint, den strafenden Arm nicht ganz
zurückhalten, aber doch könnt ihr erreichen,
daß die Strafgerichte beschleunigt werden,
und daß noch viele gerettet werden. All ihr
treuen Seelen des Liebesbundes, laßt nur
nichts in euch aufkommen, daß etwas anderes
ist als Ich, und daß Ich euch
zusammengeführt und berufen habe, daß eines
das andere in der Liebe zu Gott unterstützen
muß.“
967 Am 19. November 1909
Jesus:
„So wie diese
alle jetzt Meinem Diener Franziskus danken,
so werden einmal alle Mitglieder des
Liebesbundes, wenn ihr eingegangen seid in
Meine Herrlichkeit, auch dir und deinen zwei
Freundinnen danken, daß ihr euch nicht
zurückschrecken ließet bei all den vielen
Verdemütigungen und Verleumdungen, die euch
zuteil wurden. Sie werden alle euch
umstellen, euch beglückwünschen und ihr
werdet euch zusammen freuen.“
968 Am 24. November 1909 „Das sei das sicherste Kennzeichen, daß der Liebesbund das Werk Gottes ist, weil er seinen Weg über Kalvaria nehmen müsse.“
Jesus:
„Sage nur allen,
daß sie feststehen. Leiden ist das
Kennzeichen Meiner Auserwählten, und wenn
ein anderer Weg zu finden sei, der sicher in
den Himmel zur ewigen Belohnung führte, dann
wäre Ich Selbst ihn gegangen und Meine
heiligen Eltern mit Mir. Weil aber der
Mensch dies nicht begreifen will, wird er
mutlos und braucht andere, die ihn
aufrichten und unterstützen. Dazu soll nun
der Liebesbund
dienen, damit
Meine treuesten Kinder sich gegenseitig
ermuntern und aufrichten. Alle, die dagegen
arbeiten, vernichten Meine Pläne. Denn alle,
die Ich euch zuführe und mit Glauben und
Vertrauen annehmen, was Ich mit dir rede,
sind in dem Streben nach Vollkommenheit auf
derselben Stufe wie die, mit denen Ich Mich
würdige zu reden. Ich will den Liebesbund
gründen, um die guten, treuen Kinder zu
sammeln zu gemeinsamem Streben. Denn wer
festhält daran, bleibt verschont vor
Verirrungen. Sein Glaube bleibt immer in
Jugendfrische, und wenn alles sich
zersplittert, werden sie feststehen.“
971 Fest der heiligen Barbara am 4. Dezember 1909 „Siehe, das Werk, das Ich dir auftrug, ist so groß, daß es zurückreicht bis ins Paradies hinein.“ Jesus: „Siehe, das ist der Lohn schon hier auf Erden für diejenigen, die glauben, daß Ich es bin, Der mit dir redet, daß sie auch teilnehmen an der Freude, die Ich ausgieße vom stillen Tabernakel aus über Meine Kinder. Denn der opferfreudige Glaube ist eine Belohnung, die Ich ausgieße über alle Mitglieder des Liebesbundes, für alle jene aber, die das Wehen Meines Geistes nicht verstehen wollen, eine Strafe, die ihren Verstand verdunkelt, so daß sie zu der Gnade, die Geister zu unterscheiden, nicht gelangen können. Siehe, das
Werk, das Ich dir auftrug, ist so groß, daß
es zurückreicht bis ins Paradies hinein. Ich
will der Menschheit zeigen, wie vertraut Ich
damals schon mit dem Menschen umging, so
auch heute noch in Meiner wahren heiligen
katholischen Kirche. Warum hat man noch
nicht gehört, daß Ich an einem Juden, Heiden
oder Irrgläubigen solche Dinge wirke? Und
wollte jemand etwas dergleichen nachäffen
außerhalb Meiner Kirche, so ist es ein
Zerrbild ohne Vernunft und Verstand.
973 Weihnachten 1909 Jesus: „Der Liebesbund ist aber herausgewachsen aus Meinem Herzen und führt zu Meinem Herzen zurück. Darum, wenn auch jetzt noch bekämpft, wird einst die Zeit kommen, wo alle Mir danken werden für eure Standhaftigkeit, daß Ich euch immer wieder die Kraft verlieh auszuharren. Ihr seid die
Jünger. Ihr sollt sein, was die
zweiundsiebzig Jünger waren, die Ich
hinaussandte in die Welt. Meine Apostel
waren die Bischöfe. Zweiundsiebzig Jünger
habe Ich Mir auserwählt, um das Volk zu
vertreten. Diese zweiundsiebzig Jünger sind
jetzt die Liebesbundmitglieder. Sie sollen,
so viel es ihnen nur möglich ist, in der
Welt nach Vollkommenheit streben, und wie
die Ordensleute im Kloster ihre Regeln
halten, so soll der Liebesbund seine Regel
halten, jeder an seinem Posten sein
Kreuzlein tragen und feststehen im Glauben
und in der Liebe und wissen, was Ich ihm
versprochen habe.
974 Fest des heiligen Johannes am 27. Dezember 1909
Jesus:
„Er soll eine
Leuchte werden und durch seinen Eifer auch
andere Priester erbauen und mit fortreißen
und darauf hinarbeiten, daß die Priester
erkennen, daß der Geist, der die
Liebesbundmitglieder beseelt, vom Geiste
Gottes geleitet ist. Denn wo Opfersinn
gepaart ist mit Gottes- und Nächstenliebe,
ist kein Zweifel mehr zu lösen. Gerade
dadurch, daß sich Pater Felix vor der
Mainzer Geistlichkeit gezeigt, daß ihre
Verachtung und Verdemütigung ihm erwünschte
Speise sei, gewann er ihnen Ehrfurcht ab.
Sie schämten sich, daß sie als Feiglinge ihm
gegenüberstehen.“
975 Am 16. und 24. Januar 1910 „Ich will, daß ihr keinen Brief fortschickt, ohne daß ihr dreimal den Namen JESUS an die Spitze setzt. Denn im Himmel soll dies das Abzeichen der Liebesbundmitglieder sein.“
Jesus:
„Ich will, daß
ihr keinen Brief fortschickt, ohne daß ihr
dreimal den Namen JESUS an die Spitze setzt.
Denn im Himmel soll dies das Abzeichen der
Liebesbundmitglieder sein. Wenn ihr euch
begegnet, sollt ihr euch mit dem Gruß
grüßen: ‚Gelobt sei Jesus Christus!‘ Und
wirket darauf hin, daß in der Litanei vom
heiligsten Altarsakrament immer Mein Name
JESUS zugefügt werde: erbarme dich unser, o
Jesus. Wenn Mein Name ausgesprochen wird,
ist es eine Freude für Mich und für euch ein
großes Verdienst.“
981 Karfreitag am 25. März 1910
„Der Priester,
der das Kreuz umklammert und der am Fuße des
Kreuzes steht, auf dem ruht der Sieg.
Jesus:
„Nein, um des
Gebetes der Liebesbundmitglieder willen und
um des Gebetes Meiner treuen Ordenskinder
willen und der frommen, wahrhaft frommen
Priester willen, kann Ich es nicht zulassen,
aber sage Pater Felix, wenn ein Bischof
seine Diözese und ein Pfarrer seine Pfarrei
retten will vor dem Verfall des Glaubens,
muß er sich mit lebendigem Glauben an Mein
Herz wenden und mit felsenfestem Vertrauen
hoffen, daß Ich seine Diözese und seine
Pfarrei nicht verlassen kann, und wenn er in
beiden sich doch täuschen könnte, soll er
mit solcher Liebe Mein Herz umfangen und
sagen: ‚Und wenn ich mich in meinem Glauben
getäuscht habe und meine Hoffnung vergeblich
sein soll und wenn beides schwindet, kann
die Liebe nicht schwinden. Um meiner Liebe
willen mußt du meine Diözese erhalten.‘ Das
heißt, Ich verlange ein
tiefgläubiges
Priestertum. Wenn die Gelehrsamkeit das Volk
rettete, müßte die Kirche schon viel mehr
blühen und voran sein, denn mehr als jetzt
gepredigt wird, ist noch nie gepredigt
worden.
988 Pfingstfest am 15. und 16. Mai 1910 „Das ist der Unterschied zwischen denen, die tieflebendig glauben, daß Ich wirklich und wahrhaft unter euch bin.“
Jesus:
„Das sind auch
gute Christen, aber weil sie keinen rechten
Halt haben und weil die Gefahren der
Jetztzeit so entsetzlich groß sind, sind sie
schwankend und jeden Augenblick der Gefahr
ausgesetzt, daß sie sich hin- und herreißen
lassen, wie wenn sie jeden Augenblick tief
fallen wollten. Das ist der Unterschied
zwischen denen, die tieflebendig glauben,
daß Ich wirklich und wahrhaft unter euch
bin. Diese richten ihr Leben danach ein,
empfangen Mich in der heiligen Kommunion,
sie sind mit dem Band der Liebe
eingeschlossen, und die Welt kann nicht an
sie heran. Aber von den anderen weiß
niemand, ob er sich nicht beeinflussen läßt
vom Geist der Welt, weil die Gefahren zu
groß sind und der Unglaube zu frech. Deshalb
will Ich, daß der Liebesbund sich ausbreitet
und so viele täglich kommunizieren und viel
für die Wankelmütigen beten.“
1008 Am 29. November 1911 „Das Schicksal eines ganzen Volkes liegt oft in der Hand eines einzigen Gerechten, der sich mit seinen Gebeten dem Arm der göttlichen Gerechtigkeit so entgegenwirft und gleichsam den Zorn Gottes aufhält und Seinen Arm bindet..“
Jesus:
„Sage Meinen
Dienerinnen, sie sollten nicht säumen und in
Amerika eine andere Niederlassung suchen.
Ihr wißt oft nicht, woher es kommt, daß bei
eintretenden Gefahren manchmal eine Wendung
in einem ganzen Volk eintritt. Das Schicksal
eines ganzen Volkes liegt oft in der Hand
eines einzigen Gerechten, der sich mit
seinen Gebeten dem
Arm der
göttlichen Gerechtigkeit so entgegenwirft
und gleichsam den Zorn Gottes aufhält und
Seinen Arm bindet, bis Sein Zorn entwaffnet
ist, und wenn dann viele sich vereinigen und
sich anschließen an das Gebet einer solchen
Seele, wird oft ein ganzes Volk gerettet,
und wenn in Deutschland viele sich dem
Liebesbund anschließen und das ausführen,
was Ich angegeben, so geschieht dies auch in
Deutschland, und Deutschland wird gerettet
sein.“
1009 Am 22. Dezember 1911 „Deutschland soll von Rom losgelöst, die katholische Kirche vernichtet und eine gemeinsame Gesellschaft mit der lutherischen Kirche bilden.“ Jesus: „Die Schrift (Flugblatt eines protestantischen Predigers), die Ich dir gestern abend in die Hand spielte, soll dir zeigen, warum Ich mit dir rede, warum Ich die Einführung der täglichen Kommunion verlangte, denn das ist der Liebesbund, den Ich mit Meinen treuen Kindern schließen will. Alle, die sich von diesem Band umschlingen lassen, bleiben ihrem heiligen Glauben treu, und sie sollen gerettet werden für eine glückselige Ewigkeit. Die übrigen werden, wenn auch nicht alle zum Abfall kommen von ihrer katholischen Kirche, doch wie ein Rohr hin- und herschwanken. Beim Lesen der Broschüre hast du gesehen, wie wahr es ist, was Ich dir in den sechsundzwanzig Jahren mitgeteilt habe. Deutschland soll von Rom losgelöst, die katholische Kirche vernichtet und eine gemeinsame Gesellschaft mit der lutherischen Kirche bilden, anstatt des Papstes, der deutsche Kaiser die gesamte Kirche regieren. Dies ist
geplant von allen, die Mich als ihren Gott
und Schöpfer aller Dinge nicht mehr
anerkennen. Aus Haß gegen Mich haben sie
sich verschworen, nicht eher zur Ruhe zu
kommen, bis diese ihnen so verhaßte Kirche
aus der Welt hinweggefegt sei, weil nur in
dieser Kirche Mir noch die schuldige Ehre
und Verherrlichung zukommt, das Ankämpfen
gegen das Zentrum in den Reichstagswahlen,
das Ausschalten alles Religiösen aus den
Schulen, die laxe Moral, die bis ins letzte
Dörfchen hinein zutreibende und immer mehr
überhandnehmende Vergnügungssucht, alles das
gehört von den Gotteshassern zu dem einzigen
Plan, den sie sich gesetzt, und der von der
Hölle ausgeht, um die vom Herrn gestiftete
Kirche aus der Welt zu schaffen.
1011 Am 21. Januar 1912 „Ich lasse die Gottlosen eine Zeitlang herrschen. Das Häuflein der wahren Katholiken wird so klein gemacht, daß man nicht mehr weiß, ob es überhaupt noch Katholiken gibt auf der Welt.“
Jesus:
„Siehe, auf der
ganzen Welt, von Süd bis Nord und von Ost
bis West, werde Ich hinausgejagt aus den
Herzen Meiner Kinder. Ein Fremdling bin Ich
geworden. Wo soll Ich Mir eine
Zufluchtsstätte suchen? Sage es allen treuen
Liebesbundmitgliedern, daß Ich ein Fremdling
geworden bin und daß sie Mich aufnehmen,
wenn Ich anpoche an ihren Herzen. Am
christlichen Volk, das Mir entfremdet wird,
kann Ich Mich nicht mehr halten. Ich kann
Mich nur noch an einzelne Seelen halten, die
hie und da zerstreut sind. Meine Kirche hat
jetzt eine harte Zeit durchzumachen. Die
Welt wird sehr geläutert und gesiebt. Die
Kirche wird bedrängt von allen
Himmelsgegenden. Ihr müßt gerade alles
kommen lassen, was kommt. Ich lasse die
Gottlosen eine Zeitlang herrschen. Das
Häuflein der wahren Katholiken wird so
klein gemacht, daß man nicht mehr weiß, ob
es überhaupt noch
1012 Fest des heiligen Ignatius am 4. Februar 1912 „Und der Liebesbund wird bestätigt, und durch seine Mitglieder die Kirche zu neuem Leben geweckt und erneuert werden.“ Jesus: „Laß Mich ein in die Wohnung deines Herzens, überall werde Ich vertrieben. In Meinem Eigentum werde Ich verjagt und hinausgestoßen. In der ganzen Welt will die Bosheit Meine Kirche jetzt vernichten, darum dieses Ringen und Kämpfen gegen sie. Ja, die Zeit ist gekommen, wie Ich sie in den Schriften kennzeichnete, wo Meine Kirche geläutert und gesiebt wird. Niemand wird dem Kampf entrinnen können. Weil die Hölle wähnt, ihr Reich jetzt auf Erden aufrichten zu können, so stachelt sie ihre Helfershelfer von Nord bis Süd, von Ost bis West auf. Überall der gleiche Kampf gegen Meine heilige Braut, die heilige katholische Kirche. Und weil der
Unglaube und die Gottlosigkeit so große
Fortschritte machen, ekelt Mich die ganze
Menschheit an, und Ich überlasse sie den
Gelüsten ihres Fleisches. Aber der rächende
Zorn Meines Vaters wird die Menschheit
züchtigen, die Kinder der heiligen
katholischen Kirche werden kaum mehr zu
unterscheiden sein von anderen: Juden,
Heiden und Irrgläubigen. Dann aber, wenn die
Menschheit zermalmt sein wird unter den
Schlägen des Zornes Gottes, werde Ich einen
Mann erwecken, der die verstaubten Bücher
hervorholen wird und der Welt sagen: ‚Tretet
ein in den Liebesbund!‘ Und der Liebesbund
wird bestätigt, und durch seine Mitglieder
die Kirche zu neuem Leben geweckt und
erneuert werden.“
1016 Fastnachtdienstag am 20. Februar 1912 „Meine Kirche muß den Menschen wieder ein Paradies werden.“
Jesus:
„Meine Kirche
muß den Menschen wieder ein Paradies werden.
Dafür ist sie von Mir gestiftet. Als Wir den
Himmel erschufen, schmückten Wir ihn aus mit
vielen Uns ähnlichen Geistern, an denen Wir
Unsere Liebe vervielfältigen wollten. Aber
noch mehr wollte Gott der Vater tun, um
Seine Liebe zu vervielfältigen. Er schuf
noch einen zweiten Himmel, das irdische
Paradies. Und als die Sünde Ihm diese Freude
zerstörte, sandte Er Seinen Sohn, der Ihm
Seinen Lustgarten wieder aufbauen und
herrichten sollte. Dies tat Sein Sohn! Er
ist und bleibt in diesem Lustgarten Seines
Vaters, solange die Welt steht. Es ist Seine
heilige katholische Kirche. Und je mehr die
Bosheit der Hölle bemüht ist, diesen zweiten
Himmel an sich zu reißen und den Menschen,
der doch nur zu Meiner Ehre und zu Meiner
Freude erschaffen ist zu verderben, um so
freigebiger muß Ich dann sein gegen das
Geschöpf, das nicht so vollkommen erschaffen
ist wie die Engel, die Tag und Nacht tun,
was ihr in diesen Tagen tut. So wie eure
Zeit dem Heidentum zu vergleichen ist an
Gottlosigkeit, Sünden und Laster, so bin Ich
aber auch gleichsam genötigt, um Meine
Verheißungen erfüllen zu können, Meine
treuen Kinder zu schützen und zu
entschädigen. Darum verlange Ich, wo solche
Zeiten vorhanden sind, jetzt die Einführung
des Liebesbundes. Ein Band, das Ich Selbst
bin, soll sie alle umschlingen. Diese sind
es, die aber auch überaus gesättigt werden
und getränkt durch Meine Liebe, so daß sie
nicht die leeren Freuden der Welt brauchen.“
1025 Am 7. Januar 1915 „Nicht umsonst ist der Liebesbund in Deutschland entstanden, nicht umsonst soll als äußeres Zeichen des Liebesbundes die Sieges- und Friedenskirche in Deutschland erbaut werden.“
Maria:
„Nun, so glaube
auch, daß die deutschen und österreichischen
Soldaten siegen werden! Nicht umsonst ist
der Liebesbund in Deutschland entstanden,
nicht umsonst soll als äußeres Zeichen des
Liebesbundes die Sieges- und Friedenskirche
in Deutschland erbaut werden. Deutschland
und Österreich verdanken ihre bisherigen
Siege nur jenen
Männern, die
euch Mein Sohn zugeführt hat, und die dafür
sorgen, daß der Liebesbund sich rasch
verbreitet. Ich will dir aber auch die Schar
derer zeigen, die mitkämpfen.
1026 Brief Barbara an Beichtvater (auszugsweise) v. 10. Januar 1915 „Aber wie weit wäre Meine wahre Kirche gekommen, wenn der Heilige Geist, den Ich ihr bei ihrer Gründung gegeben, nicht immer und immer wieder durch Menschen diese Offenbarung bekräftigt und neu belebt hätte.“ Jesus: „Ich verlange Anerkennung von ihnen. Daß bis jetzt der Sieg sich neigte auf Österreichs und Deutschlands Seite, geschah, weil mehrere Bischöfe in Deutschland und Österreich und Ungarn den Liebesbund einführten, indem sie seine Statuten bestätigten, und das gläubige Volk in Verbindung mit frommen Priestern und Ordensleuten beteten und Mich anriefen um der Verheißungen willen, die Ich dem Liebesbund gegeben habe. Soll aber die strafende Gerechtigkeit versöhnt und die Strafe abgekürzt werden, dann muß folgendes geschehen: 1.
Die katholische Kirche ist Mein auserwähltes
Volk auf der ganzen weiten Welt, wie im
Alten Bund Israel. Es ist Mein Augapfel.
Darum kann Ich an ihm nichts dulden, was Mir
an ihm mißfällt. Ich sagte dir immer in den
fünfundvierzig Jahren, wo Ich mit dir
redete, Schäden sind eingerissen in Meiner
Kirche, die entfernt werden müssen. Einer
der größten Schäden ist, daß das Angesicht
Meiner Braut ganz entstellt ist. Das
Angesicht ist Mein Priestertum. Es
liebäugelt mit der Welt! Das mußtet ihr,
Meine treuen Kinder, in Mainz schon hart und
bitter fühlen. Darum verlange Ich, daß die
Schmähartikel, die katholische Priester in
Zeitungen veröffentlichten, widerrufen
werden, damit vor allem der Unglaube im
Priestertum aufhöre, der so gekennzeichnet
ist in dem Artikel der ‚Augsburger
Postzeitung‘ und im ‚Aachener Piusblatt‘.
Dieser Priester schreibt in öffentlichen
Zeitungsblättern, die von vielen Katholiken
gelesen werden: ‚Der Liebesbund des
Eucharistischen Heilandes sei eine Ketzerei
und die ihn ins Leben gerufen, seien seine
Ketzer.‘ Sieben bis acht Bischöfe von Ungarn
und Österreich und deutsche Bischöfe haben
die Statuten des Eucharistischen
Liebesbundes geprüft und bestätigt. Dann
hätten diese acht Kirchenfürsten nach
Aussage dieses Aachener Priesters eine
Ketzerei bestätigt. Ferner bezeichnete dich
die ‚Augsburger Postzeitung‘ als
Schwindlerin, warf dir ungesunde Frömmigkeit
vor, verrücktes Gehirn und stellt den
vertrauten Umgang einer Seele mit Gott vor
der Öffentlichkeit hin als Schwärmerei und
Phantasiegebilde. Und wie viele Priester
stellen sich auf die Kanzel und sagen:
Christus war der letzte Prophet und nach Ihm
und mit Ihm sind alle Prophezeiungen
abgeschlossen. Alles, was nach Christus als
göttliche Offenbarung ausgegeben wird,
braucht niemand zu glauben. Und man
schweigt. Keine Rüge, kein Tadel! Obwohl
andere gläubige Priester und Laien Proteste
einreichten, bleiben alle Widerrufe
unausgeführt. Und der Prediger auf der
Domkanzel, der die Sühne-Predigten hielt,
hatte die Ehrlichkeit, es einzugestehen:
‚Wir sind Kinder dieser Zeit! Wir alle sind
vom Unglauben angefressen, auch ich!‘ Und
wenn ihr, Meine Diener, das eingesteht, daß
alles vom Unglauben zerfressen wird, auch
ihr, dann glaubt doch, daß Ich nicht
schweige, wenn alle schweigen, mitlächeln,
liebäugeln mit dem Geist der Welt, da darf
Ich nicht schweigen. 2.
Der große Weltkrieg ist die Strafe für die
Menschheit, weil sie ihren Schöpfer
vergessen und nur ihren Lüsten frönen will.
Die katholische Kirche aber ist die allein
wahre von Christus gestiftete Heilsanstalt,
in der Er alle Schätze niedergelegt und
durch die Er der Welt beständig zeigen will,
daß in keiner anderen Kirche das wahre Glück
zu finden sei. Mit dieser hat Er Sich am
Kreuze vermählt, sie ist Seine Braut. Sie
ist zwar in allen Weltteilen verbreitet,
aber durch die Gleichgültigkeit ihrer Kinder
wurde sie gestraft. Die aus ihrer Mitte
ausgearteten und ausgetretenen Irrlehrer
verdunkelten ihr Ansehen und gewannen die
Oberhand, in Deutschland wie in anderen
Ländern. Von diesen wird jetzt überall Meine
wahre Kirche unterdrückt und geknechtet.
Aber Ich lasse es zu als Strafe für den
Übermut so vieler Meiner Kinder. Dieser
Weltkrieg, der so viele unschuldige Opfer
verschlingt, soll aber Meiner wahren Kirche
zu dem Ansehen wieder verhelfen auf der
ganzen Welt, das ihr gebührt. Sie soll auf
den Leuchter gestellt werden, wo sie von
allen Menschen gesehen und entdeckt werden
kann, die guten Willens sind. Darum verlange
Ich, daß von Rom aus Halt geboten wird allen
jenen Priestern, die gegen den
Eucharistischen Liebesbund arbeiten. Und du,
Mein Sohn, sorge dafür, daß der Päpstliche
Nuntius in München unterrichtet wird. Mit
der Bestätigung der Statuten des
Liebesbundes wendet euch, Meine Diener, dann
an den Fürsten!
1028 Am 8. März 1915 „Dies lasse Ich zu, weil so viele Priester stolz und hochfahrend das Wehen Meines Geistes nicht anerkennen, Ihn vernichten wollen. Darum entziehe Ich ihretwegen Meinen Segen.“ Jesus: „Sage den Priesterfreunden, man möge sich umsehen, ob die Welt trotz aller Züchtigungen, womit Ich die Welt heimgesucht, ob die Menschen in sich gehen. Im Gegenteil, man wird finden, daß gerade in Großstädten, wo katholische Priester so sehr entgegenarbeiten gegen das, was Ich in dir rede, die Geilheit, die Unzucht, aber auch die Hab- und Genußsucht nicht ab-, sondern zunehmen. Dies lasse Ich zu, weil so viele Priester stolz und hochfahrend das Wehen Meines Geistes nicht anerkennen, Ihn vernichten wollen. Darum entziehe Ich ihretwegen Meinen Segen. Ihre Predigt, ohne Wirksamkeit, beachte Ich nicht, weil auch sie Meinen Worten kein Gehör schenken! Was hat Meine Kirche im Mittelalter so groß und stark gemacht? Nicht Reichtum, nicht Ehre und Ansehen, einzig und allein die Freiheit des Geistes, infolgedessen jede Seele als Kind, nicht als Sklave behandelt wurde. Der tieflebendige Glaube war dann die zweite Ursache, daß der Priester sich nie getraut hätte, das Wehen Meines Geistes in den Seelen aus purer Willkür vernichten zu wollen, wie dies bei dir geschieht. Fünfundvierzig Jahre benütze Ich deinen Geist; weil du Meinen Worten Gehör schenktest, gab Ich dir die Gnade, sie auch zu verstehen. Ich bin es, der die Einführung der öfteren, ja täglichen Kommunion verlangte und dir befahl, ob gelegen oder ungelegen, es Meinen Dienern zu sagen. Ich habe auch
gesehen, was du deswegen zu erdulden
hattest. Ich habe gesehen und gehört, wie
Bischof Haffner, als jener gut katholische
Arzt dem Bischof seine Überzeugung berichten
wollte, daß bei Barbara Weigand keine
natürliche Krankheit vorliege, sondern daß
hier Theologen zu untersuchen hätten, dem
lieben, gläubigen Arzt durch Frl. Hannappel
sagen ließ, er sei ein Esel.
1029 Fest des heiligen Josef am 19. März 1915 „So muß jede Erneuerung des Glaubenslebens in der sündigen Menschheit durch fortgesetzte Miterlösung opfernder Menschen verdient werden.“ Jesus: „Ich will, daß die Kirche trotz der vielen Schwierigkeiten weitergebaut werde. Daß Ich aber von Meinen treuen Kindern dieses Dankesdenkmal in dem schrecklichen Weltkrieg zu bauen verlange, soll allen guten und treuen Kindern, die so bereitwillig ihre Gaben spenden und Meinen Willen erfüllen, ein Denkmal des Friedens werden. Ich Selbst will als Friedensfürst in ihnen wohnen schon hier auf Erden und durch die ganze Ewigkeit. Denjenigen, die sich so hartnäckig und mit bösem Willen Meinem Werke widersetzen, soll die Kirche als Leuchtturm des Sieges gelten und eine Mahnung für jene sein, die unberufen Meine Pläne vereiteln wollen, auch wenn es Führer Meines Volkes, des Volkes Gottes sind. Sie werden Meinen Arm fühlen müssen. Die
Schwierigkeiten, die von allen Seiten
gemacht werden, lasse Ich jedoch zu, weil
das ganze Werk den Weg gehen muß, den Ich
und Meine Braut, die heilige katholische
Kirche, gehen müssen, und weil es einen Weg
der Läuterung durchmachen muß, ehe es Mir
Ehre und den Menschen Heil und Segen bringen
kann. Eine Erneuerung des Glaubens und der
Sitten soll der Liebesbund sein und alle,
besonders jene, die sich durch Opfergaben
beteiligen, oder wie Meine Diener in Wort
und Schrift den Kirchenbau und Mein Werk
fördern, helfen den Sieg beschleunigen.
1039 Fronleichnam am 3. Juni 1915 „Für die Sakramentskirche und den ganzen Liebesbund soll Paschalis als Schutzpatron aufgestellt werden.“
Jesus:
„Längst wären
die Schwierigkeiten gelöst, die das
Bezirksamt
macht, wenn euer
Dechant in Elsenfeld begeistert wäre für
Meine Ehre. Da er aber nur zeitliche
Vorteile sucht, kann er nicht verstehen,
wessen Geistes Kind er sein soll. Neid und
Ehrsucht ist die Triebfeder, die man aber in
ein Bedauern kleiden möchte. Man hätte, sagt
man, mit dieser luxuriösen Verschwendung
anderswo in armen Gemeinden bei
Kirchenbauten helfen können. Bei dieser
Ausrede überlegen sie aber nicht, daß Ich es
bin, Der hier wirkt. Man hindert ja auch
jene nicht, die Geld für unnütze Dinge
verschwenden.
1042 In Gutenbrunnen am 22. September 1915 „Darum will Ich Mir aus dem Priesterstand heraus eine Schar treuer Streiter zusammenscharen. Das sind die, die sich mit Maria vermählt haben. Diese werden treu aushalten in allen Kämpfen, die da kommen werden.“
Jesus:
„Sage Pater
Felix in Bornhofen, er soll weitermachen mit
den beiden Vereinen, die aus dem Liebesbund
herausgewachsen sind: Den Bund der Priester
und der Kreuzesbräute. Sie wären von großer
Wichtigkeit für die kommende Zeit. Ich
Selbst habe in ihm die Gedanken dazu schon
angeregt. Die Menschheit bessert sich nicht.
Dieser Krieg ist eine Strafe für die
Menschheit. Was Ich schon Jahrhunderte
vorausgesagt habe und durch dich erneut
voraussagen ließ, ist jetzt eingetroffen,
aber die Menschheit wird noch schlimmer
statt besser, und was Ich erzielen wollte,
nämlich daß die Regenten die Rechte Meiner
Kirche anerkennen sollen und dieselbe frei
machen, daß sie ihre Rechte ungehindert
ausüben kann auf ihre Kinder, wird nicht
angenommen. Darum will Ich Mir aus dem
Priesterstand heraus eine Schar treuer
Streiter zusammenscharen. Das sind die, die
sich mit Maria vermählt haben. Diese werden
treu aushalten in allen Kämpfen, die da
kommen werden. Der Kreuzbund ist dazu
bestimmt, die Priester zu
unterstützen.
Der Priester soll dann genügsam sein und
denken, daß er auch mitleiden muß, um den
Sieg zu erringen, und damit dies ginge, kein
Wohlleben suchen. Die Kreuzesbräute sollen
die Maria und Martha vertreten und tun, wie
diese es gegenüber dem Heiland getan haben.“
1045 Am 26. November 1915 (Liebesbund) „Ja, jetzt will Ich einen Bund schließen und glücklich jene, welche sich zu diesem Bunde bekennen. Ich will sie einführen in die Arche Meines Herzens.“ Jesus: „Ja, Mein allerbarmendes Erlöserherz schaut mit Erbarmen dem Treiben dieser armen, von blindem Wahn verblendeten Völker zu, die der Geist der Finsternis gefangen hält, und die immer mehr der Verstocktheit anheimfallen. Gleich einer Sündflut schmachtet die Menschheit in den Banden der eitlen Weltlust und Meine warnende Hirtenstimme, die Ich über diese schuldbeladene Erde rufe, sie verhallt inmitten des Jagens nach eitlem Götzentum, und darum habe Ich Meine Getreuen eingeladen zu einem neuen Bund Meines göttlichen Herzens, den Ich zum letzten Mal schließen will, bevor jener große Tag erscheint, wo der Erdball erzittern wird und das Weltenende kommt. Ja, jetzt
will Ich einen Bund schließen und glücklich
jene, welche sich zu diesem Bunde bekennen.
Ich will sie einführen in die Arche Meines
Herzens. Einen Tempel des Friedens habe Ich
gewünscht, in den diejenigen einziehen, die
ganz nach Meinem Willen handeln. Ja, aber
ach, wie furchtbar rütteln die Pforten der
Hölle an diesem Tempel, und doch sage Ich
heute ganz entschieden, daß alle, welche
nicht den Bau dieser Arche Meines göttlichen
Herzens befördern, furchtbar heimgesucht
werden. Sechs Zornesengel stehen bereit.
Diese werden, einer nach dem andern, die
Erde heimsuchen und furchtbares Wehklagen
wird den Erdkreis erfüllen. Alle aber,
welche bereits sich mit ganzem Herzen zu
Meinem göttlichen Herzen bekennen, werde Ich
wunderbar von vielen Plagen verschonen.
1061 Am 19. Februar 1916 (Kulturkampf) „Alles Edle und Hohe, das ewig dauert, wird als Wahnsinn betitelt, und alles Niedrige und Natürliche als Tugend.“
Jesus:
„Eine zweite Art
der Mir so teuren Opferseelen will Ich dir
heute zeigen, in deren Kreis auch du
gehörst, und die dazu bestimmt sind, zum
Sieg der heiligen Kirche mitzuhelfen. Wie
innig liebe Ich diese Seelen, denn Meine
geliebte, heilige Kirche, Meine teure Braut
auf Erden, was hat sie gekostet, bis sie von
Meiner Seite aus so gebildet war, und jetzt,
was steht ihr nun bevor? Welche furchtbaren
Verheerungen darf nun Satan auch in ihr
anrichten? Und erst wenn sie völlig
verwüstet ist, dann wird sie glorreich auf
Erden erstehen. O liebe Braut Meines
Heiligsten Sakramentes, darum tue, was du
kannst zum Heile Meiner Seelen,
und bilde nun besonders jene, die durch ihre
Opfer und Gebete bestimmt sind, den Sieg der
heiligen Kirche zu beschleunigen. Ja, alle
Opfer, die im stillen gebracht werden und
für die Bedürfnisse der Kirche geleistet
werden, werden tausendfältige Frucht
bringen. Alle Mitglieder des Liebesbundes
müssen nun lebendige Glieder am Leib der
Kirche werden, die einen durch Gebet und
stille Opfer, die anderen durch
apostolisches Wirken als Laienapostel; denn
wie viele Seelen schmachten noch in der
tiefsten Finsternis der Unwissenheit, und
bald muß nun allen Gläubigen wenigstens die
Tatsache nahegelegt werden, daß sie sich auf
die Verwüstung eines religiösen Weltkrieges
gefaßt machen müssen und daß dieser gerade
wie der politische Weltkrieg furchtbar sein
wird.
1066 Am 26. Februar 1916 „Die Natur ertötet alles Edle und Hohe, sowohl in einzelnen Menschen als auch im Gesamten; sie muss wieder dem Geiste Gottes Platz machen.“
Jesus:
„Ja, die ganze
innere Religion, sie erscheint Mir wie eine
Wildnis, und die edelste Blume, die reine,
übernatürliche Liebe, sehe Ich so selten
mehr erblühen. Mein Gebot, liebet einander,
wie Ich euch geliebt habe, o wie ist es
erloschen und im Gefühl der Erkenntnis der
Sünde wird so manches Gute unterlassen, nur
weil die übernatürliche Liebe noch nicht
dieses Gefühl veredelt. Ja, Meine Liebe, die
wie ein Band Meine Getreuen vereinen sollte,
es schlingt sich nur um vereinzelte Seelen,
und gerade da, wo dieses belebende Licht
Meiner übernatürlichen Liebe hineinleuchten
sollte, da wird es zurückgedrängt unter der
Furcht der Sünde.“
1073 Am 13. März 1916 „Ja, der Liebesbund Meiner heiligen Eucharistie, seine Blütenzeit wird nun erscheinen und herrliche Früchte wird er zeitigen..“ Jesus: „Eine überaus wichtige und ernste Mitteilung ist es heute, die Ich durch dich kundtun will, und Ich wünsche, daß diese sofort an den Leiter Meiner Druckerei des seligen Canisius übersandt wird. Ich wünsche, daß die neue Evangeliendruckerei vorzüglich dazu verwendet wird, daß nach Bestätigung des Heiligen Stuhles die Schriften, die Ich durch Meine geliebte Dienerin Barbara Weigand kundgetan habe, dort gedruckt werden und diese dann durch den Mund der heiligen Kirche Meinen noch guten Gläubigen öffentlich gemacht werden. Oder habe Ich diese Worte, die Geist und Leben atmen, gesprochen, daß sie vergraben werden? Ich muß nun die strengste Strafe androhen, wenn Meine heilige Kirche diese Meine Liebe nicht genug würdigt und Meine Worte, die allein wieder das innere Leben zu wecken imstande sind, verwerfen und nicht billigen und auch die, die es glauben, dieselben verbergen. Also sage Ich
durch diese Schrift, daß Ich dringend
wünsche, daß diese Meine Worte befolgt
werden. Ja, das innere Leben, welches
schlummert, Ich will es aufs neue wecken,
und zwar durch Meinen Geist, der aus diesen
Worten spricht. Es soll das Evangelium
Meines göttlichen Herzens sein für diese
letzten Zeiten, und weil noch Strafen
kommen, wie die Welt sie noch nie geschaut,
darum ist es nötig, daß Meine Gläubigen
Meine darin angedrohten Worte vernehmen und
die wahrhaft Guten dann erwachen zu einem
heiligen Eifer, die Sünder aber zu neuem
Leben in Gott.
1078 Am 28. März 1916 „Meine liebe Mutter Maria wird ein Band um euch schlingen und dieses Band soll niemand mehr lösen können.“ Jesus: „O wie brennt heute Mein liebendes Herz, Sich dir mitzuteilen. Dies soll auch ein Freudentag sein und bleiben. O teure Seelen, die ihr heute in tiefem Glauben und Demut hier versammelt seid an Meinem eucharistischen Throne, den Ich Mir Selbst zurechtgemacht habe. Ja, hier soll der Brennpunkt Meiner Liebe bleiben; denn von hier aus werde Ich mit dem ganzen Feuer Meiner Liebe wirken, und dieser Same, den Ich durch diese Meine unfaßliche Liebe euch ins Herz lege, er wird erblühen und herrliche Früchte tragen. Nun ihr, Meine drei teuren Seelen, die ihr hier in tiefem Glauben vor Mir versammelt seid, o höret die Worte, die Ich durch die Braut Meiner heiligen Eucharistie zu euch spreche. O wie verlangte Mein Herz nach dieser Stunde, wo ihr hierherkommen solltet, um hier Meinen Willen zu erfahren. Ja, nun höret, was Ich euch in erster Linie nahelege: O stützet Meine teure Braut, denn groß und schwer ist ihre Aufgabe und ihr drei seid diejenigen, die mit diesem Meinen Apostel Meines göttlichen Herzens am meisten arbeiten sollt. O kommt noch öfter hierher, Ich, Euer göttlicher Meister, bin ja hier mitten unter euch. Ja freuet euch, denn so wie ihr hier nun im Glauben versammelt seid, werdet ihr das hohe Glück genießen, am Friedensfest in Meinem Friedenstempel ebenfalls gegenwärtig zu sein. Nicht umsonst sollt ihr gekämpft haben, und nun fordere Ich euch nochmals auf, o stützet einander, ermutigt einander. Meine liebe Mutter Maria wird ein Band um euch schlingen und dieses Band soll niemand mehr lösen können. Immer mehr solche auserwählte Seelen werden hierherkommen, bis die Familie so weit angewachsen ist und es dann ein Hirt und eine Herde sein wird. Schauet unverwandt auf den Fels Petri, und ihr werdet glücklich das Gestade des Friedens erreichen nach schwerem Kampf. Ich segne und
schütze euch alle, und Meine liebe Mutter
Maria und der heilige Josef stehen euch
bei.“
1081 Am 17. April 1916 „Es werden aber nur die gerettet werden, die Mich ganz und voll bekennen und ausharren im festen, unerschütterlichen Glauben in den noch kommenden furchtbaren Zeiten.“ Jesus: „Nun höre, Meine teure Braut Meiner heiligen Eucharistie, die Worte, die Ich durch dich an den geliebten geistigen Sohn richten will: Also höre, Mein lieber, teurer Sohn und Jünger Meines göttlichen Herzens, mit inniger Sehnsucht verlangt Mein liebendes Herz, Sich dir durch deine geistige Mutter kundzutun, denn Ich, Euer Herr und Meister, habe euch Selbst miteinander verbunden, und nicht Welt noch Hölle soll dieses Band lösen können. Du hast, Mein lieber Sohn, die Worte vernommen: Sohn, siehe deine Mutter! Ja, Ich, dein göttlicher Meister Selbst, habe dir diese Mutter gegeben. Sie hat dich gelehrt, Mich zu lieben, und nun bewahre diese Liebe und höre Meine Wünsche: Dein Apostolat für das Reich Meines Heiligsten Herzens soll nun beginnen, und zwar sollst du Mir Seelen näherführen und diese sollst du hineinschauen lassen in die unergründlichen Geheimnisse der nun angebrochenen Zeit. Tiefe geistige Finsternis lagert über den blutigen Schlachtfeldern, und in so manchem Soldatenherzen liegt ein Samenkorn von Mir verborgen. Ich bitte
dich, laß nun deine glühenden Gefühle,
welche du für Mich birgst, hineinleuchten in
diese armen Herzen und hineinleuchten in
diese tiefe Finsternis. O sage ihnen, wie
Mein Herz nach diesen Soldatenherzen
verlangt und wie sie diese Heimsuchung des
Krieges im Geist der Buße tragen sollen. Ich
weiß es, wie traurig es aussieht und immer
tiefere Nacht es in den einzelnen Seelen
wird, aber Ich ließ diese Nacht
hereinbrechen, um der Erde ein neues Licht
zu schenken, das Licht, das Ich Selbst bin.
Arme Menschheit, wie lange suchst du noch
den verderblichen Götzen der eitlen
Weltlust? Ich werde nun Meinen Kreuzestod
noch einmal wiederholen im geistigen Sinne.
Es werden aber nur die gerettet werden, die
Mich ganz und voll bekennen und ausharren im
festen, unerschütterlichen Glauben in den
noch kommenden furchtbaren Zeiten.
1093 Am 12. November 1918 Jesus: „Der
Liebesbund ist etwas Gutes. In ihm sollen
die guten Gläubigen sich zusammenscharen,
damit nicht auch sie vom Strom des
Unglaubens und der Sittenlosigkeit mit
fortgerissen werden. Der Kirchenbau in
Schippach ist etwas Gutes; denn nirgends in
der Welt verkörpert sich Meine streitende,
leidende und triumphierende Kirche so
sichtbar wie in einer großen
Wallfahrtskirche. Da müßten die Menschen die
vier Kennzeichen Meiner wahren Kirche
erkennen. Und dies sollte für Deutschland
der Rettungsanker für viele Andersgläubige
sein.“
1095 Schippach am 2. Dezember 1918 „Um einer einzig liebenden Seele willen übersehe Ich vieles; hätten sie doch Meine Ratschläge befolgt und alles im Liebesbund vereinigt.“
Jesus:
„Die
verzweifelnden Worte der Menschen verzeihe
Ich wegen der großen Not. Ich habe euch ja
Meinen ganz besonderen Schutz versprochen.
Die Kirchen haben Meine Diener hergegeben,
ohne sich zu wehren, und die Theater und
Kino sind offen geblieben, damit das Volk
dorthin gehe. Um einer einzig liebenden
Seele willen übersehe Ich vieles; hätten sie
doch Meine Ratschläge befolgt und alles im
Liebesbund
vereinigt. Warum
sollte Ich nicht um einer Vereinigung von
vielen willen alles Böse abhalten können vom
Land? Jetzt können die Bischöfe einsehen,
was sie gemacht haben, indem sie das
gläubige Leben unterdrückten. Die Kirchen
werden immer leerer, und das Gute tritt
immer mehr zurück. Der Kaiser hat erst
öffentlich auf der Flucht nach Holland
gesagt: Hätte ich doch meinen Katholiken
gefolgt und gehört auf die Mahnungen aus der
Geisterwelt und nicht auf die Worte der
Freimaurer und Höflinge, dann wäre vieles
anders gekommen.“
1103 Freitagnacht am 31. Januar 1919 „Der Liebesbund soll alle umschlingen bis hinauf zum Stuhl Petri, und Ich erneuere noch einmal alles, was in den Schriften steht. Es ist die Wahrheit, es ist Mein Geist, Der in dir spricht.“ Jesus: „Ihr aber, Meine Kinder, werdet nicht irr. All eure Fehler will Ich mit Meiner Liebe bedecken. Haltet zusammen! Haltet euch an Mein liebendes Gottesherz, bis Ich auch eines noch von euch wegnehme und dann das dritte sich vorbereite auf seinen Einzug in den ewig schönen Himmel. Dort werdet ihr euch freuen durch die ganze lange Ewigkeit. Ich habe dich hierhergeführt und hier sollst du sterben bei deinen Verwandten, weil Ich der Welt zeigen will, daß man nicht in die Einöde zu gehen braucht, daß man sich retten kann mitten in der Welt. Die Welt will Ich retten. Ordensleute, Priester, all die frommen Christen mitten in der Welt will Ich mit dir verbinden. Der
Liebesbund soll alle umschlingen bis hinauf
zum Stuhl Petri, und Ich erneuere noch
einmal alles, was in den Schriften steht. Es
ist die Wahrheit, es ist Mein Geist, Der in
dir spricht. Eine ernste Sprache muß Ich
reden, nicht wie du Mich früher geschaut in
Meiner Glorie, du sollst Mich sehen als
einen erzürnten Gott, weil alles nichts
hilft. Soll Ich die Menschen vertilgen? Soll
Ich eine Sündflut senden? Ich habe es aber
geschworen der Menschheit, daß Ich sie nicht
mehr vertilgen werde. Ich muß aber andere
Strafen senden, andere Strafen. Die
Menschheit wird so zermalmt werden, wenn man
Meine Worte nicht beachtet und nicht
widerruft, was man in die ganze Welt
hinausposaunt aus lauter Stolz, weil man
sich nicht beugen will.“
Barbara Weigand von Schippach MEIN LEBEN FÜR GOTT „Darum
wurde ich vom Herrn aufgefordert niederzuschreiben, Beginn der handgeschriebenen Niederschrift MEIN
LEBEN von Am 10. Dezember 1930 bin ich 85 Jahre alt. Die vielen und großen Gnadenerweise Gottes, die ich Unwürdigste in diesen langen Jahren vom lieben Gott empfangen, mußten auf Befehl des hochwürdigsten Herrn Bischof in Mainz aufgeschrieben werden. Dieser hochwürdigste Herr Bischof war so überzeugt, daß es der liebe Heiland sei, Der in mir wirkt und spricht, denn er sagte zu Fräulein Hannappel (die in den Ekstasen alles aufschreiben mußte), „daß dies der Heiland ist, Der da wirkt und spricht, sehe ich ein. Wie können wir vor der Öffentlichkeit mit ihr landen? Es ist ja so ein armes, ungebildetes Bauernmädchen. Wir müßten uns ja schämen. Ich habe Theologie studiert und bin Bischof; wenn ich aber predigen will, muß ich mich erst darauf vorbereiten. Diese da hält eine Predigt, da kann der Theologe daran studieren. Das muß der Heiland sein.“ Ein anderes Mal sagte er zu meiner Freundin, Fräulein Hannappel: „Sie müssen Stenografie lernen, damit alles vom Mund weg kann aufgeschrieben werden. Ich will wissen, was dieser Geist eigentlich will.“ Er selbst kaufte ihr ein Buch zu diesem Zweck. Wieder einmal sagte er: „Schreiben Sie Ihrem Herrn Bruder nach Aachen“, der mein Seelenführer damals war, „ich erlaube ihm, er darf die Bücher überall verbreiten. Sie können nur Gutes stiften.“ Aber der Heiland verlangte die Einführung der täglichen heiligen Kommunion, damit die guten treuen Kinder einen Halt hätten, weil der Unglaube und die Gottlosigkeit immer mehr um sich greifen, auch Seine guten, treuen Kinder mit hineingezogen würden. Er Selbst müsse ihr Halt und ihr Führer sein. Aber da der hochwürdige Herr Bischof den Willen des lieben Heilandes nicht zu erfüllen sich Mühe gab, mußte ich ihm sagen: „Binnen einer Jahresfrist werde Ich ihn hinweg nehmen.“ Dies geschah buchstäblich! Im darauffolgenden Jahr vor Allerheiligen wurde ich zum ersten Mal vor ein geistliches Gericht gerufen und verhört, und in der Nacht von Allerheiligen auf Allerseelen starb der hochwürdigste Herr Bischof Haffner. Über 8 Jahre war Pater Alfons, Provinzial der Kapuziner in Mainz, wo ich 30 Jahre bei meinen Verwandten mich aufhielt, mein Beichtvater. Diesem mußte ich immer sagen, er möge doch dem hochwürdigsten Herrn Bischof Haffner sagen: „Der liebe Heiland verlange die Einführung der täglichen Kommunion“. Als er mir sagte: „daß dies der Heiland ist, Der in dir wirkt und spricht, das sehe ich auch. Aber wie viele, meinst du, sind hier in Mainz, die noch an so etwas glauben? Hier glaubt man so etwas nicht mehr. Wir Kapuziner sind hier vom Ordinariat angenommen. Wenn ich nun käme, und wollte diesen Herren Vorschriften machen und sagen, Ihr müßt die tägliche Kommunion einführen – das kann ich nicht, und das darf ich auch nicht.“ Auf Befehl vom lieben Heiland mußte ich ihm dann sagen, daß er binnen einer Jahresfrist schwer gestraft werde, wenn er den Wunsch des lieben Heilandes nicht erfülle und es seinem Bischof nicht sage, daß der Heiland die öftere Kommunion eingeführt haben wolle. Was sich auch dann erfüllte. „Es wäre eine große Schande für seinen Orden, wenn es an die Öffentlichkeit gekommen wäre.“ Ein junger Pater verfehlte sich gegen die Sittlichkeit mit einem von unseren Dienstmädchen. Als ich ihm diese Schande mitteilte und ich ihm einen Brief, den dieser junge Pater an das Dienstmädchen schrieb, und meiner Schwägerin in die Hände kam, die ihn sodann aufmachte und mir zu lesen gab, ging ich ins Kloster und ließ Pater Provinzial rufen, gab ihm den Brief und sagte: Hochwürden, das ist Ihre Strafe, die der liebe Heiland vor einem Jahr ankündigte! Am darauffolgenden Sonntag predigte er noch einmal im Dom und Tags darauf kam der Hausbursche der Kapuziner und sagte in großer Aufregung: „Eben ist der Provinzial umgefallen beim Mittagessen und ist tot.“ Dr. Müller sagte zu meiner Schwägerin: „Ich habe gestern während seiner Predigt gemerkt, daß er nicht lang mehr mitgeht.“ Der Kummer brach ihm das Herz und die Voraussage des Herrn war erfüllt: „Binnen einer Jahresfrist wird er schwer gestraft sein.“ Bereits 6 Jahre war ich Beichtkind vom hochwürdigen Herrn Bischof Kirstein. Während dieser Zeit verlangte der Heiland einmal, daß der erste Freitag jeden Monats zu einem Gebetstag gemacht werde und Ihm dadurch Abbitte und Sühne geleistet werde. Dieses geschah auch. Hochwürdiger Herr Pfarrer Forschner gab seine Kirche dafür her, und es wurde den ganzen Tag abwechselnd darin gebetet. Abends kamen die Männer, wenn die Fabriken geschlossen waren, und die Kirche war dicht gefüllt mit Männern, und sie sangen und beteten, daß ich weinen mußte vor Freude. Aber das dauerte nur einige Monate. In der Kirche St. Christoph predigte einmal ein Domkapitular. Ich saß gerade unter der Kanzel. Da sagte er: „Da kommt eine in unsere Stadt herein und will eine neue Herz-Jesu-Andacht einführen. Ihr Anhang wird immer größer. Ich sage Euch, meine lieben Zuhörer, bleibt von dieser Person weg. Die begeht Todsünde auf Todsünde. Die kommt aus der Todsünde nicht mehr heraus.“ Nach der Predigt kam eine Dame zu mir und sagte: „Was der Prediger sagte, das sind Sie gemeint, und lachte mir spöttisch ins Gesicht.“ Ich weinte Tag und Nacht. In meiner Beichte sagte ich es dem hochwürdigsten Herrn Bischof: Sie wissen, hochwürdigster Herr, wer in St. Christoph die Abendpredigt hält“, und ich fragte: Ist es eine Todsünde, wenn ich glaube, daß der Heiland nicht nur mit Gott und für die Menschheit im Altarsakrament gegenwärtig ist, und daß Er aber auch die Macht hat, mit uns zu reden? Ist das eine Todsünde? „Nein“, sagte er, „tausendmal nein! Das ist keine Todsünde. Sie haben jetzt lange genug gegen Sie gepredigt, ich will Ihnen sagen, daß ich Ihr Bischof bin. Sie werden von jetzt an nichts mehr hören.“ Von da an hörte ich nichts mehr von der Kanzel herab. Im Jahre 1905 ging mein hochwürdigster Herr Beichtvater, Bischof Kirstein, nach Rom und weilte dort 6 Wochen. Als er zurückkam, wurde von allen Kanzeln in Mainz verkündet, daß die öftere Kommunion eingeführt wird in der ganzen Welt. Wer sich frei von Todsünde hält, mag er verheiratet sein oder ledig, im Kloster oder in einem weltlichen Stand, kann mit Erlaubnis seines Beichtvaters alle Tage kommunizieren. Dies war 1905. 1906 bekam ich aber auch die Anweisung durch den Herrn, daß ich meinen geistlichen Vorgesetzten sagen muß: „Er verlange aber auch, daß die Menschheit Ihm ein Denkmal für die große Gnade, die Er ihr erwiesen hat durch die Einführung der täglichen heiligen Kommunion, und das soll sein in deinem Heimatdörfchen Schippach, eine Kirche! Arme Fischer habe Ich Mir erwählt zu Meinen Aposteln. Die unscheinbarsten Orte suche Ich Mir aus, wo Ich Meine Heiligtümer errichtet haben will. Keine Großstädte, wo die Menschen nur hingehen, um die Städte zu sehen.“ Mein hochwürdigster Herr Beichtvater, Bischof Kirstein, sagte mir: Alles, was in mir vorgeht in den Ekstasen, soll ich ihm aufgeschrieben zuerst bringen. Dies befolgte ich auch. Aber nur einmal sagte er mir: „Ich habe ihre Sachen gelesen, und gut durchgelesen, und habe es zu den übrigen Akten gelegt.“ Als ich aber sonst niemals mehr eine Antwort von ihm bekam, war ich sehr ängstlich. Und als ich nun einmal wieder einen Auftrag bekam vom lieben Heiland, sagte ich: Mein Herr, Du siehst ja, daß mein hochwürdigster Herr Beichtvater mir auf alles, was Du mir gesagt, gar keine Antwort gibt, suche Dir doch eine andere Person, eine Klosterfrau oder einen Priester, wo es auch angenommen und gelesen wird. Da gab Er mir zur Antwort: „Ja, es ist wahr! Die beiden Ordinariate Mainz und Würzburg wollen Meinen Geist in dir austreiben. Ich lasse Mich aber nicht austreiben.“ Die öftere Kommunion war in der ganzen Welt eingeführt und der Kirchenbau war genehmigt von der geistlichen und der weltlichen Obrigkeit, und 1914 wurde angefangen zu bauen. Alles Material zum Kirchenbau war da und so viel Geld kam aus aller Herren Länder, daß die Kirche und sogar ein Kloster dazu gebaut hätten können und alles wäre davon bezahlt worden. 1916 an Mariä Himmelfahrt wurde ich ins Pfarrhaus gerufen und wurde mir gesagt: Der Kirchenbau ist verboten, die Kirche darf nicht gebaut werden. So liegt bis heute der Trümmerhaufen dort. Das Geld ist 1924 durch die Inflation verfallen; vieles Material wurde gestohlen und der schöne Kirchenbau wäre, wie der Architekt zu meinem Bruder sagte, in nur noch zwei Monaten unter Dach und Fach gestanden, statt dessen liegt, zum Ärgernis aller guten Gläubigen, die ihr sauer erspartes Geld dazugegeben hatten, alles in Trümmern. Ein sehr frommer und gelehrter geistlicher Herr sagte einmal zu mir: „Die Verantwortung, die derjenige auf sich hat, der schuld ist, daß der Kirchenbau verboten wurde, möchte ich nicht auf mir haben.“ Darum wurde ich aber auch innerlich aufgefordert niederzuschreiben, wie solche Ungerechtigkeiten bestraft werden vom lieben Gott. In Mainz ließ einmal Generalvikar Engelhart ein Dienstmädchen zu sich kommen, das ihm alle Dienstmädchen angeben mußte, die mit Barbara Weigand verkehren. Alle diese Dienstmädchen bekamen eine Zuschrift von ihm, daß sie an dem Datum, das der Generalvikar angab, bei ihm zu erscheinen hätten, um etwas zu unterschreiben. Zwei Tage vorher, wo er die Dienstmädchen bestellt hatte, sagte er abends zu seinen beiden Dienstmädchen: „Ich will mir ein Bad nehmen“. Der Generalvikar Engelhart ging in sein Badezimmer und kam nicht zurück. Als die Mädchen nachsehen wollten, wo ihr Herr so lange bleibt, lag er in seiner Badbütt und war tot. Und an dem Tag, wo er die Dienstmädchen zu sich bestellt hatte, wo sie ihm unter einem Handgelübde versprechen sollten, daß sie mit der Barbara Weigand nicht mehr verkehren dürfen, war sein Begräbnistag. Das Buch, das von einem Würzburger Geistlichen (Dr. Vitus Brander ) geschrieben wurde, war auch in Mainz sehr verbreitet worden. Zwei Mainzer Domkapitulare machten sich daraufhin auch daran, ähnliche Schriften zu verfassen. Der Herr Domkapitular Fecher wurde eines Tages von Herrn Domkapitular Landig zurechtgewiesen mit den Worten: „Ich sage Dir, laß Deine Hand davon, haben wir nicht schon alles getan, um diese Sache zu unterdrücken? Ist es von Gott, machen wir nichts daran, ist es nicht von Gott, wird es in sich selbst zerfallen. Laß Deine Hand davon!“ Zwei Tage danach mußte Herr Domkapitular Fecher in einer Kutsche ins Spital überführt werden, weil er schwerkrank war. Seine Haushälterin besuchte ihn alle Tage. Am letzten Tag, wo sie ihn besuchte, sagte er zu dem Mädchen: „Maria, bleibe diese Nacht bei mir, ich fühle, daß ich diese Nacht sterbe.“ Die Haushälterin blieb die Nacht bei ihm. Von Zeit zu Zeit habe er immer einen tiefen Seufzer geholt und gesagt mit lauter Stimme: „O der gute Landig, der allein hat mich davor zurückgehalten, wie dankbar muß ich ihm dafür sein.“ Acht Tage nach seinem Begräbnis kam seine Haushälterin sehr aufgeregt zu meiner Freundin, Fräulein Hannappel und sagte: „O Fräulein, mein Herr war heute Nacht bei mir. Es war ein Gepolter im Hause, als würden alle Möbel durcheinander geworfen, ich konnte nicht schlafen. Auf einmal stand mein Herr da vor meinem Bett, die rechte Hand erhoben und sagte: „Schau her, meine Hand“, und sagte: „Bete, bete viel für mich! Ich habe viel zu leiden“, und verschwand. Seine Hand sei ganz schwarz gewesen, wie schwarze Kohlen. Im Oktober 1925 kam ein Brief von Fräulein Hannappel an mich, wo sie mich bat, doch nach Mainz zu ihr zu kommen. Sie habe mir eine Mitteilung zu machen, die sie sehr beunruhige. Als ich zu ihr nach Mainz kam, erschrak ich, als ich ihr ins Gesicht schaute. Sie sah aus, als hätte sie eine schwere Krankheit durchgemacht. Ich sagte: Ei Luischen, was siehst Du so schlecht aus, was ist denn mit Dir? Sie erzählte mir nun, daß hochwürdigster Herr Generalvikar Dr. Selbst sie hätte rufen lassen, um etwas zu unterschreiben. Als sie in sein Zimmer eingetreten sei, sah sie neben ihm auf seinem Tisch einen großen Haufen geschriebener Schriftstücke und Dr. Selbst hätte zu ihr gesagt: „Sehen Sie, Fräulein Hannappel, sehen Sie: diese Schriften werden wieder in die Welt hinaus und an die Front für die Soldaten zum Lesen geschickt“; es war doch in den Kriegsjahren 1914-1918. „Ich will doch einmal sehen, ob das Schippach nicht zu vernichten ist.“ Dabei legte er Fräulein Hannappel eines der geschriebenen Hefte auf den Tisch, und sagte: „Dieses müssen Sie unterschreiben. Es handelt und ist darin aufgezeichnet, daß die vielen Bücher, die überall verbreitet und gelesen werden, nicht von Barbara Weigand, sondern von Luise Hannappel diktiert und aufgeschrieben sind, wollen Sie das unterschreiben?“ Fräulein Hannappel fuhr den Herrn Generalvikar Dr. Selbst an, und sagte: „Herr Generalvikar, wollen Sie mich zu einer Lüge zwingen, das ist doch gelogen.“ Der Generalvikar antwortete: „Wollen Sie unterschreiben oder nicht?“ Darauf Fräulein Hannappel: „Ich unterschreibe nicht! Ich war 900 Mal dabei, wo unser lieber Heiland durch Barbara Weigand gesprochen hat, und Sie wollen mich zu der größten Lüge zwingen, die auf der Welt je begangen würde?“ Darauf der Generalvikar: „Wollen Sie dies Schriftstück unterschreiben oder nicht? Tun Sie es nicht, dann werden Sie aus der Kirche ausgeschlossen.“ Bei dieser Drohung fuhr Fräulein Hannappel zusammen. Sie hatte nämlich fünf Geschwister, die Ordensleute waren, eine davon sogar Generaloberin in Amerika und die in Amerika allein neunundzwanzig neue Ordenshäuser gegründet hat. Als der Kulturkampf in Deutschland wütete, war Schwester Bernada Oberin in dem Franziskaner Kloster Nonnenwert und mußte mit ihren Töchtern nach Amerika flüchten. Um ihren Geschwistern diesen Schmerz zu ersparen, entschloß sich Luise Hannappel, die größte Lüge (sie hätte die Bücher diktiert) zu unterschreiben, sagte aber zu dem Generalvikar Dr. Selbst: „Ich unterschreibe, aber Sie haben die ganze Verantwortung.“ Als Fräulein Hannappel unterschrieben hatte, brachte der Generalvikar seine Schriften in die Dombuchhandlung und sagte zu dem Buchhändler dort: „Die Schriften sofort abdrucken lassen. Sie werden wieder in alle Welt hinaus gesandt. Das Schippach muß mit aller Energie verfolgt werden.“ Vier Tage danach kam der Buchhändler heim zu seinem Dienstmädchen in die Küche und sagte: „Denk dir, Generalvikar Dr. Selbst ist gestorben.“ Da sagte das Dienstmädchen: „Herr, wo ist jetzt seine Energie, mit der er die Sache von Barbara Weigand verfolgen und vernichten wollte! Dieser Generalvikar Selbst war der größte und stärkste Mann, wie ich im Leben keinen zweiten kennengelernt und gesehen habe. Er muß an einem Schlaganfall gestorben sein.“ Seine Putzfrau war zu jener Zeit im 5. Stock des Hauses, oben im Speicher, beschäftigt, da hörte sie seine Stimme: „Gekreuzigter Herr Jesus Christus, erbarme Dich meiner.“ Dieser entsetzliche Angstschrei war sein letztes Wort. Diese Putzfrau war auch die Putzfrau von Fräulein Hannappel, der sie das Geschehene alles erzählte. Unter der Regierung des hochwürdigsten Herrn Bischof Brück mußte ich mich einmal vier Wochen zu einer Prüfung in das Kloster der Göttlichen Vorsehung zurückziehen. Alle Freitage, sobald die Ekstase auftrat, mußten die Oberin des Klosters, ein Arzt und zwei Priester, Pater Bonifaz, der damals mein Beichtvater war, hochwürdigster Herr Professor Hubert und die Oberin des Klosters, Schwester Sebastiane, zugegen sein. Außer diesen vier Personen durfte sonst niemand dabei sein. Einmal an einem dieser Freitage kam kein Priester, keine Oberin, nur der dazu bestimmte Arzt Dr. Ebner, zu mir. Dieser trat an mein Bett, und sagte: „Heute bin ich Ihr Vorgesetzter. Ich bin auch vom hochwürdigsten Herrn Bischof dazu bestimmt.“ Ja, sagte ich, was wollen Sie denn? „Alles, was ich von Ihnen verlange, müssen Sie tun“, sagte er mir sodann. Dabei trat er zurück an die Türe, hob die rechte Hand in die Höhe und schrie: „Aufschauen!“ Ich schaute auf und sah in seiner Hand ein gelbes Blech. „Mich anschauen“, schrie er wieder. Ich schaute ihn an und erschrak, als ich diese Augen sah. Es schien, als wollte er mit diesem Blick mich durchbohren. Ich rief die liebe Mutter Gottes um ihren Beistand an und meinen heiligen Schutzengel, denn ich dachte, er wolle an mir seine Wollust ausüben. Da war es, als wenn mich zwei Hände erfaßten und drehten mir den Kopf um, ganz nach dem Rücken. „Wollen Sie den Kopf umdrehen“, schrie er wieder. Ich tat alles, um den Kopf ihm wieder zuzuwenden. Aber alles war umsonst. Der Kopf stand wie in Eisen hineingezwängt. Er sprang an mein Bett und er faßte mit beiden Händen den Kopf und wollte ihn umdrehen. Alles vergebens. Der starke Mann hatte mich aus dem Bett herausgerissen. Aber den Kopf konnte er nicht umdrehen. Ich fing an zu weinen, weil ich glaubte und dachte, wie unglücklich bist du jetzt, wenn ich den Kopf gar nicht mehr umdrehen kann. Nun sah er doch ein, daß hier eine höhere Gewalt obwalte, und daß er hier nicht ausführen kann, was er im Sinn hatte. Über meinem Bett hing ein Bild an der Wand, die Heilige Familie (die Oberin sagte mir später, es sei vom Heiligen Vater selbst geweiht. Ihr Hausgeistlicher habe es ihr von Rom mitgebracht). Dieses Bild riß der Arzt von der Wand und legte es mir auf die Brust. In dem Augenblick durchwehte meinen ganzen Körper ein so wohliges Gefühl, und ich konnte augenblicklich den Kopf wieder umdrehen. Als der Arzt dieses Wunder sah, merkte er, daß hier eine höhere und stärkere Hand walte, als die seine. Er hängte das Bild wieder an seinen Platz und deckte mich schön mit meiner Bettdecke zu, und sagte: „Heute habe ich Sie müde gemacht. Schlafen Sie jetzt“, und lief zur Tür hinaus. Als der Arzt fort war, fing ich an zu weinen, weil ich überzeugt war, daß der liebe Gott ein Wunder wirkte. Den nächsten Tag erfuhr ich erst, was Dr. Ebner an diesem Tag mit mir machen wollte. Er wollte mich hypnotisieren. Dies sei Zauberei und wäre eine Todsünde für jeden Katholiken, der sich damit abgibt. Deswegen blieben an diesem Tag die Oberin und die zwei Priester weg. Als der Doktor zur Tür hinaus war, kamen die Priester und die Oberin. Und als sie mich so bitterlich weinen sahen, fragten sie: „Warum weinen Sie so sehr?“ Ich sagte: Wo waren Sie heute? Sie sind vom H. H. Bischof dazu gestellt. Warum lassen Sie den Doktor allein? „Was wollte er denn mit Ihnen machen?“, sagte sie. Die beiden Priester und die Oberin wußten wohl, daß der Arzt an diesem Tag mich hypnotisieren wollte. Weil es eben streng von der Kirche verboten ist, gingen sie nicht in mein Zimmer, bis der Doktor fort war. Hören wir nun aber auch, wie sie für ihre Feigheit und Menschenfurcht Gott bestrafte. Vor meiner Entlassung aus diesem Haus kam eines Tages Herr Professor Hubert und ließ mich und die Oberin ins Sprechzimmer rufen. Hier wurde ich über alle Zustände hin und her ausgefragt. Dann sagte er: „Fräulein, wir alle sind fest überzeugt, daß ihre Sache ganz übernatürlich ist. Es ist auch Natürliches dabei. Das ist eben bei allem so. Auch bei den größten Heiligen kommt dies vor. Die heilige Katharina von Siena sagt gerade das Gegenteil, was die heilige Brigitta sagt. Bei ihrer Seligsprechung wurde dies beanstandet. Eines von beiden könne nicht echt sein. Und da habe der Heilige Vater den Ausspruch festgelegt: Dies läßt der liebe Gott zu, damit die Menschen die Privatoffenbarungen nicht über die stellen, die Sein Sohn uns überliefert oder diesen gleichstellen. Ihre Sache ist ganz übernatürlich.“ Als aber vom geistlichen Gericht beschlossen war, mich als hysterisches Weib zu erklären, reiste Professor Hubert ab. Und ich glaube, daß er dies tat, weil er seinen Namen nicht unter dieses Resultat schreiben wollte und sich selbst Lügner strafen wollte, da er doch zu mir gesagt hatte: „Wir sind alle überzeugt, daß Ihre Sache ganz übernatürlich ist.“ Beide Priester wurden irrsinnig und starben 1918 im Oktober. Der eine in Davos in der Schweiz, der andere in einer Irrenanstalt in einer Stadt am Rhein. Solange ich in diesem Kloster eingesperrt war, durfte kein Mensch mich besuchen, und ich durfte nur in die heilige Messe und kommunizieren, und sonntags um 11 Uhr kam mein Beichtvater und hörte meine Beichte. Am letzten Sonntag vor meiner Entlassung sagte mir der Beichtvater, es war Pater Bonifazius: „Hören Sie einmal: heute müssen Sie mir versprechen, daß Sie kein Wort sagen, was man mit Ihnen hier in diesem Haus gemacht hat. Unter einer Todsünde verbiete ich es Ihnen.“ Ich mußte ihm unter einem Handgelübde versprechen, und nochmals sagte er: „Jedesmal begehen Sie eine Todsünde, wenn Sie ein Wort sagen, was man hier mit Ihnen gemacht hat.“ Ich gab ihm ein Handgelübde, und er entließ mich. Das war eine harte Zeit für mich. Ich weinte Tag und Nacht. Mein ganzes Wesen sträubte sich, ob ich nicht zu einem anderen Beichtvater gehen solle. Ich fing eine neuntägige Andacht an und bat um Erleuchtung. Am letzten Tag bei meiner heiligen Kommunion sagte ich: „Lieber Heiland, sag mir doch, zu welchem Beichtvater ich jetzt gehen soll.“ „Zu Pater Bonifaz!“, war die Antwort. Ich bereitete mich vor, stand auf und kniete mich an seinem Beichtstuhl. Er muß selbst erschrocken sein, denn er fragte mich: „Was wollen Sie?“ „Ich will beichten,“ sagte ich und fing an, meine Sünden zu bekennen. Als ich damit fertig war, fing er an und sagte: „Jetzt aber sag ich Ihnen: bleiben Sie bei Ihrer Überzeugung! Es ist der Heiland, der in Ihnen wirkt und spricht. Bleiben Sie bei Ihrer Überzeugung, und wenn alle Bischöfe und ganz Deutschland gegen Sie gehen. Bleiben Sie bei Ihrer Überzeugung, und wenn alle Teufel aus der Hölle gegen Sie gehen.“ Und er gab mir die Absolution, und ich blieb sein Beichtkind, bis der liebe Gott Selbst eingriff. Pater Bonifazius hatte eine Schwester, die sich auch in Mainz aufhielt. Wegen Geisteskrankheit kam dieselbe in das kleine Krankenhaus zu den Schwestern der Göttlichen Vorsehung. In einer Nacht stieg diese Person auf den Speicher und hob sich ein Dachfenster auf und stürzte sich durch das Fenster auf das Straßenpflaster, brach sich das Genick und wurde tot aufgefunden. Es kam aber nicht an die Öffentlichkeit und sie wurde begraben, als sei sie einen gewöhnlichen Tod gestorben. Dieser Vorfall mag auch dazu beigetragen haben, daß Pater Bonifazius in einem Irrenhaus sterben mußte. Nach meiner Entlassung aus dem Kloster der Schwestern der Göttlichen Vorsehung wurde Professor Hubert zum Direktor der Schwestern der Göttlichen Vorsehung erhoben und Schwester Sebastiane, die seitherige Oberin, wurde zur Generaloberin gemacht. Diese Schwester Sebastiane mußte mich Tag und Nacht überwachen, solange ich zur Prüfung in ihrem Kloster bleiben mußte. Sie mußte mir das Essen bringen, und von meinem Zimmer ging eine Tür in ein anderes Zimmer, wo nachts die Tür halb offen stand und ich von Zeit zu Zeit hörte, daß jemand in diesem Zimmer sich aufhielt. Ich öffnete bei Tag die Türe und sah nach. Da stand ein Bett da. Ich nehme an, daß Schwester Oberin sich da aufhalten mußte, weil der hochwürdigste Bischof zu mir sagte: „Die Oberin, Schwester Sebastiane, wird Tag und Nacht um Sie herum sein. Mit ihr können Sie sich über alles aussprechen.“ Einmal kam sie in mein Zimmer, wo ich da saß und weinte. Sie fragte: „Warum weinen Sie!“ Ich sagte: „Liebe Schwester Oberin, als die Vorladung kam, daß ich auf vier Wochen mich in Ihr Kloster zu einer Prüfung begeben mußte, lag meine Schwägerin im Sterben. Der Arzt und die Krankenschwester sagten beide, sie sei verloren, sie würde sterben. Hier sitze ich und weiß nicht, ob sie noch lebt, oder sie schon gestorben ist, und meine Nichte muß sich mit ihren Dienstmädchen nun allein um alles kümmern. Und hier? Man macht doch, was man will! Ich hatte auch schon gehört, daß man bei mir alles für Hysterie erklären wollte, was dann auch geschah. Als hysterisches Weib mußte ich das Haus verlassen. „Liebes Fräulein“, sagte die Oberin, „wenn man Ihre Sache verwerfen wollte, müssen wir alle Legenden der Heiligen auf den Scheiterhaufen werfen und verbrennen. Ihre Sache ist ganz übernatürlich. Ich hole Ihnen ein Buch von der heiligen Luitgard. Da lesen Sie andere Sachen wie bei Ihnen. Was da drinnen steht, würde heute in Deutschland nicht mehr geglaubt werden.“ Sie gab mir das Buch zum Lesen, und ich dachte oft beim Durchlesen: Schwester Sebastiane hat recht, wenn sie sagt: So was glaubt man bei uns Deutschen nicht mehr. Als aber die Prüfung abgeschlossen wurde und jeder von denen, die der hochwürdigste Herr Bischof zu dieser Prüfung zugesellt hatte, sein Urteil abgeben mußte, sagte diese Oberin: „Ich nehme an, daß diese Barbara Weigand eine solche hochmütige Person ist, daß sie sich einbildet, sie sei eine Heilige.“ Das war Mutter Sebastiane, die zu mir gesagt hatte: „Wenn unsere geistlichen Vorgesetzten Ihre Sache verwerfen, müssen wir alle Legenden der Heiligen verbrennen.“ Und hören wir aber auch weiter: Zwanzig Jahre, nachdem ich in Mainz diese Zeitperiode durchzumachen hatte und ich in meine Heimat zurückgekehrt war, bekam ich einen Brief von Fräulein Hannappel. Sie lud mich ein, nach Mainz zu kommen. Eine Schwester von der Göttlichen Vorsehung wolle mich einmal sprechen. Ich reiste sofort nach Mainz ab und Fräulein Hannappel ging mit mir zu Schwester Luzina, die Oberin im Marien-Hilf-Stift war, und diese erzählte mir: „Es sind jetzt zwanzig Jahre her. Ich war damals als Novizin noch im Kloster, wie Sie bei uns vier Wochen eine so harte Prüfung zu bestehen hatten. Wenn unsere Oberin uns Schwestern alles erzählte, wie der Dr. Ebner mit Ihnen umgeht, weinten wir Schwestern alle mit ihr. Und dieselbe Oberin gibt am Schluß der Prüfung ihr Zeugnis dahin ab, sie nehme an, die Barbara Weigand bildet sich ein, sie sei eine Heilige. Nun sollen Sie aber wissen, wie dieselbe von Gott gestraft wurde. Als Generaloberin bekam sie auf einmal eine Krankheit, die kein Arzt in der ganzen Stadt Mainz ergründen und heilen konnte. Sie aß nicht mehr, sie fraß. Ihr Leib bekam einen Umfang, daß die Schwestern zwei Betttücher zusammennähen mußten, um den dicken Körper bedecken zu können. Sie schrie und machte einen solchen Spektakel, daß man sie in den 4. Stock in ein Dachstübchen verbringen mußte. Liebes Babett‘chen, ich wäre sehr begierig zu sehen, was sie machen würde, wenn Sie sie sehen würden. Gehen Sie doch einmal mit mir, ich will Sie hin begleiten.“ „Ach nein, sagte ich, Schwester Luzina, hingehen will ich nicht. Ich verzeihe allen, die mir Unrecht getan. Und der liebe Gott soll ihr beistehen, aber sehen will ich sie nicht.“ Die Ärzte nannten ihre Krankheit Elefantiasis. Sie ist aber vor einigen Jahren gestorben. Jetzt will ich noch den unvorhergesehenen Tod von Fräulein Hannappel beifügen. Im Jahre 1923 im Oktober, wo sie vom Generalvikar Dr. Selbst gezwungen wurde zu unterschreiben, daß sie die Schriften der Barbara Weigand nicht nur aufgeschrieben, sondern auch diktiert hätte, ich möge doch nach Mainz zu ihr kommen, sie hätte etwas tun müssen, was sie sehr beunruhigen würde. Ich reiste von Aschaffenburg nach Mainz und sie erzählte mir, wie hochwürdigster Herr Generalvikar sie gezwungen hatte, zu unterschreiben, daß sie (selbst) die Bücher nicht nur geschrieben, sondern auch diktiert hätte. Sodann im November ging es mit ihr immer schlimmer und am 15. Dezember, nachmittags 5.00 Uhr, war sie tot. Als sich in der Stadt verbreitete, daß Fräulein Hannappel im Sterben liege, füllte sich das Haus mit Freundinnen. Der hochwürdigste Herr Bischof Hugo war doch 3 ½ Jahre mein Seelenführer und ließ mir durch seine Schwester sagen, ich solle ganz von ihrem Bett wegbleiben und nur in ein Nebenzimmer gehen, was ich befolgte. Da kamen die Mädchen in mein Zimmer, und sagten: „Gehen Sie doch einmal hinein zu ihr. Sie sagt in einem fort, das ist eine Strafe.“ Sie meinte damit, ihr Tod sei eine Strafe. Ich ging an ihr Bett. Da streckte sie die Arme nach mir aus, schlang sie mir um den Hals und zog mich an sich. „Babett‘che, es ist eine Strafe“, und sonst kein Wort, als „es ist eine Strafe.“ Dann sagte sie dreimal „Jesus, Jesus, Jesus“, und hauchte ihre Seele aus. Nach ihrem Begräbnis ließ mich der hochwürdigste Herr Bischof Hugo in seinen Palast rufen und sagte: „Sie bleiben in meiner Diözese und gehen mit H. H. Pfr.. nach Kelsterbach,“ was ich auch tat. Da kam bald ein Brief von Mainz. Da schrieb man mir: „Jetzt wissen wir auch, warum Fräulein Hannappel in ihrer Sterbestunde immer sagte: „Es ist eine Strafe“. Sie mußte sterben, weil sie sich vom Generalvikar Dr. Selbst zwingen ließ, die Lüge zu unterschreiben, sie habe die Bücher diktiert. Möge doch in unserem armen Deutschland das übernatürliche Glaubensleben mehr geübt und gepflegt werden.“ In Eibingen sagte der Bischof von Limburg: „Warum haben wir in unserem Vaterland seit zweihundert Jahren keine Heiligsprechung mehr? Ich will euch sagen, warum: Wo eine Seele auftaucht, die mehr betet, die heiligen Sakramente mehr empfängt als gewöhnliche Christen, da wird sogleich zusammengedrückt von allen Seiten und beschworen, sowas darf nicht aufkommen! Ich sage Euch, meine lieben Herren Pfarrer: geht in Eure Pfarrgemeinden zurück und führt das übernatürliche Glaubensleben wieder ein. Dann bekommen wir auch wieder Heilige.“ Im Jahre 1916, als der Kirchenbau schon verboten war, wollte ich zu meinem Bruder nach Aschaffenburg. Als ich in Obernburg umsteigen mußte, kam ein vornehmer Herr auf mich zu, und sagte: „Frau, Sie kommen von Schippach, nicht wahr?“ Ich sagte: „Ja, ich bin von Schippach.“ Da fing er an: „Frauchen, ich habe heute die Reise von Würzburg nach Schippach gemacht, um mir den Kirchenbau einmal anzusehen. Was für eine Schmach, diesen Kirchenbau zu verbieten, der so weit schon ausgebaut und so notwendig für Rück-Schippach gewesen wäre. Ich und meine Freunde in Würzburg freuten sich, und wir sagten uns: Da gehen wir oft hin, da haben wir in unserer Diözese eine schöne Erholung in den Spessartwäldern und auch eine Labung für die Seele. Frau, wenn Sie zurückkommen, gehen Sie zu Ihrem Bürgermeister und sagen ihm, er soll zwei Männer nach Würzburg schicken zum hochwürdigsten Herrn Bischof und sagen: Hochwürdigster Herr Bischof, wir verlangen, daß die Kirche in Schippach fertig gebaut wird. In Würzburg wurde vor Jahren die St. Albanus-Kirche gebaut. Als sie fertig war, ging ich zum hochwürdigsten Herrn Bischof und sagte: „Bischöfliche Gnaden, für die neue Pfarrei der Albanus-Kirche, bitte nehmen Sie den Hochwürdigen Herrn Pfarrer.. Dieser war nämlich ein frommer, seeleneifriger Priester. Da sagte Herr Bischof zu mir: „Das kann ich nicht, da warten schon ältere Pfarrer darauf.“ „Herr Bischof“, sagte ich, „wer zahlt, darf auch mitreden. Wer hat den Kirchenbau bezahlt? Ich verlange, daß dieser Kaplan Pfarrer in dieser Pfarrei wird.“ Als wir am Südbahnhof anlangten, sagte ich: „Ich danke Ihnen, mein Herr, für Ihre lehrreiche Unterhaltung. Ich will Ihnen auch sagen, wer ich bin. Mein Name ist Barbara Weigand, ich bin die Person, die diesen Kirchenbau befördert und das Geld herbeigeschafft hat. Man hat mich als hysterisch erklärt und deswegen wurde der Kirchenbau verboten.“ Da fuhr der Herr zusammen, und sagte: „Sie sind diese Barbara Weigand?“ Ich sagte: „Halten Sie mich für ein solches Weib?“ „Nein, tausendmal nein, Sie sind also diese Barbara Weigand, von der mir Herr Ulrich aus, der mit mir eine Reise nach Jerusalem machte und mir viel erzählte von dem Kirchenbau in Schippach und auch von Ihnen. Er sagte mir: „Sie ist eine ganz einfache, bäuerliche Person, aber charakterfest und fromm.“ Ich erzählte dies, als ich zurückkam nach Schippach unserem Herrn hochwürdigen Herrn Pfarrer. Der sagte zu mir: „Wissen Sie auch, wer dieser Herr war? Dies war der Herr Oberpräsident von Würzburg, der war an diesem Tag auch hier in Schippach.“ Ich glaube ganz sicher, daß wir in Deutschland die Zustände nicht hätten, wie sie jetzt anstehen, wenn man den vom Heiland verlangten Kirchenbau nicht verhindert hätte. Alles Material war da und war bezahlt. Und so viel Geld kam aus aller Herren Länder, daß wir zwei Kirchen hätten bauen und bezahlen können. Von 1916 bis 1924, wo der Staat bankrott war, wäre die schöne, große Kirche innerlich und äußerlich ausgebaut gewesen, und der Heiland würde darin angebetet. So wahr es ist, daß Er durch mich Armseligste die Einführung der täglichen Kommunion verlangte, so wahr ist es aber auch, daß Er diesen Kirchenbau verlangte. Diese Kirche soll stehen bis zum Ende der Welt als Warnungstafel für die, die es wagen wollen, an dem Kommuniondekret von Papst Pius X. zu rütteln. Aber auch als Siegeszeichen für jene, die ein gutes Werk fördern und errichten wollen und dafür verfolgt und unterdrückt werden, daß: Wenn sie ausharren und ihr Vertrauen auf Mich setzen, Ich es doch noch zum guten Abschluß führe. Ja, mein Herr und mein Gott, auch ich setze mein ganzes Vertrauen auf Dich. Du wirst meine geistlichen Vorgesetzten noch einsehen lassen, daß es ein Unrecht war, den Kirchenbau zu verbieten und mich als hysterisches Weib und als Ketzerin zu beurteilen. Ich bin ein armes, sündiges Menschenkind, wie wir alle. Aber eine Ketzerin und ein hysterisches Weib bin ich nicht. (Hochwürdiger Herr Dr. Vitus Brander schreibt nämlich in seinem Buch: sie hört Stimmen, aber was für Stimmen; Männerstimmen hört sie). Ein solcher Theologe, der eine Seele so beurteilt, die er gar nicht kennt, vor allen Menschen, die dies lesen in seinem Buch. Herr verzeihe ihnen, sie wissen nicht, was sie tun. Gelobt sei Jesus Christus in alle Ewigkeit. Amen. Nachtrag: Heute Nacht fiel mir noch ein, daß ich ein paar wichtige Punkte aufzuschreiben habe: Als der hochwürdigste Herr Bischof Haffner von Mainz Fräulein Hannappel gesagt hatte, sie soll ihrem Bruder, dem Guardian im Kapuzinerkloster in Aachen schreiben, er dürfe die Schriften von Barbara Weigand überall verbreiten, nur nicht in Mainz, weil er mit seinem Domkapitel nichts zu tun haben wolle, tat er dies dann auch. Die Schriften wurden von anderen abgeschrieben und verbreitet und überall gelesen. So kam eines Tages ein Herr aus Köln und wollte mich sprechen. Dieser geistliche Herr war Professor an der Universität in Köln und seine Ferienreise war des öfteren auch nach Mainz, um mich zu besuchen. Einmal reiste er sogar nach Schippach, um den Bauplatz zu sehen. Ein Verwandter von ihm war mit ihm gleichen Ranges und auch angestellt an der Kölner Universität. Der erste, von dem ich sagte, daß er mich oft besuchte, wurde weiterbefördert von hochwürdigsten Herrn Erzbischof, seinen Vetter. Und dies erregte Neid und Eifersucht bei seinem Vetter und so schwärzte er ihn beim Erzbischof so sehr an, daß dieser diese Verleumdung auch glaubte. Professor N.N. (die Namen will ich nicht nennen) wurde abgesetzt von seiner Stellung, bekam kein Gehalt mehr und wäre auf die Straße gesetzt gewesen, wenn er nicht mit seiner Schwester im eigenen Haus hätte wohnen können. Von 1900 bis 1903 war ich in Rück bei meiner verheirateten Schwester, deren Mann schon jahrelang gestorben ist und die krank war. Da hörte ich einmal eine innere Stimme, die mich aufforderte, sofort einmal nach Mainz zu gehen. Ich fragte meine kranke Schwester, ob sie mir erlaube, einmal einige Tage nach Mainz zu gehen. „Ei ja“, sagte sie, „Valentin (ihr Sohn) wird ein paar Tage dann den Haushalt besorgen können.“ Ich reiste ab. Kaum war ich in Mainz bei Fräulein Hannappel angekommen, als mit mir zugleich obengenannter Professor aus Köln auch ankam. Ins Zimmer eingetreten, fing der gute, früher hochangesehene geistliche Herr so bitterlich zu weinen an und unter lautem Schluchzen erzählte er die unglückliche Lage, in die er versetzt sei durch die boshafte und ungerechte Verleumdung seines Vetters. Und er erzählte: Es war in den Kriegsjahren 1914, wo alle Lebensmittel so teuer waren. Da er gar kein Gehalt mehr bekam, müsse er mit Rucksack auf dem Buckel in Bauerndörfer herum, um für sich und seine Schwester Brot, Kartoffel und Gemüse zusammenzubetteln, um nicht verhungern zu müssen. Und wir beide weinten mit ihm. Und Fräulein Hannappel gab ihm auch einen Zehrpfennig mit.. Alle Tage betete ich für diesen Priester, daß der liebe Gott doch seine Unschuld an das Tageslicht fördern möge, und daß er standhaft bleibe in seinem Vertrauen auf Gott. Ich reiste anderen Tages wieder ab. 1915 bekam ich einen Brief von der Generaloberin in Untermarchtal (Württemberg). Sie schrieb mir: „Ich will Ihnen zu Ihrem Kirchenbau in Schippach auch Tausend Mark beisteuern, aber sie müssen dieselben bei mir persönlich abholen.“ Ich reiste hin in ihr Kloster und mußte einige Wochen dort bleiben, weil sie mich auch in einige ihrer auswärtigen Klöster schicken wollte. Ich mußte in der Schweiz eines ihrer Klöster besuchen, und als ich von dort zurückkam, sagte sie: „Die Schwester vom hochwürdigsten Herrn Bischof von Rottenburg war bei mir, und sagte, Sie möchten doch auch bei ihr einige Tage in Stuttgart, wo sie zwei Klöster zu verwalten hatte als Oberin, bleiben. Auf meiner Rückreise in die Heimat stieg ich in Stuttgart ab und blieb zwei Tage dort. Am ersten Tag, als ich in der Klosterkirche die heilige Kommunion empfangen hatte, kam ich in Ekstase. Da sagte mir der liebe Heiland: „Was Ich dir jetzt sage, schreibst du auf und übergibst den Brief der Oberin, daß sie den Brief ihrem Bruder, dem Bischof von Rottenburg, schicken soll.“ Dann fing der Heiland an zu reden: „Es ist ein Mißstand eingerissen in Meiner Kirche, der beseitigt werden muß. Wenn ein Priester bei seinem Bischof verklagt wird über einen großen Fehler, den derselbe begangen haben soll, soll der Oberhirte den Angeklagten nicht eher bestrafen, bis er auch untersucht hat, ob der Angeklagte auch den Fehler begangen. Denn gar oft steckt Neid und Eifersucht dahinter und der unschuldig verleumdete Priester kommt in eine Situation, die ihn zum Abfall von seinem heiligen Glauben bringt. Diese Mißstände müssen beseitigt werden. Ehe der Oberhirte den Angeklagten bestraft, muß er erst genaue Erkundigungen sich bei anderen einholen, die beide Priester kennen.“ Die Oberin nahm den Brief und schickte ihn ihrem hochwürdigsten Bruder nach Rottenburg. Zwei Monate nach diesem Vorgang kam obengenannter Professor nach Mainz und brachte mir und meiner Freundin die freudige Botschaft, daß er wieder in seinem Amt sei. Sein Erzbischof habe den Ankläger entlarvt. Als ich einmal aus der Kirche von Schippach von der heiligen Messe herauskam, kam ein geistlicher Herr auf mich zu, und sagte: „Nicht wahr, Sie sind doch Fräulein Barbara Weigand?“ Er hat, wie mir scheint, im „Engel“ (Gasthaus in Schippach, das auch noch dem Namen nach existiert) übernachtet. Ich sagte: „Ja, ich bin Barbara Weigand.“ Sodann sagte er: „Bitte, wollen Sie nicht mit mir in das Gasthaus? Ich möchte Sie einmal sprechen.“ Ich sagte: Hochwürdiger Herr, wenn Sie mich sprechen wollen, gehen Sie lieber mit mir in meine Wohnung, und deutete auf unser Haus, ich gehe mit Ihnen ins obere Zimmer, da können Sie ungenierter sprechen, als in einem Wirtshauslokal. Er ging mit mir, und ich führte ihn ins obere Zimmer und wir setzten uns beide an den Tisch. Er fing an zu sprechen, und sagte: „Ich habe eine weite Reise gemacht, um mit Ihnen einmal sprechen zu können. Länder und große Städte habe ich durchreist.“ Dann fing er an, allerlei Fragen an mich zu stellen, die ich ihm beantworten mußte. Auf einmal sprang er auf und streckte beide Arme in die Höhe und rief: „Fräulein, ich bin verdammt. Ich bin verdammt“, schrie er dreimal, und ein Strom von Tränen stürzten aus seinen Augen. Ich stand und drückte ihm die ausgestreckten Arme herab, und sagte: Hochwürdiger Herr, Sie sind nicht verdammt. Sie sind Priester, und als solcher wissen Sie noch besser als ich, daß, solange der Atem ein- und ausgeht, kann der Mensch noch gutmachen, wenn er auch tief gefallen sein sollte. Wir sind alle Menschen. Auch der Priester ist ein Mensch. Haben Sie einen großen Fehler gemacht, den Sie sich schämen, zu beichten in ihrer nächsten Umgebung, dann sage ich Ihnen: Sie sagten vorhin, daß Sie Länder und Städte durchgereist hätten, um zu mir zu kommen. Ich bitte Sie, Hochwürdigster Herr (an seinem Hut erkannte ich den Bischof, ich war 30 Jahre in Mainz. Wenn der Bischof mitunter auch schwarz wie andere Priester gekleidet ist, am Hut erkennt man ihn), wenn Sie auf Ihrer Rückreise nach Aschaffenburg kommen, fragen Sie nach dem Kapuzinerkloster und beichten dort Ihren Fehler, den Sie sich zu beichten schämen in Ihrer Umgebung. Hier kennt Sie ja niemand, und Sie können glücklich und zufrieden in ihre Heimat zurückkehren. Und als die Zeit zur Abfahrt mit dem Zug nach Aschaffenburg war, stand er auf, ging rückwärts, um mir ins Gesicht sehen zu können, und weinte, daß die Tränen an den Kleidern herunter flossen. Und so dastehend, streckte er noch die beiden Arme an der Türe aus und führte sie in einem Bogen um sich herum, und sagte: „Fräulein, ich habe viele, viele Seelen zu verwalten, ich empfehle sie alle Ihrem Gebet. Besonders aber mich, beten Sie viel für mich.“ Ich begleitete ihn an die Bahn. Als er mir die Hand zum Abschied reichte, liefen die Tränen ihm nochmals über die Wangen. Zwei Jahre darauf kam ein Brief, aber keine Stadt, kein Land und kein Name war genannt, nur: „L |